nprinzen aufs herzlichste gefeiert worden.
— * Etterstad , , , . nemark. 5
Kopenhagen, 13. Jul. Der Koͤniglich-Daͤnische Ge— schaͤftstraͤger in Lissabon, Hr. dal Borgo di Primo, ist hie⸗ selbst mit dem letzten Luͤbecker Dampfschiff am 9. d. M. eingetroffen. . .
In Aarhuus sind der Armendireetion jetzt Laͤndereien zum Anbau von Gartengewaͤchsen fuͤr unvermoͤgende Hand— werker und Tageloͤhner angewiesen worden, welche an 27 Familien vertheilt worden sind, die bereits mit der Bearbei—⸗ tung derselben angefangen habtn. t ;
Die von dem Admiral Sinaͤwin commandirte Russische Flotte, aus 4 Linienschiffen und 3 Fregatten bestehend, liegt Eẽwie wir bereits vorgestern gemeldet haben) seit ein Paar Tagen an der suͤdlichen Spitze der Insel Amak vor Anker. Unfere Dampfschiffe haben mit Schaulustigen zweimal sich schon nach jener Flotte hinausbegeben.
Deutsch land.
Hamburg, 17. Juli. Unterm 4ten d. M. hat der Senat eine Verordnung in Betreff des Nachdruckes der in den Staaten des Deutschen Bundes erschienenen oder erschei⸗ nenden Werke erlassen, welcher, in Gemaͤßheit Raths- und Buͤrgerbeschlusses vom zten d. M. ein Verbot desselben unter gewissen näheren Bestimmungen, unbeschadet eines kuͤnftigen allgemeinen Beschlusses der Bundes-Versammlung
enthaͤlt. Oesterreich.
Wien, 14. Juli. Der Oesterreichische Beobachter (vom 13.) enthaͤlt Folgendes: ;
Der Precurseur de Lyon, der endlich inne geworden ist, daß die Fabel von einem zwischen Oesterreich und Sar— dinien neuerlich geschlossenen Abtretungs⸗-Tractate sich nicht laͤnger der Leichtglaͤubigkeit seiner Leser aufdringen laͤßt, glaubt durch einen neuen Kunstgriff seinen straͤflichen Zweck wenigstens theilweise erreichen zu koͤnnen, und wirft nun folgende Fragen auf: 1) Ob es nicht wahr sey, daß der (verstorbene) Koͤnig Vietor Emanuel von Sardinien, in den Heiraths-Contract seiner Tochter mit dem Erzherzog Herzog von Modena, auf Anstiften Oesterreichs einen ge— . gesetzt habe, wodurch er, fuͤr sich und sei— nen seine sammtlichen piemontesischen Staaten Verzicht leistete? — 2) 9b es nicht wahr sey, daß der Oesterreichische Be— vollmächtigte, als man in dem Tractate, der bas Herzog— thum Genua auf Sardinien uͤbertragen hat, nach den Wor— ten: „Das Herzogthum soll dem Prinzen von Ca— rignan zufallen,“ die folgenden: „so wie sämmtliche Staaten des Königs von Sardinien“ hinzufuͤgen wollte, sich diesem Zusatz widersetzt habe?“ —
Beide Fragen koͤnnen nicht anders als mit einem ca— tegorischen Nein! beantwortet werden.
Wenn der franzoͤsische Journalist aber ferner bemerkt, „diese beiden Umstaͤnde seyen den revolutionären Ereignis— sen im Jahre 1821 nicht fremd geblieben,“ so muß man ihm fuͤr seine Bemerkung Dank wissen, indem sie deutlich bezeichnet, aus welcher Quelle die obigen Erdichtungen ge— flossen find, und welche Absicht dabei zum Grunde gelegen hat, und heute noch zum Grunde liegt. Die Urheber je— ner Ereignisse waren auch die Urheber aller Luͤgen, wodurch sie veranlaßt und befoͤrdert wurden, und es ist unverkenn— bar, daß sie gegenwartig durch ähnliche Mittel aͤhnliche Er— eignisse herbeizufuͤhren wuͤnschen.
weiz.
