bei der vorgestern stattgehabten Wahl die Mehrzahl der Stimmen erhalten. Die Herren Vassal, Alexander v. Ladorde, Lefebvre und Odier sind hiernach zu Deputir ten ernannt worden.
Die liberalen Zeitungen sind fortwährend bemuͤht, ihren Lesern darzuthun, daß bei den Unruzen vom 19. und 20. 8. M. Gewalt gebraucht worden sei, ehe man versucht h be, durch Rorte zum Gehorsam zu brin— gen. Diese Beschuldigung ist durchaus falsch, denn es koͤnnen tausend Zungen bekunden, daß ein Polizei Com, ̃ missarius gerade in dem Augenblicke von einem Stein
ruͤst erstiegen hatte, und die Aufruͤhrer ermahnte, zur Ordnung zuruͤckzukehren. ; .
Die Getreide Theurung läßt an den meisten Orten nach, und es scheint unzweifelhaft, daß die Preiserhoͤ— hung durch Spekulanten veranlaßt worden ist.
Hr. Ternaux hat ein Schreiben zur Erlaͤuterung seines fruͤhern in den andern Zeitungen, im Moniteur
einruͤcken lassen, der ihn angegriffen hatte. Er erklart, . daß er, einmal gewählt, seinen Pflichten als Deputirter ohne Einschraͤnkung seines Eides, redlich nachkommen,
allein in der Kammer auf Aenderung antragen werde. Das heute angekommene Blatt des Sun vom 24. d. M. enthalt folgenden Artikel uͤber die Wählen in Frankreich und die muthmaßlichen Folgen, welche eintre— ten wurden, wenn die liberale Parthei die Oderhand in der Kammer erhalten sollte: „Die nächste Folge des Triumphs der Liberälen wurde der Fall des Hrn. von Villele sein; da nun aber die Politik des Hen. von Vil, lele der Aufrechthaltung des freundlichen Verkehrs zwi— schen Frankreich und Großbrittanien so guͤnstig und zu; gleich allen Schritten so abgeneigt gewesen ist, welche die Interessen beiter Lander hätten in Collission brin— gen toͤnnen, und die Fortdauer seines Ministeriums ver, moͤge einer großen Anzahl von Umständen gewissermaan, ßen die Burgschaft des europäischen Friedens ist, so wuͤrde jedes Ereigniß, welches die Endschaft desselben herbeiführen konte, nur gegründete Belorgnisse erre— gen; schwerlich durfte seine Stelle durch Jemanden be— setzt werden, der so lebhaft den Wunsch hegen moͤchte, die Fortoauet des Friedenszustandes zu bewirken. Un“ serer Meinung nach, ist dies die Ursach des Schreckens, der sich in Paris verbreitet und durch das Fallen der Fonds kund gegeben hat. Freilich hat die Währschein lichkeit, daß die Finanzpläne des Hrn. v. Villele, im Fall eines Ministerwechsels, zerstoͤrt werden möoͤchten, auf unsern Markt von Einflaß sein koͤnen; der Hauot grund des Falls der Staatspapiere ist aber die Besorg niß, daß der Frieden gestoͤrt werden mochte, wenn Tie dem Hrn. v. Villele entgegengesetzte Partei den Sieg davon tragen sollte. — Die Times aäͤußern sich hieruͤber in folgender Art: Der Fall der franzoͤsischen Staatspa— piere muß einer innern Ursache, namlich der Vermeh— rung der Opposition zugeschrieben wecden. Man versi— chert, daß Hr. v. Villele in Folge der letzten Wahlen nur noch eine Mehrheit von 40 Stimmen in der Deputir ten Kammer haben wird. Wir erinnern ung, daß Lord Sidmouth, damals He. Addington, das Ruder der Re— gierung mit einer Mehrheit von 37 Stimmen aufgab; er that aber Unrecht, also zu handeln, und lud eine schwere Schuld auf sich. Eine wohl organisirte Admi— nistratien wurde die Schwaͤche nicht gehabt haben, den Herrn zu verlassen, der sie mit seiner Wahl beehrt hatte. In solchem Augenblick muß sie ihre eigenen Kraͤfte vermehren, in dem sie kräftige und fähige Freunde 4 dicht um sich sammelt. Ungluͤcklicherweise ist Hr. v ö Villele nicht populär in Frankreich; er hat den Geist angegriffen durch die Beschraͤnkung der Preßfreih-it. Nach seinem bisherigen Benehmen, und nach der Be harrlichkeit seines Charakters konnen wir muthmaaßen,
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getroffen und schwer verwundet wurde, als er ein Ge
unzufrieden sei, und daß Lord Gore an dessen Cn
gehaltenen ersten offentlichen Sitzung der bairischen ?
