gen der angeblichen Sinnesaͤnderung der Pforte sehr in Zweifel. „Die Privatbriefe aus Constautinopel (sagt derselbe) welche mit so viel Zuversicht von der muthmaß lichen lusgleichung der Streitfragen mit der Porte sprechen, haben offenbar auf wenig Glauben Anspeuch; wir mußten denn annehmen können, daß deren Schrei ber von den Gesinnungen des Sultans und dem Gang der Unterhandlungen genauer unterrichtet wären, als un. ser eigner Gesandte. Die fraglichen Briefe muͤssen mit den Depeschen von gleichen Datum gewesen sein, da sie nur mit derselben Gelegenheit hierher gekommen sein koͤnnen, und gewiß war am 16. v. M. noch keine Aen— derung erfolgt; am wenigsten eine so wichtige Verände— rung in den Raäthschlagen des Divan, wie diesenige, welche in den Kaufmannsbriefen aus der tuͤckischen Hauptstadt angekündigt wird.“ Eine Zeitung sagt: „Die Ankuͤndigung an die Griechen, daß die Botschafter der drei großen Maͤchte in Constantinopel sich sehr thätig bestrebten, die An. nahme der Vermitilung ihrer Höoͤfe zu bewurken und daß ein W effenstillstand vielleicht bald verkuͤndigt werden werde, ist es, was die Griechen bewogen, den kurzen Zwischenraum von Zeit, der ihnen uͤbrig blieb, anzu wenden, um Truppen nach verschtedenen Theilen Geie, chenlands auszusenden, in der Vorstellung, daß die Platze, welche alsdann nicht von ihnen besetzt waren, unwtederbringlich fuͤr sie verloren sein wurden.“ Dieser sehr wahrschetuliche Schlüssel zu den neuesten Bewegun, gen, die sich die Griechen in Morea gegeben, würde denn auch besser als alles übrige ete Einigkeit erklaren, die fuͤr den Augenblick unter ihren Haäuptern ein gere, ten sein soll, so wie die Uebereinstimmung, in welch er Cochrane vor Navartn mit dem Admiral Eodrington zu handeln scheint, und ver allem das Vorruͤcken des Ge— neral Church gegen Patra, dessen Bezwingung noch zur rechten Zeit ein Hauptstreich von ihm zu nennen sein durfte, — wenn man darauf zählen konnte. . Der Globe meldet, daß man unter der Aegyotischen,
nach Navatin gekommenen Teanspert, Flotte außer den
vielen Oesterreichischen Flazgen auch einige Englische und Franzoͤsische wahrgenommen habe.
Die Times freuen sich, daß ihr neuerlicher Aufruf zu neuen Veiträgen fuͤr die ungluͤcklichen Spanischen
Auswanderer, nachdem die Fonds zu ihrer UDnünerstuͤtzung
für 2 bis 300 Familien) voͤllig erschsöpft waren, och so viel bewirkt habe, daß es — hoͤchstens auf eine Woch: ausreiche. .
„Man wird sich erinnern,“ sagen die Times, „daß nach einer amtlichen Rechnung, die in diesem Blatte erschienen (dem Mexicanischen Finanz Status) das fruͤ— here Agen eichaftshaus der Mexicaunischen Reglerung ihr naher an 450 900 Pf. schuleig geblieben war. Die zur
Zahlung der jetzt fälligen Dividende erforderliche Summe
betragt nicht mehr als circa 70 000 Pf. Warum wird denn nicht die gegebene Sicherheit oder der uͤbergebene Ma ssen⸗ Antheil an gewendet, diese verhaͤltnißmaͤßige kleine Summe anzuschaffen, um die Eyre der Mextcanischen Regierung zu ret tem?“
Das Schiff Courier, welches Lima am 21. Juni verließb, ist mit 250, 000 Dollars fuͤr Privatrechnung in Liverposl an gekommen. Es bringt aus uhrliche politisch. Nachtichten mit, deren kurz n Inhalt wir jedoch schon uͤder Neuy erk erhalten hatten.
Die Quartal Einnahme wird heute abge sch lo ssen und der Courier verkündigt im voraus, daß sich ein Ueberschuß von 6 bis 700, 000 Pf. gegen das enispre— chen de Viertel des vorigen Jahres ausweise.
Dem Vernehmen nach hät die Rerierung schon saͤmmtliche, fuͤr dieses Jahr ausgegedenen Schatz kam merscheine verkauft und der Umlauf ist dadurch um 27 Millionen vermehrt worden, ohne Ungelegenheit fuͤr den Geldmarkt. — Von morgen an erweitert der .
