Munitionen fuͤr die Truppen einzufuͤhren, die Stadt mit Waaren asier Art uͤberschwemmt, ohne Einfuhrzoll zu ent— richten. Unter andern erzählt man, daß über 600 Fortepig— nofs eingeführt worden. Auf diese Weise sind die Kauf— leute der Stadt ruinirt worden, indem sie ihre Waaren weder absenden noch verkaufen konnten, und gendͤthigt wa— ren, sich in Sevilla, Mallaga, Granada und in fremden Landern niederzulassen. Dasselbe ist in Barcelona gesche—⸗ hen. , es sich, warum der Abgang der Fran— zoͤsischen Truppen der Hrn , fuͤr den Gewerbs- und Handels— Stand seyn muß. Manche glauben, daß diese Maaßregel der Franzoͤsischen Regierung eine Folge der Ereignisse in der Tuͤrkei sey, und daß die Truppen fuͤr die Expedition, die man in Toulon und Brest ausruͤstet, verwendet werden duͤrften; Andere schreiben die Sache einer Uebereinkunft mit der Spanischen Regierung in Betreff der Staatsschuld zu, fuͤr deren Sicherheit die reichen Quecksilberminen von Almaden zum Unterpfand gegeben worden seyn sollen. Dies ist jedoch unwahrscheinlich.
Die Cadixer Briefe melden, daß man die Ankunft der Geschwader von Brest und Toulon erwartet, die fuͤr den Transport der Franzoͤsischen Truppen in Cadix, die sich auf 10,00 Mann belaufen, bestimmt sind. Das 14te leichte Infanterie-⸗Regiment hat Befehl erhalten, nach Gallizien abzugehen, ohne Zweifel wegen der Nahe dieser Provinz an Portugal und um noͤthigenfalls die Garnisonen dieser Linie zu verstaͤrken. — Man erwartet hier die Ankunft des Russi⸗ schen Geheimen Raths v. Tatistscheff und des Hrn. Ugarte; der letztere war seither Gesandte bei einem kleinen Hofe Italien's und fruͤher bekanntlich ein Vertrauter des Koͤnigs.
MNach den neuesten Nachrichten aus Lissabon kamen die zu den Cortes von Lamego erwaͤhlten Deputirten allmaͤhlig an, und ihre Zahl betrug, wie man versicherte, gegen 00, die, etwa 15 oder 29 ausgenommen, Partheigaͤnger Dom Miguels sind; man erwartet daher, daß er den Tag nach der Eroͤffnung der Sitzung zum absoluten Konig proclamirt werden wird. Jedoch ist seine Parthei durch die Abbrechung
der Verhaͤltnisse mit dem diplomatischen Corps und durch
die Protestationen Palmella's und Barbosa's gegen die Handlungen des Infanten sehr geschwächt worden. Bei der anderen Parthei haben diese Umstaͤnde natuͤrlich die umgekehrte Wirkung hervorgebracht. Wenn, wie zu erwar—
ten steht, der Infant zum absoluten Konig proclamirt wird,
so darf man behaupten, daß der wahre Augenblick der Kri— sis eingetreten ist, aber es ist nicht leicht, den Ausgang der- selben zu bestimmen. Inzwischen hat das Land viel zu lei— den; wiewohl man hier nicht leicht etwas Naͤheres uͤber die Kriegsvorfaͤlle erfahrt, ist es doch gewiß, daß die Partheien einander häufige Gefechte liefern, in denen jedesmal eine große Zahl als Opfer der Leidenschaften fällt, welche beide Partheien beseelen. Dies ist das traurige Gemaͤlde, wel— ches uns heute Portugal darbietet.
ͤ Portugal.
