1828 / 173 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 ö J 2 ;.

rocordato und Viario Capodistrias geleitet, durch deren Haͤnde alle Angelegenheiten gehen, obwohl dem Namen nach eine Abtheilung der Geschaͤfte in ver schiedene Zweige besteht. Der Staats-Seeretair Hr. Trikupis ist das Band zwischen dem Praͤsidenten und dem Panhellenio n .

Durch ein Deeret vom 22. April ist eine Conscription zur Verstaͤrkung der Armee, von Einem Kopf auf hundert angeordnet worden. Die jungen Leute muͤssen das Loos zie— hen, und werden dann den regulairen Truppen einverleibt, die dadurch um 6000 Mann verstaͤrkt werden sollen. Die Rekruten werden nach Korinth, Poros, Nauplia, Methana und Monembassia (Napoli di Malvasia) geschickt; uͤbrigens sind jetzt alle festen Plaͤtze von Abtheilungen des Fabvier⸗ schen Corps besetzt und von Fremden kommandirt.

Aus Koron erfährt man, ; groͤßtentheils aus Albanesern bestehenden Besatzung gegen Ibrahim ⸗Pascha vollkommen beigelegt sei. Sobald Ibra⸗ him⸗Pascha aus dem Courrier de Smyrne die in der Pe⸗ lersburger Zeitung enthaltenen. Bemerkungen uͤber den be⸗ kannten Haͤtti⸗Sherif der Pforte an die Ahans ersehen, und sich hiernach überzeugt hatte, daß ein Krieg zwischen Rußland und der Pforte unvermeidlich sein duͤrfte, schickte er einen Abgeordneten mit obgedachtem Smyrnaer Blatte nach Koron, um die Widerspenstigen auf die dringende Ge⸗ fahr, welche dem Islamismus drohe, aufmerksam ju ma— chen, und ihnen zu Gemuͤthe zu fuͤhren, wie nothwendig es sei, allen Privat Zwistigkeiten ein Ziel zu setzen und fest zu⸗ sammen zu halten, um einem so furchtbaren Feinde Wider⸗ stand zu leisten. Dieser Schritt verfehlte seine Wirkung nicht. Am 5. Mai erschien eine zahlreiche Deputation der Besatzung von Koron bei Ibrahim-Pascha in Modon mit der Erklaͤrung der vollkommenen Unterwuͤrfigkeit unter seine Befehle und der Bitte um Gnade und Verzeihung des Ver⸗ gangenen, die ihnen Ibrahim mit groͤßter Bereitwilligkeit angedeihen ließ. Im ersten Augenblicke des Aufruhrs zu Keron, wo sich die Rebellen der Chefs der Besatzung be—⸗ maͤchtigt und sie eingesperrt hatten, wurde diesen alles Geld, das man bei ihnen fand, und das sich auf 1500 Beutel be⸗ lief, abgenommen; diese ganze Summe wurde nun unberuͤhrt von der Deputation um sich derselben bei den gegenwartigen schwierigen Umstaͤn⸗ den zn bedienen; Ibrahim weigerte sich jedoch, das Geld an— zunehmen, und befahl, solches den rechtmaͤßigen Eigenthuͤ⸗ mern wieder zuruͤck zu erstatten. Bei dieser Gelegenheit hat man auch erfahren, daß ein von den verbuͤndeten Esca— dren in der letzten Hälfte des Aprils gemachter Versuch, die Aufruͤhrer in Koron zur Uebergabe dieses Platzes an die Griechen zu bewegen, fehlgeschlagen war, indem die dorti⸗ gen Albaneser erividerten: ihr Zwist mit Ibrahim-Pascha sei nur ein Streit von Kindern mit ihrem Vater, in den

ein Dritter sich nicht mischen duͤrfe. Brasilien.

Der Censor Brasileiro vom 26. April versichert, daß die

von Sr. Kaiferl. Majestaͤt der Republik von Bue nos⸗-Ayres bekannt gemachten vorlaͤufigen Friedens-Bedingungen ange— nommen sind und daß Bevollmaͤchtigte von beiden Theilen nach Monte⸗Video geschickt werden sollen. Vom Tage ih— rer Zusammenkunft an, soll ein Waffenstillstand beginnen.

