1828 / 177 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 07 Jul 1828 18:00:01 GMT) scan diff

/

deß hat die Vernunft sie abgeschafft. Man sieht auch häu⸗ sig Verbrecher, welche irgend ein Vergehn begangen hatten, und sfelbst die von der Polizet verfolgten Contrebandiers, sich des Schutzes bedienen, dessen die Wohnungen der fremden Gesandten und Minister genießen, und es hat einige auffal⸗ lende aber tadelnswerthe. Beispiele der Verletzung dieses Vorrechts gegeben, welches jenen Wohnungen, in gehoͤrigen Grenzen gebuͤhrt. Heut zu Tage aber hat das Voͤlkerrecht diese Punkte geregelt und die in , bestimmt. Da mehrere große Feinde des Staats und des Fuͤrsten den Glauben hegen, daß das Haus eines fremden Ministers und sogar ein i, . oder Kauffarthei⸗Schiff in unseren eigenen Häfen ihnen leichtlich ö sicheren Zufluchts⸗ Orte und selbst zut Herberge dienen könnte, wo sie, in völ— liger Sicherheit ihre Umtriebe gegen das Vaterland fortfüh, ren könnten; so ist es gut, sie an das zu erinnern, was in solchem Falle das Völkerrecht vorschreibt, damit sie nicht jene Minister eompromittiren, und sich uͤberzeugen, daß dieses Recht

nicht nur in großen, sondern auch in den kleinsten sowohl“ monarchtschen als republikanischen Staaten in Gebrauch ist, nf haben, energischer Maän⸗

went sie nicht das Unglück hal er Man ner zu entbehren, die sie vertheidigen und die fremde Uebermacht, die sie zu erdruͤcken sucht, bekämpfen. Wir wollen sehen, was Vattel (Boͤlkerrecht, Buch 4, Cap. 98, S tis) t. wo er von dem Recht des Asyls fuͤr die Wohnungen der fremden Gesandten spricht: niste

konnte sich desselben bedienen, um aus seinem Hause ein Asyl zu machen, in welches er die Feinde des Fuͤrsten und

des u ch

ae, r, , , , , . Aus Semlin, 29. Jun. wird (in der Allgem. Zeitung)

gemeldet; Nach Berichten aus Philipopolis ward daselbst

das Turkische Kriegs-Manifest gegen Rnßland am 10. Jun. bekannt gemacht. Die Moslims werden darin ermahnt, den Rajas bei Todesstrafe kein Leid zuzufuͤgen, ihre Pflichten gegen den Islamismus genau zu befolgen, und sich der Ver— theidigung ihres Glaubens zu weihen u. s. w. gen Truppen durch diese Stadt gegen die Donau; das Volk war aber in sehr aͤngstlicher und besorgter Stimmung.

. Nachrichten aus Bucharest vom 13. Jun. zufolge, (in demselben Blatte) ist die Kanzlei des Grafen Nesselrode mit Hrn. von Sturdza bereits hier eingetroffen, und es scheint demnach, daß unsre Stadt der Sitz der Russischen Kanzleien bleiben werde.

Süd ⸗Amer ik a.

Londoner Blaͤtter enthalten Folgendes aus Buenos?

Ayres, den 15. , . vermuthet in Folge der Berichte, die der Reyher aus Nio-Janeiro und Montevideo mitgebracht hat, daß die von unserer Regierung an Brasillen gemachten und mit dem Paketboot Hope uͤbersandten Vorschlaͤge, unter Linigen Modiftcationen würden angenommen werden: die Banda Oriental soll nämlich 5 Jahre lang neutral bleiben oder sich entweder mit Brasilien oder mit uns als Staats— theil vereinigen; die Brasiltanischen Truppen sollen Monte—⸗ video, Colonia u. s. w. raͤumen. Andere fagen, Brasillen verlange eine Entschäpigung und Großbritanien wurde für die Erfuͤllung des Traktates Buͤrgschaft leisten.

