1828 / 185 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

war. Wenn die Natur bewußtlos, die Menschheit sich ihrer bewußt, die Philosophie aber das ausgebildete Reich des allgemeinen Bewußtseins ist, so verhaͤlt sich die Geschichte der Philosophie zur Geschichte der Menschheit, gleichwie letz— tere zur Geschichte der Natur. Die Vernunft muß sich ver⸗ nuͤnftig entwickelt haben. Die Thatsachen der Geschichte der Philosophie muͤssen also mit der Gedanken⸗Entwickelung zu⸗ sammentreffen, d. h. die Philosophie mit ihrer Geschichte identisch sein. Um nun mit der Gedanken-Entwickelung zu beginnen, koͤnnen wir nach Aristoteles und Kant die Sta⸗ tistik der Vernunft fuͤr abgeschlossen ansehen und die aufge— fundenen Kategorien derselben auf 2 sich gegenuͤberstehende reduciren, das Unendliche und das Endliche (oder das Eine und Viele, das Wesen und die Erscheinung u. s. w. ). In dem Gedanken des Einen von beiden ist das andere als noth— wendiger Gegensatz enthalten. Das positive von beiden, also das Eine, Unendliche, ist vom andern vorausgesetzt, erzeugt dasselbe und verhalt sich also zu ihm als zu seinem eigenen Gehalte. Die 3 termini des Unendlichen, des Endlichen und ihrer Beziehung auf einander sind die 3 integrirenden Ele⸗

mente der Vernunft, der Vernunft, welche nicht, wie unser eigen ist, sondern ein Allgemeines, an dem wir Einzelne Theil nehmen. Sie fand Fenelon am Ende jeder selner Untersuchungen und rief; Q raison,

der Wille,

raison, miest-tu pas celui que je cherche! Die Vernunft an sich untruͤglich, ihre Ideen absolut wahr, aber, als getragen vom Menschen, der Verfaͤlschung unterworfen. Die

unendliche Vernunft in ihren angegebenen drei Elementen ist

das Wefsen Gottes; in sofern wir an ihr Theil haben, be— greifen wir Ihn. Der Glaube ist die un mittelbare Zu— stimmung der Vernunft zu dem was sie als wahr er ken— nen kann:? Religion ist die Philosophie der ganzen Mensch— heit: wenige gehen weiter; aber indem sie die wesentliche Einheit der Religion und Philosophie anerkennen, behaͤlt fuͤr sie die Religlon ihre volle Würde und Heiligkeit. Gott schafft die Welt nicht aüs nichts, sondern aus sich, der absoluten Ursache; darum ist die Welt gottäͤhnlich, „und er sahe, daß sie gut war.“ Die Welt steht nun als Geschaffenes Gott gegenuͤber, aber in der innigsten Beziehung zu ihm, als zu ihrem Wesen. Die ganze Menschheit, wie der Einzelne, enthält in der Vernunft die angegebenen drei Elemente, des Unendlichen, des Endlichen und der Beziehung beider.

Die ungetheilte Vernunft waltet in den ersten Intui⸗ tionen, welche allen Menschen gemeinsam sind, und im Gro— ßen Offenbarung genannt worden: Die Reflexion erst, welche aus dem Gedaͤchthiß aufgenommen einzelne Data der In— tuition gesondert betrachtet, bringt den Unterschied der Mei— nung unter die Menschen die verschiedenen Charaktere in die Zeitalter. Das Vorwalten des einen Elements und Ver— nachlaͤssigung der andern ist ein Irrthum, der nothwendig einen Theil der Wahrheit in sich fassen muß, ja in der Ge— schichte fo zu sagen die Form der Wahrheit ist. Ein einsei— tiges Prinzip folgt dem andern und vergeht wieder, und die Geschichte ist wie ein Spiel, in der mit der Zeit Jedermann verspielt, nur die Menschheit nicht, die vom Untergang des Einen wie vom Siege des Andern gewinnt. Die Perfectibi⸗ litaͤt der Menschheit ist nicht ein Fortschreiten in's Unend— liche, denn dann kaͤme sie keinem Ziele naͤher, sondern sie ist Entwickelung der eigenen Natur. Diese vernuͤnftige Natur hat die dargelegten 3 Elemente, die Menschheit hat 3 Epochen. Zuerst verschwindet die noch nicht erstarkte Per⸗

söͤnlichkeit des Einzelnen vor dem Einen, der Gottheit. Mensch als besonderer hat keine Geltung, sondern nm Ganze. Dann nimmt die erstarkte menschliche Natur das begränzte, mannigfaltige zum Princip, bis die h

Epoche der Menschheit, die christliche nemlich, die

jener beiden erzeugt.

schichte waltend die Vorsehung heißt. Ihr gemäß geh Geschichte einen guten Gang, und uns gilt ein solcher

timismus.