ung zuge kommen und in der fraglichen Sitzung be⸗ ut gemacht worden, wurde insbefondere zur Kennt der Kammer gebeacht, daß die drei vorgenannten aatstatbe zu Königl. Kommissarien ernaunt, auch di. nigl. Staats m iuister ermächtigt worden seien, Min ⸗ ialräthe der berreffenden Ministerten abzuorsnen, che als Königliche Com missarien üder die verschiede— Geslchaͤstsgegeustan oe Aufschluͤsse und Erläuterungen eben haden. . ;
Aus Wurzburg schreibt man: Die Preise der Win ruͤchte sind an den letzten Markten etwas gestiegen, wenizer in Schweinsart und Ochsenfurt, als hier, dem um ein paart Meilen entsernten Verkaufsorte eschrieben werden kann. Die Herbst, Witterung ist
Huͤlfsquellen, verbunden mit dem ungeheuren Einsf eines bestehenden Ministeriums, seldst unter den g. ,, nicht leicht unterliegen wird. Fuͤnfprocentige Rente 101 Fr. 30 C. — : 69 Fr. 10 C. ñ ö 6. Dum London, 24. Novbr. Noch immer hat man keine Nachricht, wie die ottomanische Pforte die En nisse bei Navarin aufgenommen habe, und man t daher desfallsigen Berichten mit der gespanntesten wartung entgegen. . In Bezug auf das (wie gestern erwahnt worn vieser Tage in Unlauf gekommene Geruͤcht, daß di gierung mit dem Benehmen des Admirals Codting
treten werde, versichert die Times, indem sie das Gn fuͤr eine boshafte Erfindung der Widersacher des M steriums erklart, sie sei genau unterrichtet, daß die gierung so weit entfernt von aller Unzufriedenheit! Sir Edw. Codrington sei, daß derselbe beim Einqn der Nachricht von seinem Siege gewiß zum Pair; ben worden wäre, wenn irgend ein früheres Beis vorhanden wäre, daß man einem Befehlshaber zur lohnung fuͤr seine That, vor erfolgter Kriegserklaärn jene hohe Wurde verliehen hatte. - Seit dem die Arbeiten am Themse⸗Tunnel win begonnen haben, ist man mit dem Auszraben des E reichs um 24 — 25 Fuß vorgeruͤckt. Dee Auffordern an die Aetionäre zur successtven Einzahlung ihrer B trage haben guten Erfolg gehabt und aas dem Berich der Direktören ergiedt sich, daß im gewohnlichen Liu der Dinge nichts den Fortgang des Unterneh mans auf halten kann. Zur Vollendung bedarf es noch Woonh Pf. Sterl. uͤder die durch Parlamentsacte bestünm Simme. Durch das, was die den Tunnel Besuchenn dafuͤr zu entrichten haben, sind bereits 1770 Pf. e aufgekommen und täglich koͤmmt noch mehr ein. Brunel hat wegen des Unfalls, der sich erei gneth auf die ihm versprochene und nach Beendigung des U nels zahlbare Belohnung von 10,000 Pf. St. Verne geleistet. . In Plymouth verfertigt man einen neuen Ham mast und neuen Besanmast fuͤr das Linien schiff Af Diese Maste werden, nach dem neuen System Ces He Sepping, aus mehreren Stuͤcken zusammengesetzt, durch deren Transport sehr erleichtert wied. Stockholm, 20. November. Der Köoͤnig befohlen, daß nicht nur gegen die Urheber der ordnungen, die neulich bei Gelegenheit eines logs zur Uniensfeier im Theater zu Christiania gefallen sind, sondern auch gegen die oͤff ntlichen amten, die sich etwa dabei eine Vernachlaäͤssigung; rer Pflichten haben zu Schulden kommen lassen,“ strenge Untersuchung angestellt werden solle. Einig len sogar befehligt worben sein, sich unverzuͤglich höh zu begeben, um Rechenschaft ven ihrem Bench abzulegen. Man sieht es als gewiß an, daß der Staattt Colltt an des verstorbenen Hen. Sommerhjelm's Sᷓ
bas kuͤnftige Jahr versprechen. Wir hatten bis zum en Viertel dieses Monats noch keinen Frost, bis zum „, bluͤg'en noch in den Garten Aster, L rojen und z Veilchen. J oer Nacht vom 22. auf den 23 bei? Grad uͤber dem Gefrierpunkt ungelähr 2 Z 21. r Schnee. Die in dieter Jahreszeit gewöhnlich en fe sind der Wiatersaat nicht schäablich, und die Sch nee toͤmmt in unsern Gegenden selten vor Eintritt des ters. 1 us der Schweiz, 14. Nov. Die Kommissarien Unterhindlung der Uctzereinkunft mit Ocsterreich hen Auslteseruag von Verbeechern, haben ihr Ge, ift volle n det und sin d von Bern abgereist, nachdem elbst an 15. Nov. von ihnen und dem K. K. Hrn. sandten „n Verhagdlunasprotokoll unterzeichaet woc. ist, dem ach eine in 13 Artikeln verfaßte Ueberein ist nunmehr beidseitigen Kommittenten und durch den port jam lichen Kantonen soll uͤbermacht und nach getroff nen Ruückäußerungen, wofern dieselben zustim d sind, alsdann unter Ratificatiousvorbehalt auch unterzeichnet werden.
