behalten hat, ist an und fuͤr sich von sehr hoher Wich tigkeit, besonders aber auch durch ihre geographische Lage, indem sie die Einfahrt des mexikanisch«e« Meer husens schließt und sonach alle Schiffatzet auf demselden beherrscht. Die mexicanische Union hat keine äußere Sicherheit so lange sie Cuba nicht entweder unterworfen, Eder sich mit der selben verbündet hat. Die Bevoͤlkerung Cubas besteht, wie diejenige der andern Antillen, großentheils aus Schwarzen. Von Humboldt schlaägt sie auf 715 000 Seelen an, wovon die Zahl der Weinen zu 325,000 der Farbigen zu 390 000. darunter 130 000 Freie und 260,000 Selaven. Indianer giebt es nicht; die urspruͤngliche R ge, welche die An tillen bevölkerte, ist ganzlich verschwunden. Man hat bisher geglaubt, daß die Insel Cäba hauptsächlich oon ihrer Selavenbevslkerung her Gefahr drohe. Folgende vergleichende Tabelle aber zeigt, daß sie wider die allge meine Meinung, die wenigsten Selaven hat. Unter hundert Einwohnern sind auf Cuba. Engl. Antillen. Brasilien. 9
Weiße 46 33. Farbige Freie 18 10 16. Scelaven 36 8 51. 1d oö IFS.
Ein eigenthuͤmlicher Zug Cubas ist die große An häufung der farbegen Leute in den Städten. Diese ent halten zwei und vierzig Hundertst«l oer farbigen Bevoͤl kerung. Die Zuckersiedereten heschäftigen nur den funf
zaigsten Theil der Selaven. In keinem andern Lanse, wo noch Sklaverei besteht, sind die Freilassungen so häu— fig. Im Gegensatz mit der englischen und franzoͤsischen Gesetz gebung begunstigt die spanische die Freiheit. Dem, Selaven sind mehrere Rechte eingeräumt; sie konnen den Herin wechseln, durch ihre Arbeit sich selbst, ihre Frau und Kinder freikaufen. Religisse Gefuͤole bein gen ebenfalls viele Herren dahin, durch letztwillige Ver fuͤgungen einem Theil ihrer Selaven die Feeiheit zu ge— ben. Cuba ist schwach bevölkert. Die 3615 Quadrat— lieues große Oberfläche hat um ein Achtel voch eben die Ausdehnung wie England, mit Ausnahme von Wales. Man rechnet aufe die Quadratlieue nur 197 Einwohner, das ist ein Drittel weniger als die am wenigsten be voͤlkerte Provinz Spaniens. Welche Zunahme der Be völkerung scheint folglich nicht dieser reichen und frucht— baren Insel versprochen! Die Bevölkerung wächst schon reißend an, wie es in allen americanischen Staaten der Fall ist, die einiger Freiheit genießen.
Die Insel Cuba versieht den Handel jetzt in Ueber, fluß mit den sogenannten Colonialproducten. — Aber ihre Wohlfahrt datirt sich nicht von so lange her. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts fuͤhrte Cuba nur Haute und Felle aus. Der Viehzucht folgte der Tabacksbau und die Bienenzucht, und nach dem Wachs und Taback sind das Zuckerrohr und der Kaffeebaum gekommen. In unsern Tagen steigt die Ausfuhr dieser Artikel nach
gluͤcksfälle St. Domingos sind es, denen Cuba die rei— ßende Zunahme seines Handels verdankt. Die haupt— saͤchlichsten Vervollkoemmnungen, welche in den Zucker— pflanzungen und den Werkstätten der Zuckersiedereien eingefuhrt sind, schreiben sich aus den letzten fuͤnf Jah ren des achtzehnten Jahrhunderts her. Im Jahre 1775 war die Zahl der Zuckersiedereien 473, 1817 schon uber 780, wo noch hinzugerechnet werden muß, daß unter denen von 1775 keine den vierten Theil Zucker produeirte, den jetzt die Anlagen vom zweiten Rang verfertigen. Herr von Humboldt stellt eine Tabelle uͤber die jaͤhrliche Zucker Erzeugung von 1763 bis
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kann man auf die Zunahme des Reichthums von (Ch
zu ihrer Subsistenz dienen, durch den auswärtigen Han
sie direct hervorbringen könnten. .
