1827 / 289 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 01 Dec 1827 18:00:01 GMT) scan diff

abgegangen sin d. Durch dieselde Gelegenheit hat man ferner die unangenehme Nachricht erh iulten, der Capitàn eines euglischen Paͤcketboots, welcher aus dem Archipe iagus zu Zante anackomwen wat, habe usgesagt, laß zwölf aus Westen kommen ce Handelsfahrzeuge von den geiechischen Kotsocen angehalten und nach Karabusa (zer Hauptuiederlage derselben auf der Jusel Caudia) ge schlepot worcen seien, und daß die Zahl der Seeräuber mit jedem Tage zunehme.

Nachrichten aus Corfu bis zum 11. Nov. zusolge, stand Idrahmmn Pajscha seit der Schlacht dei Navarin unthätig dei Modon. Am 28 October sollen die Reste der äͤgyptisch ottomannischen Flotte bei Navarin noch gebrannt Jaden. Pattas war durch Cochrane's Neffen von der Seeseite dlekitt und von der Lans seite eurch Church, den die Niederlage Idrahim Pascha's herbeige zogen hatte.

Amerika. In London sind Zeitungen aus R Janeiro Cdas Diario fluminene) bis zum 2. Oktober Eingelaufén. Der Kaiser von Brasilten hat einen Mo— natsdettag seiner Civilliste zur Bestreitung der Kriegs ausgaben überlassen und uͤberdem angeordnet, daß wäh tend der ganzen Dauer des Krieges, die Hälfte der Ei villiste cem Staatsschatz als Darlehn ohne Zinsen uͤber, wiesen werden soll. .

Am 25. Sept. ist die Fregatte Paula mit 65 Ge fangenen, welche zu der Mannschaft eines von ihr in Rie-Grande aufgebrachten Buenos Ayrischen Fahrzeuges gehörten, in Rio Janeiro augelangt. .

Im Diarto vom 29. Sept. wird ein zwischen Groß britté uten und Brasilien abgeschlossener Vertrag uͤber den Selavenhandel offiziell bekannt gemacht.

Der Krieg zwischen Brasilien und Buenos Ayres dauert zur See mit abwechseln dem Erfolge fort.

Nachrichten aus Buenos Ayres zufolge, hat D. Mannel de Aynine Sas Finanzministertum abgelehnt und ist da sselhe dem D. Jose Matia Rojas übertragen wor⸗ den. Nich Privarbriefen scheint noch wenig Aussicht zur baleigen Seendigung des Kriegs mit Brasilien vor handen; eie Regierung von Buenos Ayres war demuͤht, von englischen Kaufleuten ein Darlehn von 6 Millionen Dollars zur Deckung der dringendsten Ausgaben zu er langen. Zwischen den verschiedenen Previnzen waltete jedoch fortdauernd Uneinigkeit ob und in saämmtlichen

in London angekommenen) Briefen von daher, wird deshalb die Meinung geäußert, daß der dermalige Zu stand der Dinge unmoglich von Dauer sein und die Regierung von Buenos Ayres kein Jahr lang mehr so fortfah en nne.

Der Congreß von Columbien hat Buenaventura, an der Kuͤste des Stillen Oceans, zum Freihafen fuͤr alle Nationen, mit Ausnahme der mit der Republik im Kriege befindlichen, erklaäͤct.

Briefen aus Cap Haity bis zum 12. Oetbr. zu folge, war der Praͤsident Boyer fortdauernd so krank,

daß man an seinem Aufkommen zweifelte.

Magdeburg, 7. Dezember. Gestern feierte die

Mag deburgische Dibelgesellchaft in der St. Johannis kirche ihr erstes kirchliches Fest. Um hald 11 Uhr ver,

Gedruckt bei Feister und Eisers dorff.

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nen Getreidearten befrachtet, nach Navarin und Patras

auch mehrere der Herten Superintendenten der

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kündete Glockengeläute den Anfang der Feier, zu welg sich außer dem engeren Ausschusse des frommen Verein