Nach kurzer Krankheit ist am 17. d. der Baron v. nel auf fernem Landsitz za Coppet verstorden. Er
en, feine Gradstätte erhalten.
durch die Gazette bekannt gemachten Dektet⸗n sind wenige von Jateresse. Durch ein vom 7. August irtes, aber erst am 20. Oktober in der Hofzeitung er Lenenes Dekret ist hier ein Consultat oder Handels— bunal in zwei Abteilungen errichtet worden, deren richterliche und deren audere Verwaltungs- Functio— hat. —
Eine Königl. Verordnung vom 13. Oktbr. enthält e und strenge Bestimmungen in Betreff der Ehe g der auf den Adels Titeln ruhenden Abgaben. Bucch andere, erst in diesen Tagen publierrte, Koöͤgigl. ordnung vom 13. Septbr. sind die Reinigungs sten an zewiesen, kuͤnstig den Betrag der Susten ousgelder zu bestimmen, welchen nach ihrem Dasuͤchal den in zweiter Jastaunz fuͤr impuritficirt eetlaͤrten zbiduen nach decen besondern Umständen zu ver— ligen sein moöͤchten. ;
Norwegischer Staatsminister werden wird. , ne. 2 Christianta, 14. November. Gestern reist⸗ Statthalter, Graf Sandels, nach Sch weden ab. J n 1 a n d.
Staatsrath Collet hat einstweilen dessen Geschäfte b nommen. Das Commando der Landarmee befindet in den Handen des General Lieutenants Stabell:! Marine steht unter dem Staatsrath Fasting. / Vom Main, 29. Nob. Bei der am 24. d.
Aachen. Die Verwaltung des Kirchen Vermögens d uͤberall mit Puͤnktlichkeit und Orsnung fortge— rt und das Uuterrichtswesen macht sortwaährend die en Fertschritte. Die am Schlusse des eben verflosse— Schulsahes in den Gymnasten zu Aachen und Du statt gehadten oͤffeatüchen Prüfungen, so wie die auf den zur Ugiversitat abgegangenen Schuͤlern er. ilten Zeugnisse der Reife haden hievon uͤberzeugende weise geliefert. Nicht minder befriedigenden Fort, hat das Elementar, Schulwesen auf dem Lande,
geordneten Kammer waren 97 Mitglieder und von C ten der Regierung die Koöͤnigl Staatsraͤthe v. Sutne o. Stürmer und v. Knopp anwesend. Unter ander Mittheilungen, welche der genannten Kammer sowt
daß Hr. v. Villele, bet dem Reichthum seiner geistigen
von der Kammer der Reichsraͤthe als auch von der
Saaten o zuträ,lich, daß sie die reichste Ecnote
d da wo sein Großoater Näcker und seine Mutter
Ma srid, 15. Nov. Unter den seit etlichen Wo ⸗
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woselbst der größere Theil der Lehrer seit der ein ae fuͤhr⸗ ten neuen Schulordnung noch regeren Willen zeigt und im Allg-meigen unverkenndar das eifrigste Bestreben an den Tag legt, sich fuͤr einen so wicht gen Beruf immer mehr auszubilden und der vom Staate erwiesenen vieliltigen Wohlthaten sich immer würdiger zu beweise . Die mit— tels Reseripts des Königl. Ministermi der geistlichen ꝛe— Angelzgenheiten vom 17. Adgust c erth eilte G- nehmi⸗ gung zur Errichtung einer Uaterstützungsanstalt für eie
Schualleyrer im hiest gen Regietungsvezirke und noch m hr das mittels Alleryöchst r Labinetsordre vem 6. Auaust c. von des Könizs Masestat huldreichst dewilltate Geschenk von 1200 Rihlr. geben den Schallehr ern „inen aberma— ligen Beweis von den wohlmeinenden Aosichten der Re— gierung und der allerhoöͤchst vaterliche⸗ Farlor -e.