Privat-Briefe aus Lissabon Lin der Times) enthalten Folgendes: Am 27. Juni, Abends um? Uhr umringte be— waffneter Poͤbel das Haus des Sir Lamb, und verlangte die Auslieferung eines seiner Diener, unter dem Vorgeben, daß derselbe in der Nachbarschaft eine Proclamation aus Porto angeheftet haͤtte. Der Haufe waͤre wahrscheinlich ge— waltsam hineingedrungen, wenn es dem Thuͤrsteher und den Dienern nicht gelungen waͤre, das äußere eiserne Gitter zu schließen. Das ganze war ein tief angelegter Plan der Po—
lizei. Ein Polizei⸗Spion, der fruͤher Thuͤrsteher bei den Eor⸗
tes gewesen war, hatte so, daß er von einem Priester und gleichfalls Polizei⸗Spion, gesehen werden konnte, die Pro⸗ clamation gerade in dem Augenblick angeheftet, als der aus 30 bewaffneten Kerlen bestehende Haufe zufallig dort vor⸗ bei ging. (Während sonst eine solche Anzahl nie durch die Straßen patrouillirt) In der Nahe standen zwei Polizei— Beamten, und so wie der Mensch die Proclamation ange— heftet hatte, lief er in Sir Lamb's Hof hinein, verfolgt von dem Haufen, der darauf bestand, daß er einer von Sir Lamb's Dienern ware. In dem Augenblicke kam gerade ein wirk— licher Diener des Sir Lamb's nach Hause; er ward auf Zu— rufen des Priesters ergriffen und mit angelegten Daumschrau— ben zum General-Intendanten der Polizei geschleppt, der ziemlich entfernt wohnte. Durch verfängliche Fragen ward ihm eine falsche Aussage abgepreßt, die er, weil er nicht schrei— ben konnte, mit seinem Kreutz unterzeichnen mußte, worauf man ihm die Daumschrauben abnahm und befahl nach zu gehen. Ist in neueren Zeiten wohl jemals ein Briuͤscher Gesandte auf solche Weise beleidigt worden?
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interessanteste Gegenstand fuüͤr die
Hause
Jonische Inseln.
Korfu, 21. Jun. Am 15ten d. M. langte das Kong Curzg mit dem Vice-Admiral Sir E. Codrington an Bord, 2. einer viertaͤgigen Fahrt von Malta hier an. Waͤhrend); vor Anker ging, gab es die uͤbliche Salve, welche von Citadelle und den im Hafen liegenden Kriegsschiffen erm Gegen 11 Uhr Vormittags begab sich der 6 neral⸗Major Woodford, in Begleitung des General⸗Stab⸗ nach dem Landungs-⸗Platze, um den Vice⸗Admiral zu bews kommnen, welcher bei dem Regierungs⸗Pallaste, vor dem e Ehren⸗Wache, nebst einer militairischen Musik-⸗Bande aufn Der Lord⸗Ober⸗Commissair wartete den Vice⸗Admiral an der großen Treppe des Pallastn Die hiesige Zeitung meldet aus Malta vom 4. Jun „Die Koͤnigl. Großbritannische Fregatte Glasgow, Can Hon. J A. Maude, welche am 2. d. M. hier angekomm ist, hat die Offiziere und die Mannschaft der Englisch
Großbritanische Linienschiff Asia, Capitain Eduard
dert wurde.
stellt war, ans Land stieg.
Brigg, Parthian, welches am 15. Mai vor Alexandrlen)
sogenannten Mohren⸗Thurme gestrandet ist, hieher uͤberbra Es ist bei gedachten Ungluͤcksfalle nicht nur kein Men ums Leben gekommen, sondern auch ein großer Theil
Munition u. s. f. gerettet worden.“
Turkei und Griechenland.
Der Oesterreichische Beobachter giebt folgendes Sch ben aus Bukurest vom 27. Jun.: Nach einer dreitaͤgh druͤckenden Hitze, bei welcher das Thermometer auf Grad Reaumur gestiegen war, erhob sich am 25sten I Nachmittags um 5 Uhr in der Richtung aus Westen a der fuͤrchterlichsten Orkane, stärker noch als der, von welch unsere Stadt im Jahre 1821 heimgesucht worden m Dieser Sturm wuͤthete eine Stunde lang, und rich solche Verheerungen an, daß die Stadt beinahe in; Ruine verwandelt worden wäre. Fast alle Gebaͤude, bes ders die Kirchen und großen Pallaͤste, wurden abgeyt Die Balken flogen wie Strohhalme in der Luft. Am! sten litt die Gasse Podumoschoy, wo sich die ansehnlich Gebaͤude, und darunter namentlich die Haͤuser des Fun Ghika, des Fuͤrsten Brankowan, der Bojaren Denico lesco und Philipp, der Barone Meitany und Sakellarso befinden. Gleiches Schicksal , ,. auch dem K. K. A tie⸗Gebaͤude. Der Foischor de Fok (Feuer⸗Thurm) und v Haͤuser und Mauern stuͤrzten ein und begruben mehrere Persa unter dem Schutte; Staͤlle und Wagen ⸗Remisen wurden nh gerissen, erschlugen die Pferde, und zerschmetterten die Win Viele Menschen, die sich gerade auf den Bruͤcken uͤbtt Dumbovitza befanden, oben sich eben in diesem Flusse hi ten, ertranken. Keine Fensterscheibe blieb ganz, alle Bi wurden entwurzelt und die Gaͤrten schrecklich verwuͤstet. Lustschlosse des Fuͤrsten Ghika, Kolentina, stuͤrzte eine n Mauer ein und toͤdtete sechszehn von den eben daselbst schäͤftigten Arbeitern; die schoͤne Linden-Allee bei dies Schlosse ist gänzlich zerstoͤrt. Man schaͤtzt den Scha allein in der Stadt, auf drei Millionen Piaster; von Verheerungen auf dem Lande hat man noch keine genn ren Nachrichten. Um 6 Uhr fing es stark zu regnen und die Gewalt des Sturmes war gebrochen.