„Ein Minister ö

Pr. Engl. Anl. 18

Taͤglich zo⸗

Hedructt bei Hayn.

Nach Briefen aus Montevideo vom 8. April sind die Meinungen in Hinsicht des Friedens sehr verschleden, und

die letzten Berichte aus Buenos⸗-Ayres machen sogar (wie

22 vorgestern gemeldet wurde) denselben noch zweifelhaft.

Königliche Schau spiele. Sonntag, 6. Juni. Im Opernhaufe: Joseph in Aegypten, musikalisches Drama in 3 Abtheil. . Mehul. (Hr. Cramolini vom K. K. Hoftheater zu Wien; Joseph, als Gastrolle. Vorher: Der gerade Weg ist der beste, Lustspiel in 4 Aufzug. von Kotzebüjcre. Oper: Joseph in

gegen Opernhaus.

Es wird ersucht, die bereits zu der Aegypten, geloͤsten Schauspielhaus⸗Billets, Billets umtauschen zu wollen. nns m e, . In Charlottenhurg; Das Taschenbuch, Drama in 3 Abtheilungen, von Kotzebue. (Hr. Dr. Wagner Gent. ral Eichenkranz, als letzte Gastrolle ) Hierauf: ich irre mich nie, oder; Der Raͤuberhauptman, Lustspiel in 1 Aufzug, nach dem Franzoͤsischen, v. C. Lebruͤin. Montag, 7, Juli. Im Opernhause: Belisar, roman tisches Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Eduard v. Schenk. (Mlle. Muͤller Irene.) o g 5. *

1Köonigsstädtsches Theater. Sonntag, 6. Juli. Oberon, Koͤnig der Elfen. sche Zauber⸗Oper in 3 Aeten. 51 4 Montag, 7. Juli. Die Heirath par sorce oder: Der weibliche Husar. (Neu einstudirt ) Hierauf, zum Ersten. male: Der Lieferant und der Hund. Vaudeville⸗Posse in 1

tet von Max Larceso.

Alt, nach einer in Rußland vorgefallenen Anekdote bearbes

Berliner Börse. Den 5. Juli 1628.

Amtl. Fonds- und Geld. Cours Zettel. (Prein o. ou)

Brie.

3 sfIPbomem. Pfandbr. 25 Kur- u. Neum. do.

Schlesische do. Pomm. Dom. do. S953 Märk. do. do. 89 Ostpr. do. do.) 7 1033 Rückst. C. d. Emk S883 do. do. d. Nmk. n 28 Zins Sch. d. Rm. 530 dito 4d. Nm.

IHoll. vollw. Due. ' Grosshz. Pos. do. 77 Friedrichsd'or. 14 Ostpr. Psandbrs. 96 955 Disconto. ... . 2 MechSelI- und Geld- Cours. Preręsw Cour. (Berlin, den 5. Juli.) Fries.s Geld.

T.

8 !. ** O 2 X

X ii S

Pr. Engl. Anl. 22 Bo. Ob. incl. Litt.H Kurm. Ob. m. I. C. Neum.lInt.Sch.do. Berlin. Stadt- Ob. Kõönigsbg. do. Elbinger do. Dan. do. in Th. g Westpr. Pfdb. A.

dito. dito B.

497 5.

c = , . e e , O o n, B 1111 0⏑dc t . .

111

141

1818 1IHIII1S

London Paris

Leipzig Frankfurt a. M. VW Petersburg. BN

*

Auswärtige Börsen.

Am s ter dam, 30. Juni.

Oesterr. 5pCt. Metalliq. 903. Bank-Actien 1312. Loose au 190 FI. 180. Fart. Obligat. 370. Russ. Engl. Anl. SS. Russ. Anl. Hamb. Certisic. S5.

Nedacteut o h n.

elle zu Lem

Allgemeine

hreußische Staats-Zeitung.