gend als mitwirkende Mitgliecer der Gesenschaft ein funden hatten. Se. Exrellenz der kom mandirende 9 General der Provinz, Freiherr v. Jagow, mit sehr i len Herren Offizieren hiesiger Besatzung, die Cyessn Mitglieder der Königl. Regierung und des Oberland aerichts, der Magistrat, die gesammte Geistlichkeit; Stadt, so wie verschiedene einzelne Beamte mehtm Behörden erhöhten die Feier durch ihre Ge genwin Eine zahlreiche Versammlung aus allen Ständen ö welcher lelbst viele Bewohner ort Umgegend demerkt in zen, fuͤllte das geräuwige Gotteshaus. Nach einn kurzen Gesang der Versammlung bestieg der Viceptz tent der Magdeburgischen Bibelgesellschaft, Hr. Visth Dr. Westermeter, die Kanzel, und hielt uͤber Colos. 16 eine eben so tief ergreifende als herzan dringen Predigt. Sodann ward eine fur die Feier des Tag geeignete Motette von dem hiesigen Domchor triff 1us gefuhrt, worauf denn der Seeretair der Bibelgess chaft, Hr. Pastor Dennhardt, den Bericht uͤber j Wirksamkeit des hiesizen Veceins verlas, in welchemp gleich eine gedrängte Uebersicht über die staunenerregsh Thätigkeit der Londoner Mäuttergesellschaft, so wie i über die Wirksamkeit der preußischen Hauptdibelgess ich aft in Berlin, zu welcher die hiesige in dem Verhä niß einer Tochtergesellschaft steht, mitgetheilt ward. C nine Verse, von der Verfammlung gesungen, bereitet auf die Vertheilung von 100 Bibeln unter eben so viel Kinder beiderlei Geschlechts aus den hiesigen Arman, schulen vor. Von ihren Lehrern gefuhrt traten W Ki der, die vor dem Altare plaeirt waren, paarweise au den freien Raum vor der Kanzel, wo sodann der Pri

Geh. Staatsminister v. Klewiz, mit einer herzlichen An rede an die Kinder die Vrtheilung eroͤffnete, worauf st dann unter dem Gesang der Versammlung in gleich Ordnung die Kinder auf ihre Plaͤtze zuruͤckegaben. stilles Gebet deschloß die herrliche Feier, und alle wesende waren sichtbar von der tiessten Rührung dun erungen, die sich auch durch die reichlichen Beitraͤge au sprach, welche bei dem Ausgang aus der Kirche du— einige Directoren der Bibelgesellschaft und andere Freun

der heiligen Sache gesammelt wurden.

Königliche Schauspiele, ö

/ Montag, 10. Dee. Im Schauspielhause: „Hein der Vierte, (Erster Theil,)“ Schauspiel in 6 Abthelln gen, nach Shakespeare, nach A. Schlegels Ueb ersetzu tür die Bühne bearbeitet, von Fr. Baron de la Ma Fou que. . . . Wegen fortdauernder Unpäßlichkeit der Mad. Sch kann die Oper: Belmonte und Constanze, heute n gegeben werden. .

Dienstag, den 11. Dezember. Im Schau spielhän „Der Strauß,“ Lustspiel in 1 3 ,. Hierauf: „Der Educationsrath,“ Lustspiel in 1 Aufi von Kotzebue. Und: „Die Vene siz Vorstellung,“ ph in 1 Act und 5 Abtheilungen, aus dem Franzoͤsisch von Theodor Hell. 46

Redacteur John.

hreußischt Staats- Zeitung

Allgemrine

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M 290.

Berlin, Dien stag, den 11ten December 1827.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

In Verfolg der National / Gewerbe ⸗Ausstellung von ganz unwesentlich. Ein royalistisches Ministerium wird i Jahre, haben des Königs Majestät folgende sicherich eine royalistische Mehrheit in beiden Kammern 1denbezeuun gen zu ertheilen geruhn: Dem Kaufmann Kamp zu nerzien Rath H Uler Orden Z3ter Klasse; mann, Kaufmann Bolzani,

Eiberfeld und dem Kom. Aus welchen Personen dasselde destehn wird, gilt uns Oranienburg, den rothen sgleich; der König wird es bestimmen. Vertraut er dem Fabrikanten Schu, Herrn von Villele forthin die Lettung der Angelegenhei⸗ dem Goldschmiot Hos⸗ cen, so ist es keine Frage, daß derselbe tapfer und be— dem Fabrikanten Mencke hier, dem Kauf, harrlich die Revolution bekämpfen wird. Glaubt der hann W. Kuetgens in Aachen, dem Fabrik, Un, König, daß ein Anderer besser zum Haupt der Admini— ernehmer Bauendahl in Lennep, das allgemeine stration taugt, so wird Hr. von Villele in die Kammer dem Kaufmann G. G. Her Deputirten zuruͤcktreten, und sein Talent wie seinen rungsbezirks Breslau, Einfluß dazu brauchen, die Feinde des Königs zu en Charakter eines Gebeimen Kommerzien, Raths, bekämpfen und die Einttacht unter den Royalisten zu en Fabrik Unternehmern Carl in Luckenwalde und erhalten. Immer bleibt das Resultat dieses, daß ein Finkler in Weißenfels den Titel eines Kommerzien, royalistisches Min isterium die Mehrheit für sich haben ths; dem Dirigenten der Fabrik des weißen Por, wird, und daß der Liberalismus abermals besiegt wor⸗ aus hier, Iderberg⸗ Rath Frick, den Titel eines den ist. ö n, , B = . 2 Feheimen Berg⸗ Raths. Die Anträge der Pruͤfungs“

