Sollen wir uns durch solche erbärmliche Manoeuvres ins Bockshorn jagen lassen? Stimmt ein Plan, ein Grundsatz der Befreier mit den Grundgesetzen der Britischen Verfas— sung uͤberein? Ist nicht jede ihrer Waffen, jede ihrer Ein— richtungen nach revolutionaͤren Mustern gebildet? Folgendes sind, nach Herrn O'Connells eigenen Erklaͤ— rungen die Hauptzwecke der vorgedachten Verbindung „der Befreier:“ . 1) Sie bilden einen Orden mit den dazu gehoͤrigen De⸗ corationen, als Repraͤsentanten ihrer physischen Kraft und ihrer Anzahl; 2) wollen sie Maaßregeln ergreifen, daß ihr Orden oder ihre Gesellschaft die einzige in Irland bleibe, oder daß wenigstens andere Verbindungen nichts ohne ihren Einfluß thun dürfen; 3) die Vereinigung aller Klassen von Irlaͤndern in einen Bruüder- und Freundschafts-Bund 4) das
Erheben von Geldbeiträgen der Nation als den Haupt-
zweck der Befreier, da Geld der Hauptnerv des Krie— ges sey; 5) Die Errichtung zweier Tribunaͤle in jeder Graf— schaft, und Unter-Tribunale in jedem Marktflecken; 6) die ausschließliche Verbindung mit Freunden der buͤrgerlichen und religiösen Freiheit, und eine drohende Stellung gegen Jeden der eine Gesinnung oder einen Willen zu haben wagt, die nicht von den Freunden der bürgerlichen und religio— sen Freiheit gebilligt werden; ?) der ausschließliche Ge—⸗ brauch Irlaͤndischer Landes⸗Produkte und Fabrikate.
Ueber die letzten Parlaments-Verhandlungen aͤußert die Morning Chroniele: Ein gerechterer Anspruch ward niemals verfochten, als der, welchen Sir J. Mackintosh gestern ver— theidigte, und eine nichts sagendere Widerrede laͤßt sich nicht leicht denken, als die des Kanzlers der Schatzkammer. Wo— fuͤr bestehen die Regierungen als zum Schutze der Untertha— nen? Die Daͤnen legen Beschlag auf das Eigenthum der in ihrem Gebiet befindlichen Briten. Nichts waͤre also gerech— ter gewesen, als die den Daͤnen genommenen Guͤter zur Schadloshaltung jener Beeintraͤchtigten zu verwenden. Aber nein! Man giebt es nicht denen, die Unrecht erlitten haben, sondern denen, welche die Macht in Haͤnden haben, nicht um die Unterthanen zu schuͤtzen, sondern zum eignen Nutzen. Dieser Kanzler der Schatzkammer hat die allernaivste Art, ungegruͤndete Lehrsätze auszusprechen — es scheint, als wisse er gar nicht, daß es ein Recht in der Welt gebe.
Die Berechnung der Britischen gegen Spanien gehen— den Forderungen ist jetzt bald vollendet, und zwar naht sie sich ihrem Abschlusse viel fruͤher, als die Interessenten er— wartet hatten. Die gemischte Commission wird nun wohl aufhoͤren, jedoch muͤssen zur Vertheilung der von Spanien zu zahlenden Gelder neue Commissaire ernannt werden.
Der Globe enthaͤlt folgenden Artikel: Unsere jaͤhrliche Gedaͤchtniß-Feier der Schlacht von Waterloo scheint unseren Gallischen Nachbarn ein großes Aergerniß zu seyn. Das Journal des Voyageurs macht die diesen Festlichkeiten zum Grunde liegende Idee auf folgende Art laͤcher lich: „Die Englischen Zeitschriften theilen die Einzelnheiten eines Festes mit, welches zur Feier der Schlacht bei Waterloo zu Vaux— hall bei London stattfand. Wir koͤnnen nicht umhin, anzu— nehmen, daß, wenn Frankreich dieser Sitte folgen und jeden seiner Siege feiern wollte, die Festlichkeiten bei uns kein Ende nehmen muͤßten. Auch ist es eigen, daß die Englaͤn— der sich und dem Herzoge von Wellington ganz gemaͤchlich die Ehre jenes Sieges allein zucignen, da doch die Schlacht ohne den Beistand der Preußen verloren gewesen waͤre. Da— her muͤßte nicht zu London, sondern vielmehr zu Berlin, der Triumph von Waterloo gefeiert werden, wenn es ein Triumph genannt werden kann, mit 10 gegen 1 (27) zu siegen.