Durch die energischen Maaßregeln, welche von der, ter Leitung der Russischen Behoͤrden, errichteten Sanitk Commission ergriffen worden sind, hat sich die vor einn Wochen hier ausgebrochene Seuche, die allgemein fuͤr orientalische Pest anerkannt wurde, bedeutend verminnt Alle pestfangenden Gegenstaͤnde werden unnachsichtlich brannt, und da man bemerkt hat, daß sich das Contagl hauptsaͤchlich bei den Kuͤrschnern aäͤußere, woraus man! Schluß zieht, daß vorzuͤglich durch Peljzwaaren die Sen verbreitet worden sey, so ertheilt die Sanitäts- Commiss keinem Kuͤrschner die Erlaubniß, Bukurest zu verlassen,! sie werden, sammt ihren Waaren, auf das strengste der n geschriebenen Reinigung unterworfen. Leider hat sich! Krankheit auch an andern Orten des Fuͤrstenthums, zwar im Dorfe Sfincesti im Teliormaner Distriete, in vila, unweit Ploesti, in der Stadt Gayesti, in den Doͤfs Blatesti, Katuni⸗Jovantze und Wakaresti⸗Otreptini im Du bovitzaer Distriet, und endlich auch in Fumatz, anderth Stunden von Bukurest, gezeigt. Doch auch hier sind! der Sanitaͤts⸗-Commission mit nicht genug zu preisendem ) fer die kraͤftigsten Maaßregeln zur baldigsten Vertilgung?d Uebels ergriffen worden. .
= Die KorfuZeitung vom 21. Juni enthält Folgende Nachrichten aus Aegina melden, daß die Türken eine Ln
dung auf Samos von der Asiatischen Kuͤste aus verswug
hatten, da jedoch Miauli mit der Fregatte Hellas, eln
se sich neuerlich noch in einigen vom
gette und einigen anderen Schiffen noch zur rechter Zeit jenen sey, so habe die Sache eine uͤble Wendung far di. ken genommen; indem die 1590 Mann, welche bereits ndet waren, von den Samiern gefangen genommen worden. Griechische Corvette ist jedoch bei dieser Affaire so uͤbel zuge⸗ w worden, daß sie unterging, die Manschaft derselben de aber gerettet. — Zu Athen haben Scharmuͤtzel zwischen Tuͤrken und Griechen Statt gefunden. — Diese Letz⸗ bemaͤchtigten sich der Stadt, wurden aber durch das r der Batterieen der Akropolis gezwungen, selbige er zu raͤumen. Die Stadt war jedoch fortwährend eng schlossen. Aus der Akropolis desertirten taͤglich viele ken in's Griechische Lager, daher sich die Griechische Be— c genoͤthigt sah, eine Contumaz zur Aufnahme dieser tlaͤufer zu errichten. — Am 7. Juni begab sich der Praͤ—
t von Griechenland in Begleitung des Staats⸗Secretairs.