em pel in auer,

sident der hiesigen Bibelgesellschaft, Se. Exec. det H ,,

1a

Kommission zur Ver- Getreides ist die Getreideeinfuhr von der Fremde in die ung der Preise, an die Gewerbtreiben den, welche an meisten oͤstlichen und nördlichen Departements erlaubt.

Ausstellung Theil nahmen, haben die Allerhoͤchste sehmigung erhalte :

Abgereist. Der Sem nee 23 . h, diesseitige außerordentliche Gesandte und b-voll ; we, He, . . zwungen hat. Die Nachricht von diesem Vorfalle, an , . wr Hofe, dem die Alliirten bei den Tuͤrken im Verdacht standen,

60 ; 8

3Zeitu ů*. Ausland.

ng 8⸗ Nach richten. ßert. Den 9. erklaͤrte der Reis ⸗Effendi den Dra gomans

I von England, Frankreich und Rußland: „Daß aller Ver— . tehr zwischen der Pforte und den Repraäͤsentanten der 1 paris, . December. Der Konig ist gestern Abend drei Höfe bis zum Augenblick abgebrochen sein warden, ö

Compiegne abgegangen, S. M. kommen Morgen wo man wissen würde, ob sie jeder Einmischung in die

Indem die Gazette das, bis auf die jwei noch nicht eine Entschäͤdigung fuͤr den durch die Vernichtung der nuten Deputirten aus Corsika, vollständige Verzeich Flotte erlittenen Schaden, und Genugthunng fur die er der Mitglieder der neuen Kammer giebt, sagt sie: fahrene Beleidigung erhalten würden.“ Diese Ertlaͤ— z allen prophetischen Berechnungen, aller geheuchel⸗ rung hat den 19. eine Antwort der drei Botschafter her⸗ Freude, allen irrigen Besorgnissen, allen Taͤuschun, beigefuͤhrt, die, wie man glaubt, die Bitte um ihre Paͤsse seder Art, werden die in der erblichen Kammer schon enthielt. Es hieß, daß der Reis ⸗Effendi an dem selben Mehrheit bildenden Royalisten, zwei hundert funf und Tage, wo obige Erklaͤrung den Dragomans der Verbun⸗ ig Deputirte in der Wahlkammer eintreten sehn, deten uͤbergeben worden war, dem Kaiserlichen Inter⸗ die Monarchie zu vertheidigen und die Revolution nuntius eine Note eingehändigt hatte, worin der Wunsch ̃ bekampfen. Der Erfolg dieser so heftig angegriffenen der Pforte, ungeachtet des Ereignisses von Navarin, mit aßregel ist also befriedigend fuͤr das Land; denn dite den veorbuͤndeten Maͤch ten im Frieden zu bleiben, aus ge⸗ mne wird unter allen Umständen in beiden Kammern sprochen, und um die Vermittelung Oesterreichs gebeten

die Mehrheit haben, und die revolutionaire Partei hat keine Aussicht zum Gelingen. Aber, entgegnen uns Einige, diese Mehrheit wird gegen das Mini⸗ sterium, gegen Hen. v. Villele sein. Die se Frage ist

. finden; dieses ist der wichtige der unbestreitbaren Punkte.

Nach dem gegenwärtigen Durchschnittspreise des

Die Gazette de fr. enthält folgende Nachrichten aus Constantinopel vom 10. Nov.: „Es ist den 6. d. M. , die Nachricht * i, . 6 ee.

. Huͤlfe von Lord Cochrane in der Inse cio eine Lan⸗ re Cebeime Lege tion 26 bewerkstelligt, und die Tuͤrken zum Ruͤckzuge ge⸗

Theil genommen zu haben, kam gerade während der

Divanssitzung an, in welcher uͤber den, in Folge der ö Ereignisse bei Navarino, zu fassenden Beschluß berathen ö wurde; die Erbitterung wurde dadurch natuͤrlich vergrö⸗ .

griechischen Angelegenheiten entsagen, ob Seine Hoheit