Nach den neuesten Nachrichten aus Porto verbreitete sich daselbst am Abende des 12ten Junt das Geruͤcht: die Verbrecher haͤtten sich in ihren Gefaͤngnissen Waffen zu ver— schaffen gewußt und wollten mit den Absolutisten gemein— schaftliche Sache machen. Man untersuchte sogleich die Ge— faͤngnisse und einige Kloͤster, entdeckte jedoch Nichts. Von den 80, 900 Einwohnern dieser Stadt haben schon 5000 die Waffen ergriffen, und im Falle der Noth werden ihnen noch 10,000. Andere folgen.
Die zu Portsmouth stationirte Marine-Artillerie hat Befehl erhalten, nach dem Mittel-Meere abzugehen, um eine Tuͤrkische Insel zu besetzen.
. Jemand, welcher kuͤrzlich von Havana hieher gekommen ist, berichtet, daß Admiral Laborde's Geschwader sich im gu— ten Zustande befindet und der Schifffahrt der Mexicanischen Staaten leicht gefaͤhrlich werden moͤchte.
Hier angekommene Briefe und Blaͤtter aus New-York bis zum 8. Juni enthalten keine weitere Nachricht als die, daß dem (letzthin gemeldeten) Banquerotte der Franklin Bank vermuthlich mehrere andere folgen werden. —
Am dritten fand eine öffentliche Versammlung der
sellschaft fuͤr die Unterdruͤckung der Grausamkeit gegen The
statt.
In einem Garten zu Mittons-Mills befindet sich; Stachelbeere, welche 63 Zoll im Umfang mißt. — Zu Wo pit ist eine Distel von ungeheurer Große. Sie ist 73 hoch und hat uber 30 Fuß im Umfange. Ihre Blaͤtter s 5 Fuß lang. Der Botanische Name derselben ist Carqzu Marianus oder Milch⸗Distel.
Die Irischen Bergwerke schreiten rasch vorwaͤrts. N Total-Werth des Irischen Erzes, welches im vergangem Monate auf die Britischen Maͤrkte gebracht wurde, 12, 308 Pfd.
Gestern wurde hier ein Versuch mit dem neuen Dam Wagen des Herrn Gurney gemacht, der sehr befriedigh ablief. Er legt stuͤndlich 12 bis 14 Engl. Meilen zuruͤch
Nach einem neueren Werke uͤber Nord Amerika st die Pferde in den Ebenen von Buenos-Ayres viel wem Krankheiten unterworfen und viel abgehäͤrteter als die En paͤischen. Es ist nichts ungewoͤhnliches, daß sie in 14 oder Stunden 35 Legoas zuruͤcklegen.
In dem Boͤrsen-Berichte der Times heißt es: Die; chen der jetzigen Zeit sind denen des Jahres 1824 sehr z lich, wenn gleich wir hoffen, daß ihnen nicht eine aͤhnh Katastrophe folgen, daß wir nicht die Scenen von 1825 n der erblicken werden. Jetzt, wie damals, haben wir, y die Speculanten Geld-Ueberfluß nennen — jetzt, wie mals, vernehmen wir Klagen uͤber die Unmöglichkeit, K tale mit Nutzen anzulegen, — jetzt, wie damals, hoͤren! von großer Anhaͤufung der Fonds in den Haͤnden der quiers und in den Kisten der Englischen Bank, — jetzt, damals, sehen wir jede Art von Staatspapieren, frem oder einheimischen, wie geringen Anschein von sicherer C Anlegung sie auch gewaͤhren moͤgen, im Werthe steigen, jetzt, wie damals, finden wir die Schatzkammer⸗-Schein einer Praͤmie, welche die Zinsen derselben fuͤr ein ga Jahr uͤbersteigt, — jetzt, wie damals, ist die Bank gh die Regierung bedeutend im Vorschuß, und ihre Fonds so angelegt, daß sie keinesweges unmittelbar genuͤtzt wen konnen. — Ein Element des taͤuschenden Gluͤcks jener! riode fehlt jedoch gluͤcklicher Weise jetzt, — naͤmlich der dit der Laud⸗Banquiers und die Moͤglichkeit einer unbesthri ten Vertheilung ihrer Noten. —
Niederlande.