Fonds seine Verkaufe und vernichtet Peeise der 3pCts. taglich an 32. 000 gerechnet, was er für die CLonsols 86 — 873. Aus dem Haag, 13. October. die Prinzessin Martana trafen in der de acht vom unter offentlichen Freadenerweisungen hier ein. halten einen bedeutenden Umweg der die Rhede y Blissi ngen genommen, wo das xinienschiff Zeeuwm . Datavta und die Fregatte Amstel von einem Keeunju an bote Afrikanische und Amerikanische Kuͤste, ie aus m,, . waren. In der Ghenter Zeitung lieset man von ert Bast eine historische Nostiz uber den Kanal * Y worin gemeldet wird, datz nach einigen Wochen der nel Kanal von Ghent nach Terneuzen der Schiffahrt lf net und Ghent, die Gedurtsstadt Karls V., die sc mit so vielen Wohlthaten unsers Monarchen beglig worden, ihm auch verdanken werde, ein Seehafen
worden zu sein.
„BSrülssel, 13. Oeibr. Ihre K. H. die P rinzis Friedrich der Niederlande ist gestern früh vom Sch Laeken nach dem Haag abgegangen. 31 Wir haben eine Reihe von Batavia Zeitun gens doch von früßerem Datum als die letzthin mitgetheln Nachrichten erhalten. Sie enthalten im All gemein guͤnstige Meldung zen uber die Operationen unserer Um pen gegen die Insurgenten, welche in mehreren Gesich ten unterlegen haden.
St. Peters burg, 9g. Oktober. Unterm 25 y M hat der Kaiser einen Utas folgenden Inhalts an een dirigiren den Senat erlassen.
In gnädiger Erwägung der ausgezeichneten Dienst Uaseres Gesaudten zu Paris, des General Adjutante Grafen Po, zo dä Borgo, befehle Ich, daß Falls er oh legitime Krader sterden sollte, der Titel eins ru ssisch Reichsgrafen auf das von ihm zum Ecben ein gesn Giied oer Familte Pozze und auf dessen Nachkomm übergehen soll, auch soll diese neue Gäansthezeigung n Diplom des General ⸗Asjutanten Grafen Pozzo di Borg erwahnt werden. K
Der in Rahestand versetzt gewesene Generalmasb der Ur- lischen Kosécken, Vorodine, tritt wieder in de aettven Dienst und ist an die Stelle des G neralinasot Nazareff zum Heitmann der Uralischen Kosacken ernann worden. Bis zum 7. d. M. waren im Hafen von Kronste 1127 Fahrzeuge eingelaufen und 1010 von da ausgelaust . Vom Main, 15. Oktbr. Ihre Maj stäten l König und oe Königin von Baier haben am 9. 9 tober die Ausstellung der Industrie Produkte in Min chen in Augenschein genommen und Allerhoͤchstihre z friedenhert damit zu erkennen gegeben. — Unter den visla interessanten Erscheinungen und Gegenstaͤnden, welch im Laufe des vergangenen Sommers die Aufmerksan keit ger Einwohner und Fremsen zu Munchen in An spruch genemmen haben, gebuͤhri den verschie denen Bu ten gewiß eine der etsten Stellen, beson ders da sie ch so zahlreich als bedeutend sind. Das Odeon ist nh mehr beinahe vollendet, bis zum nächsten Karnedal wil auch dessen innere Einrichtung hergestellt, und dall einem geoßen Bedärfnisse abgeholfen sein, indem seit der Umwandlung des vormaligen R:doutessh baͤudes zum Ständehaus an einem fuͤr Ball:, Kin zerte und die dei dem Publitum so beliebt geweselnh maskirten Akademien geeigneten Lokale mangillt, Dem Odeon gegenuber schließt jetzt das durch neu ais⸗ geführte Arkaden mit der Resieenz in Verbindung st
zu dem ji P. Stock, ö. Sparvanten anlegt.
