1827 / 278 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 28 Nov 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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Kuͤsten Dänemarks Ueberschwemmungen verursacht, wo durch die niedrig belegenen Lan striche etwas gelitten haben, und auch vorzuͤglich die Deiche im nocdtichen Fuͤhnen. So vetruͤbt diese Begebenheit fuͤr die Mehrsten ist, so hat sie doch, wie man behauptet, den Anwohnern bes Meerbusens Sti gestraud, noͤrdlich von Odense, viele Freude verursacht, in dem die Deiche, wodurch dieser Meerbusen im J. 1824 abgedaͤmmt wurde, vollig weg gerissen wurten, und die ihnen damals benommene Fi— scherei unerwartet wieder hergestellt ward. Wien, 271. November. Der Oesterreichische Be⸗ odachter enthalt im heutigen Blatt Folgendes:

In mehreren Artikeln der nunmehr von neuem je— der Zuͤgellosigkeit Preis gegebenen fran ssischen Jour, nale koͤmmt neben den empoͤrendsten Diatriben gegen den Kaiferlich Königlichen Hof, die unsinnige Behaup— tung vor, „es hase die Zerstoͤrung der tuͤrkisch aäaypti⸗ schen Flotte im Hafen von Naivarin, auch eine Menge bei selbiger befindlichen oͤsterreichi ichen Schiffe getroffen“; und aus diesem erdichteten Umstande werden allerlei weitere Folgerungen gezogen, womit wir unsere Feder nicht beflecken wollen. Es kann uns unmoglich einfal,

len, mit den Verfassern dieser Artitel in polemische Er

oͤrterungen zu treten; das Uebermaaß ihrer Unwissen

heit, wie ihrer Leizenschaftlichkeit und Bosheit, schätzt—

sie vor jedem rechtlichen Angriff; gegen Menschen dieser Klasse die Wahrheit vertheidigen zu wollen, würde ein offenbarer Mißgriff sein; und ihre frevelhaften Ausfaͤlle muͤssen mit Stillschweigen übergangen werden, so lange es ihnen freistehen wird, ihre eigne Regierung mit noch groͤßerer Wuth und Feechheit, als selbst die auswärtigen, zu behandeln. ; Wenn wir daher die obige Luͤge einer kurzen Wi— derlegung wuͤrdigen, so geschieht dies einzig und allein, damit Niemand aus unserm Publicum verleitet, werde, der Sache selbst den geringsten Glauben zu schenken. Zu diesem Ende bemerken wir: .

1) daß zur Zeit der Katastrophe vom 20. Oktober sich nicht ein einziges oͤsterreichisches Kriegs Fahrzeug im Hafen von Nvarin, oder in der Nähe dess lden besand, und daß uͤberhaupt keiner der Befehlshaber der krieg“ fuͤhren den Flotten sich bis hieher angemaßt hat, die der Kaiserlich Königlichen Flagge gebuͤhren de Achtung zu ver

(letzen, die ubrigens jeder Offizier der Kaiserlichen Mar

rine mit Btut und Leben aufrecht zu erhalten wissen wird. Was aber

2) die Kauffahrer betrifft, so ist bereits in diesen Blaͤttern angezeigt worden, daß, nach den uns zu ge“ kommenen ersten Nichrichten, allerdings fuͤnf öster reichische Handelsfahtzeuge sich bei der von Alexandria ausgelaufenen großen Flotte befanden. Ob diese Fahr⸗

zeuge zufolge eines in Aegypten abgeschlossenen Contrac.

tes, oder bloß um unter dem Schutz der Flotte, den Seeräͤubern, die alle dortigen Meere bedecken, zu entge—

mit Gewißheit ausgemittelt werden konnen. Gesetzt aber, es sei jenes der Fall gewesen, so hatten die fuͤnf Kauffahter nur das gethan, was ihnen nach den be ste henden Verordnungen ihrer Regierung vollkommen frei st and. Der zweite Paragraph der den Commandanten der Kaiserlichen Escadre im Archipelagus ertheilten In⸗ e , lautet, wie folgt:

5 2. Da vermöge der jwischen dem allerhöͤchsten Kaiserlichen Hofe und der P sorte tractatmaͤßig . den friedlichen und freundschastlichen Verhaältnisse nicht gestattet werden kann, daß den Insurgenten von Kaiser— lichen Unterthanen zum Nichtheil der Pforte, direeter oder indirecter Beistand geleistet werde, von der antern Seite hingegen kein voͤlkerrechtlicher Grund vorhanden ist, den Katserlichen Unterthanen irgend eine directe oder indirecte Dienstleistung zum Besten der Pforte zu untersagen, so steht den Kaiserlichen Schiffseigenthuů