Bruͤssel, 5. Jul. Gestern um 17 Uhr Mittags digte ein heftiger Orkan ein Gewitter an, das beinahe Stunde uͤber unserer Stadt und der Umgegend stand,! von starkem Regen und Hagel begleitet war. Nach den in unseren Blaͤttern enthaltenen weiteren Au
gen aus der Batavia⸗-Zeitung (bis zum 19. Febr.) haben fere Truppen in den Gefechten mit den Insurgenten uͤby die Oberhand behalten. Die neuesten Berichte enthalten gende Details: In Rembang herrscht vollkommene Rü und man findet dort keine Rebellen mehr. Der Gene Major Holsman hat den Oberbefehl daselbst dem Obe Lieutenant Roest uͤbergeben. Man berichtet aus Soerakf daß der Tommogang Joedo Kosoemo, der durch seh Sohn in die Empoͤrung mit hineingezogen worden w sich mit seiner ganzen Familie unterworfen hat. In M gelany hatten die Rebellen von Neuem eine ansehnliche M versammelt, die man auf 4000 Mann angiebt, unter Befehl Diepo Negoros, aber er war am 8. Februar diu den Major Michiels geschlagen worden, der ihn bis m Bagaleen zuruͤckgeworfen hatte. Bei dieser Gelegenheit Serang durch den Feind in Brand gesteckt worden. jetzt sind die Anstrengungen der Aufruhrer, in Karo kah Unruhen zu erregen, fruchtlos geblieben.
Deutsch land.
Muͤnchen, 4. Juli. Nachdem Se. Durchlaucht! Erbprinz von Altenburg vorgestern in Begleitung Sr. M des Koͤnigs die sehr schoͤn beleuchtete Glyptothek in Au schein genommen und einem Ball bei Sr. Exc. dem! Niederlaͤndischen Gesandten beigewohnt hatten, wurde stern in dem Park zu Nymphenburg eine Wasserparthie! anstaltet, wobei J. Maj. die Koͤnigin nebst den hohen sten und den Koͤnigl. Kindern von zwei mit Blumen schmuͤckten Gondeln getragen wurden, welchen das Mi Corps des Infanterie⸗-LeibRegiments folgte. Se. Maj. Koͤnig waren durch eine kleine Unpaͤßlichkeit verhindert, l
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ur Alh!gemein en Preußischen Staats Zeitung Nr. iss.
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Feste beizuwohnen. Heute traten der Erbprinz und die hörinzessin von Sachsen-Altenburg die Ruͤckreise an. — der Kammer der Abgeordneten wurde gestern das Re— at der geheimen Abstimmung uͤber den Zoll Tarif und r die (zur verfassungsmaͤßigen Vorlage an Seine Maj. Koͤnig nicht geeignet befunden) Beschwerde des Re— ungs⸗-Directors von Koch in Betreff der Einweisung s Patrimonial-Gerichts verlesen, dann ein Schrei— der Kammer der Reichs- Raͤthe mitgetheilt, worin sich mit den letzten Modificationen der zweiten Kam⸗
zu dem Gesetz uͤber die Landraͤthe einverstan⸗
erklaͤrt, worauf der Gesammt⸗Beschluß beider Kam.
