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FJIn land.
Breslau, 10. October. Bei dem am 2., 3. und 4. dieses Monats abgehaltenen Herbst, Wol, Markte, sagt de Breslauer Zeitung, wurden nach den von den Thoczollhäusern eingegangenen Listen in Summa 2689 Züchen zu Markte gebracht. Das Gewicht ihres Jahalis hat auch diesmal nur fractionsweise ermittel werden konnten, weil, seldst hinsichtlich der schen gewo— gen zu Markte kommenden Wollen, die bei den Wagen befindlichen Schäfer oder Knechte selten uͤber das Ge wicht unterrichtet sind, die davon unterrichteten Amt leute aber meist vor oder nach Ankunft der Wolle hier eintreffen. Nach dem aus den Waagebuͤchern extraihir ten Durchschaittsgéawicht ist eie Zuͤche zu 35 Ctr. Wolle anzunehmen, und es hat daher die neue Zufuhr in 87114 Ctr. bestenden. Hierunter befanden sich: aus Schlesien bü85 Ctr., aus dem Großherzogthum Posen 1206 Ctr., aus dem Königreich Polen 1001 Ctr., und aus dem oͤsterreichischen Schlesien 19 Ctt., hiezu treten noch die hier vom Fruͤhjahrswollmarkt aufgelagert gewe senen cirea 2000 Ctr., und es hat allo der ganze Woll vorrath auf diesem Markte in 10,711 Cir. Hbestanden. Es wurde haͤufig die Klage vernommen, daß in Folge der großen Trockenheit dieses Jahres und des nachthei ligen Einflusses derselben auf die Fuͤtterung der Woll. wuchs nur gering gewesen, und daher die Schur nicht ergiebig ausgefallen sei. Die Verkaͤufe gingen ziemlich rasch vorwärts und insbesondere waren die schiesischen Wollen ziemlich mit Ablauf der drei Markttage aufge räumt. Von der auf dem Markt aufgelagert gewesenen Wolle, sind nur eirea 300 Ctr. polnischer Wolle uͤdrig geblieben. Einschuͤrige Wollen sind verkauft worden von 107 Thlr. bis 50 Thlr., zweischüͤrige von 60 bis 40 Thlr.; polnische Wolle zu 39 bis 30 Thle. Ein großer Theil der gekauften Welle dleibt im Inlande. Bei den Cre dit Instituten ist diesmal, so viel bekannt, nichts depo nirt worden. der geringen Quantität Wolle, nur wenig ausgelegen; fuͤr den bedeutenden Fruͤhjahrs-Wohll markt liegt bereits den Communalbehorden die Frage zur Entschließung vor: auf welche allen Wuͤnschen mwoͤglichst entsprechen de Weise die zum Markt kommende Wolle zum Schutz gegen die Witterung untergedracht werden kann? und ob die dies faͤllige Vorkehrung ein Communal Unternehmen werden, oder Privatpersonen uͤberlassen werden sol? Die am diesjährigen Frühjahrs Wollmarkt hin und wieder laut gewordenen Klagen uͤber die Zulassung der Kaufgeschaͤfte vor den festgesetzten Markttagen, sind an dem letztern Wollmarkte nicht gehort worden, weil nicht erhebliche Kaufe vor Beginn des Marktes geschlossen worden sind. Aber auch entgegengesetzten Falls duͤrfte diese Zulassung ihre naäͤchste Rechtfertigung wohl schon in dem einzigen Umstande finden: daß sie nicht fuͤglich gehindert werden kann. Das von Vielen als entsprechend vorgeschlagene Mittel: nicht zu gestatten, das vor Beginn der Markt, tage die Wollzuͤchen aufgeschnitten werden, wuͤrde sich bald als ungenügend zeigen. groͤßten Theil der Wollproducenten zu der Ueberzeugung gebracht, daß die Verkäufe, welche vor Beginn des Mark
tes geschlossen worden, stets die besten Preise gewähren. —
Abgesehen davon, daß also der große Theil Wollprodu centen, welcher bisher von der Schleunigkeit, mit wel cher zeitig ankemmende Auslaͤnder sich die guten Wollen durch Kauf zu sichern trachten, großen Vortheil gezogen hat, nit einem dergleichen Verbot höoͤchst unzufrieden sein wurde, so ist auch klar, daß jeder derselben, sich
Wasche ersehen
Zufriedenheit dezeugen,
der Markttage
Auf freiem Markt hat diesmal, in Folge
Die Erfahrung hat den
mit großen Probemassen versehen,
diese in sei auslegen, und nach denselben . seiner Sm
die Verkaufe ab schtie ßen
rechtlich Manner bekannt sind, Proben zum Abs schl Käufe genügen wurden unterliegt um so weniger 2
el, als dergleichen Käufe auf jedem Markte Wenn
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de. Daß für Wollen von gutem Räas, deren Eigeuthimers