L 177. Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Königliche Majestaͤt haben an die Stelle des auf

Ansuchen in Ruhestand versetzten Praͤsidenten von Ihnston, den bisherigen Ober⸗Commissarius bei der Ge⸗ al Commisston zu Breslau, Baron von Roth kirch zum k und Director dieses Collegii zu ernen⸗ geruhet.

Se. Koöͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Pre u⸗ , Sohn Sr. Majestäaͤt des Koͤnigs, sind nach Teplitz von abgegangen. . 5

Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung

ju Bromberg, ist der bisherige Commendarius Adal— t Jankowski zum Pfarrer der katholischen Kirche in us befoͤrdert worden; . 986

zu Danzig, ist dem Commendarius und bisherigen Huͤlfs— sstichen an der Pfarre zu St. Albrecht, Dr. iheosogiae s lau die erledigte katholische Pfarr⸗Stelle in Barend 9 2 f tetholisch Pf ö ju Koblenz, ist der katholische Pfarrer Bergmann Kersig im hiesigen Kreise, an die Stelle des verstorbenen 6 Micklin zu Rheinbrohl im Kreise Neuwied ernannt en; r zu . ,, ist die erledigte katholische Pfarr⸗

ndorf bei Wartenburg dem Pfarrer Joan

gkau aus Schoͤnbruch verliehen worden. 6

Kun st⸗Aus stellung

Die Königliche Academie der Kün ste wird im ptember dieses Jahres wieder eine Kunst-Ausstellung er—

en. Es werden also hiermit die einheimischen und aus— tigen Mitglieder der Academie, so wie auch andere istler eingeladen, mit ihren Kunstwerken diese Ausstellung hereichern. Der spaͤteste Termin zur Eingabe der nstwerke ist Ende Augusts. Die Angabe der einzu— denden Sachen erbittet aber die Academie, zur Anferti⸗ g des Verzeichnisses, schon vor dem 20sten August. Wenn Fabrikanten und Handwerker, welche nicht aca— ische Kuͤnstler sind, ihre Arbeiten durch diese Ausstellung Kenntniß des Publicums bringen wollen, so haben sie e der Academie erst vorzuzeigen, wo dann bestimmt wer— wird, ob sie zu dieser Ausstellung sich eignen. Auswärtige, wenn sie nicht bekannte Professoren einer ern, oder Mitglieder der hiesigen Arademie, oder beson— s aufgefordert sind, haben die Kosten des Transports st zu tragen. Koͤnigliche Academie der Kuͤnste. Schadow, Director.

Angekommen: Der General-⸗Major Beier, Inspec—

der Remonten, aus Preußen.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Kaiserl. Oesterreichi— . , Fuͤrst Wilhelm zu Bentheim,

eunster;

Der Ober ⸗Praͤsident der Provinz Schlesien, Dr. von erckel, nach Frankfurt a. d. O.;

Der Königl. Niederlaͤndische außerordentliche Gesandte s bevollmaͤchtigte Minister am Kaiserl. Russischen Hofe, herr von Hekeer en, nach dem Haag;

Der Kaiserl. Russische General-Consul im Koͤnigreich chsen, Staatsrath v. Freygang, nach St. Petersburg.

Berlin, Montag den tien Juli.

1828.

Zeitungs-⸗Nachrichten. Ausland.

Nachrichten vom Kriegs⸗-Schauplatze.

Im Lager bei Karasa, den 18. (25.) Juni 1820s.

Heute fruͤh ist das Kaiserliche Lager, so wie das Lager

des Corps des Generals Rudzewicz, bei Karasa aufgeschlagen worden. Se. Majsestät werden daselbst so lange e , . bis die im letzten Buͤlletin gedachte Concentrirung vollstän— dig ausgefuͤhrt seyn wird. Wir haben Besitz von den Wer— ken der Festung Brailow genommen. In Folge der Capi⸗ tulation hat der Feind die ganze Artillerie, so wie saͤmmtliche der Tuͤrkischen Regierung gehörigen Militair-Effecten zurück—

gelassen. Die Besatzung soll nach Silistria geleitet werden.

