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Die Verwaltung ist ganz dem Ministerium uͤber, tragen, welches den Censoren verantwortlich ist. Die Mauthdeamten sin d die einzigen Agenten ce ss . lo en und nicht dazu gemacht, ihm Volksgunst zu erwerden.
Der Vrecprasident ist am meisten durch Deschraäͤn kungen ger sse t. Er gehorcht deiden zusammen, der ge setzgebenden Verlammlung und der vollziehenden Macht. Von er ersten rrhalt er Gesetze, von der zweiten Be feyle. Die Stzwiertakeiten leines Amts sins eine Vor schaͤle fur seinen künftigen Berut. Jg ven Vereinigten Staaten ist es Gebrauch, den Viceocäsioenten aus den Ministern zu wahlen. Nichts ist verstandiger als einen erfahtenen Mann an eie Spitze der Verwaltung zu stellen, und ich habe dieses als letz aufgenommen.
Der Prastsent ernennt den Vieeprästoenten, daß e— den Staat regieren und ihm im Befehle folgen sol Auf diese Weise werden eie Wahlen vermieden, die in Republiken so leicht Anarchie und große Gefatzren her beisuͤhren können. Diese gefuürchtete Krisis geht eden so leicht, wie in Monarchien vorüber. Der Vicenraͤsi bent muß ein unbescholtener Mann sein, enn wenn der Präsideut einen andern wählte, lo mußte er in ste ter Besorgniß wegen ahrgeiztger Absichten schweben; er muß ven anderer Seite sich bemühen, das in ihn gꝗe setz te Vertrauen durch seine guten Dienst« zu verdzenen,
Die allervollkennmensten Bungschaften sind nie e gesetzt. Burgerliche Freiheit ist die einzig wahre Fre heit, das ub rige ist bloß nominel oder hat wenig Einflaß auf den Zustand des Volks. Personliche Sicherheit, der Zweck, dessen wegen der Mensch in die Gesell sclaft tritt, and wovon alle übrige aus zeht, ist gewahrleistet worden. Was eiejenige des Eigenthums betrifft, so wird sie von dem buͤrgerlichen Gesetzbuche abhängen, essen Anferti gung Sie unverzüͤgtich zum Wohl Ihrer Mitduͤrger Ihre Talente widmen sollten. Ich habe das Gesetz der Sesetze — Gleichheit, unangetastet erhulten; ohne eieses sind alle unsere Rechte nichtsdedeutens. Ihm müssen wir alles Andere aufapfern. Seinem Glanze habe ich die verruchten Gesetze der Selaverei geopfert.
Gesetz eber! Selavere ist eine Verletzung jedes Ge— setzes. Das Gesetz, welches sie anerkennte, würde das gottesläͤsterlichste sein. Was suͤr ein Recht konnte man zu der Fortdauer derselben anziehen? Ein Mensch das Eigenthum des andern zu werden, Gottes Ebenbilde das Joch aufzulegen gleich einem Thiere! Wo läßt sich eine Vertheidigung fur selchen Besitz auffinden? Dieses mit Qualen gemengte Verbrechen zu uͤbertragen, zu verlaän— gern und zu verewigen, wurde eine Schande sein, die unsrer Natur widersteht. Niemand kann die geheiligte Lehre der Gleichheit vernichten: und kann Selaverei
bestehen, wo Gleichheit verkuͤndigt wird? Wenn kein
Gott wäre, der Beschuͤtzer der Unschutd und Freiheit, so wurde ich den Zustand eines Loͤwen, die Wälder und Wuͤsten durchstreift, dem eines Gefan, genen vorziehen, der der Gnade eines feigen Tyrannen unterworfen ist, aber nein: Gott hat den Menschen zur Freiheit bestimmt, er beschuͤtzt ihn, damit er das gott, iche Geschenk des freien Willens gebranchen soll.
Die richterliche Gewalt, welche ich vorschlage, ist vödig unabängig; sie ist es nirgends so sehr. Das Volt schlagt dazu vor und die Legislatur wahlt aus den Bor, geschlaͤgenen. Wenn die Richter ihr Dasein urspruͤng lich nicht den Volke verdanken, so ist es unmoglich,
diese Schutzwehr fuͤr die Rechte der Einzelnen in ihrer Rechte sind es,
ganzen Reinheit zu erhalten. Diese welche Freiheit, Gleichheit, Sicherheit, alle Buͤrgschaf ten des gesellschaftlichen Lebens feststellen. Die wahr haft freie Verfassung steht in den buͤrgerlichen und pein—
der ungezuͤgelt
lichen Gesetzbuͤchern verzeichnet, und die Tyrannei, wel aun meinteg zu fürchten, ist oie, welche von den Gerich
boͤscn im Namen der Gesetze ausgeübt wird. Die nn
keit desteht, so theilt sie sie aus. De politische Org aisation dedeutet oft wenig, wenn nur eie dur gerlig
Allgemeine
r, , , n, e, , reußische Staats⸗Zeitung.
voltemmen ist. Mogen die Gesetze also gew issenhg
ausgzesuͤhrt werden und seien sie eden so unerbittlich h das Schickslal. Nach dem Geiste der Zeit ist oie X tur abgeschafft, und die Verlängerung der Prozesse dem verwickelten Labyrinth der Apellätion mit ihn Aogeschnitten worden.
