1828 / 173 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Unmoͤglichkeit zweifeln, solche vertrocknete Begriffe und Maxi— men ins Leben zuruͤckzurufen, welche fruͤhere Perioden be— herrschten, aber mit dem erleuchteten Geist unsers Zeitalters nicht mehr uͤbereinstimmten (Hort, hoͤrt, hoͤrt ) Jetzt erhob sich Hr. W. Horton, um seiner fruͤhern Ankuͤndi⸗ gung gemäß, folgende Resolution aufzustellen: „das Haus wolle fruͤh in der naͤchsten Sitzung die Maaßregeln in Be— tracht ziehen, welche, entweder durch Auswanderung im aus— gedehnteren Grade, oder auf andere Weise zum Heilmittel gegen die Armuth in Irland und zugleich zur Vertreibung der nachtheiligen Wirkungen, welche dieselbe zugleich auf den andel und die Manufacturen Englands ausuͤbe, dienen . Die Armuth, fuhr der Redner fort, existirt in Irland unter furchtbaren Umstaͤnden; es ist daher sehr wuͤn⸗ schenswerth, daß wir dem Lande Erleichterung zu verschaffen im Stande seyen. Wenn wir selbst alle Rucksichten der Wohlthaͤtigkeit und Menschenfreundlichkeit aus den Augen lassen wollten, so wurden wir, aus rein selbstischen Gruͤn⸗ den, berufen seyn, den Irlaͤndern zu Huͤlfe zu kommen, um drohende Gefahren von uns abzuwenden. Wie schrecklich der Zustand Irlands sei, ergiebt sich aus folgendem Zeug— nisse des sehr ehrwuͤrdigen protestantischen Bischofs von Li— merick: „Die jetzige Lage der Dinge ist wirklich fuͤrchterlich; wenn die Afterpaͤchter aus ihrem Pachthofe entlassen wer— den, so gehen sie in einen andern Distriet, rufen ihre Freunde, ihre Stammgenossen und die Theilnehmer an ihren Partheiun— gen zusammen, kehren bei Nacht zuruͤck und raͤchen sich; sie stillen ihren Durst nach Rache in Blut und wo es angeht, wird Gleiches mit Gleichem vergolten. So wird das ganze Land in Flammen gesetzt.“ Dr. Doyle sagt Folgendes: „Der Irische Bauer gleicht fast den Wilden der Americanischen Wuͤsten; er liegt auf etwas Stroh im Hausflure, bleibt fast den ganzen Tag so hingestreckt, steht am Abend auf, ißt ein wenig Kartoffeln, und wirft sich dann wieder auf die Erde, wo er bis zum Morgen bleibt; so schleppt er sich mit einer Existenz, welche lieber auf irgend eine Art aufhoͤren, als auf diese Weise fortdauern sollte.“ Ueber die Mittel, die graͤn— zenlose Armuth zu mindern, sagt das Quarterly Review sehr richtig: „Der Druck, welchen die Armuth verursacht, muß auf andere Weise, als durch Veraͤnderung der Armen— J. Gesetze aufhoͤren. Auch muß man den willkuͤhrlichen Aus— 3 wanderungen ein Ende machen, da diese das Elend aus Ir— land nach England verbreiten, und den Englischen Bauern— . stand bald dem Irischen gleichstellen werden.“ In der That . ist es sehr beunruhigend, wenn man das Verhaͤltniß bedenkt, . in welchem die Bettler, die die Armen-Gesellschaft um Un— terstuͤtzung angerufen haben, zu London gewachsen sind. Im Jahre 1825 waren es 1990; 1826: 2994; 1827: 4708. Mein Vorschlag ist, ein vollkommenes Auswanderungs-System zu

nen, es wuͤrde schwierig sein, eine so große Anzahl Menschen

nach einem fernen Lande zu transportiren, allein Herr Thelps hat zur Genuͤge bewiesen, daß die Leichtigkeit und

Nuͤtzlichkeit der Verpflanzung von Menschen sich zu—

gleich mit ihrer Zahl vermehrt. Herr Grattan

behauptete, die Verbesserung des Zustandes der Irlaͤnder

muͤßte von den Grundherren ausgehen, und es sey kein Aus—

wanderungs, System noͤthig, wogegen Hr. S. RiLee versi⸗— cherte, nur durch ein solches System seyh es moͤglich, dem