Zuͤrch, 12. Juli. Die eidgenoͤssische Tagsatzung hat am 7. Juli, nach der feierlichen Eroͤffnung in der Muͤnster⸗ Kirche, bei geschlossenen Thuͤren ihres Sitzungs⸗-Saales den umstaͤndlichen Vortrag ihres Praͤsidenten uͤber die aͤußern und innern Verhaͤltnisse des Bundesstaats angehoͤrt. Es wurden sehr vollstaͤndig die verschiedenen Momente dieser Verhaͤltnisse aufgezählt, welche die voroͤrtliche Behoͤrde das Jahr hindurch beschaͤftigt hatten; die auswartigen sind un— gefahr saͤmmtlich solche, welchen eben auch dle Tagsatzung nunmehr beschaͤftigen werden; mit den einheimischen verhaͤlt es sich anders, sie haben sich meist schon selbst befriedigend geloͤst, oder sie werden es noch weiter thun. Im eidgenoͤs— sischen Gruß der Gesandten wetteiferten die meisten diesmal wie seit langerer Zeit in buͤndiger Kuͤrze fuͤr den Ausdruck der eidgenoͤssischen Gesinnungen, welche zu bewaͤhren sie zum Bundestag gesandt wurden.
Die ersten Tage der Tagsatzung sind fuͤr Conferenzen
der Stande die das Bisthum Basel binden, benutzt worden,
und Beschluͤsse, in deren Folge die Promulgation der Bis—
thums⸗Bulle durch den Herrn Internuntius Gizzi bereits
Se. Majestaͤt
errn Bruder, den jetzigen Konig von Sardinien, auf
Sonntags den 13. Juli feierlich in Solothurn geschehen sind durch Eilboten an die betreffenden Regierungen . gen, zumal Abgeordnete und Repräsentanten von dlesen!
festlichen Zeremonie beiwohnen werden. Portugal.
Die Lissaboner Zeitung vom 28. Juni enthaͤlt (nt dem bereits letzthin erwaͤhnten Berichte uͤber die von
Truppen Dom Miguels bei Condeixa erlangten Vort
uͤber die Constitutionellen) ein Decret worin, — bel der zulaͤnglichkeit der nur theilweise in Ausfuͤhrung gebrach Anleihen — das Publikum zu freiwilligen Beiträgen an fordert wird, und als Empfaͤnger derselben die Raͤthe Ant ves Corta und Josi, Ant: Gomes Ribeiro ernannt wen
Privat-Briefe aus Lissabon, vom 28. Juni (in
ser Blättern) enthalten, außer mehreren (durch die
theilungen aus Englischen Zeitungem) bereits bekannten g richten, Folgendes:
Der Vicomte von Santarem, Minister der ausm
gen Angelegenheiten, ist seit gestern verschwunden,“ daß man sein Schicksal kennt. Einige sagen, er hahe
in Sicherheit gebracht, Andere behaupten, daß er verthf und ins Gefängniß geworfen worden sey. — Die Wichtgt der Begebenheiten setzt alle Geister in Bewegung; n
verliert sich in Muthmaßungen uͤber das, was beyofs Die waͤrmsten Anhaͤnger Dom Miguels versichern, d Kroͤnung am 39. 8 M. statt haben wuͤrde. Diese nung wird durch nichts gerechtfertigt, als daß die fuͤrh
Feierlichkeit vor zwei Monaten angefangenen Vorberch
gen, die unterbrochen worden waren, wieder fortgesett
den; man wendet jedoch keine große Thaͤtigkeit an.
