1828 / 185 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

bestärken, und die Sanitäͤts-Maaßregeln zu rechtfertigen, welche die Griechische Regierung bereits ergriffen hat

Dies sind die offiziellen Nachrichten, welche die Korvette aus Modon bringt. Was aber die Privat-Briefe anlangt, so enthalten diese nichts Bestimmtes über die Armee und ih— ren Zustand in Morea, woraus sich schließen laßt, daß Ibra— him diese Art Correspondenz verbietet. Nur Ein Brief sagt, daß sich die Armee in großer Geldnoth befindet. Sie hat aber auch Mangel an Schuhen, Feß⸗Muͤtzen und Lebensmit⸗ teln aller Art, da jeder (in seinem Brief dergleichen von Alexandrien verlangt. Der Oberhofmister Ibrahims schreibt der Frau dieses Letzteren, daß sein Herr vollkommene Ge⸗ sundheit genießt, daß er sich in Modon sehr wohl befindet, und an das Klima sich gewohnt hat. ;

Endlich befindet sich unter den Privat⸗-Briefen auch ein Franzoͤsisch geschriebener von einem gewissen Bekir⸗Aga, Exerciermeister des dritten Regiments. Wir uͤbersetzen ihn

nz. .

9 ö An Ahmet⸗»Effesdi, Director der Artillerie⸗Schule, sein geliebter Freund Bekir⸗Aga. 3

Mein Herr! Wenn ich so lange geschwiegen, so ist nicht Vergessenheit daran Schuld, sondern die Geschaͤfte und die Unordnungen, die Leute von unserm Berufe treffen. Die Angelegenheiten von Morea muͤssen Sie wissen, daher schreibe ich nichts davon. Ibrahim Pascha hat sich sehr tapfer und großherzig erwiesen. Seine Thaten sind die eines großen Militairs, und seiner Nation wuͤrdig. Daher traten auch die Araber, angefeuert durch sein Beispiel, immer als Sie⸗ ger in den kleinen Gefechten hervor, bei denen ungluͤcklicher Weise viele geblieben sind, aber die Uebrigbleibenden werden dafuͤr eine vollkommene i,. des Krieges nach dem Bei—⸗ spiel ihrer Vorfahren in ihr Vaterland zurückbringen. Ohne die Intriguen der vermittelnden Machte haͤtte der unerschuͤt⸗ terliche Muth Ibrahims alle diese Feindseligkeiten in sechs Monaten beendigt. Wenn er nicht mit allen den Mannern die seiner Thaten wuͤrdig sind, Morea verläßt, so ist nur Europa Schuld daran. Und wirklich hatten die furchtbaren, von den Arabern so tapfer getragenen Bayonette, halb Mo⸗— rea unterworfen, als sie (die Europäer) daher kamen, um sie in ihren Eroberungen zu stoͤren. Wir erwarten nun die Entscheidung unseres Schicksals. Nach meinem geringen Urtheil reicht diese große Handlung die Expedition von Mo— rea) hin, um Mehmed-⸗Ali ewig denkwuͤrdig zu machen. Und in der That, vier Jahre Krieg zu fuͤhren, und Sieger zu bleiben, bei allen Intriguen Europas dies ist nur den Hel— den eigen. Es ist bewunderungswuͤrdig, daß Menschen, her— vorgegangen aus Nubien und Ober⸗Aegypten, in feindlichen Klimaten die Tapferkeit hehielten, die sie bewiesen inmitten der Muͤhseligkeiten, die sie zu ertragen hatten. Alles hat sich an ihnen veraͤndert, Phystognomie, Sitte, Zustand. Sie sind ab⸗

ehaͤrtet zu Arbeiten, und fuͤgen sich in die Umstaͤnde, trotz den er— feen n Soldaten. Diese große Veraͤnderung an ihnen ist eine wunderbare Wirkung des Soldaten⸗Studiums, das sie ge—⸗

trieben, und das ihnen so vortheilhaft gewesen. Ich schließe

hier, um nicht weitläuftig zu werden, und behalte mir vor, Ihnen muͤndlich die einzelnen Vorfaͤlle zu erzählen, die bei dieser Erpeditien nur immer merkwuͤrdig sind, wenn mir das Gluͤck es vergoͤnnt, daß ich nach Aegypten komme, um Sie dort zu umarmen. Die Gesundheit unsers unuͤberwindlichen Anfuͤhrers Ibrahim Pascha ist, wie wir sie wünschen. Er kaͤmpft mit Ausdauer, und ertraͤgt mit viel Philosophie die Widerwaͤrtigkeiten, die unzertrennlich sind vom Leben der

Helden. Portugal.