—— ——

ar Diese 3 Epochen sind aus *

der Vernunft der Gottheit entsprungen, welche in der

Breußische Staatz? ——

Königliche Schausplele. Im Schauspielhause: Cabal

Dienstag, 15. Juli. Liebe, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, v 9866 Muͤller: Louise, Hr. Schwari: rollen.

Mittwoch, 16. Juli. Im Opernhause: Oberon, der Elfen, romantische Feen Oper in 3 Abtheil., nag R. Plancheè, fin die Deu

Englischen des J 6 ell. Musik von C. M. v.

uͤbersetzt von Theodor H Ballets vom Königl. Balletmeister Telle. Freitag, 18. Juli. In Potsdam. Auf- Begehren

bale und Liebe, Trauersplel in 5 Abtheilungen, von ler. (Dlle. Muller: Louise, Mad. Crelinger: Lady Ml

on Fr. v. Sh Miller, als

Königs stadtsches Theater.

Dienstag, 15. Juli. Der Schneider und sein

Hierauf: Das Fest der Handwerker.

Mittwoch, 16. Juni.

Die Italienerin in Algier.

(Fu

mische Oper in 2 Acten; Musik von Rossini.

Vorstellung dieser Oper.)

Berliner Börse.

tsche

Gestern schloß 33 Rente 72. 55. 53 105. 75.

London 8. Juli.

Aus Porto häben wir Nachrichten vom 27. Juni.

Den 14. Juli 1828.

City 2 Uhr. Columb. 247 25.

In Fonds flau. Cons. 883.5. 3. Griech. 175. 18. Mexic. 413.

ir,

, Free, Geld.] DT r SF s Ts ö I sit sbomm. Pfandbr. 4 Pr. Engl. Anl. 18 5 io 102 Kur- u, Neum. do. 4 Pr. Engl. Anl. 2] 5 sioꝛ 1013 Schlesische do. 4 Ba. One Iitt I 2 99 sPomm. Dom-. do. 5 Kurm. Ob. m. l. C. 4 909 S9 Märk. do. do. 5 Neum. Int. Sch. do. 4 89 Ostpr. do. do. 5 Perlin. Stadt- Ob. 5 104 1035 Rückst. C. d. Emk Königsbg. do. 4 88 S883 do. do. d. NImk. Elbinger do. 5 1909 99 Zins - Sch. d. Emk. Hern, jn Ti z = 36g 36 dito. d. Nmk.

Westpr. Psdb. A. 4 955 —1 did dito B.; 4 9. Holl. vollw. Due. Groschz. Pos. do. 4 98 Eriedrichsd'or. Oeipr. Pfandbrf. 41 96 gõꝭ Disconto ... 1 -

2 1.᷑ᷣ—

Gedruckt bei Hayn.

Redacteut

. Loose zu 100 Fl. 15173. Brief.

In Prag ankommend: Mittwoch Morgens, Donnerstag Morgens, Freitag

Morgens, Dienstag Morgens. In Wien ankommend: . . , . Morgens, Sonntag Mor⸗ ; tag Morgens, Dienstag Morgens,“ Mi gens, Denne fe , ,. 1 . Von Wien nach Frankfurt a. d. O. abgehend: Sonntag Abends, Dienstag Abends, Mittwoch Abends, , Sonnabend Abends. (Sontags nur im Von Prag nach Frankfurt a. d. O. abgehend: Dienstag Abends, Bonnerstag Abends ntag Abends, Montag . , In Frankfurt a. d. O. ankommend: Freitag Abends, Sonntag Morgens, Montag Abends, twoch Morgens, Donnerstag Morgens. 80 e. Halle nach Prag und Wien abgehend: 6 ag Morgens, Dienstag Mittags, Donnerstag gens, Freitag Morgens (nur im Sommer), Sonnabend rgens, Sonnabend Abends (nur im Sommer). Nittw In Prag ankommend: . . Morgens, Donnerstag Morgens, Sonnabend 2 onntag Morgens, Montag Morgens, Dienstag In Wien ankommend: . Freitag Morgens, Sonnabend Morgens, Montag Mor—⸗

zwar:

rgens, Sonnabend Morgens, Sonntag Morgens, Mon—

Allgemeine

84 3

Supplement zu Nr. 185. der Staats-Zeitung.