Königliche Schau spiele.

Mittwoch, 2. Juli. Im Opernhause, zum Erstenmale: Oberon, Koͤnig der Elfen, romantische Feen! Oper ö. 3 Ab⸗ theill, nach dem Englischen des J. R. Planchs fuͤr die Deutsche Buͤhne uͤbersetzt, von Theodor Hell. Musik von C. M. v. Weber. Ballets vom Koͤnigl. Balletmeister Telle.

daß d ufruhr der dortigen aß. der Aufruhr nen Wagen.

dem Egyptischen Feldherrn uͤbergeben,

dieser Vorstellung sind nur noch folgende Billets als: Ein Platz im Parterre 20 Sgr. Ein Pla des dritten Ranges 15 Sgr. Amphitheater 10 SG

Im Schauspielhause, auf z

Zu haben, den Logen

Donnerstag, 3. Juli.

gehren: Der Paria, Trauersplel in 1 Aufzug, von M. B Dlle. Muͤller Maja.) Hierauf: Gabriele, Drama

t 3 Abtheslungen, nach dem Franzoͤsischen der Valérie, n

Castelll. (Dlle. Muͤller Gabriele.)

Kön!gs städtisches Theater.

Mittwoch, 2. Juli. Lenore.

Donnerstag, 3. Juli. Auf Begehren:

j Die umgewo Komische Oper in 2 Acten.

Musik Boyeldieu.

Berlineiner Börs e. Den 1. Juli 1828. .

Amtl. Fonds und Geld Cours Zettel. (Preuss. (ou VI Brief. o 10 Il Ill

Fr, Geld. 903 IPomm. Pfandbr. 102 Kur- u. Neum. do. 1013 18chlesische do. 99 Pomm. Dom. do. 89 Märk. do. do. S894 Ostpr. do. do. 1032 Rückst. C. d. RKmk do. do. d. Nmk. Zins- Sch. d. Km. dito d. Nm.

St. Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Bo. Ob. inch Litt.H Kurm. Ob. m. I. C. Neum.lInt.Sch.do. Berlin. Stadt- Ob. Königsbg. do. Elbinger do. Dana. do. in Th. Z. Woestpr. Pldb. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrs.

MechsSelL- und GelId- Cours. Berlin, den 1. Juli.) !

1110. **

Holl. vollw. Duc. EFriedrichsd'or. Disconto.. ...

X n r r, e, e., o, o , n

Amsterdam 1. dito Hamburg

Breslau

Leipzig . Frankfurt a. M. W- Petersburg. BN

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 25. Juni. Oesterr. 5pCt. Metalliq. 90. Bank- Actien 1306. 100 FI. 180. Hart. Obligat. 358. Russ. Engl. Anl. Sd. Hamb. Certific. 833.

Loo Russ.

London, 24. Juni. Consols 885. Rnss. Anl. 923. 1. Brasil. bd . 65. (o

Mexic. 397.

. VWien, 25. Juni. õproc. Metall. 92. Bank- Actien 1084.

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Paris, 2. Jun, Abends. Die Pairs Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung den Wahllisten-Gesetzꝛů Sun

mit 159 Stimmen gegen 83 angenommen. 33 Rente 71 . 70. 53 105 . 650. Geschlossen.

Frankfurt a. M., 28. Juni. Oesterr. 53 Metalliq. 93 *. Geld.

Partial⸗Obligationen 1223. Brief.

Bank⸗Actien 1300. Loose zu 100 Fl.

Gedruckt bei Hayn.˖

Redacteur Il

Allgemeine

breußische Stagats-Zeitung.

4

MW 173.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. Angekommen: Der Koͤnigl. Schwedische Kammer—

err, außerordentlicher Gesandter und bevollmaͤchtigter Mi— sister am hiesigen Hofe, Freiherr von Brandel, von

tock!olm. . Abgereist: Der Kaiserl. Oesterreichische Cabinets—

ourier Thaor, nach Wien.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

. Frankreich. .

Pairs-Kammer. Die Sitzung vom 24. Ju ni roffsete der Herzog von Luxemburg mit einer Lobrede auf hen am 9. April d. J. verstorbenen Vicomte von Agoult. Demnaͤchst wurden die Berathungen uͤber den Wahllisten Fesetz- Entwurf wieder aufgenommen und es ließen sich im kaufe derselben noch der Marquis von Malleville, der Graf Mols, der Graf v. Saint, Roman, der Vicomte Dubouchage, er Vicomte Laine, der Graf-v. Peyronnet und der Mini— er des Innern uͤber den 18ten Artikel, der Herzog Decazes ber den 19ten Artikel, und der Graf von Tocqueville, der Hraf v. Argont, der Marquis v. Raigecourt, der Herzog v. Escars, der Graf v. Villèle und der Minister des Innern ber den 21sten Artikel vernehmen. Als hierauf uͤber das zanze Gesetz abgestimmt wurde ward dasselbe (wie be⸗ eits gestern erwaͤhnt) mit einer Mehrheit von 76 Stimmen 159 gegen 83) angenommen.

Seputirten⸗Kammer. Sitzung vom 24. Jun. Fortsetzung der Berathungen uͤber den Rechnungs-AUbschluß ur das Jahr 1826. Der General Sebastiani hielt eine mprovisirte Rede, worin er sich uͤber die fuͤnf Haupt-Ver— valtungen des Kriegs-Ministeriums ausließ, naͤmlich uͤber die Pulver- und Salpeter- Fabrikation, die Verfertigung der Waffen, die Hospitaͤler, die Lebensmittel und die Fourage. Hinsichtlich des Salpeters glaubte der Redner, daß man sich biesen Artikel durch den Handelsstand viel wohlfeiler und desser wuͤrde verschaffen konnen, als durch das Monopol der Regie; uͤberhaupt erhob derselbe sich gegen das System der Negieen und Monopole, und war der Meinung, daß die Regierung bei Zulassung der oͤffentlichen Concurrenz uͤberall esser fahren wuͤrde; in Betreff der Waffen verlangte er die

infuͤhrung der Perecussions-Flinten und behauptete, daß die⸗ enige Nation, die sich dieser Gewehre zuerst im Kriege be— dienen wurde, einen unermeßlichen Vortheil uͤber ihre Feinde haben muͤßte, Der General Lafont nahm sich der Gewehre nach ihrer gegenwartigen Beschaffenheit an, und machte sich anheischig, falls man ihm nicht glauben sollte, zur Probe ein Gewehr nach der alten Form und ein verbessertes Ge⸗ wehr mit auf die Rednerbuͤhne zu bringen. Dieses An— erbitten erregte großes Gelaͤchter. Herr von Saint⸗ Aignan vertheidigte das System der Regieen, wel— ches die Regierung nur nach der reiflichsten Ueberlegung und nach einer langen Erfahrung angenommen habe. Die allgemeine Discusston wurde hierauf geschlossen. Bevor indessen der Berichterstatter sein Résumé machte, wurde erst r. Mousnier⸗Buisson, derselbe, welcher vor einigen Mona⸗ in freiwillig abgedankt hatte und wieder gewaͤhlt worden t, aufgenommen; er nahm seinen Platz im rechten Centrum. Hr. Augustin Périer, der Berichterstatter, faßte dem— naͤchst die Dis cussion zusammen⸗ worauf die Berathungen j ber die einzelnen Artikel des Gesetz-Entwurfs begannen.

Berlin, Donnerstag den 3ten Juli.

berechnet und der Ueberschuß von .

18238.