Lissabon, 21. Juni. Die Zeitungen der letzten Tage sind fortwährend mit Ernennungen von Offieieren zu der Operations⸗Armee angefuͤllt. .

Unter andern Decreten uͤber Geld-Angelegenheiten in der Armee ist eins zu bemerken, welches verordnet, daß denjeni⸗ gen Soldaten von den nach Spanien gefluͤchteten Truppen, welche gefangen worden, und jetzt in der Armee dienen, fuͤr die Zeit ihrer Gefangenschaft der Ruͤckstand ihres Soldes aus gezahlt werden soll.

Ein anderes Deeret verordnet, daß die in das Ausland auf Urlaub gegangenen Officiere, fuͤr die Zeit desselben, keine Gage beziehen sollen.

Ein Tagesbefehl vom 18. Juni enthaͤlt die Bekannt— machung: daß Se. K. H. allen Soldaten, Unterofficieren, Tambouren zc. der Rebellen, welche sich zu seiner Fahne stel⸗ len und zu ihrer Pflicht zuruͤckkehren werden, voͤllige Verzei— hung gewähren wollen. Dieser Pardon erstreckt sich auf die Offieiere, welche nicht Chefs oder Häupter der Rebellion ge— 32 jedoch mit der Beschränkung, daß sie ihre Entlassung erhalten. . . .

Die heutige Zeitung enthält im offiziellen Theil ein eret, durch welches die Sequestrirung des Eigenthumz derjenigen Personen anbefohlen wird, welche notorisc der Rebellion in Porto einen thaͤtigen Antheil genon aben. . Im nicht offireiellen Theile wird uͤber die gestern gehabte Hinrichtung der neun Moͤrder von Condeixa P erstattet. Sie sind Vormittag unter einem großen ) von Volk, doch ohne daß die geringste Unordnung dab⸗ gefallen, mit dem Strang gerichtet worden. Der rent bemerkt, daß nur die Große des Verbrechens un Erinnerung an die unglaubliche Grausamkeit, mit welch praemeditirte Mord begangen worden, im Stande se, so natuͤrliche Gefuͤhl der Theilnahme und des Mitlesdtn unterdruͤcken, welches sich bei dem Anblick dieser Juͤnn in der Bluͤthe ihrer Jahre in jeder Brust regen mußtz sey dies das erste Beispiel, uu das Schwert der Gen keit gegen Studenten erhoben werden mußte, unt, Dinweisung auf den seit langer Zeit in Coimbra existin Jacobiner⸗Clubb werden die Eltern fuͤr die Zukunft gen Der „Dom Joao VI.“ welcher (wie bereits gm worden) gestern Mittag im Tajo eingelaufen ist, way 19. März von Rio⸗Janeiro abgesegelt unter seinem voi sind 7 Kauffahrteischiffe mit gekommen. Die Eroͤffnung der Cortes wird in der Ajuda in selben Local erfolgen, wo die Koͤnigliche Sitzung zur nung der constitutionnellen Kammern statt gefunda Es fehlen zwar noch mehrere Deputirten, jedoch ist e reichende Zahl bereits eingetroffen. Süͤd⸗Amerik a. Folgendes ist der vollstaͤndige Inhalt der (in En Blaͤttern enthaltenen) gestern von uns im Auszuge theilten Privat⸗Nachrichten aus Lima: . Lima, 1. Jan. Seit meinem letzten Briefe wir nahe daran, hoͤchst tragische Scenen in dieser) stadt zu sehen. Eine Verschwoͤrung ist entdeckt word ren Zweck uns voͤllig unbekannt ist. Qb die Freund var's, Santa Cruz's oder Godos die Haͤupter dersel wesen sind, kann allein die vollziehende Macht entst

in deren Gewalt eine große Zahl Verschworner ist.

