1827 / 297 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 20 Dec 1827 18:00:01 GMT) scan diff

denn das Kirchspiel r 6

i und Kinde dieselde kuͤmmerliche Unterstuͤtzung, als 9. selbst, und sein⸗ Lage wurde d her dadurch nicht verschlimmert, wohl aber dig der wohlhabenden Glieder des Kirchspeels, welche die Zahl der Menschen, die Un⸗ terstuͤtzung soderten, t glich anwachsen sahen.

Jetzt hat man den Plan, die Armengesetze umzu— zudern, und verher den Ueberfluß der Armen ur An sie lung nach Canada zu verpflagzen, da ohne diese Weg schaffung keine Adänderung der Armen ges . aebung mög lich ist, und die Last der Abgaben. fuͤr die Wohlhaben⸗ den bald nicht mehr erträglich sein wird. Man hat be rechnet, daß eine Familie von 5 Personen mit 100 Pfe. Sterling nach Canasa übergeführt, und bis zur ersten Erndte mit dem Nethwendigen versehen werden kann, und daß dieselben im Stande wären, dort binnen sieden Jahren diesen Vörschuß zuruͤck zu bezahlen, so daß also Rin unmittelbares Oofer nöͤthig ware. Einige Mill io nen waren vor der Hand merr als hinreichend, und mu den zurückbezahlten Summen konnte man allmählig die Uebersiedelung des uͤbrigbleiben den Theils der Armen fort letzen, un? durch Aufhebung der alten Armengeletz gebung zugleich die Entstehung neuer verhindern. Die verminderte Konkurrenz der Arbeiter würde dann mitt lerweile schen den Tagelohn etwas hoͤher bringen, und den zurückbleibenden Theil in bessere Um staͤnde setzen, die verringerte Armentaxe aber auch eine zweckmaͤßigere

zetreidegelsetzgebung gestatten. 9 , Lieferung der Werke des Vicomte von Chateaubriand ist vor kurzem in Parts erschienen und enthält dessen Rrisen in Amerika und Italien. Erster⸗ zeichnet sich durch folgende interessante Beschreibung sei⸗ nes Besuchs bei Washington aus. „Bei meiner Au kunft zu Philadelphia, beißt es darin, war General Washington abwesend. Ich mußte 1 Tage warten, bis er zurückkehrte. Ich sah ihn in einem Wagen, der mit 4 lebhaften Pferden bespannt war, schnell vorbei

gen Lage abgehalten,

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suͤr den folgenden Tag zu Tische und wir schieden.

fahren. Ich konnte mir damals Washinz ton nicht an ders als Eineinnatus denken. Cincinnatus im Wagen stoͤrie mir meine Republik vom Jahre Roms 296 ein wenig. Konnte der Dietator Washington etwas anders sein, als ein kraͤftiger Landmann, der seine Ochsen mu dem Stachel antriebe und eigenhaͤn dig die Pflugschaar fahre? Als ich aber dem großen Manne meinen Em pfehlunasbrief überbrachte, fand. ich die Einsachheit des alten Roͤmers wieder. Ein kleines Haus im Englischen Geschmack, ganz wie die daneben stehen den, war der Pallast des Praͤsidenten der Vereinigten Staaten; nir gends war eine Wache, nicht einmal ein Vedienter. Ich klopfte an; ein junges Dienstmädchen oͤffnete mir, Ich fragte, ob der General zu Hause lei? Sie bejahte es. Ich erwiederte, ich haͤtte ihm einen Brief abzugeben. Das Madchen fragte nach meinem Namen; da er suͤr Englaͤnder schwer auszusprechen ist, konnte sie ihn nicht behalten. Sie sagte hierauf freundlich; Walk in, Sir, (Treten Sie ein, mein Herr) und ging mir voraus, durch eine jener langen und engen Gallerieen, die den Englischen Haäusern als Flur dienen. Sie fuͤhrte mich in zin Schlafzimmer, und bat mich, den General zu erwarten. Ich war nicht ergriffen. Seelengtöße oder Reichthum imponiren mir nicht; erstere bewunderte ich, ohne davon erdruͤckt zu werden; letztere flößt mir mehr Bedauern als Ehrfurcht ein. Nie wird ein Menschen angesicht mich in Verwirrung setzen. Nach einigen Mi— nuten trat der General ein. Es war ein langer Mann, mit einer mehr ruhigen und kalten, als edlen Miene; die Kupferstiche von ihm sind ähnlich. Ich uͤberreichte ihm schweigend meinen Brief; er oͤffnete ihn, sah schnell

nach der Unterschrift, las sie und rief laut: Oberst mand! So nannte sich und hatte unterzeichnen he N quis de la Reuairie. Wir setzten uns; ich enn ihm, so gut ich konnte, den Anlaß meiner Reis⸗ antwortete mir mit Französtichen und Englischen sybigen Worten und börte mich mit einer Art Eis nen an. Ich demerkte es und sagte mit einiger haftigteit: „Es ist js doch leichter, die nordlicht On fahrt zu ent decken, ale, wie Sie, ein Volk zu haf „Well, well, young man!“ (Gut, gut, junger M. rief er aus und reichte mie die Hand. Er lud n

