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Durchbrüchen der Ostser bei Memel und Pillau gesi⸗ chert sin d.
irthichaftliche Berichte aus dem Innern ö voWm Ende Sepiemder. (Schluß.) . IX. Jülich, Cleve, Berg. — Köln. Die Wit terung war während der ersten Halfte des Monats Sep. tember warm und fur die Hafer, und Kartoffelnerndte, so wie suͤr den Weinstock er sprießlich, pater ader wurde sie meist truͤbe und von haufigen Gewieterregen und tuͤhlen Nächten begleitet. In den Feloern der Gemeinde Antweiler, im Kreise Enskirchen, hat ein Hagelschlag an den Sommerfrüchten bedeutenden Schaden angerich tet. Die getäuschten Erwartungen ven der Erudte der Winterfrüchte sin? bereits in sruͤhern Berichten ange zeigt. Die Sommerf uͤchte sind nicht viel ergiebiger, da ste wahrend des vielen Regens im August ausge wachsen sind. Dee Ausbeute an Katoff eln scheint da gegen nach dem Regen noch ziemlich gut auszusallen; die Hoffnung auf ein gutes Weinjahr verltert sich aber mehr und mehr, da den Trauben die in der letzten Ent— wickelungsperiode nöoͤthige Warme abgeht. X. Nie derrhein. — Kodlenz. Die Erndte ist in den verschiedenen Kreisen auch verschiesenartig aus gefallen, jedoch kann man sie im Ganzen nur als unt, telmaßig annehmen. Fuͤr die kuͤnftige Wintersaat war die Witterung günstig, fuͤr die Kohlsaat dagegen nicht. Kartoffeln und Ruben sind in einigen Kreisen gut, in andern nur mittelmäßig ausgefallen, im Ganzen aber nicht schlecht. Außer Pflaumen und welschen Nuͤssen hat es beinahe gar kein Oest gegeben. Der wenige Wein, welcher in diesem Jahre wächst, nähert sich der vollen Reife. — Aachen. Der Landwirt schaft war die Witterung des Septembermonats nur in sosern schäblich, daß der in der zweiten Haͤlfte des Monats mehrmals eingetretene starke Regen die Ernste der Som, merfruͤchte sehr verzoͤgert hat, ein Schaden der jedoch dadurch aufgewogen wird, daß eben eieses Regenwetter die Wiesen, Garten und Kartoffelfelder woylthaätig er frischt hat, welche letztere besonders des Regens bedurf ten und nunmehr gedeihend stehen und eine reichliche Erndte versprechen. 3. —
Berichte über den Gesundheitszu stand aus dem Innern des Reichs vom Ende September. .
IJ. Ostpreuß en. — Königsberg. eso herrschende Krankheiten und Sterbefälle haben im Mo— nat September sich nicht gezeigt. — Gumbinnen. Die Sterblichkeit unter den Menschen hat den gewoͤhn⸗ lichen Grad utcht uͤberstiegen, da sich keine besondere Krankheiten, außer den uͤbrigens nicht bösartigen Ma—
n, gezeigt haben. .
J 1 m,. uße n. — Maxienwe rde r. In dem allgemeinen Gesuntheitszust and der Menschen ist während des Monats September keine wesentliche Ver— änderung vorgegangen. Wechselfieber — und meistens dreitgige — sind fortwährend die vorherrschenden Krank—
heiten und in ihrer Häufigkeit epidemisch zu neunen.
Doch sind sic da, we die Kranken sich einer zweckmaͤßi, gen ärztlichen Huͤlfe und einiger kosperlicher Pflege er, freuen, weder dösartig noch hartnäckig, erzeugen aber dagegen haͤufig Ruͤckfälle. Auch Nervenfieber kommen nicht selten vor, sind jedoch bis jetzt nicht epidemisch. Die Ruhr hatte sich in dem Dorfe Grortzisno, Kreis Lobau, gezeigt, ist aber bald wieder verschwunden.