Irischen Volke Erleichterungen zu verschaffen. Grundherren

und Paͤchter muͤßten Geld hergeben, um den Ueberschüß der

Volksmenge nach Laͤndern zu bringen, wo sie gluͤcklich und

friedlich leben wuͤrden. Der Oberst Trench erklaͤrte, daß

er die Irlaͤnder keinesweges, wie man sie gewoͤhnlich be— schriebe, dem Trunke, der Faulheit und der Zanksucht erge⸗

ben gefunden haͤtte; sie brauchten zu ihrer Verbesserung nur

ein wenig Englische Geschicklichkeit und Englisches Capital,

durch die Auswanderungen wuͤrde man jedoch gerade die

Klasse der kleinen Capitalisten aus dem Lande entfernen. Hr. Maurice Fitzgerald vertheidigte die Motion, da man

dadurch am besten der willkuͤhrlichen Auswanderung steuern

koͤnne. Hr. Warburton meinte, die Kosten der Aus—

wanderung wurden 15 Pfd. fuͤr den Kopf betragen, oder

14509, 090 Pfd. fuͤr 100,000 Seelen. Der Unterhalt dersel—

(. bewerkstelligen. Es befinden sich in diesem Lande 500,000 . Seelen, welche der Unterstuͤtzung der Nation beduͤrfen und dem National⸗Einkommen 2 Millionen jahrlich kosten. Ein * Viertel dieser Summe wuͤrde hinreichen, um einen großen . Theil von ihnen nach Laͤndern zu bringen, wo sie als Arbei— . ter nuͤtztich werden koͤnntten. Wenn man sagt, daß jetzt die Kosten der Unterstuͤtzung nur auf Individuen fallen, unter ö diesem System aber den Staat treffen wuͤrden, so laͤßt sich . darauf erwidern, daß der Staat die noͤthigen Gelder nicht ö zu schenken, sondern nur vorzuschießen braucht. Andere mei—

ben Zahl von Personen zu Hause kostete nur 500, 000 Pfd.

Bei

oder 5 Pfd. fuͤr den Kopf, so daß der Unterschied sich ge auf eine Million belaufe. Hr. Peel bekaͤmpfte den An auf folgende Weise: die vorliegende Resolution schlaͤgt! 1er der Bevoͤlkerung Irlands „durch Auswanderung oder andere Weise“ zu helfen. Nun ist der Ausdruck „auf dere Weise“ einer sehr ausgedehnten Interpretation fh so daß man wohl fragen darf, was damit gemeint Koͤnnen wir in der naͤchsten Sitzung der Armuth in It steuern, so muͤssen wir das so bald als moͤglich thun. V Maaßregeln hiefuͤr vorgeschlagen werden koͤnnen, gut, schlage man sie vor; wenn eine Untersuchung von N ist, sollen wir sie beginnen; aber wir wollen nicht in 8 Sitzung etwas foͤrmlich versprechen, was in der naͤchsten geschehen soll. Hr. Wilmot Norton nahm demn seine Resolution zuruͤck. Sir John Newport trug eine Untersuchung des Zustandes der bestehenden Kirche Irland an, besonders mit Ruͤcksicht auf die Union der R reien, auf die Anhaͤufung der Provisionen und die Veil nisse der Bepfruͤndeten. Er schlug mehrere Resolutionen diesen Gegenstand vor, von denen die erste mit 59 gegen Stimmen, die uͤbigen ohne Abstimmung verworfen wun Hr. Calvert machte den Antrag, daß gewisse Perso in East Retford fuͤr wahlfaͤhig erklaͤrt werden sollten. wurde ihm mit einer Majoritaͤt von 46 Stimmen erln eine Bill wegen dieses Gegenstandes einzubringen. Bill wegen des Wild-Verkaufes ist im Ausschusse durt gangen, und der Bericht daruͤber wird in der naͤchsten! sammlung des Hauses abgestattet werden.

London, 25. Juni. Die Minister haben, wie Morgenblatt sagt, in Uebereinstimmung mit der Fran schen Regierung beschlossen, Hrn. Stratford-Canning; Griechenland zu senden, um die Frage wegen der Unah gigkeit der Griechen zu einer baldigen Beendigung zu gen. Hr. Canning wird in wenigen Tagen von hier abg

Der Graf von Asseca ist als Gesandter Dom Mig hier angekommen. Man hat ihm indeß bemerklich gem daß unter den jetzigen Umstaͤnden weder mit ihm noch seinem Herrn irgend eine Verbindung angeknuͤpft we koͤnnte.