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mern, Schiffs, Capitànen, und allen unter oͤsterreig gleichen Dienstleistungen fuͤr die ottomannische Re

von ihnen lelbst zu regulirenden Bedingungen zu iz nehmen. Da jedoch Se. Majestät aus wichtigen pols scen Gruͤnden entsjchlossen sind, die in diesem ver ht

dem bestimmten Sinne, der sich aus dem vochergehenn Arttkel‘) ergiebt, fernerhin aufrecht zu erhalten, so ll nen die eben gedachten Dienstleistungen in allen vort menden Fällen, in welcher Ferm und auf welche Bed gungen solche auch geschlossen oder bewerkstelliget s mogen, nur als auf eigene Rechnung und Gefahr n

ohne daß den Unternehmern, wenn sie bei Vollziehn derselben in Schaden und Verlust gerathen sollten, gend ein Auspruch auf Vertretung oder Entschaͤdign ven Seiten der zum Schutze des Handels bewast 3: Schiffe und Schiffs- Anfuͤhrer zugestanden won

nnte.“

gene Gefahr, und ohne daß daraus der Kasserl. Ren rung irgend eine Verbintlichkeit oder Verantwortn erwachsen, noch ihre Wuͤrde auf irgend eine Weise c oromittirt werden konnte, einen Fraͤchtvertrag mit Agenten des Pascha von Aegypten, wie mit jeder Pu vatperson, abzuschließen. Und ob wir gleich von ben

unterrichtet sind, ja nicht einmal die Namen derselben tf 1

daß, wenn nicht etwa ein Zafall sie in die Katasttoph von Navarin mit verwickelt hat, irgend eine Gewa

schen Journale in Staub.

sten Blatte (oom 22. Nov.) Nach- ichten aus Konsta nzig Segeln nach Patras, um diese von den Gete— tinopel vom 5. Nosbr., denen zufolze der Divan gesüss , die in jener Gegend wieder aufgestanden waren, haben soll, die am 1. daselbst eingetroffene Nachricht y der Vernichtung der Flotte bei Navarin zu verheimlichᷓ sie sei jedoch bald ins Publikum gedrungen; die Regt rung habe aber die ernstlichsten Maßregeln zur Aufrech

einige Volkszusammenläufe abgerechnet, die Ordnm

zeigt deurlich, daß sie das Gefährliche ihrer Lage er kun Franken zur Folge haben würde, einsteht.“

(in eben demselben Blatte) giebt eine, angeblich an authentischer Quelle kommende, mit der (in Ne 2 hen, sich dieser Flotte angeschlossen hatten, hat noch nicht! V 3 , ,

g offiziellen Berichte des Admirals Codrington beige— t gewesenen Aussage des Kapudanag Bey nicht gan, reinst im mende Ueber sicht der osmannischen Streit e in Morea, nach welcher die ganze Seemacht, mit

hegriff der Teanspoctschiffe nur 89 Schiffe detragen te.

cher Flagge segelnden Kauff ihrern allert in gs frei, ),

ung, und die von ihr abhängenden Behörden, auf]

Nachrichten aus Griechenland.

(Aus dem Oesterreichischen Beobachter.) . Ein Schreiben aus Zante vom 24. Oectbr. stellt die uptmomente der wichtigen Begebenheiten, die in den. zässern der Suͤdwest, Kuͤste von Morena und in die, Theile der Häaldin;el jelost, vom 25. Sept. bis zum Oeiober Statt gefunden haden, folgendermaßen im ammenhange dar: . .

„Bei der Zusammenkunft der Admiräle Codrington ve Rigny mit Jorshim Pascha zu Navarin am 25. Spt. De eine Art oon Uedereinkunft gelchiossen, kraft deren erer sich anheischig machte, eine Operationen während Tagen einzustellen, welche Frist man für hinlänglich er ete, um die weiteren Jnsteuc ionen des Divans zu er ten. Einigen zufolge hatte sich Ibrahim auheischig ge— ht, nichts, weder zut Se, noch zu Lande, zu unterneymen, Andern bezog sich diese Uedereinkunst nur auf die Operationen, einer dritten Version zufolge, soll ahim bloß versprochen haben, Hyzra bis auf weite. Befehl nicht anzugreifen, und sich ausdruͤcklich aus lingen haben, während jenes Zeitraums eine be mite Zahl von Kriegsschiffen nach Patras und Su da, ien in der Gewalt der Tuͤrken befindlichen Hafen, icken zu durfen; so viel ist gewiß, daß weder ein Pro oll, noch irgend eine andere schriftliche Acte darüber gehommen wurde, und daß die Uedereinkunft allein mündlicher Abrede beruhte. Dem sei, wie ihm wolle, ahim Pascha schickte am 1. Ottober, wahrend die öndeten Eskadren die Gewasser von Navarin ver en hatten, um sich nach Zante und Milo zu degeben, Kapudana- Beg, Tahir Pascha, mit einigen uns