XJ. MM. un
hende Kaufhaus den Hofgarten von der Westseite, um
bildet einen schoͤnen Uebergang zu der Ludwigssteaßtz es wurde von dem geheimen Oberbaurathe von Klenje auf Kosten mehrerer Privatleute erbaut, und verursachtt
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m Staate fast gar kein Opfer. — Wie sich auf der söseite der Residenz der Königsbau in herrlichen maden schon fast uͤber das Erdgeschoß erhebt, so er cke men in deren nörolichen Ungebangen die ledhaf s Thätigkeit, um das — zum Theile schon unter de— sigen Regierung aufgeführte — weitläufige und schdn⸗ bau d? des Kriegsministeriums durch einen neuen Flu , der sich in die Las wigsstraße einreihen wied, zu zrößern, und in der praͤchtigen Art, wie es degonnen ide, zu vollenden. Die Bäaukosten dafuͤr sollen, gleich „die Festungsbauten zu Ingetstadt, aus Ersparnissen Mälttarfonds bestritten werden. — Nicht minder trascht der Bau der Pinakothek, welcher, gleich salls far der vorigen Regierung beschlossen und nach dem sne des v. Klenze vorbereitet, schnelle Forischritte cht, und dereinst in seinen freundlichen Sa len die ssätichstꝛ Gemaͤlsesammlung enthalten, desgl. das an hnliche Kupferstichkabinet, die Handzeichnungen, antiken snlereien ze. aufnehmen, und soilchergestalt einen unschaͤtz. en Reichthum an Kunst verken in sich vereinigen wird. seset Bau, jener des neuen Kursaales im Bade Bruͤk san, Und der neuen procestantischen Kirche in Mun , werden auf Kosten des Staats gefuͤhrt. Die schoͤne
zrbruͤcke, deren architektonische Form v. Klenze nac
ubhdrotechnischen Pramissen des Stadtibauraihs Probst zgeben, und welche der letztere auf das Gelungenst«
tiführt hat, ist nun bis auf einen Theil des vor
hltz geschmackvollen Gelaänders vollendet. Sowohl oete herrliche Bruͤcke, als fuͤr das dem unvergeßli— a Könige Maximilian Joseph zu errichtende Denk ul, dessen Bildhauerarbeit der treffliche Rauch liefern o, wahrend die architettonischen Formen von v. Klenze tuͤhren, dann auch füuͤr den Ankauf mehrerer Plaͤtze die neuen Häuser am Schwabingerthote, werden Kosten ganz aus staͤdtischen Mitteln geschoͤpft; der ke Residenztheil hingegen, so wie die Hoskirche und gotothek, werden auf Kosten der Kabinetskasse erbaut. ch die Vorarbeiten zu der Walhalla, die ebenfalls s derselden bestritten wird, sind schon weit vorgeruͤckt. Ihre K. K. Hoh. die Erzherzogin Sophie, Gema des Erzherzogs Franz Carl, ist mit Ihrer K. Hob. Prinzessin Marie von Baiern am 7. d. im besten Ihlsein zu Salzburg eingetroffen.
Am 11. d. ist Ihre K. H die Frau Herzogin von ca, von Munchen kommend, in Regensburg einge— fen uns hat am 13. von da die Reise nach Dresden jesetzt. 5 2 Ihre K. H. die Frau Herzogin von Zweibruͤcken ist 12. von Dresden kommend, in Nurnberg angelangt, daselsst übernachtet und vorgestern die Reise nach uburg lortgesetzt.
Nichrichten aus Wien (in der Augsburger Allge— lnen Zeirung) zufolge, ist daselbst am 8. Oktober di= krmihlung Sr. Durchl. des Fuͤtsten von Metternich lden Fräulein Antoinette von Lykam bekannt ge— he worden; Se. Maj. der Kaͤiser haben die Baro sse Antoinette von Leykam zur Gräfin von Beilstein theben geruhet.
Lissa bon, 24 Sept. (uber London.) Am 21. d. t das Kriegsgericht seine letzte Sitzung in der An zenheit des Generals Stubbs, der sich auf die kraͤf— s Weise vertheidigte. Der General wurde wegen ners Benehmens zur Zeit der Volksversammlungen in ptto gelobt, und wenige Tage darauf entlassen und e Vorstellung an die Regentin ihm als Verbrechen srechnet. Der General theilte daher dem Kriegs ge— tk das Danksagungsschreiben des Ministers mit. in sieht es so gut als entschieden an, daß er freige— ichen werden wird.
Es liegen jetzt 3 Brittische Linienschiffe und 1 Fre—= le nebst mehrern kleinern Fahrzeugen hier vor Anker.