kann ich Ihnen den Plan ihrer Unternehmung mit er war dieser: In der Christnacht sollte sich ein He Banditen, großentheils aus Indianern bestehend, weh Unabhaͤngigkeits-Kriege als Guerillas gedient haben,“ Pfaza mayor und verschiedenen anderen Punkten

dacht zu erregen. Auf ein verabredetes Zeichen sel unter vorher ernannten Anfuͤhrern in die Weh der vornehmsten Burger eindringen und diese iht Klinge springen lassen. Lamar, Luna Pizarro waren denen, die zuerst umkommen sollten. Eine fast all Niedermetzelung der Mitglieder des Congresses sollte und wahrscheinlich wäre auch auf den Straßen Lima geflossen, die in dieser Nacht stets mit Menschen an sind, und der groͤßte Theil der Haͤuser waͤre gepluͤnden den. Im Fall des Mißlingens war beschlossen, daß! gen, welche es vermoͤchten, sich mit dem Inca Machig den Truͤmmern der Indianischen Armee vereinigen Die bis jetzt verhafteten Haupt-Anfuͤhrer, sind Vu und 9berst Ninavilea, ein wilder Indianer, den seim schrockenheit im Kriege gegen die Spanier zu seinem Range erhoben hat. Ich habe nicht noͤthig, von V

zu sprechen, der Redner des Congresses von Pana

Ihnen hinlaͤnglich bekannt. Ninavilca gehoͤrt zu den nern, die grausam, beharrlich in ihrem Hasse gegm Weißen, wild, listig und mit der Ruhe unbekanm, Man behauptet, daß San⸗Martin im Gefuͤhl der Nin

dessen Namen mir entfallen ist, von sich zu entfernen, immer die gefaͤhrlichsten Auftrage anvertraute. Letzter seinem Muthe folgend, wurde bald toͤdtlich verwundet navilca entkam immer, theils durch List, theils durch Tay Beim Frieden verdammte ihn Bolivar wegen Verrat Tode, aber begnadigte ihn bald nachher. Nach Col verbannt, wurde er von Lamar wie ein Freund aust men, und als die Umstaͤnde ihm die Ruͤckkehr in sei gestatteten, tritt er in ein Complott, das die Ermordum mar's zu einem seiner Zwecke hat. Die anderen beko wordenen Mitschuldigen sind Maͤnner von wenigem Wie man versichert, war den alten Gebirgs— ola wahre Zweck ihrer Vereinigung in Lima ganz unh

gewesen seyn soll. todt, gefangen oder auf der Flucht seyn, und Bolivar

digkeit, Ninavilea und einen andern Indianischen

2.

Bei

örigen Menschen als Werkzeuge gebraucht zerbrochen haben wuͤrde. 3 d

oller Vertrauen und haͤlt sich fuͤr geschickt genug, um aus seiner schwierigen Lage ju ziehen; dagegen ist der re gaͤnzlich muthlos, hat seit seiner Gefangennehmung vie⸗ eingestanden und bittet unaufhoͤrlich um eine Züsam—

unft mit Lamar, die ihm aber abgeschlagen worden ist.

Polizei-Patrouille, die sich nach Pisco begeben hatte,

ehrere, von ihren Gefaͤhrten angegebene Verschwoͤrer

nehmen, hat sich, als sie Lima verließ, einer großen An—

von Briefen bemaͤchtigt, die uͤber alle Verzweigungen Verschwoͤrung Aufschluß geben. s wie von Sucre haben wir keine Nachrichten.

ima, 10. Januar. Vorgestern ist hier die Nachricht laufen, daß unter den Columbischen Truppen des Ge— Suere in der Republik Bolivia, am 2Zösten des vor.

verfammeln, nachdem sie sich zu Zweien, Srelen um mats eine revolutianaͤre Bewegung Statt gefunden habe,

fen auf einmal in die Stadt geschlichen, um keine

on einem Kapitaͤn der Columbischen Division veran— Der General Suere soll, wie man

einen glaͤnzenden Sieg uͤber seine Feinde erfochten Uebrigens verbuͤrge ich mich auf keinen Fall fuͤr uthenticität dieser Nachricht.