ichen Kampfe disher beobachtete factische Neutralitt

ernommene Privat Speculationen betrachtet wern

Hiernach waren bie Kauff ihrer berechtiget, aus⸗

eruern Schicksal jener 5 Schiffe noch nicht hinlaͤnglic

ennen, so haben wir doch keinen Grund zu bergen,

haͤtigkest gegen dieselben ausgeübt worden sein sollte. So zerfällt das ganze Luͤgengebaäͤude der franjh

Türkei. Die Allgemeine Zeitung giebt im ne

ohte Festung zu verproviantiren. Ibrahim Pascha st schiffte sich auf einer Fregatte ersten Ranges ein, ging am nämlichen Tage, noch vor Sonnenunter g, mit zwei rasirten Schiffen, 1 Fregatte von 50 onen, E Korvetten, 7 Briggs und 2 Schoonern, chsals in der Richtung nach Norden, unter Segel, das geiechische Geschwader, welches, unter Lord Co— ne's Commando, Vaßiladi angegriffen, die Verbin— g dieses Hafenschlosses mit Messotongi abgeschnitten, diese Festung selbst bedreht hatte, anzugreifen. Als englisge Abmiral Sir E. Eodrkngton, welcher sich Bante befand, Nachricht von dem Auslaufen der bei stuͤrkisch 43yptischen Divisionen erhalten hatte, setzte hnen sogleich nach, erreichte sie, bedeutete ihnen, sich ck zu ziehen, und noͤthigte sie am 4. durch Kano chusse, die von den Tuͤrken nicht erwiedert wurden,

altung der Ruhe verfügt und es sei auch bis dahi

icht gestoͤrt worden. „Dieses Bestreben der Poing, sagt jenes Schreiben weiter) „die Ruhe zu erhaltth

nd die Folgen, die ein wilder Volksausbruch ge gell

Ein Schreiben aus Konstantinopel vom 25. b

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) Dieser Artikel lautet, wie folgt: „§. 1. Nachdem Maj. gut befunden haben, an den zwischen der ottom nischen Pforte, und den griechischen Bewohnern verschi dener ihrem Scepter unterworfenen Provinzen und seln, als Folge des gewaltthaͤtigen Aufstandes der lech ren, ausgebrochenen Feindseligkeiten keinen Theil zu nh men, solchem nach dabei, jedoch ohne Verletzung Hoͤh ihrer bekannten Grundsaͤtze, eine factische Neutralitaͤtt beobachten: so ist und bleibt saͤmmtlichen unter Kaish Flagge segelnden Kriegs- und Handels-Fahrzeugen, dern Commandanten, Offizieren und Schiffsmannschaften an schaͤrfste untersagt, sich gegen ottomannische Plaͤtze, Kuͤsten Schiffsgefaͤße oder Individuen, desgleichen gegen Plat Kuͤsten, Schiffsgefaͤß!e oder Individuen der im Aufstand

zukehren.“ 2.

„Nachdem Ibrahim Pascha mit den beiden Schiffs heilungen nach Navarin zuruͤckgekehrt war, erhielt m 9. October drei Tatarn mit Depeschen aus Kon tinep vom 21. September, welche ihn denachrich en, daß eie Pforte bei ihrer Weigerung gegen die ischuug frem cer Maͤchte in ihre innern Augelegen, n öbeharre, und ihm die gemessensten Besehle ertheil seine Anstreugungen zur Unterwerfung der Morea, er Mitwirkung des Seraskiers Reschid Mehmes cha, der zu diesem Bei ufe ein bedeutendes Armee, nt Zuten sammle, zu verdoppeln. on, . begriffenen Provinzen und Insel ü j indliche au so gleich nach Modon ab, undo schuck te, nachdem . e , n. . 4 , r, eine Trupoen gema stert hatte, eine 7000 Maun star ke daß sie durch feindliche Angriffe von einer oder der an bonne, unter den Befehlen seines Kiaj n Bei nach Ka