III. Branden burg. — Pots dam. Die Wit— terung war der Gesundheit sehr zuträglich, so daß auch
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Beson ders
die kalten und Wechselfieber, welche den ganzen Som mer hindurch geherrscht, sich seor vermindert haden. Hier und da zeigten sich gastrische Fieder, Durch faͤlle und bei Kindern Ausschlagskrantheiten. Im Ost. un Westpriegnitzschen Kreise kamen auch nervoͤßse Fieder vor; am vedeutendsten herrschte die Typhus Krankheit im Dorfe Schoenfeld hei Perleberg; in Stelp-, Oberdar— uimschen Kreises, schleicht das Scharlaͤchfieber langsam sort; auch erhielten sich in Potsdam die Blattern bei den Kö dern einer Familie fernerweit den ganzen Mo— nat hindu ch. — Frantfur th. Außer den stark ver— dreiteten Wechselsftebern, die mit in den Herost ub erzu⸗ gehen scheinen, waren die Krankheiten hauptsachlich ent, zuͤnclichen Chalakters und bestan sen dejoaders in Hu—
sten, hitzigen Roeumatismen, Gichtaff ktionen, Hals,
und Augenentzundungen, Darchfällen, Ruhren und gal—
lichten Krankheiten. Das kindliche Alter wurde noch
immer von dem Keichhusten und den Masern heim ge,
sucht, welche letztere sehr allgemein, jedoch gutartig sind,
und hin und wieder auch Erwachsene ergreifen. Die
Sterblichkeit uͤberschritt nicht das gewohnliche Verhaͤltniß. (Fortsetzung folgt.)
Kö nt gl!lic e Schauspiele Sonnabend, 3. Nevbr. Im Opernhause: „Othello,
der Mehr von Venedig,“ Oper in 3 Abtheilungen, mit Mu sih von Rossini. (Müe. Henriette Sontag, Königl. Kam.
Tanz; nach dem Italienischen, von Gruͤnd aum.
mersäugerin: Desdemona, als letzte Ga st ro lle.)
Zu dieser Ooer sind im Billet, Verkaufs Buͤreau . noch Billets zum Parterr und Amphitheater zu aben. ;
Sonntag, 4 Noobr. Im Opernhause: „Pachter Fels kümmel von Tippelskirchen,“ Poffe in 5 Abtheilun— gen, von Ketzebue. Hierauf: „Ein Dwwert ssement.““ Im Schauspielhause: „Der Brieswechs l,“ Lust⸗ spiel in 2 Abttzeilun gen, von A. v. Steigentesch. (Neu einstudirtt.) Hierauf: „Phädra,“ Trauerspiel in 5 Ab—
theilungen, von Raeine, uͤbersetzt ven Sciller.
Montag, 5. October. Im Opernhause. Mit Al, lerhöchster Special Genehmigung, zum Benefiz fuͤr die Königl. Kammersaͤngerin Mlle. Henriette Sontag: „Tancred,“ heroisch' Oper in 2 Abtheil. Musik von Rossini. (Mlle. Hent. Sontag wird hierin als Ame— naide zum Letztenmate auftreten.
Nachdem die bei der Koͤniglichen Kammer saͤngerin Mlle. Heur. Sontag bis jetzt eingegangenen Anfragen um Billets zu oieser Vorstellung beruͤcksichtigt und solche den resp. Personen in's Haus geschickt werden sollen, wird ersucht, die desfallsigen weitern Meldungen unter Adresse der Königl. K mmersaͤngerin Me. Sontag, Mohrenstraße Ne. 2, oder unter der, des geheimen ex, ped. Secretairs der Koöuigl. Schauspiele Herrn Teich— mann, Unterwasserstraße Nr. 5. abgeben zu lässen. — Die Billets zum dritten Range, dem Parterre Amphitheater sind vom Bureau zu haben.
Abonnements und freie Entreen sind ohne Ausnahme nicht guͤltig.
Preise der Plaͤtze: ;
Ein Platz in einer Loge des Königlichen Nange⸗ 1 Thlr. 10 Sgr. Ein Platz in einer Parquet, Loge 1 Thlr. Ein Platz in einer Loge des zweiten Range⸗ 20 Szr. Ein Platz in einer Loge des dritten Range 16 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. Ein Platz im Par— duet 1 Thlr. Ein Platz im Parterre 20 Sgr.
Im Schauspielhause: „Die Rosen des Herrn von Malesherbes,“ ländliche Scene in 1 Aufzug, von Kotze— bue. Hierauf: „Die Drillinge,“ Lustspiel in A Abthei⸗ lungen, von Bonin. .
und Freitag an, im Billet Verkaufs
zur Oper: Tanered,
Redacteur John.
Allgemeine
preußische Staats, Zeitung.
Berlin, Montag, den 5 ten November 1827.
—
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Bekanntmachung. ; Von den, seit dem Erscheinen des Postmeilenzeigers gekommenen Veränderungen in den Stations Ent jungen ꝛc. ist eine Uebersicht angefertigt worden, lche den Besitzern des Meilenzeigers, gegen Vorzei ng desselben, unentgeltlich verabsolgt wird. In Ber ist solche beim Portier des hiesigen Posthauses, in übrigen Staͤdten der Monarchie bei der Postanstalt senigen Ortes in Empfang zu nehmen, bei welcher
Meilenzeiger gekauft worden ist.