upis, des Grafen Viaro Capodistrias und Maurocorda— nach Monastiri, um mit den Bischoͤfen, welche auf Be— des Großherrn von dem Patriarchen nach Griechenland det worden sind, eine Unterredung zu pflegen.“
Dann heißt es noch in mehrgedachtem Blatte: „Aus
elen Actenstuͤcken ersieht man, daß zu Modon das
llebel bedeutende Verheerungen anrichtete, und durch Mangel an Lebensmitteln, der durch die enge Blokade Festung nothwendig eintreten muß, mehr und mehr sich greifen durfte. — Man hat erfahren, daß sich Ge— Church, nachdem seine Versuche gegen Anatolico und bn, mißlungen waren, nach Dragomestre zuruͤckgezo⸗ abe. Folgendes sind die obenerwähnten Aetenstuͤcke: „Griechischer Staat. Der Praͤsident von Griechenland. die Griechische Regierung, in der Absicht, Attika und die polis von Athen aus den Haͤnden der Feinde, in deren ö sie sich befinden, zu befreien, seit einiger Zeit zu die⸗ Behufe ein Lager errichtet hat; da jedoch die Landmacht Zweck der Regierung nicht erreichen kann, so lange jte Feinde von der Seeseite mit Lebensmitteln und an— Beduͤrfnissen versehen werden koͤnnen; und da zu die⸗ Ende die dermalige Blokade der Kuͤsten von Attika nicht hinreichend ist, so wird verordnet: 1) Außer der Blo— der Kuͤsten von Attika werden der ganze Umkreis von a (Negro⸗Ponte) und der Golf von Volo in Blokade⸗ erklaͤrt. 2 Eine Schiffs-Division, welche aus so vie—⸗ Schiffen, als zu diesem Behufe erforderlich sind, bestehen soll diese Blokade bewerkstelligen. 3) Gedachte Di—⸗
wird alle Schiffe unter feindlicher Flagge, es seyen
js oder Handels- Fahrzeuge, angreifen, und keinem zeuge unter neutraler Handels-Flagge die Verletzung Glokade gestatten. 4) Sie wird alle neutralen Schiffe ten, welche nach den blockirten Kuͤsten bestimmt durften, um Lebensmittel oder irgend eine Art von hs-Contrebande oder feindliches Eigenthum dahin zu hen, und selbige nach dem Sitz der Regierung schicken, um t vor einem eigens zu diesem Zwecke errichteten Prisen⸗ te zur Untersuchung gezogen zu werden, wobei jedoch Lapitain und die Mannschaft des angehaltenen Schiffes, r bei der Anhaltung noch wahrend der ganzen Fahrt dem Sitz der Regierung im geringsten behelligt werden n. 5) Alle Schiffe unter neutraler Flagge, welche in ersten zehn Tagen, von heute an gerechnet, von der kade⸗Division betroffen werden, sollen bloß an der wei⸗ Fortsetzung ihrer Fahrt gehindert, und wenn sie der ung gehorchen und zuruͤckkehren, in Freiheit gelassen en. Nach besagter Frist sollen sie in Gemaͤßheit des chenden Paragraphs angehalten, und dem competenten chte zugeschickt werden. 6) Es ist besagter Schiffs-Di⸗ mnicht erlaubt, diejenigen neutralen Schiffe anzuhalten, e uͤber 29 Miglien von den Kuͤsten in Nordosten und en von Euböa entfernt segeln. 7) Die nicht in dieser zorie begriffnen neutralen Schiffe duͤrfen nicht nur auf tei Weise von gedachter Schiffs-Division behelligt wer—⸗ sondern sollen im Fall der Noth von derselben beschuͤtzt ihnen vorzuͤglich Beistand gegen die Seeraͤuber geleistet hen, zu deren Verfolgung alle Capitaine im oͤffentlichen ste verpflichtet, und gehalten sind, selbige allenthalben, sie dergleichen treffen, zu zerstoͤren, oder wo moͤglich auf— nngen, und unter sicherer Escorte nach dem Sitz der lerung zu senden. Poros, den 31. Mai 1828. Der sident von Griechenland: J. A. Capod istrias. — Der ats⸗Secretair: Sp. Trikupis. Griechischer Staat. General⸗-Staats⸗Secretariat. Das Modon ausgebrochene Pestuͤbel, welches ungluͤcklicher Feinde befreiten len Griechenlands gezeigt hat, greift immer mehr in ge—
noch verdienstlicher wird.
dachtem Modon um sich, und grassirt unter den feindlichen Truppen. Den der Regierung zugekommenen Berichten zu⸗ folge, wurden bis zum 22. d. M. tagtaͤglich 20 bis 360 In— dividuen von dieser Seuche hingerafft. Die Größe der Be— fahr zwang den Ibrahim Pascha, sich auf ein in dem Ha⸗ fen liegendes Schiff zu begeben. — Der General⸗Seerctär theilt diese schmerzliche Nachricht dem Staat durch gegen⸗ waͤrtiges Circular mit, und wiederholt auf Befehl Sr Ex⸗ cellenz des Praͤsidenten allen untergeordneten Obrigkeiten und Pehöoͤrden die Weisung, alle ihre Aufmerksamkeit dahin zu richten, daß die Sanitäts-Maaßregeln, welche die Gefahr der Verbreitung des Pestuͤbels erheischt, streng in Ausuͤbung gebracht werden; daß alle Verbindungen zwischen den gesun— den und den angesteckten Orten abgeschnitten, und jede Ver— letzung gedachter Sanitaͤts⸗Maaßregeln streng geahndet werde. Poros, den 30. Mai 1828. Der Staats- Secretaͤr Sp. Trikupis.