Die Seesoldaten landen alle Woche zweimal und werden von Sir William Lligton gemustert. . Tarte. Die Allgemeine Zeitung enthält nachste⸗ hende Corte spondenz Mittheilungen: . . Odessa, 29. Sept. Haudelsbriefen nus Konstan⸗ tinopel vom 20. Sept. zufolge, soll der Säaltan durch einen Haätti Scheriff den Besehl an den Großwessir er— lassen haden: „einen außererdentlichen Divan ju sam / ine un zu rasen, uno demselben oie Pacsfie tio as⸗ vorschlage der 8 Machte vorzulegen, um dessen Gutach ten zu verneymen; wobei aver wohl uͤderlegt werden musse, ob jene Vorschtaͤge nicht ein bloßer Vorwand seien, um die ganze Existenz des ottomannischen Reichs in Eurepa zu gesahrsen?“ So weit die Handelsdriefe. Uns scheint indessen diese ganze Nächticht sehr der Be— statigung zu veoucfen. Vielleicht waltet dabei eine Ver— wechselung mit einem ausetn au den Divan gerichteten Haätti Scheriff od, der eessen Mitglieser zu Festigteit und Muth aufforderte. ; Bucharest, 2. Sept. Handelsbriefe aus Kon⸗ stantinopel vom 17. 8. erzählen, der Reis Effendi habe die Dolmeischer der 3 Gesanotschaften zu sich deschieden, und deuseloen eigen Beseyhl des Großsultaus, uber die griechische Frage in Uaterchanolung einzutreten, kand gemacht. Oogleich mehreren aagesehenen hiesigen Han— delsgausern oiese Nachricht zuzekdmmen ist, so kann man derselden ooch nicht undeeingten Glauden schenken, da dis jetzt auf offiziellem Wege durchaus aichts davon bekannt ward, was gebiß der Fall gewesen wäre, wenn sich eine so wichtige Aeüderung zugetragen hätte. Daß die Pforte jesoch eigne Ausgleichung herbeizuführen wuͤnscht, leidet kaum einen Zweifel mehr, und soll durch einen, unterm 17. aus Konstantinopel abgefertigten eng— lischen Kourter, der vor meyceren Tagen darch unsre Stadt passirte, von dem englischen Botschajter zu Kon—⸗ stantinopel nach London derichtet worden sein. Uedei— gens ist alles, was man von keiegerischu Bewegungen er rujssischen Armee gegen den Prath, oder von andern triegertchen A zeichen in unserer Gegend geschrieden hat, dis jetzt reine Ereichtung. , Ducharest, 30. Sept. Die neuesten hier einge⸗ gangenen Briefe aus Konstanttuopel vom 20. versichern, daß die Pforte sich etwas nachgiebiger zu zeigen anfange. Amerit a. Näöchrichten aus Rio, Janeiro vom 17. Juli zufolge, deschastigen sich Lie drasiltjschen Kammern fortwährend niit der Eitzssang organtsaer Reichsge⸗ setze. Aus den! Berichte des Finanzministers erateht fich, daß die Einnahme im Jahre 1826: 7 578 473 132 Reis derrug; eie Ausgabe dazegen 7,427 213 633 R. Die active Staatsschalo delief sich zu Cade des nam“ lichen Jahres auf 2,005 590 812 R., die pussive dage—⸗ gen auf 89,228 185,523 R, woraus sich ein Deficit von 31,222,596 016 R. erviedt. Die Einnahme vom J. 1828 war auf 6. 600 00 000 R. angeschtagen, die Auszabe dagegen au 11,219 05s 669; allo ein Defsieit von 4 919, 0858, 66g R. — Au een Vorschlsg des Hrn. Aranjo sollte 0as Gesetz uber den Sklavenhendel näch— stens vorkommen. — Die HH. Clemente Pereira und Väasconcellos haben Euatwuürse zu p urlichen Gesetzbuͤchern ingesanet. — Ein von Seiten des Staats au die De— putietenkammer gerichteter Gesetzentwurf enn fi⸗hlt die defigrtive Eintheilung der Regierung in sechs Staats— sectetartate, namlich des Junern, der Jastiz, der geist⸗ lichen Angelegenheiten, der auswärtigen Angelegenhei⸗ ten, des Kriegs und der Marine. — He. Ferreira Franca schlag vor, Bahia zum Freihafen zu erklären. — Ein von Hru. vier Ferreira vorgelesenes Schreiben aus Rio Grance, uber die Verwirrung, welch‘ die Ankunft des Feindes daselbst veranlaßt, hat zu lebhaften Dis— cusstonen uͤber die Führung des Krieges Anlaß gegeben. Der Armee soll es an den néöthigsten Beduͤrfnissen feh— len, und besonders wird die Ernennung des Marquis