1827 / 286 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 07 Dec 1827 18:00:01 GMT) scan diff

sein sollen. Zu Tschesme war man vor einer Griechen besorgt. Es wurden viele Ge— waltthätigkeiten gegen die ungluͤcklichen Griechen in Klein“ Asten begangen; und auf das Eigenthum der Fluͤchtlinge lassen die Aga's ihr Siegel drucken. Die Gegenden, wo die Griechen ausgewandert sind, zeugen von dem furchtbarsten Verfall, da die Griechen alle Handwerks, und Feldgeschaͤfte betreiben. Der Name Lord Cochrane's erregte allgemeines Grauen unter den Motlemin. Zu Smyrna lag eine Tuͤrkische Kriegsbrigg.

Die Gazeta von Lissabon vom 7. d. enthalt einen halbiofftziellen Artikel gegen die Behauptung eines Eng; lischen Blattes, daß die Portugiesische Nation der Frei⸗ heit noch nicht fähig sei, und stellt dagegen die Ansicht auf, daß dieselbe unter der Herrschaft ihrer Könige im— mer aluͤcklich gewesen.

Nach der Zeitung von Gibraltar ist die Algierische Flotte in der Nacht vom 2. auf den 3. Oetober ausge laufen, um dem Franzoͤsischen Blokade / Geschwader ein Gesecht zu liefern; letzteres dauerte bis Nachmittags um fuͤnf Uhr, ohne jedoch zu irgend einem Resultate 1 fuͤhren. Die Algierer liefen wieder in ihren Ha— en ein. r

Von der Havanna ist die Fregatte Perla, mit 600 000 Piastern am Bord, nach Barcelona abgesegelt. Dieses Geld ist auf speciellen Befehl des Königs nach Spanien abgeschickt worden. Der Ueberbringer der Depeschen würde von allen Behörden in der Havanna mit der groͤßten Auszeichnung empfangen; es soll auch ferner regelmäßig ein Conveyschiff von der Havanna nach Spa— nien und zuruck gehen. .

Nachrichten aus Carthagena vom 2. October zu- folge, war zu Bogota Alles ruhig, und es wurden An— stalten zu der Zusammenberufung des National Convents zu Ocona getroffen.

Privatnachrichten aus Rio de Janeiro vom 8. Sept. geben die Hoffnung zur baldigen Herstellung des Frie— dens mit Buenos Ayres.

Der Praͤsident von Mapras, Sir Thomas Munto, ist im Julimonate mit Tode abgegangen, zur nämlichen Zeit, als Hr. Lushington in England zu seinem Nach, folger ernannt wurde. Dem Vernehmen nach wird au— ßer Calcutta, Bombay und Madras noch eine vierte Praͤsidentschaft von „Central Indien“ errichtet werden.

Seitdem Sir Humphrey Davy seine Stelle als Präsident der Köniyl. Gesellschaft der Wissen schaften niedergelegt, sind auch die beiden Secretaire, Dr. Her— schel und Ehildern, abgetreten. Ihre Nachfolger sind Dr. Roget und Capit. Sabine. Zum Praͤsidenten die ser gelehrten Gesellschaft wollten die meisten Tory Mit, glieder Hrn. Peel waͤhlen, der die Stelle nur unter der Bedingung annehmen wollte, daß die Wihl einstimmig

gekleidet Landung der

ware. Viele Mitglieder, wie Dr. Wallaston u. a. m.,

haben jedoch gegen diese Anmuthung protestirt. Man glaubt nun, daß Hr. David Gilbert, ein guter Mathe matiker und reicher Mann, Praͤsident pro tempore blei— ben wird. Hr. Herschel zieht sich nach Slough, dem Landsitze seines Vaters, zuruͤck, um sich ganz der Astro— nomie zu widmen. Vielleicht durfte der Herzog von Sussex oder Sommerset zur Annahme dieses Amtes er— sucht werden.

z Der „Große Reichs⸗Schiffahrts Canal“ nach Ports mouth kommt immer mehr in Mißeredit. Die Times erklären sich nun auch zu der Anzeige ermächtigt, daß auch der Lord, Groß ⸗Atmiral zur Anfuͤhrung seines Na, . als Patrons dieser Unternehmung keine Erlaubniß gegeben.