— Der Courrier de Smyrne enthaͤlt im neuesten Blatte (vom 14. Juni) Folgendes:
Das Russische Geschwader hat seit seiner Ankunft im Archipel bei mehreren Gelegenheiten eine Mäßigung gezeigt, die durch die thaͤtige Rolle, welche dasselbe zu spielen hatte, enstlicher wi Der Befehlshaber desselben, Graf Heyden, giebt in diesem Augenblick einen neuen Beweis da— von. In Folge der mit dem Admiral de Rigny gehabten Conferenzen hat er die Versicherung gegeben, daß er Smyrna so lange als neutralen Punkt betrachten und ihm alle Vor⸗ theile dieser Stellung zu genießen vergoöͤnnen wuͤrde, als Englische und Franzoͤsische Schiffe auf dieser Rhede blieben, und die Unterthanen der Rußland befreundeten Machte dort respectirt wurden. Admiral Heyden hat in dieser Beziehung an den Niederlaͤndischen Geueral-Consul, Herrn Jacob van Lennep, einen Brief gerichtet, von welchem uns Letzterer fol— genden Auszug mitgetheilt hat:
Poros, 24. Mai (5. Juni). Wie ich vernehme, be⸗ fuͤrchtet der Pascha von Smyrtia, daß die unter meinem Befehl stehenden Kriegsschiffe seine Residenz unter fremder Flagge beunruhigen koͤnnten. Ich beeile mich, mein Herr, Ihnen zu versichern, daß mein erhabener Herr die Uebel des Krieges nicht ausdehnen noch gestatten will, daß man den friedlichen Bewohnern der Ottomanischen Staͤdte und Doͤr— fer ein Leid zufuͤge: daß ferner Se. Maj. den Handel der Neutralen nicht zu hemmen wuͤnscht, in soweit nicht die durch den Tractat anerkannten Blokaden sich dem widersez— zen, und daß also der genannte Pascha von einem solchen Besuche der meinem Befehl uͤbergebenen Krieg chiff nichts zu befuͤrchten hat. Was sollten wir auch dort thun? Bren⸗— nen und pluͤndern und die Fraänkische Bevölkerung Smyr— na's in Gefahr bringen, ohne Zweck und reellen VortheilQ fuͤr unsere und unserer Alliirten Sache? Ich bitte und au— thorisire Sie daher, mein Herr Consul, Jedermann in die— ser Beziehung zu beruhigen. 3.
jez.
Amerika.
Die Ratificationen der Handels- und Schiffahrts-Con⸗ vention zwischen der Regierung der Vereinigten Staaten und den Hanseatischen Freistaͤdten Luͤbeck, Bremen und Ham — burg wurden am 4. Juni zu Washington zwischen dem Ame⸗ eikanischen Staats⸗-Secretair, Hrn. Clay, und Hrn. Rumpf, dem bevollmächtigten Minister der Hansee⸗Städte ausgewechselt.
Laut Nachrichten aus Quebeck und Montreal war das Land hinsichtlich der Erndte noch sehr zuruͤck.
Folgendes ist die (bereits erwaͤhnte) zu Buenos-Ayres publicirte Ankuͤndigung des Regierungs-Secretairs:
Buenos ⸗Ayres, 17. Maͤrz.
„Der unterzeichnete Regierungs⸗-Secretair hat das Ver— gnuͤgen auf Befehl des Kriegs-Departements der Regierung der Hrientalischen Provinz anzukuͤndigen, daß uns vermittelst der Gesandtschaft Sr. Britischen Majestaͤt Friedens-Vor— schlaͤge zugekommen sind, deren Grundlage die Unabhaͤngig— keit der Banda-Oriental und die Umformung derselben zu einem neuen Staate seyn soll. Das Kriegs-Departement hat in diesem Falle seine Wuͤnsche fuͤr das Gluͤck jenes schoͤ⸗ nen Landes erfuͤllt und nach Empfang jener Nachricht, nicht Anstand genommen, die erwaͤhnte Grundlage anzuerkennen, und somit alle Interessen zu versoͤhnen. Der Unterzeichnete wuͤnscht im Namen seiner Regierung Sr. Excellenz dem Statthalter, an welchen dies Schreiben gerichtet ist, wegen des genannten Umstandes Gluͤck. Der gehegte Wunsch sollte deshalb reallsirt werden, weil er die befriedigende Aussicht
L. de Heyden.
darbietet, daß auf diese Weise das Gluͤck jener Provinz ge—
sichert werden wird. Die Regierung ermahnt Sie, in der Erhaltung der inneren Ordnung der Provinz wie bisher