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basen sich nicht mehr schlagen wollten, daß Abbas,Mir⸗ zah nur noch kaum 3000 Mann nnter der Fahne habe und daß die Einwohner von Tauris, voll Vertrauen auf die treffliche Mannszucht, welche unsere Trupoen allent, halben seit der E oͤffnung des Feldzugs beobachtet haben, weit entfernt von einer Gegenwehr, uns vielmehr als Befreier empfangen wurden. Hiervon unterrichtet und zugleich in Kenntniß gesetzt, daß Abbas Mirzah sich an schicke, alle Militair⸗Etabltssements, die er in Tauris errichtet hatte, und alle daselbst zusammen gebrachte Mu— nition und Mundvorräthe zu zerstöͤren, verließ der Ge— nerallieutenant Fuͤrst Eristoff am 11. Oktober mit dem unter ihm stehenden Corps Maranda, ging in der Nacht bis zum Dorfe Sophiane und langte am 12. zu Saga tan an. Auf seinem Durchmarsch ward er von dem Volk mit Enthusiasmus empfangen. Inzwischen hatte Alairar Khan, der Schwiegersohn und erst- Minister des Schah, den Auftrag erhalten, Anstalten zur Vertheidi— gung von Tauris zu treffen. Um die Ein wohner dahin zu bringen, sich zu schlagen, hatte er abwech selnd zu Dro« hungen und zu Bitten, zu Ermahnungen und zur Ge walt seine Zuflucht genommen; ja er war so weit ge gangen, die entsetzlichsten Grausamkeiten zu begehen, und hatte mehrere Personen die Nasen und Ohren abschneiden und die Augen ausstechen lassen. Alle diese Anstrengungen und Gewaltthaͤtigkeiten halfen indeß zu nichts, und als am 13. (256) der Fuͤrst Existoff sich in einer Entfernung von 5 Wersten von der Citadelle von Tauris befand, und seine Truppen auf dem rechten Ufer des Flusses Adjatschai aufstellte, und 6 Compaghien von dem Chersonschen Grenadier Regiment, ein Bataillon, das
aus Soldaten mehrerer Corps zusammengesetzt war, und
6 Stuͤck Geschuͤtz unter den Befehlen des General Ma jor Pankratieff und des Obersten Murawieff abschickte, um sich der Stadt zu bemaͤchtigen, so ließen die Sar basen den Alajar Khan im Stich, nahmen die Flucht
und die Einwohner kamen uns, unter dem Vortritt des
Imaus, in Masse mit den größten Freudenszezeigungen entgegen. Der Generalmajor Pankratieff zo) sogleich mit klingendem Spiel in Tauris ein, besetzte din Cita delle und ließ sein Detaschement zwischen der Festung und den Vorstädten ein Lager bezieben. In dem Au genblicke, wo die Sarbasen sich zerstreuten, hatte sich das Volk, gegen die persische Regierung erbittert, nach dem Pallaste des Abbas Mitza begeben, und dort großen Unfug verübt. Es wurde daher ohne Saͤumen ein Russisches Detaschement abgesandt, welches die Pluͤnde— rer vertries. Der Pallast hatte indeß bereits sehr ge— litten. Alajar⸗Khan hatte, von allen seinen Soldaten verlassen, sein Heil in der Flucht gesucht, und da er unsere Reiterei Abtheilungen von allen Seiten anruͤcken sah, sich in einem Hause in der Vorstadt versteckt Wir erhielten Nachricht davon, und der Sotnik Pamelzff,
von den Kosacken des schwarzen Meeres, erhielt Befehl, Abschieds Cout und Aufwartung unserer Hofaämter, wel sich von Sr. K. H. beurlauben. Sonntag emp fan das diplomatische Corps auf die seiner jetzizen Wi augemessene Art und Mittags ist bei Sr. M ä jestaͤt! Kaiser Familien Tafel. k ö
den Flüchtigen aufzusuchen, den er auch bald entdeckte. Alajar Khan wollte sich Anfangs zur Wehre setzen, da aber seln Karabiner versagte, ergab er sich den Kosocken. Unter den Gefangenen befindet sich auch Kelb Ha ssein, deor Khan von Tsalysche. — (Hier folgen woͤrllich die bereits im obengedachten Blatte von uns mitgetheilten weiteren N ichrichten/) Das Journal macht heute, in Verfolg der bereits in einer autzerordentlichen Beilage zum Blatte vom 20. d. mitgetheilten Nachrichten von der Schlacht bei Na— varin, aus den vergestern hier darüber ein gegangenen weiteren Nachrichten, namentlich dem, vom Tage der Schlacht 19 Uhr Abends datirten Berichte des Contre Admirals G afen v. Heyden nähere Mittheilungen uͤber jenes wichtige Ereigniß. Wir erwäbnen daraus (da die
schasten, Ojfigtere wie Gemeine, ihre Pflicht auf bem
die Mannschaft seines Geschwaders erlitten, habe
belgisch geworden.