Das Gediet der Republik wird durch Präseen Statthalter, Lorregidoren, Friedensrichter und Alcall regiert. Meine Geänzeun erlauben mir nicht, hier Einzelne eiuzugehen, aber seien Ste eingedenk, Gesetz ber, daß Staaten aus Staästen und Huͤcten bestch und daß von dem Wehl dieser das Gluͤck des Gan abhäuzt. Sie toöͤnnen nie zu viel Aufmerksamkeit! die gute Regietung ter Departemente verwenden, st ein überaus wichtiger Punkt in der Gesetzgebun wissenschaft, der zu sehr uübersehn wird.
Die bewaffnete Macht ist in vier Theile getheil in die Linienttuppen und in die Seemacht zur Verth digung gegen äußere Feinde; in die Miliz, zur Eth tung der innern Ruhe; und in ein Corps militatris isciplinitter Mauthbéeamten, die jedenfalls bloßen z deotenten vorzuziehen sind. Dieser Dienst ist mehr moraltsch als über flüͤssig, sie sollen die Granze gl oetruͤge ilche Versache bewahren. ö
Ich habe vorgeschlagen, daß die Verfassung zu vissen Perioden verbessert werden sell, den Fort schtith der intelleetuelßen Wit folgend. Die bei Eiafuͤhrn von Verbesserungen zu defolgenden Schritte, habe näher bezeichnet, wie sie mir am rathsamsten scheinen.
Die Verauütwortlichkeit der Persenen in oͤffentliche
Dienst, ist in bestimmten Ausdrucken in der Constit
tion von Bolivia festgesetzt worden; ohne sie wird d Staat ein Chaos. Ich fordere die Mitglieder des
setzgebenden Körpers auf, uͤber diesen wichtigsten Geg stand die genauesten und bestimmtesten Gesetze zu g
lassen. Man spricht so viel von Verantwortlichke und man findet sie nicgends. Obrigkeitliche Persone Richter u. s. w. mißbrauchen ihr Ansehn, weil die Ag ten der Regierung nicht unter genauem Zwange sti und das Volk wied das Opfer davon.
KS nigliche Schauspiele.
Montag, 12. Nevbr. Im Schauspielhause: „ meo und Julia,“ Trauerspiel in 5 Abtheilungen, Shakespeare. (Herr Devrient, vom Stadttheater Leipzig: Romeo, als Gastrolle.) .
Dienstag, 13. Nevbr. Im Schauspielhause: „ Hund des Aubri,“ Posse in 1 Aufzug, von P. Wolff. Hierauf: „Ich irre mich nie,“ Lustspiel in Aufzug, von C. Lebruͤn. Und: „Andts,“ Lust spiel 1 Aufzug, von C. Blum.
Mittwoch, 14. November. Im Opernhause. 3 Erstenmale wiederholt: „Robin son Crusos,“ Melodra in 3 Abtheilungen, aus dem Franzoͤsischen abertra von der Koͤnigl. Schauspielerin Fr. Krickeberg. Die, zu diesem Tage, auf der gedruckten Aust lung angekündigte Vorstellung der Oper: „O limpi kann erst Freitag, den 16, gegeben werden, und begi der Verkauf der Billets derselben, Mittwoch, den
Morgens 9 Uhr.
in.
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur Jol
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266.
Berlin, Dien stag, den 13ten November 1827.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Seine Majestaͤt der Konig haben dem Oeconomie⸗ mmissarius Kuhlm ay bei der General-Kommilsion
Soldin, dem Prediger Riese zu Bockhorst im Re⸗
rungs bezirk Minden, dem Prediger Stephani zu tz bei Landsderg a. d. W. das allgemeine Ehrenzei n erster Klasse und dem Schulrector Keschel zu Fal— berg im Regierungsbezirk Oppeln, das allgemeine renzeichen zweiter Klasse zu verleihen geruhet.
Des Königs Masestät haben den Land, und Stadt ster Eb meyer zu Unna zum Rath bei dem Ober idesgericht zu Hamm zu ernennen geruhet. ,.
Se. Durchl. der Herzog Wilhelm von Braun
jweig⸗Oels, ist von Braunschweig hier eingetroffen.
