1827 / 285 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Epantzin, welche Navarin am 24. und Zante am 30. v. M. verlassen hatte, und nach Ancona bestimmt ist, um dort einen Kaurter nach St. Petersburg auszu jchiffen, am 6. 8. M. daselost eingelaufen, und hat am 8. Vor mittags, mit zwei dasigen Lootsen an Bord die Fahrt nach ihrer Bestimmung fortgesetzt. . Ein Schreiben aus Corfu vom 14. November ent halt Folgendes: ö . Durch die am 11. Abends hier eingetroffene K. K. Goelette Sophia, befehligt vom Kapitain Babovich, welche am 31. v. M. auf der Rhede von Patras vor Anker ging, und selbe am 1. d. M. wieder verließ, hat man hier Nachrichten von daher kis zu jenem Tage er halten. Nicht fruͤher, als am 29. Okt. verbreitete sich zu Patras das Gerücht, es sei zwischen den verbündeten Escadren und der tuͤrkisch ägyptischen Flotte zu Navarin ein bedeutendes Treffen vorgefallen, und erst am 31., und zwar durch besagte K. K. Goeleite Sophia, erfuhr man daselbst den wahren, fuͤr die Tuͤrken so nachtheili⸗ gen, Ausgang dieses Ereignisf:s. Die Bestuͤrzung unter den Ottomannen zu Patras war groß, als sie diese ih

nen anfangs ganz unglaublich scheinende Nachricht ver⸗

nahmen. Der K. K. provisorische Consul zu Patras, Hr. Gottlieb, begab sich sogleich zu Murad - Aza, wel cher in Abwesenheit des Gouverneurs von Patras, Ach

met ⸗Pascha, dessen Stelle vertritt, um ihm die erhalte,

nen Nachrichten mitzutheilen, und ihn dringend aufzu⸗ fordern, mit moͤglichster Sorafalt fuͤr Aufrechthaltung— der offentlichen Ruhe und Sicherheit zu wachen, und erhielt von Murad Aga hieruͤber die befriedigend sten Zu. sicherungen. Achmet Pascha, der in den letzten Tagen des Septembers mit einigen Tausend Mann der Be— satzung von Patras ausgezogen war, um die neuerdings insurgirten Distriete von Gastuni, Lala und Pyrgo zu unterwerfen, und die unterbrochene Verbindung mit Mo don herzustellen, war am 11. Oct. wieder nach Patras zuruͤckgekehrt, von wo er, da er letzteren Zweck bei sei nem ersten Streifzuge nicht erreichen konnte, am 21. Oct. neuerdings aufgebrochen ist. Wenige Tage nach seinem Abmarsch verlautete, daß Kolokotront's Sohn (Gennaͤos), welcher auf den in der Nähe von Pyrgo gelegenen Bergen, mit 2000 Mann Posto gefaßt hatte, und in die Ebene herabgekommen war, sich bei Annä herung Achmet Paichas wieder in die Gebirge zuruͤckge— zogen habe. Weiter hatte man bis zum 1. Nov, nichts von Achmet Pascha's Zuge vernommen. Ein Schret ben aus Prevesa vom 5. d. M. meldet die am . 8. M daselbst erfolgte Ankunft des Veli Bei Jizza mit 300 seiner Soldaten, welcher ein Bujuruldi uͤberbrachte, kraft dessen er zum Gouverneur von Prevesa ernannt ist. Nachdem dieser Bajuruldt öffentlich verlesen war, raͤumte der bisherige Gouverneur von Prevesa, Hassan Bei, seinem Nachfolger das Kastell. Veli Bei ließ allQe Bulumbaschis und andere Om fiziere der ottomanischen Trup pen in Prevesa zusammenrufen, und erklärte ihnen, er koͤnne gegenwärtig nur den dritten Theil ibres ruͤckstaͤn digen Sol, des bezahlen; ein Drittel 8esselben werde er ihnen auf die dortigen Mauthgebuͤhren und Zehnten anweisen, und den Rest mußten sie sich begnuͤgen, im naächsten Jahre zu erhalten, wofuͤr er ihnen alsogleich eine Schulover« schreibung geben werde. Veli Bei versicherte, daß der Seraskier, Reschis Pascha, naͤchster Tage zu Prevesa eintreffen werde. Bei Abgang dieser Nachrichten aus Prevesa war daselbst, obschon die Nachricht von den Er— eignissen zu Navarin seit mehreren Tagen bekannt war, alles ruhig, und die dortigen jonischen Unterthanen hat ten den Anfangs gefaßten Entschluß, die Stadt zu ver—

lassen, aufgegeben. . Nom, 22. Novbr. Nach einer in der Notizte det Glorno heute enthaltenen Uebersicht der hiesigen Bevoͤl kerung seit Ostern 1818 bis dahin 1827 hat dieselbe sich in dieser Periode um 6861 Seelen vermehrt, und be—

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ven 73, 234 männliche und 67,439 weibliche.

lizei geworden ist. Mit großem Fleiß und noch 13 4 t so überführt, daß wir weder auf in? schnelle, noch

1 eine Gewian gebende Realisation unserer Unterneh.

lien, mit den Erzeugnissen seiner Jmrusteie, statt (.

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trug an Ostern dieses Jahres 10 673 Individuen, n . 84 n t Im i verwicht nen Jahre hat die Bevölkerung sich um ö Seelen vermehrt, die Geborenen verhielten sich zur g zen Bevölkerung ohngefähr wie 1 zu 29, die Geston nen aber etwa wie 1 zu 28.

Um die herrschende Armuth der niedern Stanke verringern, und der arbeiten den Klasse Beschaͤjtigum s gewähren, sind auf dem Forum Romanum (Campo q;

cino) große Ausgrabungen angeordnet und auch dern begonnen. Uebrigens sieht man auf den Straßen Run wenig Bettler und der Fremde wird, was fruͤher Fall war, durchaus nicht durch solche belaͤstigt, inn die Unterbringung derselben ein Hauptgeschäͤft der]

zerem Aufwande werden die Arbeiten in Tivoli ben ben, um den durch die Ueberschwemmungen zerstun großen Wasserfall des Anio wieder herzustellen; die beiten geschehen mit Umsicht und Sachkenntziß undg .

chwerst,

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atavia vor allen andern Nationen, als daß wir hoffen eften, die Geschäßte darin mit Vortheil soctsetzen is amen, was oetzh lo zu beklagen ist, da der amtliche Be pt der Douane von Batavia vom Jahr 1825 eine Eau: über 14 Mill. und eing Ausfuhr vo. 19 Mill. Gulden und dadurch die Wichtigkeit des Platzes hinlang hehe ngt. Von Datavta aus vatten uders Aventeri eigt wb onlich lange Fahrt nach Sia cap ore, wo seldst sie er st g. April, (uach einem, übrigens unbedeutenden, Un am Eingang des Hafens) ankamen, leider ade die schafte in reiner günstigen Lige fanden. Die Rick. ckung der schon oben erwähnten europäischen Han

Lektisis hatte sich seibst bis vorthin, so wie auf alle rizen en glisch ostindischen Handels Stationen er st reckt,

and auch dort war der Markte mit Waaren aller

ung rechnen durfen. Nich es destowen iger ist dereits chter's, namentlich nach den Hafen von Cochinch ins, kauft, und der Beweis liegt vor, daß wir sowohl in

wird die Herstellung erfelgt sein. Eben so ruhen a l die Arbeiten an der Paulskirche nicht. len- und Wollen‘, als auch sogar in Baumwolle n Re , m Naren (fuͤr Leinen ist in Ostindten durchaus kein

gehr die dortige Konkurtenz bestehen koͤn⸗

. ö. 6 n l 4 n . ö Elberfeld, 30. Novbr. Aus dem Vortrag in! Direktortal Raths Verlammmlung der Ryeinisch Wo indischen Compagnie am 24. d. M. theilen wir no Folgendes mit: Nächdem von den Handels- Verhäshini sen mit Mexico, von den, durch den Krieg wischen Brasilien und Buenos Ayres gestoörten Handels hh nissen mit dieser Republik und ven der Hoff aunz b Herstellung des Friedens dieselben wieder in Gang ko men zu sehen, die Rede gewesen, heißt es weiter: Glat zeitig mit der Wiederaufnahme des Handels nach Vo nos Atces, werden wir denn auch unser Augenmerk a die brasilianischen Märkte richten koͤnnen, da wir nn mehr, Dauk jei es der väterlichen Sorgfalt unsch huldreichen Monarchen, nach einem var kurzem form abgeschtossenen Handetlstraktat mit Brasilien, da e gleiche Richte mit den Engländern und Franzosen nießen, und mithin die Konkurrenz jener Nationen i nicht mehr als anderswo zu fuͤrchten haben, so Deutschland nunmehr hoffen darf, einen greßen n

seiner bedeutenden Beziehungen an Zucker aus di

bisher in baarem Gelde, bezahlen zu koͤnnen. Die M der brasiltanischen Häfen, im Vergleich z. B. zu un der W stkäͤste von Süd Amerika, giebt dem Handlin hin auch noch den besondern Reiz eines weit schuel Unschlags. Die dagegen bei dem Vetkehr mit und. Peru stattfindende Langsamkeit des Umsatzes it großes Hindernißzz des Handels mit jenen Landern, welchen sich sonst wohl bedeutende Quantitäten deuist Fabrikate abfetzen licßen. Ven Chile gehen unsre Bt bis zum 15. Juli, und von Peru dis zum 9. Jali es freust uns, sagen zu konnen, daß unsere Wæarenls

in St. Jago und Valparaiso, so wie die zwischen

litten hahen. Von unserer Hauptexpedition nach O st inn in Schiff Helene Ther se, haben wir seit unfeter ih Zusammenkunft mit Ihnen, g. H., gleichfalls Nacht ten erhalten, und zwar zuerst von Batavia und zun von Sincapore, von wo aus unsere Briefe jedoch li uüͤber den 22. Mai hinaus reichen. In Batavia jn ten unsere Kargadeure einiges Wenige im Betrag n etwa 30,000 Gulden verkauft und dafuͤr Kaffee Auf Antwerpen remittirt, wobei wir und unsere Freut nicht übel gefahren sind. Im Allgemeinen hat aber j niederlaͤndische Kaufmann zu große Bevorrechtungenn

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n Energie betreiben zu konnen.

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udes genau auzupassen, und wenn wir uns nicht,

R' jedoch za fürchten stetht, durch die allzu große Laug⸗ nkeit des Ruͤckflusses der ausgelegten Gelder, von der

brtsttzung des Ve kehrs mit jenem so sehr entfernten bude, werden abhalten lassen mussen. Zuqc Füllen s nach Ostindien abgerichteten Schiffes Helene The— fie hatten wir einiges von dem mit Recht so vorthæril. t bekannten Gubener Waizenmehl mitgegeben, was eils in Sincapore, theils auf der Insel Banca ver uft, und cort in vollkommen gutem und gesungem sstand befanden worden ist. Nach solchen Erfah⸗ ngen ware es thörig, länger an der Moͤglichkeit erner greichen Konkurtenz des deutschen Waizenmehls mit

kkeit, zu zweifeln, und es bedarf nach unserer Ueber ligung nur fortgefetzter, auf einen großen Durch cuitt echneter Unteriehmungen in diesem wichtigen Export“ heig, um auch einen pekuniären Gewinn darauf hec—

n Berichte aus Lima beweisen otes unumstsßlich; man sreibt uns nämlich: „Nordamerikanilches Waizenmehl rde jängst mit 22 Pesos per Faß an Bors dezahlt,

sord fue eine Ladung aus; seit dem kamen einige Schiffe Callaé an, und der Preis fallt ung wahrscheinlich

eder auf 12 oder 40 Peses, was jedoch noch immer

n kostenden Preis in Deutschland deckt,. Der urchschnitt mehrerer Ladungen wuͤrde sich naturlich it hoͤher berechnen, und die durch die hohen Mi terien des Junern und der Finanzen theils veran«“ ße, theils auf die libecalste Weise unterstuͤtzte und be susigte Vervollkommnung des Mahliwesens, werden die

blge der Unternehmungen, hinsichtlich der Güte und Hältbarkeit des Mehls, mehr und mehr siche n. Un

den Plätzen auf dem Transport befindlichen Guͤter in ä Fonds sind insessen zu sehr durch vatetländische Fa die statt gehabten Ucberschwemmungen nur sehr weniz ration an terer Art in Anspruch genommen, um die se

keressante Brauche mit der dabei durchaus noth wvendi Wir gaben aber die offnung noch nicht auf, fruher oder spater einen ei fads dazu destimmten Fond von eintgen hun derttausend alern uͤberwiesen zu bekommen, was hinreichend ware, ne nlcht unbedeutende Mehlausfahr nach Westin dien, rasilien und der Westkuͤste von Sadamerika zu be— erkstelligzen, und so dem deutschen Grundeigenthuüͤmer esentlich zu nuͤtzen. Bis dahin müssen wir uns dar. fbescheänken, unsere Versuche im Kleinen zu wieder⸗ hien, und Erfahrungen zu sammeln; demgemaͤß haben

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n wir uns bemuͤhen, die Fabrikation dem igen Geschmack und den sonstigen Beduͤrfuissen des

nordamerikanischen, hinsichtlich der Guͤte und Halt

guustellen. Fol gende Preis Notirungen unserer jüng⸗

d noch vor wenigen Tagen schlug man 16 Pelos an.

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wir denn diesen Herbst eirea vierhundert Füsser Wei⸗ zeamehl nach Jamatka dirtzirt, and verenden jetzt ein äahaliches Quanta nach der Westtüste von Sthsamerika, Dies sind indessen allercin gz Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was für englische Rechnung von der Elbe aus nach den beittischen Bensttzungen in West inden und Neun

fundland an Proviant aller Art aus eführt wird,

und dessen Wichtigkeit am besten daraus erhellt, saß al lein nach ufandl ind vom 1. Jäanunr bis zum 1 Juli 1826 58263 Fasser Mehl, 31 400 Centner Schiffs

zwieback, 10 000 Fässer gepökeltes Sthweine und Och

fenfleisch, und ub 2000 Fasser Butter, in 38 Schiffen, (feeilich lauter brittischen), aus zefü hrt worden ist. Diese

Prooiant Ausfuhr aus den us olichen Häfen Deut sch⸗ lands ist seyr im Zunehmen, und es gibi in Hamburg.

einzelne Metzger, die auf 6 dis S000 Schweine zum Ein? poͤkeln fur uͤd rseeische Ausfuhr eontraztren. An einem

solchen, dem Lanomann so wohlthäti en Absatz ud er

See, kann der suͤdliche und westliche Theil des Vater landes indessen erst gang Theil aehmen, wenn eine freie Fahrt aus dem Rhein in das Mittelmeer endlich einmal wird stattfinden können. Wir halten diesen Zeitpunkt jedoch auch, totz allem daruber in den Zeitungen gegen— theilig Gelagtem, fuͤr näher, als man allgemein zu ver— muthen schent, und haben jedenfalls Grund zu glauben, daß von Seiten unserer väterlichen R gierung auch in dieser Hinsicht Alles geschehen ist und noch geschieht,— was otzne Verletzung höherer Jateressen geschehen kann-.

Wir hoffen Ste, g. H., nunmehr durch das Gesagte wenigstens davon überzeugt zu haben, daß Deu eschlands Verkehr mit den jenseits des Meeres gelegenen Laͤndern theils schon bedeutend ist, theils es noch weit mehr wer!“ den kann und wird, wen n, wie nicht zu zweifeln, die

Jadustrie im Innern sich hebt und vervollkommnet,.

aud wenn, wie zu hoffen, nach dem echasenen Beispiel Sr. Maj. unseres Allergnädiyhsten Köͤntgs, den Gewer- ben, Fabriken und dem Waarenhandel nach Außen mehr und mehr Kapitalten zugewantt werken! Dies ist' s, was alle Theile der Jurustrie einer Nation belebt, und ihren Wohlstand erhöht! und dies ist's, was in un⸗ sern Tagen besonders seshalb Noth thut, weil Lie an Kapitalten so viel reichern beittischen Fabrikanten den. üͤberseeischen Konsumenten verwöhnt haben, und ih in jetzt seine Beduͤrfnisse, die er ehedem in Europa seld st zu suchen und zu kaufen gewohnt war, in großen Massen zu fuhren! , . ö

Berichte über den Gesundheitszu tend, aus dem Innern des Reichs vom Ende ,,, e ,,, 1

I. Ostpreußen. Königsberg. Der Gesund⸗ heitszustand hat sich, so wie die Sterblichkeit, im natůùr⸗ lichem Grade erhalten. Gumbinnen. Wahrend des Monats October hat die Sterblichkeit in keinem unge

wöhnlichen Grade statt gefunden, er kamen von Krank

heiten: falscher Seitenstich, Katarthe, Schnupfen fie der/ Masern und Scharlaͤchfieber vor. 9

II. West preußen. Marienwerder. In dem allgemeinen Gesuntheitszustand der Menschen ist im Verlaufe des Monats October insofern eine Veranderung eingetreten, daß die Wechselfi⸗ber Epidemie, ungeachtet der bedeutenden Veränderung der Witterung, etwas unäachgelassen hat und auch die früher so haͤufigen Rack⸗ fälle dieser Krankheit seltener geworden sind. Anderwer⸗/ tige Volkekrankheiten von Bedeutung sind nicht vorge⸗ kommen, auch hält sich die Sterblichkeit in den gewöhn⸗ lichen Schranken. Nur haden sich eie in der Stadt Thorn und in den Dörfern Leskau und Gosloczyn, Conitzer Kreises, bei einzelnen Personen und zwar gtoößtentheils erwachsenen gezeigt, ohne jedoch wei⸗ tere Verbreitung zu gewinnen, welches auch durch schleu⸗

Menschenpocken