Novbr. die Abreise des Infanten Don Miauel isth
im neuesten Blatte folgende Mittheilungen aus Kn stantinopel: . .
von den Ereignissen zu Navarin ist hier am 28. O] wie unter Sendungen durch directe Benachrichtigung der Admiraͤle an die & sandten der drei durch den Londoner Vertrag verbtͤmkh ten Hoͤfe angelangt. Sie blieb noch wahrend mehren Tage, sowohl der Pforte, als dem Publicum unbekann
. Gesandtschaften bei der Pforte, und stellten die folgen uͤbrigen Faeta aus den fruher mitgetheilten französtschen den Fragen an den Reis“ Efendi: 3 — die In und englischen Berichten bereits bekannt sind) nur fol structtonen seien, die die Pforte an Ibrahim-Pascha u
gendes: Der Graf v. Heyden meldet, daß eine Fregatte] lassen habe? 2) Wie die Pforte feindliche Handlungtt
eee , , , , ü 36 63 w f 3 . 2 3 33
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.
wurde welche von Seite der alliirten Esea — 9. Folge der Wider spenstigkeit Ibrahim Pascha's, * prochenen Willen der allittten Hoͤse Genug
6ge alli nue . Statt fin den koͤnnten? 3) Bestehyt die Pforte f
Weigerung, die Forderungen, welche die alli ir . an . stelten, anzunehmen? Der Reis Esendi, nehmen konnen, jedoch sich die Gewißheit verschafft h R von den Ereignissen des 20. October noch nichts daß derselbe nicht dedeutend und daß kein Sch ff ö ßté, beantwortete die drei Fragen folgendermaaßen: pitain oder Oberofsizier verwundet worden sei. 1 e Pforte hat die alliirten Höfe nicht um die Instrue⸗ Ueberbringer dieser Nachrichten verließ am 21. Oen jnen defragt, welche dieselden ihren Escadren Ehese bei Tagesanbruch den Hafen von Navarin und wat . heulten; ste glaubt sich daher nicht ver pflichtet, die verwundert, daß die Forts, obwohl mit Truppen big 5 iht an ihren General erlaßne den Höfen mitzuthei⸗ nicht auf sein Fahrzeug seuerten; kaum war er jedoch é — Wir hoffen, daß keine Feindseligkeiten vorge⸗ der Einfahrt heraus, als er zwei tüͤrkisch àmysn Hen sein werden, und wir fuͤhlen uns nicht geneigt, Fahrzeuge in die Luft fliegen sah und im Lauf. Ute zu ertlͤren, was wir in gewissen Fallen thun oder Mor ens zählte er usch 12 andere Explosionen. Lerlassen wurden; man giebt keinem Kinde einen Na— Stockholm, 23. Nov Gestern ist der bissl n, . 3 Reichs tatthalter ses Königreichs Norwegen, Graf g ; — die Pforte wird nie von ihren bereits erklarten un, i — é waadsatzen abgehen. J Die offteielle Zeitung meldet, Se. Maj. der M Am selben Tage trafen die ersten Berichte uͤber die haͤtten im Staatsrathe die Maßnahme des Hoftan Prfae zu Navarin an die Psorte sowohl, als an den wozurch das weiten Erscheinen Argus III. ver Kierlichen nternuntius ein. Der Letztere schickte so
von hohem Bord sich an ein kaiserlich russis . schiff ergeben hat, und daß sammiliche J, e.