Bei der am 10. d. M. angefangenen Ziehung der n Klasse Koͤnigl. 56ster Klassen Lotterie, fiel der erste uptgewinn von 150 000 Thlr. auf Nr. 22048, nach eslau bei J. Holschau jun.; 3 Gewinne zu 5000 Thlr.
Len auf Nr. 11017, 24411 und 48242 in Berlin bei
tzdorff, nach Duͤsseldorf dei Spatz und nach Walden g bei Schuͤtzenhofer; 3 Gewinne zu 2000 Tylr. auf 4317, 56905 und 83171 in Berlin bei Hirschberg bei Meinhardt, und nach Duͤsseleerf bei Spatz; 3 winne zu 1500 Thlr. auf Nr. 20767, 29390 und As in Berlin bei Seeger, nach Halle bei Lehmann nach Stralsund bei Trinius; 6 Gewinne zu 1000 r. auf Ne. 39209, 40447, A 1098, 54132, Sb425 und ü in Berlin bei Alevin und bei Gronau, nach Bres bei J. Holschau jun., Bunzlau bei Appun, Exsurt Tkoͤster, und nach Quedlinbarg bei Dammann; inne zü 500 Thlr. auf Nr. 2401, 8672, 11259. 35, 20270, 24555, 27946, 32459, 314199, 37963 se, 47972, 48185, 53375, 55982, 62840 und Sgäö? Berlin bei Hiller, bei Seeger und bei Simonssohn, Brandenburg bei Ludolf, Breslau 2mal bei J. schau jun. und b. Schreiber, Bromberg b. Schmuel, mlau bei Appun, Gruͤnberg bei Sincka, Halle bei mann, Landsberg a. 8. Warthe bei Borchardt, Mag, urg bei Brauns, Marienwerder bei Schröder, Me, h bei Golde, Neiße bei Jäkel, und nach Hppeln bei nda; 34 Gewinne zu 206 Thlr. auf Ne 3450, 3815, 3, 5642, 5873, 6466, 10406, 11250, 20873, 30200, bs, 85371, 35493, 37878, 39345, 42984, 43226, gaz, 47137, 49344, 58967, 65612, 65is2, 67'481,
70891, 76486, 81788, 82053, 82922, S3 160, 87233,
88353, 88847 une 89442. Die Ziehnng wird fortgesetzt.
Berlin, den 12. November 1827.
Königl. Preußische General-⸗Lotterie⸗ Direktion.
Zeitungs-Nachrichten. Au s land. Paris, 6. November. Gestern um sieben Uhr ist
der König nach Fontainebleau abgegangen. Ihre Königl. Hoheiten der Dauphin und die Dauphine befanden sich
im Wagen Sr. Maj. — Ihre Königl. Hoh. die Herzo—
gin von Berrh und deren Tochter sind nach Rosny abge—, gangen. Der ganze Hof kommt Sonnabend wieder. — Vorgestern wurde die diesjährige Kunstausstellung er— oͤffnet.
ö. Aus Straßburg wird unterm 81. Oktober gemeldet, daß der Infant Don Miguel im Laufe der Woche dort erwartet wurde. In Muͤnchen, Stuttgard und Carls— ruhe sind fuͤr S. K. H. dereits Ouartiere bestelt.
Ein sranzoͤsiicher Kauffahrer, „Der unerschrockene Canaris,“ hat vor Kurzem zwei merkwuͤrdige Fahrten gemacht, den 10. Septbr ist er von Havre abgesegelt, und den 24. desselben Monats in Cronstadt angekommen, von wo er den 20. Oktober wieder absegelte und den 1. Nevdr. in Havre wieder einlief.
Fuͤnfprocentige Rente 101 Fr. 70 C. — Dreiproe.
71 Fr. 70 C. 8622
London, 3. Novbr. Die Prinzessin Auguste ist noch immer nicht wieder hergestellt. Der Leibarzt, Sir Henry Halford, besucht sie noch taglich; es ist indessen keine Gefahr vorhanden.
Am Sonnabend uͤberreichte der Herzog von Clarence
der in Portsmouth stehenden Division der Koͤniglichen
Seesoldaten eine neue Standarte. In York wurde vergangenen Mittwoch von dem Erzbischof von Jork an der Stelle, wo vormals die St. Matien-Abtey stand, der Grundstein zu einem Museum eleg t. 1 3e heißt, daß der General, Lieutenant Sir Wm. Clinton, welcher gegenwaͤrtig die Brittischen Truppen in Portugal commandirt, zum Gouverneur von Mauritius nannt sei. * H g, nn Gesellschaft der Wissenschaften ist gegenwartig ohne Vorsteher. Sir Humphey Davy hat als Praͤsident resignirt, und auch die beiden Seeretaire, Hr. Herschel und Hr. Children, haben ihre Stellen nie⸗ dergelegt. ᷣ Vorgestern Nacht drang wahrend eines Sturmes aus R. M. W. und einer ungewöhnlich hohen Fluth das