n über diesen Gegenstand und uͤber die Competenz⸗ flcte vorgetragen und genehmigt wurde. Es folgte so—⸗ uber das Ausscheidungs-Gesetz die neue Berathung, n Resultat war, daß auch hierin die Uebereinstimmung er Kammern nunmehr erzielt worden ist. — In der heu— n (g0sten) Sitzung wurde uͤber die Beschwerde mehrerer cher Gutsbesitzer, wegen Einziehung ehemaliger Kloster— ndholden debattirt. Die Kammer der Reichsraͤthe hatte Beschwerde fuͤr gegruͤndet erachtet und die Vorlage an Maj. den Koͤnig um Abhuͤlfe beantragt; in der heuti— Discussion wurde dagegen vom zweiten Praͤsidenten der rund derselben darzuthun gesucht, waͤhrend mehrere an⸗ Redner, namentlich die Freiherren von Closen und von in, von entgegengesetzten Ansichten ausgingen. Die ab— eifende Aeußerung des letztern, in Betreff einiger, gegen nde⸗Mitglieder gerichteter Zeitungs- Artikel, welche von hen Ministerial⸗Organen nach seiner Meinung unterstuͤtzt den, fuͤhrte zu einem lebhaften Wortwechsel, da der isterial⸗Rath Abel als Negierungs-Commissair den Red⸗ aufforderte, die von ihm , . Ministerial⸗ Beamten ennen, der Abgeordnete Rudhart hingegen der Aeuße—
h seines Collegen v. Aretin beitrat, und dabei bemerkte,
Regierungs⸗Eommissair konne nur bitten, nicht auffor—
Der Ministerial⸗Rath Abel erwiderte hierauf: er kenne Pflicht seiner Stellung sehr wohl, und was die Censur Effe, so werde sie nach Pflicht und nicht nach Willkühr bt. Der Praͤsident stellte indessen die Ruhe durch die särung her, daß nur die Kammer ein Mitglied auffordern
se, und wenn es ihr beliebe, so moͤge sie diese Aufforde—
an den Abgeordneten Freiherrn v. Aretin erlassen. Man
jedoch in der Tages⸗Ordnung fort. — Die naͤchste Siz— ist morgen. ö
München, 5. Juli. Dem Vernehmen nach werden Maj. der Koͤnig auch in diesem Sommer die Badereise Brückenau unternehmen. — In der heutigen 9Usten ung wurde die Debatte uͤber die Beschwerde mehrerer hen Gutsbesitzer, Verletzung der constitutionellen Rechte Einziehung ehemaliger Kloster⸗-Grundholden betreffend, der Kammer der Abgeordneten fortgesetzt. Bei den ver⸗ denen Abstimmungen fuͤr und gegen die Beschwerdefuͤh—⸗ kamen (namentlich von dem Abgeordneten Grafen Tauf— en) einige starke Aeußerungen uͤber das Verfahren des nisteriums in Betreff der Patrimonial-Gerichte und uͤber gestrige Votum des (heute abwesenden) zweiten Praͤsi— en Häcker zum Vorschein. Am Schlusse der Debatte rte der K. Staatsrath v. Stuͤrmer: Die Losung, die zwei Tagen im Saale wiederhalle: „das Eigenthum, ja Verfassung sey in Gefahr“, muͤsse im In- und Aus— de Aufsehen erregen. In den grellsten Tinten seyen die hen aufgetragen worden (unter andern wurde der Fiskus eine Hyaͤne geschildert). Er habe geglaubt, nicht mehr Balern zu sein; allein er sammle sich wieder und schreibe Gesagte dem zu großen Diensteifer zu. Die Sache selbst effend, durchging er die §5§. 27. und 28. des VI. Edicts Verfassungs-Urkunde, um den Ungrund der Beschwerde beweisen und die Staatsraths⸗-Beschluͤsse gegen den Vor— f der Verfassungswidrigkeit zu vertheidigen. Die Dis— ion wurde nun fuͤr geschlossen erklaͤrt und die naͤchste kung auf Montag den 7. Juli anberaumt. — Wie ver— et, duͤrfte die feierliche Schließung der Staͤnde⸗Versamm— g zwischen dem 20. und 25. Juli bestimmt Statt finden. n der fruͤher angeregten Einberufung eines außerordent— en Landtags zur Verabschiedung der noch unerledigt ge— benen Gesetz⸗Projecte ist noch nichts Zuverlässiges bekannt.