gluͤckliche Veränderung vorgegangen. Ehemals reicht
Humboldt auf 18 bis 20 Millionen Thaler. Die Un,
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
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1624 auf. Die Production steigt danach allmaͤhlig 13,000 dis zu 6800 000 Kisten, die Zahl, welche sie 18) erreichte. Cuba fuhrt jetzt auf erlaubten Wegen Achtel alles Zuckers des tropischen Americas aus, n cher nach Europa und den Vereinigten Staaten zur fllt ßt. — In dem Werke v. Humboldts trifft man q Stelle an, welche alle Freunde der Menschheit mit n gnügen lesen werden und die sorgfältige Erwägn
Allge
m reine
zreußische Staats 3 eitun g.
verdient: es ist diejenige, wo er durch Zahlen und aus gemachtesten Thatsachen belegt, wie sehr die Mi nung irrig ist, als wenn der Negerhandel, des Zuch baus auf den Antillen wegen, nothwendig sei. — M C ffeebau auf der Insel Cuba verdankt, gleich den M
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292.
besserungen in den Zäckersiedereien, seigen Ursprung ij Ankunft der Ausgewanderten aus St. Domingo. N Zahl der Caffeepflanzungen in der Provinz Havana ng im Jihre 1800 nur 60, 1817 zählte man schon I Die Ausfuhr des Caffees steigt in Mittelj hren auf Millionen Pfund. Das Regierungsmonopol auf Tag hat den Bau dieser Pflanze sehr zurückgehalten; wurde vor einigen Jahren abgeschaft, noch aber hat intl die gluͤcklichen Wirkungen nicht gespuͤrt, welche ein weise Reform verhieß. Aus der Zunahme der Zehn
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Königs Majestaͤt haben den bisherigen außer— entlichen Professor in der medieinischen Fakultät der sversität zu Bonn, Dr. Ennemoser, zum ordent, hen Professor in der gedachten Fakultät zu ernennen ruht. —ͤ = 2 . Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den Oberlan 6gerichts Assessor von Schlieben zum Rathe bei dem zherlandes gericht in Ratibor za ernennen. Seine Königliche Majestät haben den bisherigen indesgerichts Assessor Wen zel zum Rath bei dem Land, richte zu Torgau zu ernennen geruhet.
schließen. Diejenige des Bisthums Havana wurden pachtet:
von 1789 bis 1792 jährlich für 792 385 Dollars 1801 1814 = 1 864 464 *
Die Einwohner Cuba's erhalten, gleich den engen der uͤbrigen Antillen, einen Theil der Lebensminel, die
el. Sie tauschen ihren Zucker und ihren Caffee geger Reis, eingesalzenes Fleisch, Wein und Mehl um. S haben die Ordnung der Natur verkehrt, weil sie finden daß sie so auf indirektem Wege mehr produeiren, n
Der bei dem Oberlandesgericht zu Ratibor ange— lte Justiz- Kommissarius Klapper ist zugleich zum ztatius in dem Departement dieses Gerichts ernannt rden. , 2 .
Die Finanzen Cuba's sind in bluͤhendem Zustand seit Anfang dieses Jahrhunderts ist darin eine sa
die Einkuͤnfte nicht zu den Ausgaben hin und der Sch von Mexico kam dem von Havana zu Huͤlfe. Jetzt ein Ueberschuß der Einnahme uber die Ausgabe da m ein Teil der Aufkuͤnfte der Steuern wird im Intetes des Mutterlandes verwandt. Der Zell zu Havana, w cher vor 1797 im Durchschnitt nie uber 700,000 Doll aufbtachte, hat seitdem 2 Millionen eingetragen. N Gesammteinnahme der Insel steigt auf ungefähr 5M lionen Dollars. Cuba ist auf jeden Fall diejenige Gh Colonien, welche sich am wenigsten uber Spanien beklagen hat. Sie genießt großer Handelsfreiheit; Hi vana sieht in seinem Hafen mehr fremde als spanist Flaggen wehen. Der Niederlagshandel wurde ihr Jahre 1822 bewilligt. Sie besitzt eine Menge wissh schaftlicher Anstalten; ein Lehrstuhl fuͤr Staatswish schaft wurde 1818 errichtet.
Betanntmachun g.
Die unten folgende Uebersetzung einer in der War⸗ . 96 311. vom 18. v. M. enthaltenen fannümachung des Civil-Tribunals er ster Instanz der hiewobschaft Plock vom 209. Oet, d. I., die Suhbin— nlation der Antheile an Deposital-Aktiva, welche De jtalglaubigern uͤberwiesen oder zugetheilt worden, in Hypothekenbuͤchern betreffend, wird hierdurch ein es glichen dabei obwaltenden Besten diesseitiger Deposi⸗ Gläubiger willen, mit Bezugnahme auf die wegen Subintabulation dergleichen im Gerich tobe ir ke des sXribunals der Wolewodschaft Masovien defindli⸗ Depositalaktiva in den oͤffentlichen Blaͤttern ab ge, scke Bekanntmachung des unterzeichneten Ministerii m 29. August d. J., zu der Kenntniß der Koͤnigl. euß. Unterthanen und Institute gebracht. ö Berlin, den 6. ,, , ini steri i ;
Ministrinm der auswaͤrtig nn,, ab aus Nr. 311. der Warschauer Zeitungen
U. . 18. November 1827.
Ksnigläche Sch auspiele. Mittwoch, 12. Dezbr. Im Schauspielhause: „Ot Bekehrten,“ Lustspiel in 5 Abtheilungen, von E. Nm pach. Vorher: Zum Erstenmale: „Neues Mittel Th
ter zu verheirathen,“ Lustspiel in 1 Aufzug, nach dat — gi. ffir 3 ö von . ch Das ,, ,, 6
e , ,,,, e,, . , ,, ,. aus gehandigt worden, so Erstenmale: „Die bezauberte Rose,“ Oper mit Ballet e solche , denen dergleichen Activa durch Di— in 3 Abtheil, von J. Gehe. Musik von J. Wolfrau , ,, , ,,, ju sorgen, daß die ihnen auf Deposital Capitalien etwiesenen Summen bei den Hypotheten⸗Vuͤchern sub—
Redacteur John.
Berlin, Donnerstag; den 13ten December 1827.
intabulirt werden. Da das Civil Tribunal beschlossen hat, nur solche Summen in Pfandbriefen ad depositum zu nehmen, welche zur Ablosung dersenigen Deposital— Activa bestimmt sind, die den Interessenten noch nicht uͤberwiesen worden, so folgt hieraus, daß die aus den Hypothekenbuͤchern nicht zu ersehenden Gläubiger, in Folge der Artikel 44, 65, 66 und 67 des Gesetzes we⸗ gen des Credit Vereins, auch keine Aufforderung wegen abzugebender Eeklaͤrung uber die Hoötze der Pfandbriefe und über die Empfangnahme derselben, erhalten konnen, und daß daher solche Pfandbriefe über aus Deposital—
Kapitalien herruͤhrende Forderungen, auf Kosten jener
Gläubiger ad depositum der General Landschafts⸗Di⸗ rektion eingeliefert werden. Geschehen zu Plock den 20. Oct. 1827. Der Praͤsident K ((aez.) Dem bowski. Der Sekretair gez.) Szulecki. Fuͤr die Uebersetzung Berlin, den 6. Dezember 1827. . Gron au, Geheimer expedirender Sekretair und Translateur.
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung! * zu Breslau ist der Direktor des katholischen Schul— lehrer Seminariums daselbst, Wurst, zum Pfarrer an
der katholischen Kirche zu Oltaschin, Breslauer Kreises, ernannt;
zu Gumbinnen ist die vacante Pfarrstelle zu Kruglanken dem Pfarrer Stern zu Rydzowen verlie⸗ hen worden. ĩ .
Zeitungs⸗Nachrichten.
Ausland. ]
Paris, 6. Dec. Durch eine Koͤnigl. Ordonnanz vom 2. d. M. ist das sich auf 9 Millionen Fr. belau⸗ fende Budjet des Ministeriums der auswaͤrtigen Ange⸗ legenheiten in drei Sektionen getheilt werden. In der ersten Sektion sind fuͤr die Ausgaben der Centralverwal⸗ tung, namlich das Gehalt des Ministers, der Beamten des Ministeriums, Unterhalt des Hotels, Bureau-Ko⸗ sten ꝛc. 820,000 Fr. ausgeworfen. In der zweiten fuͤr das Gehalt der politischen Agenten 3,042,000 Fr., fur die Con sular. Agenten 1,792, 000 Fr., und fuͤr Inaktivitaͤts⸗ gehalte 200, 000 Fr. In der dritten endlich fuͤr verschie⸗
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