Das Bombenschiff „Terror“, welches am 11. Lissi verließ, ist am 21. zu Plymouth eingetroffen. Es bringt vornehme Portugiesen mit, welche den Kerkern in der Ho stadt ihres Vaterlandes entgangen sind. Unter ihnen det sich der Graf von Linhay, Sprecher der Pairs-⸗-Kamn und die Generale Grafen Alva und Dom Carlos. werden mit der naͤchsten Gelegenheit nach Porto gehen, zu den Constitutionnellen zu stoßen. Merkwuͤrdig ist es, noch kein Priester nach England geflohen ist.

Das Packetboot Duke of Kent kam am 22. Juni einer Fahrt von 5 Tagen, aus Lissabon zu Falmouth Es hatte unter Andern die Graͤfin Linhares und den D schen Botschafter De Barge am Bord.

Die Nachrichten von Porto durch Privatbriefe ( der Globe) sind sehr verschieden von denen, welche in Quotidienne enthalten sind. Es hat zu Gunsten Dom guels keine gegenwirkende Thaͤtigkeit Statt gefunden. Norden war alles sicher, und eine bedeutende Macht sammelte sich, um nach Lissabon vorzuruͤcken. Die h und ausgezeichneten Beguͤnstiger der guten Sache, wf kuͤrzlich London verlassen haben, duͤrften den Duero am oder 18. erreichen. In ihnen erwarten die Truppen fuͤhrer, denen sie festes Vertrauen schenken koͤnnen. Parthei derselben war sich der Nothwendigkeit einer einigung so sehr bewußt, und erkannten so sehr, we Rathlosigkeit sie bei ihrer Ankunft ausgesetzt seyn wi daß alle in Falmouth eine feierliche Erklaͤrung unter neten, in der sie sich verpflichteten, sich der Junta Porto zu unterwerfen, und in der gegenwaͤrtigen ö jeder ihnen auferlegten Pflicht zu genuͤgen. Das Lin schiff Dom Johann VI. welches am 37. Maͤrz mit der sl lichen Entsagung Dom Pedro's von Rio abging, wi stuͤndlich an der Muͤndung des Tago erwartet; da aber pitain Vasconcellos, der es befehligt, ein treuer Anhaͤr Dom Pedro's ist, so duͤrfte er, sobald er den Stand Dinge zu Lissabon erfaͤhrt, sich beeilen den Maaßregeln, Regierung zu Porto den moͤglichsten Nachdruck zu schaffen.

Der Courier spricht sich folgendermaßen uͤber die C nisse in Portugal aus; Der ploͤtzliche Befehl, daß die Pol Truppen und die einzigen noch zu Lissabon verbliebenen Lin Truppen abmarschieren sollten, beweist hinlaͤnglich, daß Armee des Infanten den Vertheidigern der Gesetzmaͤßlh

Beil

ht gewachsen ist. Diese Ueberzeugung hat nothwendiger⸗ sse die Beunruhigung des Rebellen vergroͤßert und die halen angefeuert; die Letzteren wagen jedoch noch nicht, „Freude an den Tag zu legen, denn die Grausamkeit ist mufamer, die Tyrannei tyrannischer geworden, als wenn ze Eßlust durch die Speise gewachsen waͤre.““ ) Taͤg— h vermehren sich die Arretirungen, Maͤnner und Frauen rden in Kerker geschleppt, wo sie durch die Ungesundheit SOrtes, oder gar durch noch eiligere Mittel bald hinster— In weniger als 14 Tagen wurden 2099 gefaͤnglich gezogen, so daß jetzt schon 4000 den wilden Rebellen zum fer geworden sind. Ganze Familien haben fliehen muͤssen, der Unterdruͤckung zu entgehn. Auf den Truͤmmern des ndels, des Kunstfleißes und der Freiheit wollte Dom Mi— lseinen Thron errichten, auf welchem ihn am 17ten seine den Werkzeuge die Cortes fuͤhren sollten. Doch zum Gluͤck Menschheit ist das Reich der Tyrannen oft nur kurz ge— en; und Dom Miguel's wird wahrscheinlich eben so kurz, nn nicht kuͤrzer sein, als das irgend eines Tyrannen vor . Der gesetzmaͤßigen, im Namen Dom Pedro's han⸗ nden Regierung kann man nicht zu viel Lobspruͤche er— ilen. Ihre Maaßregeln sind klug, ohne schwach zu sein und sollte auch ihr Gluͤck nicht so rasch herbeieilen, als sanguinischen Leute wuͤnschten, so wird der Erfolg ihrer ndlungen desto wohlthaͤtiger und dauernder sein. Die Resignation des Marquis von Palmella und der Sir F. Lamb eingegangene Befehl seine Functionen ein— ellen, ist jetzt officiell zu Lissabon bekannt geworden.