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6000 Mann. Er beauftragte seine Generäle, die In— surgenten allenthalben aufzufordern, sich zu unterwerfen, und ihnen in diesem Falle Verzeihung des Vergangenen,

sporingen zu lassen. Dieser Befehl wurde am 15 und 16. Ottober in einigen Dörfern der Maina, wo die Griechen Widerst and geletstet hatten, ausgefübrt.“

mit Indegriff der russischen, die am 13. eingettoffen war, 10 Liuienschiffe, 10 Fregatten, 3 Briggs, 1 Kor— verte und 2 Schooner, zu sammen 26 Segel stark, vor Navarin vereiniget. Vom 17. bis zum 19 parlamentirten die 3 Admmitäle haufig mit Jorahim Pascha und seinen Un— ter Befehlshabern. Sie beschwerten sich uͤber Verlez⸗ zung des Waffenstillstandes und uͤber die Maaßtegeln der Steenge, die auf seinen Befehl in der Maina vo ll⸗ zogen wurden. Commo ore Hamilton wurde nach Ki— tries (der Residenz des Bei von Maina) geschickt, wo er die Mainotten zum Widerstande aufgemuntert, und ihnen sogar Beistand von Seite der Verbuͤndeten ver— sprochen haben joll. Dem Kiaja Bei wurde von den Engländern bedeutet, Kalamata zu verlassen, und wi⸗ origenfalls mit Ausschiffang von Truppen gedroht. 8 End⸗ lich heißt es, hätten die Abmiraäle von Ihrabhim Pascha veg ehrt, daß er eie beiden Flotten, die tärkisch“ nach Konstanttnopel, und die ägyptische nach Ak xanzria, du— cuͤckschicken, éud, wie Einige hinzasetzen, sicd selbst mit

„Da alle diele Forderungen und Anträge kein Ge— hoͤr fanden, beschlossen die verbündeten Asmirale, am 20 Oectbr. in den Hafen von Nvarin einzulaufen, was am Nachmittag dieles Tages zwischen 2 und 3 Uhr de— wertstelliget würde, und ole bekannte Schlacht, tie mit der gänzlichen Zerstoͤœrung der tuüekisch a yotischen Flotte endigte, zur Folge hatte. Die Tücken scheinen das Ein⸗ laufen der gesammten Kriegsflotte der Verbunteten in

darin genommen hatte, als Feindseligkeit betrachtet, und daher zuerst auf eig Fahrzeug, das sich einem ihrer Bauder näherte, und dann auf die franzoͤsische Fregatte Sy ene geschossen zu haben, worauf die Schlacht so gloich

in diesem dluttgen Kampfe von allen Theilen mit groͤßter Tapferkeit und Hartnaͤcktakeit gefochten wurde. Die drei verbuͤn deten Escadren haben bezeutenden Verlust er⸗ litten; am Bord derselben wurten mehrere Oistziere getontet, und viele verwundet; auch die übrige Mann⸗ schaft hat sehr gelitten; am Bord der Syrene allein, die zu gleicher Zeit von fünf türkischen Fregatten um ringt war, sollen nach der Schlacht vierzia Amputatio“ nen vorgenommen worden lein; das Linienschiff, der Seipio, wurde viermal in Brands gesteckt, und nur mit groͤßter Anstrengung gelang rs ihm, einen fünften Bran— der abzuwehren. Der Droaman des franzoͤstschen Ad: nirals, He. Fleurat, ist getöhtet worden; der Admiral de Riguy hat eine Coutusion erhalten; der Sohn des Adwiral Codrington ist schwer verwundet worden; die Russen hatten das Feuer der Lan batterien auszuhalten; ader die Aürirten haben kein einziges Fahrzeug verloren. Man verst vert, Ib ahim Pe sha habe sich am Lande b e⸗ funden, und keinen Theil an der Schlacht genommen.“

„Wie außerordentlich groß der Verlust der Tuͤrken und Aegyptier gewesen sein muß, läßt sich darnach er— messen, daß ihre saͤmmtlichen Kriegsschiffe, die in der Schlacht in den Grund gebohrt oder durch das Feuer

ganzen Bemannung untergingen, daß die Mannschaft der uͤbrigen, die keine Rettung mehr sahen, und von denen nicht ein Einziges sich ergeben hat, sich selbst mit

dern Seite zur Selbstvertheidigung gezwungen, Gewalssata, eine zweite von 4000 Mann nach Arcadien, er mit Gewalt zu vertreiben sich veranlaßt finden sollten.“ stellte sich an die Spitze einer dritten von 5 bis

fliegen den Wimpeln in die Luft sprengte, und diejenigen,

ihren Hafen und die schlach tserti ge Stellung, welche sie

Leben und Eigenthum zu verbur gen, fuͤgt« aber den Be, fehl bei, alle oiesentgen, die mit den Weffen in der Hand ergriffen wurden, ohne Schonung uͤber die Klinge

„Am 16. Oeibr. waren die vert ündeten Escadren,

seinen Truppen einschiffen, und Moren verlassen so lle.“

allgemein wurde. Darin stim men alle An gaben überein, daß

der Verbündeten in Brand gesteckt wurden, mit der