dernswerthe Weise gethan haben; er fügt hinzu, er zwar noch kein genaues Verzeichaiß des Verlusts
. worden, genehmigt. Es wird indeß bald eine nen h zu dem Reis Efendi, um ihn dringend auszufor tung, statt der ein gegangenen, unter dem Titel:, n, das Moͤglichste zu thun, um der Plorte jeden ge nyn Argus“ (der neue Argus), erscheinen. Fgten und uͤbereilten Schritt abzurathen, und er unter. MWenlich hat ein Bauer in Westgothland ein ahl Ke seine Worte durcch alle Grunde, welche ihm, in „izt nes Gesmcheide, von bedeutendem Gewichte, in der berwickelten Lage der Dinge, in seiner Eigenschaft, als
gefunden. Der Gestalt nach ist es eine Krone und n wrälentant eines grotzen Hofes, dessen unzusgesetztes vielen Figuren verziect. PKstreben auf die Erhaltung der politischen Ruhe gerich
Brrüssel, 29. Nov. Der Konig hat die Ruine des alten Schlosses Bianden (im Großherzogch. Lözen sche Gesandte, von gleich n Jastruktionen gelertet, und burg) welche ein Privatmann wäbrend det-N wenne Mö gleichen Gesinnunggen beseelt, Uieß es seiner Seils an sich gebracht hatte, als Privateigenthum erkalst in Bemühungen, die Pforte uͤber ihr Interesse aufzu⸗ dieselben werden nunmehr auf das sorgfaältigste erhalt iren, nicht erman gein 2 werden. Diese, im Uebrigen so merkwürdigen Ruin Der Reis Efendi ließ am 2. die Dolmetsche der haben um deshalb ein besonder«s Interesse fuͤr den J ei Gesandten zu sich rufen, damit sie ihm Aufltlarung utg, weil Se. Mas. mütterlicher Seits von deu il er kas Vorgefallene erthellen möchten. Ihre Autwot— Grafän von Vianden akstammt. Otho von Nassin hh wurden von dem tuͤrkischen Mi nister uicht als be
namlich gegen die Mitte des 14ten Jahthunderts n mit Adelaide, der E big von Vianden vermählt, nden Tage, die Antwort der Gesandten der drei ver. man kann daher sagen, daß das dis dahin den Nies deten Häfe habe der ganzen Sache eine. veränderte landen fremde Haus Nassau durch diese Verbind Tstalt gegeben, und sie von dem Felde der Politik aul ö . s Gebiet der religissen Gesetz gebung übergetragen. Der
eis Efendi ersuchte jedoch noch den oͤsterreichischen In gehabten zweiten offentlichen Sitzung der bririschen! nuntlus, die Gesandten der drei Hoͤse zur Aus stel geordneten Kammer legte der Minister des Jann g einer Erklarung zu dewegen, welche er im Divan Graf v. Armannsperg, den Entwurf eines Gesetz⸗ ltend zu machen sich bestreben wurde. Der. Juter. Einfuͤhrung der Landräthe in den 7 älteren Keeifen i tus trat sogleich iu Rücksprache daruͤber mit seinen Koͤnigreichs vor und setzte die Beweggruͤnde die ses Ci Ri Collegen. ᷣ 4 . wurfs in einer erschöpfenden Rede auseinander. Am 4. November erschienen die Dolmetsche der drei
Die Allgemeine Zeitung melset aus Wien von Rsankten, und btachten eine schristliche Erklarung,
.
Vom Main, 30. Nov. In der am 27. d.
Elche sedoch den gewünschten Eindruck nicht erzeugte.
Montag verschohen. Morgen ist bei demselben l Am 5. wurde eine große Rathsversammlunng des
war, und schickte seinen ersten Dolmetsch, Hen. Huszar, um den Reis Efendi aus demselben abzu Rien, und ihm eine Note voll der friedlichsten Ermah⸗
Tarkey. Der Oesterreichische Beobachter en gen zust. len zu lossen. In dem Rathe selbst wurde
Min defi tiver Beschluß gefaßt.
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Kon stantinopel, 11. Novbr. Die erste in zwischen dem Internuntius und den drei letzterem Tage traf aus Smyrna die Nichricht von H Landung ein, welche Fabvier und Coche ane auf der nsel Scio unternommen hatten; eine Nachricht, die, ie leicht vorauszufchen war, jede friedliche Unterhand. Am 1. November erschienen die Dolmetsche det ding sehr erschweren mußte. ; . glischen Beischafters die erste Eroͤffnung von dem im önseil gefaßten Beschlasse, und von den auf Genug⸗ nung fuͤr das Exreigniß zu Navarin gerichteten For
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bevor es geboren, und dessen Geschlicht vekannt gewährt, ist großartig und maje
tist, nur irgend zu Gebete stehrn konnten. Der preu⸗
gendlick gestort, und die Sicherhei
edigend erachtet, und der Reis Efendi erklärte am fol-
ivans beim Mufti gehalten. Der Kaiserliche n lf.
rn ,. Uetzten Nachrichten aus jener Stadt, unge tius wählte den Augenblick, als der Rach ver lam 6 chrich 9 , ; .
Der 6. und. 7. November verstrichen in Besprechun. Gesandten,
des ersteren an die Pforté.