Der Courier nennt die Blokade von Porto eine bloße hiegelfechterei, da die Schiffe, ohne große Hindernisse in Hafen segeln und sich wieder daraus entfernen koͤnnten. Laut Nachrichten, welche in Lloyds Kaffeehause einge— gen sind, ist das von Porto nach Whitehaven gehende gische Fahrzeug Byron von einem Kreuzerschiffe Dom Mi— ks nach Lissabon gebracht worden.

Am Sonnabend wurde hier eine Versammlung gehalten, einen Plan zur Erziehung der Jugend in der Haupt— jt zu fassen. Die zu diesem Zweck bestimmte Anstalt wird, zweite Universitaͤt von London, den Namen: „Koͤnigs—

d sprach, indem er die Versammlung anredete, besonders Grundsatz aus, daß die in dieser Anstalt erzogenen

nglinge besonders auch in den christlichen Lehren der ver—

gten Britischen Kirche erzogen werden sollten. Die frei—

igen Geldzuschuͤsse beliefen sich schon auf mehr als

000 Pfd.

Ueber diese Versammlung aͤußert sich der Globe folgen—

enheit die Versammlung anredeten, enthielt keinesweges leidigungen oder Feindseligkeiten gegen irgend ein anderes lehungs-Institut, und die Beschuͤtzer des Plans haben t mehr Bescheidenheit gezeigt, als die, welche ihn vorher iftlich vertheidigt hatten. Jedoch ist es noͤthig, erst die zelnheiten der neuen Anstalt kennen zu lernen, bevor man deren Charakter zu urtheilen im Stande ist. Fuͤrs Erste en wir nicht, wie die Urheber des Instituts die beiden ihnen beabsichtigten Gegenstaͤnde werden bewirken koͤn— . Sie wollen namlich den Zoͤglingen die Lehren der hlischen Kirche einpraͤgen und dennoch Studenten von al— Religions⸗Meinungen zulassen.“

Da in der letzten Debatte des Oberhauses wegen der holischen Frage der Mangel der Sicherheiten als die ein— der Emancipation im Wege stehenden Schwierigkeit an— hrt wurde, so soll eine Abgesandtschaft von Irischen choͤsũn nach Rom gehn, um den Papst und das Conclave reinen so wichtigen Gegenstand zu befragen.

Die Russischen Schiffe Hanhoute und Provornoy tra— nach einer Fahrt von zwanzig Tagen am 21sten aus lta in Portsmouth ein. Beide hatten bei der Schlacht Navarin viel gelitten; auf dem ersten waren 40 Mann ddtet und 100 verwundet worden. Sie werden, wegen 6 schadhaften Zustandes, in wenigen Tagen nach Kron— 't abgehen. Sir E. Codrington segelte am 8. Mai mit Schiffen Talbot, Philomel und Hind von Malta nach fu ab. Zu Malta waren die Britischen Fahrzeuge Wasp, benge, Infernal, Erebus und Racer. In einer Woche

2 Shakes speares Hamlet.

legium“ fuuͤhren. Der Herzog von Wellington praͤsidirte

aßen: „Die Sprache derjenigen, welche bei dieser Ge⸗

1 ag90e Allgemeinen Preußischen Staats ⸗Zeit ung Nr. 173. a: x

wollte der Admiral nach Malta zuruͤckkehren, auf die Asia zu stecken, land dort angelangt ist.

Laut Nachrichten aus Calcutta wollte sich Lord Amherst am 1. Maͤrz mit seiner Familie einschiffen, um nach Europa . schif

as Postschiff von den Leeward Inseln meldet, daß zu St. Thomas die Nachricht verbreitet war, der von Porto⸗Rico habe Befehl erhalten, eine Franzoͤsische Be⸗ satzung ö da Spanien die Insel an Frankreich abgetreten habe.