Inland.

onn. Die Anzahl der im laufenden Semester hier nden Studirenden ist 856; davon studiren Theologie 650 Inländer und 37 Auslaͤnder); Rechtswissenschaft 160 Inländer und 24 Auslaͤnder); Mediein 148 (133 der und 14 Auslaͤnder); Philosophie 145 (121 Inlaͤn⸗ d 24 Ausländer.)

die geologische Societät in London hat dem durch seine edenen Schriften uͤber die geognostischen Verhaͤltnisse sheinland⸗Westphalen und von Schlesien sehr verdienst— Herrn Ober-Bergamts-⸗A1ssessor von Oeynhausen die nung und das Patent als Mitglied zugesandt.

Wissenschaftliche Nachrichten.

die Vorträge des Herrn Cousin in der Facultè des zu Paris, welche, unmittelbar nachdem sie gehalten unter dem Titel: Cours de l'histsire de la philo- é professé par M. Victor Cousin, (jede etwa 30 bis kiten 8.) herausgegeben worden, und wie die der Her⸗ illem ain und Guizot, eine allgemeine Aufmerksamkeit n, sind wiewohl mit dem neuesten Zustande der Phi⸗ ie in Deutschland in engem Zusammenhange, doch eine nnkreich vollig neue Erscheinung. Wir wollen von den ersten derselben hier eine kurze Rachricht mittheilen, e darin ausgefuͤhrten Ideen angeben.

Der Erste

Von Bolivar so—

1

ur Alꝛlge meinen Preußischen Staats ⸗Zeitung Nr. 185.

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a sie in kleinen Abtheilungen an den Thoren der Stadt kamen, wurden sie ohne Schwierigkeit verhaftet. Die An— nger San-Martin's glauben, daß die Revolution zu Gun— dieses Anfuͤhrers geschehen sollte, waͤhrend die Parthei nne. ihren Helden fuͤr die Seele dieses Aufstan— ; t. r Chefs der Indianer waren vermuthlich die einzigen, lche wußten, was vorgehen sollte. Der gegenwartige stand der, von Geld voͤllig entbloͤßten, im Norden und 'hden von maͤchtigen Feinden, und an ihren Kuͤsten von anischen Corsaren bedrohten Republik hat ihnen guͤnstig chienen, sich der Herrschaft der Weißen zu entziehen, und n alten Lieblingsplan, die Vertilgung der Letzteren, aus— hren. Man haͤtte Vidaurre und die zu seiner Kaste geb die man spaͤ⸗ och ist die Stadt nicht ruhig; Iten die Indianer nur einen Augenblick die Oberhand, st es um alle Einwohner geschehen, denn diese Barbaren en weder auf Geschlecht noch Alter, selbst nicht auf die ischten Ragen Ruͤcksicht; eine Vergleichung der gegenseitigen ahl von Streitern ist auch nicht schr ermuthigend. Der Praͤ⸗ t reitet taglich bis 2 und 3 Uhr Morgens durch die Stra—⸗ auch ist man thaͤtig beschaͤftigt, die Matrosen und Sol— zu rekrutixren. Ich kann nicht daran glauben, daß nurre oder Ninavilca fuͤsilirt werden sollen.

Die Philosophie ist ein Beduͤrfniß und Sfr Biß des menschlichen Geistes. Nützlichen, die der Gerechtigkeit, der Schoͤnheit und des Goͤttlichen in sich gefunden: wenn er eine Velt der Industrie, des Staates, der Kunst und Religion um sich ausgebildet hat, so bleibt ihm noch, um sein ganzes Wesen zu entwickeln, das Beduͤrfniß des reinen Gedankens ohne aͤußerliche Form, der Philosophie. Sie nimmt die letzte und hoͤchste Stelle ein; in ihr hat der Gedanke, welcher das einzig Wahre in allen Gestaltungen ist, sich selbst zum Ausdruck, d. h. er hat seine wahre Form. Bei dieser upremasie ist die Philoso⸗ phie, als alle niederen Sphaͤren in sich begreifend, tolerant