Am 8. machte der Reis Efendi dem Dolmetsch des
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1 . den Tage (am 9) derungen der Pforte; und am folgenden Tags die Dol⸗
wiederholte er die nämliche Eröffnung gegen
metsche der drei Gesand ten. . Am 10. uͤberreichten die drei Gesandten, in einer
gemeinschaftlich unterzeichneten, ausfuͤhtlichen Note ihre
Gegen Eckläͤrung auf die Eröffnung des Reis Efendi.
Bis zum 11. war uͤber die Abrense der drei Ge⸗
sandten von Konstantinopel noch nichts Naͤheres be⸗
stimmt. n. .
Auszug eines andern Schreibens aus Konstantino— pel vom 11. Nevember. ;
Am 19. Oct. hat die feierliche U ö bertragung des Großwesirs und des Ministeriums aus dem bisher (na dem großen Brande vam 31. Aug. v. I) denselben an gewiesenen Pallast (oem ehemaligen Hotel des Janit⸗ scharen⸗ Aga) nach dem neu erbauten Pforten Pao llaste Statt gefunden. Der Anblick, den dieler neue Pallast statisch. Derseld⸗ ist durch den Ankauf mehrerer Grundstuͤck= bedeutend ver⸗ groͤßert, und mit einer hohen und starken Mauen um ae /
ben wo den. Die Thore sind mit , , n. ᷣ d aäumig und groß genug ten geschmuͤckt, die Hoͤfe geräumig g n, .
den Excercitien der Truppen, fuͤr die in der : Pallastes eine kleine Kaserne gebaut worden ist. Ven den innern Gemachein verdienen die des Großwesirs, so- wie der Divanssaal beson ders bemerkt zu werden; ia letzterem sieht man an der Hauptwand einen Vers aus dem Koran, dessen vergoldete, colossale Lettern ei⸗ ner Händschtift des G oßherrn, als des ersten Hattas, ober Kaligraphen des Reiches, nach gebildet sind.
So groß auch die Bestürzung und der Unmtth, wa⸗ ren, welche die Nachricht von der mitten im Frieden erfolgten Verbrennung der tuͤrkisch aͤgyptichen Flotte zu Navarta in den Gemüthern des musetmannischen Volkes erzeugte, so ist Loch die oͤffentliche Ruhe icht einen Au⸗
wohner dieser Haupistatt und namentlich der Kaufleute
und Nationalen der drei Mächte, dunch deren Es eadren
jene Zerstoͤrung bewirkt wurde, nicht im Gerinasten. be⸗ eintraͤchtiget worden; die Regierung hat dadarch einen. sprechenden Beweis nicht nur von ihrer Stärke und Fe— stigkeit, sondern auch von ihrer Mäßigung und Mensch⸗
lich keit gegeben.
Auch in Smyrna ist, ungeachtet der Ersch ein ung mehrerer Kriegsschiffe der drei Machte in dem dortigen Ha⸗ fen und der durch die Griechen unter An führung Fabvters and Cochtane's auf Seio unternommener Landung und dadurch vermehrten Aufcegung der Gemuͤther, dennech in Folge der eifrigen Verwendung des K. K. General⸗ Lonsuls Hin. Questiaux und der thaͤtigen Mitwirkung des K. K. Escadten Eommandanten, so wie der ener, rischen Vorkehrungen des Pascha's von Smyrna, die
e bi 5 d. M., als dem Tage der oͤffent liche Ruhe bis zum 5 M., kr uren
worden. ,
Amerika. Weiteren Nachrichten aus Bogota— 96 13 Sept. (in Londoner Blzttern) zufolge, war an 12. desselben Monats, als am andern Tage, nach Bolivars Eintreffen, die ihm gefolgte Division des Generals Ur⸗ dane ta in Bogota eingeruͤckt und sogleich nach den suͤd⸗ lichen Provinzen weiter marschirt, zur Orbnung zu bringen. General Flores, der sich gegen bie sogenonnten In dependenten geschlagen batte, ist zum General Commandanten des suͤdlichen Columbiens er⸗ nannt worden, und Admiral Illingworth zum Inten⸗ danten von Guayaqail. .
— Am 7. Oetober lag das Span. G schwader un— ter Admiral Laborde noch S. ,
— In Buenos Ayres versptach die nag n neuen Prästdenten einen sehr guͤnstigen Erfolz e. die so lang gewuͤnschte Aussöͤhnung der meisten inneren Pro—
t der fraäͤnfischen Beim
um die Unrubstifter
Ernennung des
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