Das Schiff Scylla ist endlich aus Mexico zu Ports— mouth angekommen. Es bringt auf Rechnung der Kaufleute hoo, 000 Thaler, und auf Rechnung der Mexicanischen Re⸗ gierung, um, wie man meint, die Kosten fuͤr die Gesandt— schaften derselben in Europa zu bestreiten, 50,900 Dollars mit. Während der drei Jahre, wo die Seylla in Indien war, verlor sie 45 Personen, unter diesen zwei Befehlsha— ber, Nussell und Crespigny, durch den Tod.

Die Lords der Schatzkammer haben gestattet, daß in dem Hafen-Orte Repstow von jetzt an fremde Waaren in Entrepot gegeben werden duͤrfen. 29

Die New⸗VYork-Gazette bemerkt, daß die Einfuhr Briti— scher Guͤter in 8 Monaten bis . 1. April 1828 sich auf 48,902, im vorhergehenden Jahre wahrend derselben Pe— riode nur auf 27,443 Verzollungen belaufen hat.

Viele Gegenden Englands sind kuͤrzlich von heftigen und zum Theil sehr verderblichen Gewitter-Stuͤrmen heim— n, .

ie wichtige Entscheidung des Finanz-Ausschusses in Betreff des sinkenden Fonds, nach welcher e Aus⸗ nahme des wirklichen Ueberschusses der Einnahme uͤber die Ausgabe gaͤnzlich aufhoͤren soll, wird, der allgemeinen Mei— nung nach, mittelbar, wenn nicht sogar unmittelbar, sehr nachtheilig auf die oͤffentlichen Sicherheiten wirken. Die Fonds sanken indeß gestern nur um 3 gegen vorherigen Abend, da man erwartete, der Ausschuß werde entweder seinen Be—

um seine Flagge die am 20sten wohlbehalten —— 2.

schluß zuruͤcknehmen, oder die Regierung dem Parlamente

von der Annahme desselben abrathen. Man sagt, nur eine Stimme die des Sir H. Parnell habe den Ausschlag gegeben, und die Beguͤnstiger der Resolution haͤtten sich die Abwesenheit zweier ministerieller Mitglieder des Comité's zu Nutze gemacht.

. Niederlande.

Bruͤssel, 27. Juni. Seine Koͤnigl. Hoheit der Her— zog von Cambridge ist vorgestern Abend auf seiner Reise von Hannover nach England hier angekommen.

Oe st erre sicch.

Wien, 26. Juni. Nach Berichten, welche von Krem— sier eingingen, wurde des durchl. Erzherzogs, Cardinals und Erzbischofs zu Olmuͤtz, Rudolph, K. K. Hoh. und Eminenz, am 19ten d. M. von einer so gefahrvollen Krankheit befal— len, daß Hoͤchstdemselben am 20ten d. M. die heiligen Sterbe— Sacramente gereicht wurden.

Den neuesten Nachrichten, vom 23ten d. M., zufolge hat jedoch die Krankheit eine guͤnstige Wendung genommen, welche die gegruͤndete Hoffnung eines gluͤcklichen Ausganges

gewaͤhrt. Schweiz.

Aus Stans, im Kanton Unterwalden, wird geschrieben: Am 17. Juni Abends kam an der Blumenalp im Ennemoser— wald Feuer aus, welches bei dem heftigen Foͤhn- und Wir— belwinde so schnell um sich griff, daß kein Einhalt mehr ge— than werden konnte. Um 3 Uhr Nachts, da ein Gewitter— Regen einfiel, legten sich jedoch die Flammen. Zwei Stun⸗ den im Umfange verheerten sie den Wald. Man vermuthet, daß 5 Holzer an dessen Entstehung Schuld seyen.

Portugal.

Folgendes sind die (gestern vorbehaltenen) weiteren Mit⸗ theilungen aus Englischen Blaͤttern uͤber die neuesten Ereig— nisse in Portugal:

Zu Lissabon ist folgende Bekanntmachung erschienen: „Da ich benachrichtigt bin, daß die Desembargadores von Porto, Alex. Thomaz de Moraes Sarmento, Zoze Joaquim Gerardo de Sampajo, Manoel Antonia Vellez Caldeira Castello⸗Branco, und Joaquim Jose de Queiros, Theil neh⸗ men an der rebellischen Junta der genannten Stadt Porto, die, gebildet durch den Einfluß einiger rebellischen Officiere,