Karlsruhe, 6. Juli. Aus Waldkirch vom 30. Juni wird gemeldet: Der heutige Tag ist fuͤr unser Elzthal durch schreckliche Elementen-Unfaͤlle höchst verderblich geworden. Den ganzen Tag von Morgens 5 Uhr wuͤtheten Gewitter, und gegen Abend trafen sie von mehreren Seiten fuͤrchter— lich zusammen; unter den heftigsten Stuͤrmen, Blitz und Donner erfolgten solche Entleerungen und Regen, daß die sonst unbedeutendsten Waldbaͤche in einer Stunde in Strome verwandelt waren; furchtbar eilten sie dem Elzflusse zu, der in wenigen Minuten so anwuchs, daß seine Hoͤhe den vor vier Jahren seit Menschengedenken nicht gekannten Wasser— stand noch uͤbertraf; — die Verwuͤstungen, die dadurch an— gerichtet wurden, uͤbersteigen alle Beschreibung. 8 bach, Elzach, Oberwinden sind fast alle Bruͤcken, Wehre und
Wasserwerke zerstoͤrt, die Leute mußten sich aus den Haͤusern
fluͤchten, und viele Personen wurden auf dem Felde so uͤber⸗ rascht, daß sie kaum noch Zeit gewannen, ihr Leben durch Erklettern der Baͤume zu retten; der Verlust an Heu und Holz ist ungeheuer; in Oberwinden und Biederbach allein sollen uͤber 100 Wagen voll Heu verloren gegangen seyn; Saͤgstaͤmme wurden mit solcher Heftigkeit herunter ge— , ,. daß sie durch die Mauern der Wohnungen durch— fuhren.
Mit Holz, Truͤmmern von Staͤllen ꝛ. war der Elzfluß bedeckt, und selbst in den Straßen hier stroͤmte das Wasser mehrere Schuh hoch durch die Gassen, und es mußten Damme vor den Haͤusern aufgeworfen werden. Mit vielen Orten wird die Communication noch mehrere Tage gehemmt seyn.
Nach dem neuesten Bade⸗Wochenblatte von Baden belaͤuft sich die Zahl der bis zum 4ten d. daselbst angekommenen Badegaͤste auf 2989.
Türkei und Griechenland.
Der Seraskier Hussein-⸗Pascha hat sein Hauptquartier zu Schumla aufgeschlagen und es ziehen fortwährend Trup— pen dorthin.
Die Griechen haben, wiewohl vergeblich, auf Negro⸗ pont zu landen versucht; der daselbst ecommandirende Pascha 9. ö. Koͤpfe als Siegeszeichen nach Konstantinopel gesandt.
Einer von der Pforte angeordneten Maaßregel zufolge, wird der Bosporus nicht geschlossen werden; alle durchge— hende Schiffe muͤssen sich aber einer Untersuchung unterzle⸗— hen; eine am Eingange stationirte Brigg wird ihnen durch einen Kanonenschuß das Zeichen zum Anlanden geben, und im Falle der Widersetzlichkeit sie mit Kugeln beschießen. Kein Fahrzeug soll zur Nachtzeit einlaufen, sondern es muß den Anbruch des Tages bei den Cyaneischen Inseln erwarten.
Bis zum 10. Juni war in Konstantinopel die Fahne des Propheten noch nicht aufgesteckt worden.
— Ein Schreiben aus Konstantinopel, vom 10. Juni (in der Allgemeinen Zeitung) enthält Folgendes: Die zur Vertheidigung der Dardanellen-Schloͤsser und des Bos— porus bestimmten Truppen sollen hoͤchstens 20, 9099 Mann betragen. — Am 31sten v. M segelte eine Corvette mit 12 Brandern nach den Dardanellen ab; auch wurden dieser Tage 12 fuͤnfrudrige und 6 große Schiffe mit Munition, Kanonen u. dgl. beladen, welche theils nach dem Schwarzen
Meere, theils nach den Dardanellen ihre Richtung nahmen. —
Am 2ten d. war großes Mandver bei dem Sommerschlosse des Sultans in Beschiktasch. Am 6ten sind 6000 Mann Milizen aus Asien hier angekommen und haben den Weg nach der Donau eingeschlagen. Am naͤmlichen Tage wurden 700 Bombardiere in groͤßter Eile auf Pferden nach Erzerum gesendet.
Ein dieser Tage hier erschienener Ferman ruft das Volk auf, sich bereit zu halten, um bei Abgang des Groß-Veziers in
dasse aufzubrechen.
Zwanzig Oesterreichische Schiffe sollen Frmans nach dem Schwarzen Meere erhalten haben, um der Tuͤrkischen Regie— rung Getreide zuzufuͤhren.
— Aus Czernowitz schreibt man unterm 24. Juni: Es heißt, daß ein betraͤchtliches Corps Russen zur Belage— rung von Silistria die Donau aufwaͤrts vorruͤcken, und daß General-Lieutenant Roth mit dem seinigen bei Turtukay uͤber