Berlin, den 1. November 1827.
Der General, Postmeister. agler.
x .
Se. Durchl. der Herzog Wilhelm von Braun⸗ weig - Oels, ist nach Braunschweig abgegangen.
Abgereist. Seine Excellenz der General Lieute⸗ nt, diesseitige außerordentliche Gesandte und bevoll—
tigte Ministet am Kaiserlich Russischen Hofe, von
choöler, nach St. Petersburg. 3
Der General-Major und Kommandeur der er sten rde Division, von Alvensleben, nach Halle. Der General, Major und Inspekteur der Garde, vallerie, Graf von Brandenburg, nach Weimar.
.
Zeitungs ö Nachrichten.
Ausland.
Paris, 29. Oeteber. Vorgestern haben die Ma— vers der hiesigen Truppen von der Linie und von der rde begonnen. Die nach dem englischen System or— isirte Faßartillerie, wo die Leute auf Bänken, die am stel des Protzkastens angebracht sind, transportirt den, hat sich durch die Schnelligkeit ihrer Bewegun— ganz besonders ausgezeichnet; sie steht hierin der tenden Artillerie nicht nach, wenn sie sie nicht sogar rtrifft.
ö. naͤmlichen Tage haben die Osagen die Ehre ge— „t, Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Herzogin von Berry Aufwartung zu machen. ᷣ
Unsere Schiffahrt hat, nach einem beinahe gaͤnzli, n Stillstande von fuͤnfundzwarzig Jahren, seit der estauration, d. h. in einem Zeitraum von dreizehn Jah— wie nachstehende Uebersicht beweist, eine so erstau—
Stolz sagen und beweisen,
nenswerthe Ausdehnung erfahren, daß man gern auf diesen Gegenstand öfters zuruͤcktömmt, und dabei ver⸗ weilt. Die Gesammtzahl der franzoöͤsischen Schiffe, welche mit fremden Landern außerhals Europa verkehren, be⸗ traͤgt 820, wevon im Durchschuitt jedes 250 Tonnen , . 205,000 T. Der Verkehr mit den auswärtigen Euro—
paͤischen Landern, mit Einschluß von Neu— Fundland, wird von 1800 Schiffen betrie— ben, die, im Durchschnitt zu 150 Tonnen gerechnet, zusammen ... tragen. Die franzoͤsische Kuͤstenfahrt beschaͤf⸗ tigt endlich 5380 Schiffe, im Durchschnitt 2 von 50 Tonnen; Summa... . . 269 000
Im Ganzen fahren also 8000 franzoͤsisch? Schiffe, die zusammen genommen.. 744 000 T. tragen. — Dieses ist also der Bestand der franzoͤsischen Handels Marine; die Zahl der dabei beschaftigten See⸗ leute kann folgendermaßen berechnet werden:
520 Schiffe, bemannt mit 16 Leuten 12 300 Mann 1800 ö ! 10 ö 18 000 4 5380 ' ' 8 26 900 .
Summa 57 2006 Na Nechnet man hierzu die Bemannung der Koͤnigl. Kriegs⸗ schiffe, so ergiebt sich eine Zahl von wenigstens 80, 000 erfahrnen und geuͤbßten Seeleuten, welche bei einem et⸗ wanigen Seekriege fuͤr den Seedienst schon ausgebildet sind. — Was das Endziel der nach außereuropaͤischen Laͤndern fahren den Schiffe betrifft, so konnen wir mit daß sich die französische Schiffahrt nach allen Weltgegenden verbreitet hat. Es sind in diesem Jahre nämlich ausgeruͤstet worden':
Zur n, . Welt und zur Ruͤck, ö
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nach Osiud len 335 r.
den Inseln Bourbon und Mauritius 76 der Süuͤdse 1 Brasilien .. 65
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270, 90909,
2 1 1 * 85
9
3
——
1
J Columbien. 25 H/ 60 9 Haiti * 9 * b0 Nord / Amerika. den fremden Antillen kö GSenegal und Gorea. Martiniea und Guadeloupe...
Wie wichtig aber die Zunahme unseres uͤberseeischen Verkehrs ist, kann man, abgesehen von seiner Wirkung, auf die Industrie im Innern des Landes erst r.cht er messen, wenn man erwägt, daß die gesammte Beyoͤlke⸗
35 20 25 40 300
2 1 2 * * 9 * 1 1
2 2 6 * L 2 2 * * 1
2 9 *. 8. * *. * * 8 6 2 * 2 * *. 2 . 2 *
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