gen sie alle. Die psychologische Entwickelung von der

othwendigkeit der Philosophie wird durch die geschichtliche Existenz derselben bestätigt, indem wir die Philosophie jeder Periode der Menschheit als deren eigentliches Selbstverstaͤnd⸗ niß vorfinden. In der geschlossenen Einheit des Orients sind unentwickelt alle Elemente der menschlichen Natur ent— halten, auch die Philosophie ist verhüllt, namentlich im religiösen Gewande. Vom Central⸗Asien steigt die Civilisa⸗ tion nach den Mittelmeer-Laͤndern, dem Boden der Freiheit und der Bwegung, herab. Wie die Religion anthropomor⸗ phistisch wird, so wird auch die Kunst persoöͤnlich. Die orien— talische Welt besitzt viel Architektur, weniger Skulptur, keine Malerei, Griechenland neben der Architektur viele Skulp⸗ tur und schon ein betraͤchtliches Theil von Malerei. Der Hrient hat in seiner Kunst das Feste, Unpersoͤnliche, Grie⸗ chenland das Menschliche dargestellt. Das ei gene Denken weckte Sokrates und gab hiedurch eine unendliche Anregung. Und weil die Reflexion verschiedene Resultate haben kann, brachten seine Schuͤler die feindlichsten Systeme hervor: Aristipp wie Plato, Epikur wie Zeno, schrieben sich von So⸗ krates her, und alle mit Recht, denn sie hatten das gemein⸗ same Prinzip des eigenen Denkens. Ja nach eben diesem Prinzip, durch welches Sekrates mit der hergebrachten Re— ligion in Widerstreit versetzt, den Giftbecher trank, kaͤmpften die spaͤten Neuplatoniker mit Julian fuͤr den Mysticismus des Heidenthums, in dessen Formen sich freiwillig ihr eigenes Denken gekleidet hatte. Die Philosophie des Orients ist un⸗ veraͤndert geblieben, die von Griechenland ist nach ihrem Prin⸗ zip der Wandelung vergangen, die unsrige ist noch sehr jung und hat eine große Zukunft vor sich. Nachdem der Scholastizis⸗ mus des Mittelalters sich in dem gegebenen Stoffe des Christen⸗ thumes bewegt hatte, baute Descartes den Gedanken auf sich selbst; und seine erste Schrift (itz?) war die „von der Methode.“ Seiner Methode gleichsam zur Probe hat er seine großen Entdeckungen gemacht. In den Fortschritten der Philosophie sehen wir vom Orient bis auf uns ihre Nolle in der Welt immer bedeutender werden; es wird die Zeit kommen, wo sie, in ihrer vollkommenen Entwickelung und Verbreitung, den Culminationspunkt der Menschenge— schichte bilden wird. Die Perioden der Menschheit spre— chen ihre eigentliche Bedeutung in ihrer Philosophie aus. Fragen wir beim Symbolismus Indiens, bei dessen halb⸗ mythologischer Geschichte ohne Chronologie, bei den maaßlo⸗ sen Bildungen der Kunst, verwundert hach der Bedeutung hievon, so giebt uns die irdische Philosophie die Antwort, wenn Krishna zu Ardschunas spricht: ) „Die Formen alle, die du siehst, sind Taäͤuschung: was heute Mensch ist, war gestern Pflanze und wird es vielleicht morgen wieder sein; nur das Eine Wesen von dem Allen besteht fort; legst du Geltung in eine der Erscheinungen oder deiner Handlungen so truͤgst du dich.“ Daher die Interesselosigkeit fuͤr bestimmte Geschichte; daher die Haltungslosigkeit der Kunstgebilde, die ihre Bedeutung nicht in sich tragen. Das vorhergehende Jahrhundert ist Mensch geworden in der Person dessen, der 1637 aussprach: Es giebt keine andere Auctoritaͤt als die des eigenen Gedankens. Reihen sich nicht die Ereignisse des letzten Jahrhunderts wie Folgen an den Grundsatz, daß alle Erkenntniß uns durch die Sinne zukomme und aller Hand— lungen innerster Trieb der Egoismus sei? Ein so gelten der Ausspruch, daß ein Mann, der die Intelligenz seines Zeitalters repräsentiren kann, in den Salons von Paris sagte: Der Erfolg von Helvetius Buch ist nicht zu verwun— dern: er hat ausgesprochen was Jedermanns Geheimniß

nothwendiges Wenn er die Idee des

) In Bhagavad⸗Gita: