Besitz und guͤtliches Uebereinkommen fordere; welches beides in der Herrschast der Tuͤrken uͤber Griechenlan fehle. Die Gazette erzählt bei dieser Gelegenheit, daß, als die Offiziere der verbuͤndeten Geschwader sich zu Reschid Pascha begeben hätten, um wegen der Kapitu lation der Akropolis zu unterhandeln, sie vor seinem Zelt die Leichen ven 2 ungluͤcklichen griechischen Popen gefunden hätten, die am Pfahl ihr Leben ausgehaucht und an deren Angst, und Schmerzengeschrei der Tuͤrke sich geweidet hätte. „Wenn“ (faͤhrt die Gazette fort) „dies die Zeichen sind, an denen man legitime Herr
scher erkennt, so muß man eiligst auch die Legitimität
der algierisaen Herrschaft anerkennen: man muß sich sehr huͤten, die Ketten der ungluͤcklichen Christen, die in den Sklavenkerkern der Kauͤste der Barbarei aufge— ( häuft sind, zu zerbrechen.“ ; Der General Lieutenant, Graf von Clermont Ton⸗ ⸗ nere ist vor einigen Tagen hier gestorben. Fuͤnsprocentige Rente 101 Fr. 60 C. — Dreiproc. 70 Fr. 80 C. 1 r Londen, 12. Nov. (uͤber Paris) Im auswaͤrti— gen Amt sind heute fruͤh Depeschen vom Hrn. Strat— fort Canning aus Constantinopel, vom 24. Okt. einge laufen. Die Unterhandlungen hatten zu der Zeit noch keine auͤnstige Wendung genommen. Die Rachrichten aus Morea werden unstreitig, sobald sie in Koastanti= ; nopel anlangen, eine Löͤsung der Angelegenheiten des ; Orients herbeifuͤhren. . t ; Es hieß, daß 2 Linienschiffe, der Ocean und noch ein anderes von Portsmouth zur Verstäaͤrkung des Ge— schwaders von Sir Eduard Codrington abgehen wuͤr— den; dies erscheint jedoch nicht weiter als uöthig, be— sonders seitdem man Nachricht erhalten hat, daß Sir. Thomas Stanies zu dem Admiral Codrington gesto ßen ist.
Wenn die Schlacht bei Navarin um 1 Tag spaͤter, mithin am 21. October erfolgt wäre, so hätte sie gerade am Jahrestage der Schlacht bei Trafalgar statt gefun den, an welcher Sir Eduard Codrington als Capitain des Orion Theil nahm.
Unser Verlust an Verwundeten und Todten in der Schlacht von Navarin ist beinahe eben so groß, als der
Verlust beim Cap St. Vincent im Jihre 1797 war; damals hatten wir 73 Todte und 223 Verwundete; bei Navarin haben wir 75 Todte und 197 Verwundete gehabt.
Consols, welche heute fruͤh zu 861 begannen, dann auf 862 stiegen; dem nächst auf 863 eint Zeitlang stehen
blieben, fielen um 2 Uhr ploͤtzlich auf 857 und standen
um halb 6 Uhr auf 853. Vom Main, 17. November. Nach Briefen aus
das Franfurter Journal meldet) Ibrahim Pascha eine Convention mit den Alliirten abgeschlossen haben, der, zufolge er Griechenland raͤumen und sich unverzuͤglich mit feinen Truppen nach Aegypten einschiffen soll. (Die neuesten Wiener Blatter — bis zum 16. Novbr. — melden nichts davon.)
Von der Kammer der bairischen Abgeordneten sind am 14. d. die Deputirten Vetterlein und Hecker zum ersten und resp. zweiten Secretair der Kammer erwaͤhlt worden. 6
Aus dem Rheingau schreibt man vom 6. Novbr.: Die Trauben sind nun im ganzen Rheingau eingethan und gekeltert, und es läßt sich auch an manchen Orten schon eine Probe nehmen. Es war eine Nachlese; der letzte kalte Winter hatte auf Jahre vorgelesen, da das alte Holz in ihm erfroren ist. Wo der Herbst am reich sten aussiel, erhielt man kaum den zwoͤlften Theil von dem Ertrage eines Mitteljahres; an den meisten Orten fiel er noch weit geringer aus. An Guͤte mag das Er zeugniß dem Achtzehner nahe stehen, vielleicht auch ihn erreichen. Der geringen Quanitaͤt und der guten Qua—
Wien, die gestern in Frankfurt angekommen, soll (wie
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litãt ungeachtet, hat der neue Wein keinen Preis. die wenigsten Bauern ein Stuck machten, so kom man die zerstreuten Ohme und Viertel leicht zusamm kaufen; und man sollte glauben, die Speculation! zut gewesen; aber es fanden sich wenige Liebhaber, die Ohm kostete nur 20 bis 27, das Stuͤck also von bis an 180 Gulden, ein Preis, der um ein Dritt geringer ist, als der des Achtzehners im Herbste y Dies gilt jedoch nur von den gewöhnlichen Weinen! Rheingaues; denn der Steinberger, Johannisben Rüdesheimer, vom Berg und Hinterhaus, der Roth berger, Markebrunner und Grafenberger sind fuͤr ches Geld nicht feil.
Aus der Schweiz, 14. Novbr. Der große J des Kantons Freiburg war am 30. und 31 Oktober ßerordentlich versammelt. Er dewilligte die Rekn rung suͤr den Bedarf seiner Kompagnien in neapfl nischem Dienst, so wie auch diejenige fuͤr 155 M die den sechs freysurgischea Hauptleuten in franzoͤss Diensten erforderlich sind.
Die Neue Zuͤrcher Zeitung enthalt Nachstehem Am 6. Novbr. hat einge Regterungsbehßrde in Bern Bericht ethalten: ein Mann aus Frutigen, der sich Zeit lang zu Turtmann im Zehnten Leuk, des Kan Wallis aufgehalten hatte, sei daselbst verstorben auf dem Todtenacker begraben worden. Nachdem g der Leichnam seit 14 Tagen in der Erde gelegen, hw Pfarrer uad Vorgesetzte der Gemeinde dem Kuͤster fehl ertheilt, denselben wieder auszugraben und anden zu „verscharren“, ter Kuͤster habe hierauf geant wn da sich der Mann so lange Zeit im Dorfe ehrlich un gen habe, so sehe er nicht ein, warum er nicht aut begraben bleiben duͤrfe, wo man die Leute begrabe, während seines Lebens mit ihm Umgang gehabt. sei dem Abdecker der Befehl ertheilt worden, den Le nam wieder auszugraben und außerhalb des Kirchh zu verscharren. Dieser habe den Sarg zer schlagen, Leichnam einen Strick um die Fuͤße gebunden, ihn aus dem Todtenacker geschleppt und außer demsg verscharrt. Dem Kuͤster sei von seinen Odern die sung zugekommen, den Abdecker fuͤr seine Muͤhe zu friedigen. Ein vorgesetzter von Frutigen, der um! Zeit durch die Pfarre Turtmann retste, bezahlte hi— die Rechnung des Abdeckers und die des Kuͤsters machte bei seiner Nachhausekunft davon Anzeige an Behörde, der er einen Todtenschein vorlegte, in wal
dem Kirchhof statt hatte, zu Urkunde seiner Sch uͤber das, was er verüben half, das bezeugt, was vierzehn Tage spaäter statt gehabt, daß der Mani dem Kirchhof begraben worden, ohne jedoch anzug durch wen, damit es nicht scheinen moge, als fuͤh Register des Abdeckers. !
Die Jägerkommission des Kantons Zurich ha den durch die schon letzthin gemeldete Epizoetie n den Fuͤchsen beschädigten und geschreckten Gegen theils sammiliche patentirte Jäger auf diese Thiere! zu machen eingeladen, theils die Revierjäager zu! cher Jagd beauftragt, auch den einen und audern! Franken Schußgeld fuͤr jeden erlegten Fuchs Ruͤckgabe des Balges zugesichert.
Wien, 15. Nov. Se. K. K. apostolische Ma haben Sr. Majestaͤt dem Kaiser von Brasilien, Pedro, das vacante Infanterie Regiment Zach, Nt. und Sr. Königlichen Hoheit dem durchlauchtigsten fanten Dom Miguel, Regenten von Portugal, dot ante Jafantette Regiment Duka Nr. 39., Beiten Beweise Allerhöchstihrer Achtung, zu verleihen, und bei zum zweiten Inhaber des ersteren den General /
haber des andern, den Feldmarschall, Lieutenant herrn Marcus Csollich, zu ernennen geruhet.