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reußische St
Wollen schon auf dem Thier verkauft werden
warum sollten alte Apnehmer nicht bekannte Wollen mae
Proden kausen, aus eenen sie zugleich den Aus ksanen? Wie aber sollten solche rl
oyne die unerträglich ste sich verhindern lassen? üich von seldst eingefuhrt. Kaufer eine bis mehrere Angettoffen, und ihre fruͤhe Anwesenheit hat auch n
Spuͤhrerei und Straf Plache
Verkauler fruͤher her gelockt. Da sich dieß alljährlich w ihren Vortheil dan
derholt, so muͤssen doch wohl beide gefunden haben. Ionen Ciesen aus Ruͤcksicht fuͤr späͤter kommenden de schraͤn ken, gung des freien Verkehrs, wie sie selbst unter den fia sten Zuͤnften nicht mehr zu fin den f. 96 gab ,. wo hier kein Salzer seine Tonne Salz aufsch lagen din bevst nicht die Stunde schlug, wo die gesammte selg bende Saͤlzet Zunst sie aufschlug. Aber das Publ und Ler größte Theil der Saljhaͤndler würden m . wenn dieß wieder eingefuhrt n den sollte. Auch durften diejenigen irren, 6 f. den, daß durch eine erjwungene Beschtäukung der Ku Gejchafte auf die Martt,. Woche, lichmz Vertheilung der Losung auf vewonnen werden wurde. wägt, aus welchen gewohnlich die Preise mit Eintr . heruntergehen, so wird klar, daß s⸗ Beschraͤnkung keinen andern Erfolg haben wurde, daß der Geldbetrag, um welchen die fruͤberen Kaufe her abgeschlossen wurden, dem Lande verloren ginge.
Stettin. Am 21. Septbr. ging das der Kön Seeha n dlu ng zugehorige, 225 Normallasten große S Mentor mit einer Ladung Schlesischer Leinwand, M
und Stadbholz nach J maika ab. Es ist das er ste pre welches von Swinemuͤnde zur Einleitun welche von großer Wicht Wahl
ßische Schiff, von Handelsvoerbindungen, keit werden konnen, scheinlich wird zuruͤckkehren. Stralsund. hier durch den regen Betrieb eines Privatvereins ein Schule ein gerichtet und gegruͤn det, welche bestimm j
, ditekt jene Insel besucht. es mit Produkten der In sel auf hi
100 kleine Kinder selcher ganz armen Eltern, welche sih ihre Kinder
nicht gehorig beaufsichtigen konnen, den gan
Tag unter Aufsicht zu halten und vorlaͤufig anzuleilh
bis sie eigentlich schulpflichtig werden. Diese Eh
ist die erste ihrer Art in der Provinz, und bleibt un der beständigen Fuͤrsorge des genannten Vereins, win gleich sie sich an die oͤffentliche Unterrichts“ und Arm Anstalt des Orts angeschlossen hat. KJ
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K Snigtiche Schausyiel«
Mittwoch, 17. Oktober. Im Schauspielhause h Begehren: „Die Tochter der Luft,“ wn, ,,, von E. Raupach. 86 onnerstag, 18. Oet. Im Schauspielhause: M Macht der Verhaälinisse.“ n , Falkenau, als letzte Gastrolle.
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur Jol
waͤre eine Beeinttlth
Amtliche Nachrichten.
ͤ eine gleich maͤßiget die Wollen gleichen Werthe Wenn man die Gtllnde er
Im Laufe des Monats Seyt s
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aats , Zeitung.
Das Kaufen vor sem Mart ⸗ M8
Unberufen sind gu swin⸗
244.
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Wochen vor dem Markt a - . —— Berlin, Donnerstag, den 18ten October 1827.
Kronik des Tages.
Der bisherige Advokat ⸗Anwald Herrmann Joseph rmanns zu Aachen ist zum Notar im Friedensge⸗ s6bezirk Erkelenz, Landgerichtsbezirks Aachen, mit seisung seines Wohnorts in Erkelenz, bestellt worden.
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Bekanntmachung. ;
Com ersten November dieses Jahres, werden die öen Posten eingehenden Briefe fur hiesige Restdenz, che bisher nur zweimal taglich durch die Brieftraͤger llt wurden, täzlich fuͤnfmal ausgetragen werden. R Briefe werden alsdann nicht mehr persoͤnlich von Brieftraͤgern aus der Post abgeholt, sondern sie den ihnen in ihr Bestellungs- Revier uͤbersandt.
Bei dimser Einrichtung muͤssen die Briefe deutlich , volstaͤndig addressirt, auch mit moöglichst genauer gabe der Wohnung des Empjängers versehen sein, da e schnelle Bestellung der Briefe sich nicht mit zeit, benden Nachforschungen uͤber den richtigen Empfaͤn— und uber dessen Wohnung vereinigen läßt.
Das auswärtige, nach Berlin korrespondirende P⸗u— lum, wird hierauf aufmerksam gemacht. Berlin, den 15. Oktober 1827. 4 Der General Postmeister. Nagler.
Zeitungs-⸗Nachrichten. Au s lan d—.
paris, 11. October. Hr. Recacho, der vormalige netal⸗Polizei-⸗Intendant von Spanien, ist vorgestern er angekommen; er hatte sich in Lissabon eingeschifft war in Havre gelandet. .
Am 3. d. sind von Perpignan 3 Abtheilungen des hen Linien, Regiments, zur Verstaͤrkung der Garni, nen von Bellegarde, Pratz de Mollo und Collioure Fegangen. .
Am 6. October um halb 7 Uhr Abends ist zu Nan, f, bei Fackelschein, das binnen 40 Tagen gebaute Pa, itboot Virginie vom Stapel gelassen worden. . In der setzten Sitzung der geographischen Akademie Herr Barpis du Boecage einen Brief des franzoͤsi, in General-Consuls zu Tripolis, Hra. Rousseau, vor— ssen, worin diefer meldet, daß in Tripolis eine poli, sch literarische Monatsschrift errichtet worden, die den ltel; der Afrikanische Forscher, (Investigaleur Afri- — suͤhrt; die erste Rummer ist am 31. Juli d. J.
lenen.
Eins un erer Blatter hat die Summen berechnet,
welche die Einwohner von Paris taglich an die Eigen—
thaner der Fiakers und Kabriolets entrichten. Ein seder Fiaker Kutscher entrichtet seinem Herrn täglich min de⸗ stens 14 Franks und jeder Kabriolet, Kutscher 12 Fr.; die vorhandenen 1000 Fiakers ergeben sonach täglich 14 000 Fr. und die 700 Kabriolets 8300 Fe., zu sammen 22 100 Fr., mithin im Jahre 8, 175. 000 Fr. Dies ist jedoch noch nicht alles, denn außer dem, was der Eigen— thuüͤmer bekommt, muß das Publikum auch den Unter— halt und den Gewinn des Kutschers zahlen, was auf nicht weniger als 3 Fr. täglich für einen jeden angeschla— gen werden kann; dies sind allo täglich 3000 Fr. fur die Fiaker-Kutscher und 2100 Fr. fuͤr die Kabriolet⸗ Kutscher, zusammen 5100 Fr. täglich, oder 1,861 500 Fe. jaͤhrlich. Rechnet man diefe Summe zu den vorge⸗ dachten 8 175,000 Fr., so zeigt sich ein Tetalbetrag von 10 036 500 Fr. den das Publikum zu entrichten hat; ven allen anderen Miethwagen abgesehen. Dieser einzige Industriezweig kann eine Vorstellung von dem Verkehr der Hauptstadt und von den Resultaten der anderen Gewerbszweige geben. 3 t
Fuͤnfprocentige Rente 101 Fr. 75 — 60 C. — Drei⸗ proc. 71 Fr. 90 C.
London, 8. Oktober. (uͤber Paris). Der russische Gesandte, Fuͤrst Lieven, und der franzoöͤsische Geschäfts— traͤger, Hr. Roth, hatten vorgestern eine lange Eonfe— renz mit dem Grafen Dudley im auswärtigen Amte.
Sennabends Nacht ist ein Koͤnigsbote mit Depe— schen, wie man glaubt von Hrn. Stratford, Canning, eingetroffen; gleichzeitig ist auch der Courier Contini mit Depeschen von dem Lord Obercommissair der Joni⸗ schen Inseln, Sir Fred. Adam, angelangt.
Es sind gestern, sagt der Courier, Depeschen von unserm Gesandten zu Konstantinopel, Hrn. Stratford Canning, eingelaufen; sie sind vom 16. Septbr. datirt und melden blos, daß sich in den Ansichten der ottoma— nischen Regierung keine Veränderung kund gegeben hat, und daß dieselbe sich nicht geneigt zeigt, auf ihren letz ten Beschluß zuruͤckiukommen oder die diplomati chen Eroͤrterungen wieder anzuknuͤpfen. Die Pforte scheint entschlossen, dem Gange der Ereig nisse stillschweigend zu folgen und abzuwarten bis die ersten im Vertrage vom b. Juli angegebenen Maßregeln zur Ausfuͤhrung gebracht worden, um dann ihre Absichten kund zu geben und nach eigenem Antriebe zu handeln. — Beim Abgange senes Couriers hatte noch keine feindselige Demonstra— tion statt gefunden und die Gesandten befanden sich da— her fortdauernd auf ihren Posten. So lauten die Nach— richten, welche die Regierung erhalten hat, wir haben jedoch Privatbriefe aus Constantinopel vom 18. Sept. gesehen, des Inhalts: die englischen Kaufleute seien am 10. dess. M. von dem britannischen Gesandten benach⸗