Man lieset in den Times: „Der Zustand von Brid— ge⸗Straße, Blackfriars, ist diesen Angendlick eine Schande fuͤr die City; das Meer von Koth, welches daruͤber aus gebreitet ist, kommt noch nicht einmal in Betracht ge gen die Gefahr, welche man bei Ueberschreitung der

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sind.

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Pfuhlwellen, die durch die Macadamisation entstan leitet. Die alte Swallow⸗Straße war ein NRosen dagegen. Die Meinungen einiger der Stadtbein uber diese Windbeutelei und die mit der Blackst Bruͤcke sind uns bekannt.“ .

In einem als eingesendet bezeichneten Artikel Times wird bemerkt, daß die franz. Regierung Krafte anspanne (außerdem, daß sie jährlich große C men auf Landbau - Versuche und andere Verbesserm am Senegal verwende) uns am Gambiaflusse zu draͤngen, wo ihr durch einen im Pariser Traetat sehenen Umstand gestattet worden sei, einen Fuß zn bredar zu behalten; der neuen Amerikanischen N lassung in Liberia, unfern von Sierra Leona, zu schweigen. Leider vernehme man, daß den h'ͤesg mit der Goldkuͤste in Verbindung stehenden Kauf so eben der Entschluß der Regierung, unsre, sein Jahrbunderten besessenen Niederlassungen, in Capi und der Nahe zu vertassen, kundgegeben worden.

Vorgestern warn die außersten Preise in Con auf (die heutige) Abrechnung 84; und 85, Schluj Geld. Gestern fingen Cons. zu 583 an und schis zu 864, 4. Schatzkammerlcheine stiegen von 53 anf Ungeachtet der großen Schwankungen seit der Abrechnung erwartet man eben keine Ausfälle, da Meinung der meisten Jobbers wider Steigen gemf sie also durch das Fallen gewonnen hatten. Cons— Abrechnung schlossen heut zu 865 Geld,

St. Petersburg, 27. Novbr. Nach einem

serlichen Tagsbefehl vom 11. (23.) d. tritt der in Ruh bie auf

stand versetzte General Lieutenant Graf Pãwms wied in activen Dienst und ist zum Befehlshaher des er Infanterie Corps ernannt worden.

Der Civilgouverneur von Lievland, Graf Duhn und der in Ruhestand versetzte Generalmajor Graf! senhausen sind zu Geheimen Raͤthen und Senatoren nannt worden.

Nach einer in der Handelszeitung befindlichen l sicht, stad in Rußland 39 Zuck rraffinerieen, wovon hieselbst, 1 im hiesigen Stadtbezirk und 2 zu Kath nenhof, 5 in Riga und 4 im dasi gen Stadtbezirk zu Moskau, 1 zu Archangel und 1 im Distriet von changel, 2 zu Wologda, 1 im Distriet von Reval, Ostaschkoff (Gouvernement Twer), 1 im District Jistra (Gouvernement Kaluga) und 1 zu Tula beff Die beiden letztgedachten fabriciren Run elt Zucker. Der jährliche Betrag des Fabrikats sämmtlichen Raffinerieen ist:

Raffinirter Zucker erster Qualitat 593 2469

des leichen zweiter Qualität.. 1030

des gleichen Melis. 216 10

806 321

Melasse K 6 Rothe Kassonade (Lumpen) 2309

8 1 2 2 82 2 8

2 16 0 823

0

2 0 9 2 2 2 8 24 1 . 9 1 1

Kandis Zucker w A4 926 l l, Sl k 26716 Runkelrüͤben⸗Zucker (Kassonade) ; 2, 880

Nachrichten aus Ocessa vom 14 Nov. zu folge ren vom 7. bis 13. dess. M. daselbst 21 Schiffe und 32 ausgelaufen, von welchen letzteren 28 mit treide beladen waren. Es lagen noch an 100 Fahls die auf Ladung warteten, im Hafen.

Kopenhagen, 1. Dez. In der Woche bil 24. v. Mts. wurden nicht weniger als 42.324 2m Getreide, worunter mehr als 18000 Tonnen Vill hier ein und 7829 Tonnen wieder ausgefuͤhrt.