der Pfarrer unter dem Datum, wo das Begraͤbniß
sor, Freiherrn Anton Bertoletti, und zum zweiten
Das große, fuͤr die Cultur einer ausgedehnten Erd, ze von beinahe 3 Quadratmeilen so wichtige Unter⸗ men- der Morast Eutsumpfung, welches Laybach und umliegende Gegend der huldvollen Sorgfalt und erliebe unsers allergnädigsten Monarchen verdankt, itet in seinen gluͤck ichen Refultaten bereits Jo wohl vorwärts, daß die Austrockuung des Morastes sedem Beobachter durch mehrere auf demselvden an— te Verbindungsstraßen und das fruchtbare Gedeihen cultivirter Strecken schon jetzt unverkennbar dar,
rtest, 10. Novemder. Der heutige Osservatore stind enthält folgenden Auszug eines Schreibens des taͤns Urbano Bozzini von der. oͤsterreichischen Bꝛi, ine Vetor, Fuͤrst von Metternich, aus Smyrna 3. Oetober: „Hier folgt eine gedräugte Skizße er Reise. Meine Abfahrt von Treiest geschah am hevtember d. J. mit dem Convoi der Ihnen bekann— Handelosch iffe. Ich gelangte mit veraͤnderlichem de, bis in die Gewaͤsser von Ragusa, wo ich mich 3. gedachten Monats befand. Dort wurden wir von heftigen Nordwest Sturm uͤberfallen, welcher vier zwanzig Stunden hindurch anhielt, und den Con,
kaine Sputega und de Rocco, und den englischen fahter Mathilde wieder traf. Am 11. brach dem an de Rocco bei einem starken Nord Nordwestwind Hauptmast, wodurch er sich gendthigt Fah, bloß mit leinen Segeln zu fahren; so gelangten wir zusam— bis nach Cerigo, wo wir von neuem mit den Ca— 1s Reggio und Bernetich zusammentrafen. Der sche Kauffahrer Mathilde setzte von dort seine Fabrt fort, und wurde auch richtig oberhalb Serfoce einem griechischen Mistik rein ausgeplündert. Am befand ich mich im Kanal zwischen Ipsara und , in Gesellschaft der Capitains de Rocco und Sbu— und der K. K. Brigg Vegilante, der wir begeg,—
Dort wurde ich des Nachts um halb zwei Uyr zwei ariechischen Korsaren und zwar einer Brigan pon 10 Kanonen und einer Goelette von 8 Kano aderrascht, die mich mit Gewalt visitiren wollten. bedeutete ihnen, daß ich zur Nachtzeit niemand heran werde, und daß sie mir vom Leibe bleiben sollten. Vind war ruhig und die beiden Korsaren suchten Düse von Rudern an mich hexan zu kommen. In Lage beschloß ich Gewalt mit Gewalt zu vertrei— ich fing an, mein Geschuͤtz spielen zu lassen, und ehrere Kanonen“ und Kartätschenschuͤsse gegen sie een. Die Mannschaft der Korsaren schrie mir zu, Christen und ehrliche Korsaren seien; ich ließ ohne auf ihr Geschrei Acht zu haben, mit der Ka e fortfahren. Die K. K. Goelette Vigilante eilte uͤlfe der Ruder zu meinem Beistande herbei. Der blieb fortwährend stille. Sie warf zwei Congte— Raketen gegen die Korsaren und schickte ihnen ei Kanonenschuͤsse, worauf dieselben das Weite such. nd sich mit Huͤlfe ihrer Ruder unserm Feuer ent Am 19. gelangte ich bei schwachem Nord, Nord- ind etwas vorwärts und Abenes umschiffte ich in schaft der K. K. Goelette Vigilante und des Ca— 1s Soutega das Vorgebirge von Seio. Capitain deco, welcher wegen des Verlustes seines Hauptse— den uns so gut zu Statten gekommenen Wind nicht jen konnte, und daher zuruͤck bleiben mußte, konnte Borgebirge nicht umschiffen, und wurde am folgen— Lage von einem Mistik angegriffen, das er aber ich von sich abwehrte. Am 21. iangte ich wohlbe— auf hiesiger Rede an, wo auch am folgenden Capitain de Rocco ankam.“ üͤrkei. Die Gazette de France enthalt folgende bon denz Nachrichten aus Constantinopel:
dom 12. October: Die ganze Familie der Ting—
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erstreute, von dem ich am folgen den Tage bloß die,
hir Oalu ist den Häuptern derselben, Agol und Ju ssuff, in die Verbannung a4'folgt. Es sind disher nur Muth— maßangen uber die Ursachen dieser strengen Maßregeln in Umlauf; man glaubt jedoch ziemlich allgemein, daß die Veranlassung nicht blos die Gelostreitigkeiten sin d, welche sie mit der Pforte, dem Seraskier Kosrew und Reschid⸗Pascha haben, an die sie Forderungen machen, sondern, daß der Groß⸗Vessir, dessen Haß sie sich zuge⸗ zogen haben, weil sie wider dessen Willen die Heirath eines Mäbcheus aus dieser Familte mit dem Sohn des
SFürsten von der Wallachei in fruͤherer Zeit hintertrieben,
diefe Gelegenheit wahrgenommen hat, um sich zu rächen. Vom 13. Octob. — Der Kaiserl. Internuntius hat heute der Pforte eine Note uͤbergeben, um die Vor⸗ schläge der orei Hofe, welche den Lon oner Vertrag un: terzeichnet haben, zu unterstuͤtzen. Dieser Schritt soll auf die Tuͤcken, welche eie Meinung hegen, O sterreich sei der Vermittelung wenig geneigt, einen großen Ein⸗ druck gemacht haden. Vom 15. — Es ist in allen Moscheen ein Firman verlesen worden, wodurch den Tuͤcken verboten wird, kostbare Kleider zu tragen. Es haben bei der Pfotte mehrere Berathungen statt⸗ gefunden, um wegen der den Ibrahim Pascha zu er— theilenden Justruktionen, in Beziehung auf den mit den betden Admiralen geschlossenen Waffen stillstand, einen Be⸗ schluß zu fassen. Es heißt, der Sultan habe den Ibrahim befehlen lassen, die ersten Anweisungen der Pfotte nach⸗ zukommen, mithin aus Näwvarino auszulaufen, wobei er jedoch zu vermeiden such en sollte, einen Bruch mit den Geschwabern der Verbündeten herbeizuführen. Ungeac tet der Besorgnisse, deren ste sich nicht erwehren konnen, wollen die Tuͤtken doch immer noch nicht glauben, daß die verbunte⸗ ten Maͤchte einen Krieg aufangen werden. Sie gruünsen ihre Heffnung auf die Worte selbst des Lon oner Ver⸗ trags; sie glauben, es sei blos darauf abgesehen, ihnen Furcht einzujagen, und nennen das was geschehen ist, Hutlaͤrm. — Es sind dem Reschid Pascha Geld und Befehle geschickt worden, um seine Operationen fortzu⸗ setzen. Auch an Omer Pascha sind zwei Tartaren mit einer Million Piaster abgefertigt worden. — Es heißt, ein aus den Fuͤrstenthüuͤmern ang ekommener Tartar hade die Nachricht gedacht, daß die Russen sich von den Geenzen entfernten — Es ist in dieser Nacht eine Feu— ersbranst ausgrochen, die an 200 Kaufläten zerstört hat. — Eine Abtheilung von zehn Segeln ist nach Metelin und Chio ausgelaufen. Smyrna, 9. Oet. france) Den 4. 85. M. sind 500 pen nach Tschesmé abgegangen, Jusel Chio gebracht werden sollen, von einigen griechischen Briggs blokirt wird. . Beiefe aus Metelin vom 5. melden, daß die Brigg des Gouverneurs der Jnsel mit 22 Stuͤck schweren Ge⸗ schuͤtzes, Schießbeduͤrfnissen und 150 Artilleristen fur die Forts von Metelin, Moliro und. Sigri aus Constanti⸗ nopel angekommen waren. Es waren ebenfalls 8090 M. Fußvolk, naͤmlich 400 aus Chio und A00 aus den Dar— danellen dort angelangt. Den 5. ist hier ein Befehl des den, wodurch die Katholischen Rag von aller Steuer befreit, und etmaächti beliebige Tracht, mit Ausnahme der Tuͤrkischen,
(ebenfalls aus der Gazette de Mann regulärer Trup⸗ von wo sie nach der
welche fortwährend ird.
Visirs verlesen wor— ahs der Insel Chio it werden, jede anzulegen.
m m m r,
re, er.
.
Landtags- Abschied fur die Rheinischen Pro vinzialstände. (Fortletzug)] 22) Bei genauerer Erwägung des allgemein gestell⸗
ten Antrags auf Erlaß eines Gesetzes zum Schutze aller