stellte mich pünktlich ein; wir waren nur füaf oder zu Tische. Die Unterredung drehte sich fast besth um die Franz Revolution. Der General zeigte un „nen Schluͤssel der Bastille: ein kindiiches Spie das man lich damals in beiden Erdthetlen schen Hatte Washinaton, wie ich, die Sieger der Bastihe don Pariser Straßen gesehen, so wuͤrde er wen Glauben an seine Reliquie gehabt haben. Der und die Kraft der Revolution lag nicht in jenen gen Orgien. Zur Zeit der Aufhebung des Edien Nantes im Jahre 1685 riß der nämliche Podel den stadt St. Antoine mit eben dem Eifer den vrotq schen Tempel zu Charenton nieder, als er 1793 die! von St. Denis zerstoͤrte. Um zehn Uhr Abends ich meinen Wirth und sah ihn nie wieder; er am folgenden Tage aufs Land und ich reiste we Dies war meine Zusammenkunft mit dem Manne, einem ganzen Erdtheil die Freiheit gab.

vielleicht nicht einen Tag lang im Gedaͤchtaisse behn Und doch schaͤtze ich mich gluͤcklich, daß seine Blick

mich gefallen sind! Ich habe mich mein ganzes uͤhh

Leben davon erwaͤrmt gefuͤhlt.

Königliche Schau spiele.

Mittwoch, 19. Dez. Im Opernhause: „Die

berfloͤte,“ große Oper in 2 Abtheilungen, von E. kaneder. Musik vön Mozart. (Hr. Geisler vom

ter zu Danzig: Sarastro, als Gastreolle.) Donnerstag, 20. Dez.

Stawinsky, vom Hof Theater zu Braunschweig; Major, als Gastrolle.)

lungen im Costüme,“ aus italienischen Opern,

fuͤhrt von der Königl. Saͤchsischen Hof- und Katz sängerin Dlle. Palazzesi und dem Koͤnigl. Saͤchs 1) Cavatine

Hol und Kam nersaͤnger Hen. Zezi.

Ehor, aus der Oper: Pastorella Feudataria, von

cai, gesungen von Hrn. Zezi. 2) Cavattue mit aus der Oper: Thebaldo und Jsolina, gesungen von Dlle. Duett aus der Over: Corradino, von Rossini, ges von Dlle. Palazzjesi und Hrn. Zezi. 5) Zwischen 6) Recitativ und Arie, von Reisiger, ö Hrn. Zezi. 7) Rondo mit Chor, aus der Oper: mira, von Rossiui, gesungen von Dlle. Pulazzesi.

ehr wohlerfahren und geschickt sein sollen.

Gedruckt bei Zeister und Eisersdorff.

e dacteut 8

sreußische Staats, Zeitung.

Wasphin sank ins Grab, noch ehe ein kleiner Ruf meine B

begleitete; ich schwebte ihm wie ein undekanntes We vorüber, er strahlte in seinem vollen Glanze; ich in aller meiner Unbekanntheit, er hat meinen Nat

Im Opernhause: „Caͤsi Lustspiel in 5 Abtheilun gen, von P. A. Wolff. (

Hierauf: „Seenische Di

von Mon Palazzest. 3) Zwischenmusit,

gesun ger

Im gestrigen Blatte dieser Zeitung, Artiel zj soll es heißen: dessen Mannschaften jedoch eben!

Allg em cine

I 298.

Donner stag, den 20sten December 1827.

Berlin,

dem Obristen des 9gten leichten Infanterie Regiments und 250 Rekruten fuͤr das 15te Einien⸗ Regiment von Rochefort angelangt. Andalusien ist ruhig. Das Individium, das bekanntlich wegen des Juwe— lendiebstahls bei Mademoiselle Mars vor etwa einem Monat in Genf verhaftet wurde, ist vorgestern hier ein gebracht worden. Man hat saͤmmtliche Juwelen, Bank— noten, so wie auch das gestohlene Gold und Silber, wie⸗

der erhalten. Rente 1061 Fr. 45 C. Dreiproe.