1200 Mann derselben haben bereits unter Escorte des Re— giments Perm den Marsch dahin angetreten. Wir wissen noch nicht genau, wie viel Kanonen, Fahnen und Vorraͤthe an Lebensmitteln wir in Brailow erobert haben. Der Cou—⸗

rier, welcher mit dem naͤheren Berichte daruͤber erwartet

wird, ist noch nicht im Hauptquartier Sr. Maj. eingetroffen. Auf den Waͤllen von Matschin haben wir 87 Kanonen, in der Festung einen bedeutenden Vorrath von Pulver und Kugeln, auch Waffen verschiedener Gattung, 4 Fahnen, so wie große Getreide⸗Vorraͤthe gefunden, und befinden sich die Schiffe der Tuͤrkischen Flotille, welche in der Schlacht vom 28sten entkommen sind, nunmehr ebenfalls in unsern Handen. Bei dieser Gelegenheit haben wir erfahren, daß der Anfuͤh— rer jener Flotille, Achmet Bey, in dem Augenblicke, als er sich auf einer leichten Barke nach Brailow fluͤchten wollte, getoͤdtet worden ist. Heute fruͤh hat der General Ruͤdiger dem Kaiser die Schluͤssel von Kustendi (Kustendzia) uͤbersandt. Diese Festung wurde am 8. (20.) Juni während des ganzen Tages stark beschossen; um 2 Uhr Nachmittags ruͤckte das den Na⸗ men des Herzogs von Wellington führende Regiment zuerst daselbst ein. Die Garnison hat sich unter der Bedingung, nach Trawodi abgefuͤhrt zu werden, ergeben. Es sind in Kustendi 55 Kanonen gefunden und 26 Handelsschiffen, welche aus Odessa mit Lebensmitteln angelangt waren, ist der Ein— gang eroͤffnet worden. Die Besitznahme dieses Hafens ist sehr wichtig, weil durch denselben die Armee mit Lebensmit— teln versehen werden kann. Der Seraskier Hussein-Pascha, welcher sich zu Schumla an der Spitze einer Armee von an— geblich 30,990 Mann befindet, hatte einen Courier an die Garnison von Kustendi (ein Theil derselben ist beim Donau- Uebergange zerstreut worden) mit dem Be—⸗ fehl abgesandt, die Festung auf das hartnäckigste zu vertheidigen. Dieser Courier ist jedoch durch die Wach— samkeit unserer Kosaken-A1Abtheilungen aufgefangen wor— den. Zwei Stunden nach der eingetroffenen Nachricht von der Uebergabe von Kustendi ist Sr. Majestaͤt auch die Vachricht von der Uebergabe von Hirsowa zugegangen. Diese Festung hat sich dem General Fuͤrsten Modatow er— geben. Es befand sich in derselben eine Garnison von 1200 Mann regulairer Tuͤrkischer Truppen. Die Einwohner, welche der Garnison Huͤlfe leisten sollten, weigerten sich, die Festung zu vertheidigen, und erklärten bei der Capitula— tion, daß sie nicht nach Silistria, wohin sie mit dem Rest der Garnison gebracht werden sollten, aufbrechen wur den, da sie den ganzen Kampf als unnuͤtz betrachteten. In Hir— sowa haben wir 14 Fahnen, 92 Kanonen, 6 Moͤrse, 50,5090 Kugeln, 3500 Pud Pulver und einen bedeutendenr Vorrath von verschiedenen Lebensmitteln erbeutet.

Die St. Petersburglsche Zeitung enthält (nächst meh— reren von uns . m Nachrichten vom Kriegs⸗— Schauplatze) nachstehende Mittheilung:

In Beziehung auf die glorreiche Bekaͤmpfung aller