Paris, 9. Juli. Durch telegraphische Depesche ist hier die Nachricht eingegangen, daß Dom Miguel am Zosten

von den Cortes, unter dem Namen Miguel J., zum Koͤnige von Portugal proelamirt worden. ö

2 Tw. .

Wir haben Nachrichten aus Lissabon bis zum 25sten v. M. Die Cortes haben dem Dom el die Portugiesische Krone zuerkannt, und durch ein in der Lissaboner Hofzeitung enthaltenes Decret den Marquis haves und dessen Anhaͤnger zuruͤckgerufen und in ihre vorige Wuͤrden wieder eingesetzt. Die Hofzeitung vom 27. von einem Siege der Truppen Dom Miguels bei Condeixa. . Das Dampfschiff Belfast war Tages zuvor daselbst mit dem uis von Palmella und den ihn begleitenden Portugiesen angekommen, ohne in die Haͤnde des Blokade⸗Geschwaders en. Die Junta hat General Stubbs zum Ober⸗Befehlshaber uͤber die noͤrdlichen Provinzen und den Marquis von ella zum Generalissimus ernannt. Die Generale Saldanha und Villaflor sind zur Armee abgegangen. dorto hat sich bis7 Stunden diesseits Coimbra zuruͤckgezogen.

Die Rachricht, als sey die Wahl zu Ennis schon beendigt, bestaͤtigt sich keinesweges. Hr. V. Fitzgerald hatte en Abends 9836, Hr. O'Connel dagegen 2027 Stimmen. Der Erstere hoffte jedoch noch auf Verstaͤrkung seiner Parthei.

Am Sonnabend ist Hr. Stratford-Canning von hier abgegangen. =

Die neuesten Nachrichten aus Rio⸗Janeiro enthalten die Rede welche der Kaiser von Brasilien bei Eröffnung der gen der gesetzgebenden Versammlung am 3. Mai gehalten hat. hung seiner Abdankung der Portugiesischen Krone und seinen festen Entschluß, die Feindseligkeiten mit Buenos-Ayres fetzen, falls diese Republik seine Friedens-Vorschlaͤge nicht annehmen wollte.

Der Secretair der Regierung von Buenos-Ayres h gemacht habe, deren Grundlage die Unabhaͤngigkeit der Banda Oriental bildet. Schatzkammer⸗Scheine 68. 69.

Span. 114.7.

Die Armee

Er beruͤhrt unter Andern in derselben die Vervoll—

at daselbst bekannt gemacht, daß der Kaiser friedliche Vor—

Brasil. 64. 3. Buenos⸗Ayres Portug. 602.

Frankfulrt a. M., 11. Juli. Oesterr. 52 Metalliq. 93.45. Geld. Bank⸗Actien 1285. Partial Obligationen

C - S.

—tuntetn vesorverr, und

über Berlin die Correspondenz fuͤr den oͤstli i der Provinz Brandenburg und . 2 * ,,, ö. und Westpreußen werden diese Ver— fa edo fuͤr die is s⸗ 3 jedoch nur fuͤr die Boͤhmische Correspon— Ueber Halle und Magdeburg werden die Briefe fuͤr ei— a, 2 . . namentlich fuͤr 2 . tische und Magdeburgische, auch fuͤr die Alt Prien ,, . , . em correspondirenden Publiku erei ; Na n! p P m gereicht dieses zur Frankfurt a. M., 8. Jul. 1828. Der General⸗Postmeister Nagler.

Abgereist: Der Regierungs-Chef Praͤsident Staats— Rath Graf zu e ,,, Nenndorff.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Frankreich. Deputirten-Kammer. Sitzung vom 7. Juli.

An der Tages- Ordnung waren die Berathungen uͤber das , , .