Fuͤnfproeent. 67 Fr. 30 C. :

London, 8. Deebr. Seit einiger Zeit sind unsere Blaͤtter sehr mit einer Diebstahlsgeschichte beschäftigt, welche zu vielen Betrachtungen uͤber die Mangelhafeig⸗ keit unserer Polizei Einrichtungen Anlaß giebt. Es be⸗ trifft nämlich 20,000 Pf. St. in Zetteln der Warwick⸗ Bank, welche, wie es anfaͤnglich hieß, von einer Sorte vornehmerer Spitzbuben, Familienväter genannt, ge⸗ stohlen und durch Vermittlung eines Polizei, Beamten, gegen Entrichtung einer bedeutenden Summe Geldes Seiten der betheiligten Banquiers, von den Dieben zu⸗ ruͤckgegeben worden sein sollen. Die Times meldet jetzt, daß der Diebstahl nicht durch Spitzbuben der obgenan n⸗ ten Art, sondern durch eine niedere Classe von Dieben vollfuͤhrt worden sei, welche den Gegenstand nicht zu schaͤtzen gewußt und deshalb die Bank Noten an einen Juden fuͤr 200 Pf. St. verkauft hätten. Letzterer habe sich an einen Polijzei⸗Beamten gewendet und demselben erklaͤrt, daß er die Noten hetbeizuschaffen vermöge, wenn er 2000 Souverains ausgezahlt erhalte, wo nicht, so werde man dieselben nach Nordamerika schicken. Der ge⸗ dachte Beamte habe darauf die Bangquiers von dem An⸗ erbieten des Juden benachrichtigt, jedoch von 2800 Sou—⸗ verains, die derselbe verlange, gesprochen, solche auch er⸗ halten, dem Juden aber nur die von diesem fuͤr die Auslie⸗ ferung der Noten geforderten 2000 Stuͤck gegeben und die übrigen fuͤr sich behalten. Die Times meint, dergleichen Unterhandlungen mit Spitzbuben um das gestohlene Gut seien nichts ungewöhnliches und fuͤhrt noch einen an de⸗ ren aͤhnlichen Fall an, wo derselbe Beamte den Unter⸗ haͤndler gemacht habe. Zugleich warnt dieses Blatt das Publikum vor einer Bande von Haustrern mit Orangen, ö Citronen, Besen ꝛc. welche London und die Umgebungen durchstreifen und die Cundschafter der mit shnen in Verbindung stehenden Diebesbande machen sollen. Ohne Zweifel müsse man es der Geschicklichkeit dieser Kund— schafter zuschreiben, daß so viele Diebstaͤble mit Erb re—⸗ Ichung veruͤbt und so erfolgreich ausgeuͤbt wurden. Man räume alle Kostbarkeiten aus den Haͤusern fort, waͤhrend die Familie schlummere, und dies geschehe, ohne daß es moͤglich sei, irgend eine Spur der Diebe zu entdecken, und zwar in wohl erleuchteten, mit Waͤchtern versehenen Straßen; es gehe meist aus allen Umstaͤnden hervor,

9mtliche Nachrichten. Kronit des Tages. Mögeko mm en. Der Großherzoglich Mecklenburg tinsche Ober Hofmeister, außerordentliche Gesandte epolmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Freiherr kitzow, von Ludwig tglust. .

ngs⸗Nachrichten. Ausland. .

paris, 13. December. Der Marine / Minister hat m 29. v. M. an den Vice⸗Admiral von Rigny de Instruction ertassen: „Sie haben mir oft vor⸗ t, daß es, ungeachtet der Wachsamkeit der unter n Befehl stehenden Seemacht, sehr schwer ist, der uberei in der Levante Einhalt zu thun, weil die n, welche in Griechenland die Regierung leiten, hinreichende Kraft, noch Mittel besitzen, die wider⸗ ichen Unternehmungen der griechischen Cor saren, ter dem Schirme der griechischen Flagge ihr Un⸗ treiben, zu verhindern. Mit der Vernichtung det chen Flotte bei Navgrino hört jeder Vorwand, welchem die meisten Ausruͤstungen von griechischer geschehen waren, auf, besonders wenn es sich nicht fich um die Vertheidigang Moreas und der gegen die Muselmänner handelt. Da es, unter Umstaͤnden, der Wunsch des Königs ist, den Han— nd der neutralen Nationen vor den Bedruͤckun⸗ der Art zu schuͤtzen, denen er im Archipel nur zu ausgesetzt ist, so haben mir S. M. besohlen, Sie eisen, durch die Fahrzeuge Ihres Geschwaders alle neten Schiffe anhalten und nach Toulon bringen in, welche sie unter griechischer Flagge in See in werben, oder die in griechischen Häfen aus, t worden sein mochten; mit Ausnahme jedoch der ichen Kriegsschiffe, die mit Insttuktionen ihrer ung versehen sind. Es versteht sich, daß Sie die lag von dieser Verfugung benachrichtigen und den n eine vierzehntägige Frist, um nach dem Hafen 1kehren, gestatten werden. zi Gazette bezeichnet als Tagesluͤgen folgende ichten des Courrier fr.: die Herren von Pastoret, ttignae und Portal haben es abgelehnt ins Mi— yum zu treten; eben so auch der Baron v. Rayne— igleichen Hr. v. Saint Priest. han schreibt aus Cadix vom 16. November: das schiff „Soberano“ soll Ende Novembers nebst vier undvorrath beladenen Transportschiffen nach der mnah ünter Segel gehen. Die franzoͤsische Gabarre, Haronne“ und die Corvette „la Jénie,“ sind mit

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