In den letzten paat Wochen sind Roggen und 6 fuͤr Rorwegen gesacht worden, doch ohne daß die Ph sich gehoben; jetzt ist es aber wieder still damit gen den, weil keine Norwegischen Schiffe mehr vorhanden und die Daͤnischen Schiffe der späten Jahreszeit hi hohe Fracht bedingen.

en den Königl. üüsse, durch eiftriges

riest wird den Konig bei seinem Einzuge in

Se. K. K. Maje stäͤt . ftihren Juternuncius bei der Ottomannischen ker en. von Ottensels Gschwind, in An tracht dessen eiftiger Verwendung zur Aufrecht ter dal⸗ ug des politischin Friedens in der Levante, zu Aller icstihrem wirtlichen Geheimen Rath, mit Nichsicht Taxe, zu befördern, und den zu Konstantinovel als en Ju tetnuneiatur⸗ Dolmen sch fungirenden Staats anzlei Rath, Valentin von Huszar, wezen seiner aus zeichneten Dienstleistung, zum Ritter des Kaiserl. Leo Ad Ordens zu ernennen geruhet. * Manchen, 29. Noobr. Se. Maj. der Koͤnig ha⸗ heute im Staatsrathe den Votsitz zu fuͤhren ge—

bichent⸗ Vormittags um 11 Uhr verfuͤgten sich in ih Amtstracht der Rektor und akademische Senat, wie ich die Professoren und Dozenten aller Fakultäten an r hie sigen Untversität, unter Vortragung der aka demi⸗ hen Jusianien, nach der Aula, wo den zahlreich versam elten Studirenden die neuen Statuten der Hochschule rgelesen wurden. Der zeitige Rektor, Hr. Hofrath 8 Prof. Dr. Dölliager, machte dabei in einer sehr zeckmäßlgen Reee die Studitenden besonders darau fnerkfam, welchen neuen Beweis Seiner weisen Vor ige und väterlichen Huld Se. Maj. der Koͤnig den huudirenden durch Ertheilung dieser, von den fruͤhern wesentlichen Punkten abgeänderten und vervo ll stan igten Statuten gegeben, wie sehr die Wohlthat solcher uf scientifische Bildung und moralische Vereclung, so Sicherung der wahren akademischen Freiheiten nd Rechte abzweckenden Anordnungen und Gesetze alle jemuͤther der Studirenden zu dem waͤrmsten Danke ge— Geber verbinden und sie anspornen Betreiben nicht bloß der Fach Stu— en, sondern auch der allgemeinen Wissenschaften, wo⸗ rch der Geist erst zu einer wahrhaft hoͤhern nnd um, ssenden Ausbildung gelaugt, sich eines so kostbaren Ko. zl. Geschenkes wuͤrdig zu machen.

Spanien (Barcelona, 21. Nov.). Den 26. wird h der Befehlshaber der feanzosischen Division in Catalo

in bei Sr. Maj staͤt beurlauben. Der Vicomte St. Baree⸗

Wien, 30. November.

na begleiten. .

Es sind nur noch wenige franzoͤsische Truppen hier grchanden, und die spanischen Truppen, welche nach m Abzuge der ersteren die Stadt besetzen sollen, sin d reits in den Dörfern in der Ungegend angekommen.

In der Nicht vom 17. ist das Franeiskanerkloster hn Castellon d' Ampurias durchsucht, und eine große nzahl Waffen aller Art vorgefunden worden. Auch jd in derselben Stadt mehrere Königl. Freiwillige, c sich nicht entwaffnen lassen wollten, verhaftet und ach Figueras gebracht worden.

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Inland.

Koblenz. Die Bodenfläche des diesseitigen Re erungsbezirks ist neuerlich folgendermaaßen berechnet orden: an Gartenland und sonstigen Kul—

256 n Morgen.

an ,, . an Ackerland... 981 380 . an Wiesen . . 173 346 . an Weinbergen... . n an Holzungen. 881 397 an Wild, und Schiffelland .! b1 126 an Haiden. 104,535 . endlich kommt zur Oberflache an 1 z 83 995 5

Wegen, Fluͤssen rec.. . zusammen 2, 338, 948 Morgen.

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teus der Regierung angeordnet worden.

Wird angenommen, daß das Ackerland, wie zwar nicht àberall, doch aber in manchen Gegenden gesch leht, nach der Dreifelberwirthschaft dest Ut wird, so würden die 981 380 Morgen durch die 89 0g3 Wispel Getreide fast 31 Scheffel pco Morgen producirt haben, was im Du rchi schaitt auch nicht unrichtig sein mag, da die Vegetation auf den Hohen des hiesigen Departements keinesweges vorzuͤglich ist. In acht Kreisen sind katastrirt 575, 675 Morgen, angeschlagen zu einem jährlichen Reinertrage von 682691 Thlr. Diese katasteirten 575 675 Morgen dilden 844. 410 einzelne Parcellen, so daß beinahe desonders, wenn man die Hziden, Wege, Fluͤsse ze. ab⸗ ziehet jede Pareelle nur einen halben Morgen beträgt, woraus auf die große Getheiltheit des Bodens geschlo ssen werden kann, denn, wenn gleich natuͤrlicher Weise ein Grundeigenthümer mehrere und oft selbst viele Parcellen desitzt, so zeugt doch das Beduͤrfniß kleiner Par cell en von dem oͤftern Wechsel des Besitzers im Kleinen.

8erichte über den Gesundheitszust and aus dem Innern des Reichs vom Ende Oetober s. (Schlaß)

VI. Po sen. Po sen. Die Wech selsi· ber, welche den ganzen Sommer hindurch bis in den Herbst herrsch⸗ ten, scheinen ihre Rolle ausgelpielt zu haben. Neue Krankheitsfälle kommen nur selten vor, dagegen noch haufig Rucksälle der fruͤher statt gefundenen Fieber zu⸗ staͤnde. Uererhaupt pflegt die Genesung nach dieser Keankheitsform nur langram von statten zu gehen. In dem Odbornicker Kreise und namentlich im Amte Pola⸗ jewo haben sich unter den Kindern die Men schenpocken gezeigt; es wird aber ihrer Verbreitung durch Nachimp⸗ fungen der ansteckunasfähigen Per sonen moͤzglichst ent ge⸗ gen gewirkt. Im Samterschen Kreise ist, in der Stadt Wronke, das Scharlachficder ausgebrochen. Von 50 da von ergriffenen Kindern sind vom 4. bis zum 29. Okto⸗ ber C. 6 gestorben, 18 genesen und die ubrigen befinden sich noch in ärztlicher Pflege. Maaßregelg zur Verhin⸗ derung der weitern Verbreitung der Krankheit sind Sei⸗ In der Stadt Posen hereschen noch die Masern. Bromberg. Die Wechselfieber dauern in mancherlei Gestalten fort, sie sind mit haͤufizen Ruͤckfallen verbunden. Der Krank—⸗ heits- Charakter bleibt rheumatisch⸗nervd s. Die Fieber letzterer Art sind sehr gewohnlich, zu ibnen gesellen sich Halsentzuͤndung, Brech Ducchfalle und chronisch rheüma⸗ tische Beichwerden. In Samsierczynek, Bromberger Krei⸗ ses, sind die naturlichen Menschenpocken aus gebrochen. In der Stadt Wirsitz und in den Jiblonower Gütern, Ehodziesener Kreises, herrschen die Malern, in den letzt= genannten Guͤtern mit Halsbeäune verbunden. In Wir⸗ sitz sind daran einige Kinder gestorben.

VII. Sachsen. Magdeburg. Die Ma sern haben sich epidemisch verbreitet und waren die Haupt⸗ ursache, daß die Zahl der Krauken im Monat Ottober sehr bedeutend war. Der Verlauf dieser Krankheit war aber so gutartig, daß nur selten beunruhigende Sy np⸗ tome eintraten und selbst bei wenig sorgfaͤlti ger Pflege keine Nachkrankheiten zuräckblteben, weshald sich denn auch nur äußerst wenige Sterbefälle in Folge dieler Epi— demie ereigneten. Außerdem kamen rheumatische und gastrische Fieber vor; in Halberstabt zeigte sich das Scharlachficber, aber nur sporadisch. Die Wechselfi · ber waren fast ganz verschwunden. An der in Alt Haldens⸗ leben ausgebrochenen Krankheit sind uͤberhaupt 8 Per⸗ sonen gestorben; die Wiederherstellung der noch krank Liegenden laßt sich hoffen. In der Stadt Neuhaldens⸗ leben sind zwei Erwachsene am Scharlachfieber gestor⸗ ben, woran auch noch mehrere Kinder darniteder liegen. Die Sterblichkeit hat die gewohnlichen Grenzen nicht uäͤberschritten. Merse burg. Im Allgemeinen erhielt