Breslau, 28. Noube. Auf dem am 19. und 20. hier ab gehaltenen Pferde, und Viehmarkte waren auf, getrieben citca 1900 Stück Pferee, worunter 19 Siuͤck Hengste, ferner 102 Stuck anoland ich Ochsen, 102 Stuck Landochsen, 16067 Stuck Lane kuge und 300 Stück Schweine Die Heugste sind mit 20 dis 50 R hir., eie übrigen Pferde nit 86 Rihlt., die austärdischen Ochsen, von denen 63 Stuck an die hiesigen 3 Fleischecmittel ver kauft wu den, mit 33 bis 37 Riyl‘, oie Vintochsen mit 16 bis 27 Riylr., die Laabküge mit 12 »is 17 Rihlr. und das Paar Schweine mit 11 bis 12 Rthir. dezadlt worden.
Minden. An Besserung der Straßen und Wege ist geschehen, was die Reste der Eendtearbeil und die gegen Ende des Monats Oktober häufiger g wordenen
dequemeren Kommuntkatton zwichen den Kreisen Nh: den und Bunde, uͤder die Bergkette zwischen Luͤdbecke und Queruheim schritt bedeutend vorwä ts. Eine neue massioe Bracke ward auf der nach dem Regizrungsbe— zirt Muͤnster fuͤhrenden Landstraße zwischn Rheda und Herzebrock angelegt und eine Quantität von 10000 Stuͤck Kiefern an den sandigen Kom munalwegen des Bezirks Guüterstoh angepflanzt. Zu Wirdenbrück ward der Ausbau eines Theils des dortigen Räathdauses zum Land und Stadtgerichts Lekale, so wie eie Einrichtung des von des Königs Majestäͤt der Stadt geschentten Aununciaten-Klosters für mehrere Kommunalzwecke an—̊ sehnlich getördert.
Der Armen-Kasse zu Soenge ist von einem Land— mann des Dorfes Klein Aschen ein Kapital von 100 Rihlc. und der Armen Kasse zu Wörsen osn einer da— selbst verstorbenen Wittwe ein Kapital von 150 Rihlr. tesiamentarisch hinterlassen worden.
Landwirthschaftliche Berichte aus dem Innern des Reichs vom Ende October. .
I. Westpeeußen. — Danzig. Im Allgemeinen hat die diesjährige Eindte die Erwartung zwar bedeu⸗ tend uͤbert offen, Loch fehlt viel, um sie fuͤr eine be son⸗ ders gesegnete ausgeben zu koͤngen. Besonders ist der Ertrag der Sommerfrucht im Ganzen nur duͤrftig und derjenige der Futtermittel meist sehr un zulân glich aus ge⸗ fallen, dagegen ist der ErErusch aus dem Wintergetreide ast uberall befriedigend. . 3. II. Brandenburg. — Potsdam. Durch die anhaltende Trockenheit des Monats Octeber ist nicht nur die Bestellung der Winterszat, bdesonders im festen und Lehmboden, sehr erschwert, sondern es sind auch die fruͤher ausgestreuten Saaten auf manchen Feldern sehr zuruͤckgeb lieben und haben, insoweit sie schon aufgegan— gen waren, ein kraänkelndes Ansehen bekommen. Das gegen Ende des Monats eingetretene Regenwet er wird zwar den Saaten bedeutend aufhelfen, doch werden sich dieselben nur dann gehoͤrig bestauden koͤnnen, wenn noch
Wit wen und Waisen evangelt cher und katholischer
Regentage irgend erlaubten. Die E oͤffnaung cer nauen
6 ö . 1