Nach §. 1 werden die, den verschiedenen Ministerien fuͤr das

Etats⸗Jahr 1826 ausgesetzt gewesenen Summen um etwa 5,800, 000 Franken, so wie die Summen zur Bestreitung unvorhergesehener Ausgaben, als Beihuͤlfe bei Hagelschlag, Feuersbruͤnsten, Viehseuchen und zur Anlegung von Lager— buͤchern, um 43 Millionen herabgesetzt. Dagegen wird nach §. 2 den verschiedenen Ministerien ein Zuschuß von zusam— men 15.3090, 000 Franken bewilligt. Der 5. 3 stellt nach obigen Veraͤnderungen das Ausgabe-Budget fuͤr 1825 auf die Gesammt⸗Summe von 765, 948,919 Fr. fest. Die Einnahme wird dagegen auf .. 987,620,530

10,571,551 Fr. 4, So7, 218

fuͤr die Summe von

auf das Budget von 1828, und fuͤr die Summe von 2 818 . auf das Budget von 1827 uͤbertragen, Nach Annahme die— ser verschiedenen Paragraphen, entwickelte Herr Bignon noch einen Zusatz-Artikel, worin er verlangte, daß dem den Kammern vorzulegenden Rechnungs-Abschlusse kuͤnftig dieje⸗ nigen schriftlichen Bemerkungen hinzugefuͤgt werden, welche der Rechnungshof alljaͤhrlich uͤber die Ausgabe und Einnahme des betreffenden Etatsjahrs zu machen hat. Herr Becquey, Koͤnigl. Eommissarius, widersttzte sich diesem Antrage, ein— mal, weil derselbe in der Form eines bloßen Amendements ein Eingriff in das Koͤnigl. Vorrecht sein wuͤrde, und zwei— tens, weil die Annahme desselben ad in sofern bedenklich sein mochte, als die Bemerkungen des Rechnungshofes sich oftmals ihrer Natur nach zur Oeffentlichkeit nicht eigneten. Richtsdestoweniger unterstuͤtzte Herr Salverte das Amen⸗ dement des Herrn Bignon und bestritt die eben aufgestell⸗ ten beiden Ansichten des Herrn Becquey, wogegen Herr Bourdeau, ebenfalls Koͤnigl. Commissarius, der Meinung war, daß die Kammer das Recht nicht habe, noch ausfuͤhr— lichere Mittheilungen als die bisherigen uͤber einen Gegenstand zu verlangen, welcher lediglich die Verwaltung angehe. Noch traten der Marquis von Chauvelin und Herr Alexander Périer zu Gunsten des Amendements des Hrn. Bignon auf; als indessen daruͤber abgestimmt wurde, fand dasselbe nur bei etwa 50 oder 60 Mitgliedern der lin— ken Seite und des linken Centrums Unterstuͤtzung, so daß es mit starker Stimmen-Mehrheit verworfen wurde. Die Versammlung schritt hierauf zur Abstimmung uͤber den gan— zen Gesetz⸗ Entwurf und nahm denselben mit 230 gegen 36 Stimmen an.

Paris, 26. Juni. Die Herzogin von Berry ist am 22. d. M. in Nantes angekommen.

Nach dem, was am 23. in der Deputirten-Kammer zwischen dem See-Minister und Herrn Syrieys de May— rinhae vorgefallen ist, giebt das Journal du Commerce diefem General-Director im Ministerium des Innern den Rath seine Abdankung einzureichen; ein Mann von solchen Grundsaͤtzen, meint dasselbe, sey unter einem Ministertum durchaus nicht an seiner Stelle, welches die Absicht ver— kuͤndigt habe, sich der oͤffentlichen Meinung eng anschließen zu wollen.

Die Gazette de France meldet, daß der Konig von Sardinien dem Jesuiten-Collegium zu Chambery ein Ge— schenk von 700, 0560 Franken gemacht habe.

Der Messager des Chambres stellt uͤber die Opposition der Villélefchen Parthei in der Pairs-Kammer folgende Be⸗— trachtungen an: „Neben den lebhaften offentlichen Debatten in der Deputirten Kammer wendet sich die Aufmerksamkeit mit einem neugierigen Interesse auf die Berathungen der erblichen Kammer. Ein auf die Organisation des Repraͤsen— tativ Systems selbst bezuͤgliches Gesetz findet dort einen Bei— fall, den es verdient, und einen Widerstand, den es keines⸗ weges erwarten konnte. Dieselbe Meinung, welche in der