wahrscheinlichste Ansicht ist, daß Dom Miguel nicht cha Koͤnig auftreten wird, als bis er den Erfolg der den s den Kabinetten gemachten Mittheilungen erfahren hat. — Der Globe berichtet aus Portugal: „Graf da! verließ Porto einen Tag eher als Villaflor, Palmelh Saldanha kamen aber in Wahnsinn zuruͤck und sagten, sey alles vorbei. Saldanha wollte ihm nicht glauben stieg sein Pferd und eilte zum Heere, das er in der tu sten Stellung vorfand und nach Porto zuruͤckschrieb, wenn der Feind ihm nur drei Tage Zeit ließe, er nig lein im Stande seyn werde, ihn abzuschlagen, sondern ihm eine foͤrmliche Schlacht zu liefern, worauf Villaflor Palmella ihm nachgingen. Saldanha meldete auch, er Gepäck fuͤr wenigstens 30, 000 Maun beim Heere vo den, mit dessen Huͤtung sich die Haͤlfte der Truppen ah ten muͤsse, daher habe er befohlen, den ef ren Theil i ben nach Porto zuruͤckzuschicken. Die Familie Harris, n zu Schiffe gegangen war, kam jetzt wieder ans Land.! Berichte lauten uͤbrigens sehr verwirrt durcheinander; wir sicher wissen, ist, daß General Saldanha sich mi Heere weiter zuruͤckgezogen hatte.“ Daß Marquis von Palmella sobald nach England ruͤckkehren werde, wird in den politischen Kreisen am
Ende Londons nicht geglaubt.
Spanien.
Madrid, 3. Jul. Ihre Königl. Majestaͤten verlf
Bilbao am 25. Juni und trafen am 26. in Vitorig nachdem Hoͤchstdieselben auf der Graͤnze der Provinz 1
die Huldigungen der General-Deputation derselben in
nehmen geruhet hatten. Sie genossen zufolge den, bis 30. Juni gehenden, Berichten aus genannter Stadt, f waͤhrend des erwuͤnschtesten Wohlseyns.
Des Infanten Don Francesco de Paula K H. den 26sten Juli und des Infanten Don Carlos K. H. 28sten d. M. von hier nach St. Ildefonso abgehen,!
J. J. M. M. daselbst zu empfangen. Turkei. Die Agramer Zeitung enthält Folgendes: Von der Bosnischen Gränze. Am 24sten d.
hatte der Vezier von Bosnien den im Lager bei der Hm stadt Sarajewo versammelten Truppen den Befehl ertse
sich nach der aus Konstantinopel angekommenen Egalisirn Vorschrift ju uniformiren, nach Orlovo-Polie naͤchst
Drina auszuruͤcken, und dann nach Servien uͤberzusth
Hussein⸗Begh, Capitain von Gradasacz, bekleidete sich!
einigen Agas und Beghs zuerst mit der Uniform, woran uͤbrigen Tuͤrken in solche Wuth geriethen, daß sie die!
Bekleideten in Stuͤcke hieben, nur der Capitain rettete durch schnelle Flucht; dieses war das
Stadt, und besetzten sie mit Kanonen; der eben auf
Flucht begriffene, von Konstantinopel abgesandte Kaptst
halten wird.
3 die Zeichen zum allgen nen Aufruhr; der sich mit bewaffneter Macht widersehts Vezier wurde uͤberwaͤltigt und gefangen gesetzt, die Aufw ler bemaͤchtigten sich der Citadelle, sperrten alle Thore!
ta wurde eingeholt und in Gewahrsam gebracht, wel— uch mit dem vom Vezier nach Konstantinopel gesand⸗ Eilboten der Fall war; hierauf beinaͤchtigten sich die thaber der obersten Gewalt, und verbreiteten im der
en Provinz die zuͤgelloseste Anarchie, erklaͤrend, daß die⸗
Krieg ungerecht, und, eben so wie die eingefuͤhrten rungen, den Gesetzen des Alcorans zuwider wären, die wen wurden dann in ihre Heimath entlassen, und uͤbten shrer Ruͤckreise meist aus Mangel an Sold und Ver— ung und in Folge der eingerissenen Anarchie die heil— sten Excesse und Pluͤnderungen aus. Dem Vezier sind Seiten der Rebellen Versohnungs⸗Maßregeln vorgeschla— worden, deren Resultate jedoch noch nicht bekannt sind. Wege, welche von der untern Donau nach Konstantinopel fuͤhren.
Der Herr von Stuͤrmer in seiner Reise nach der Haupt— der Tuͤrkei erzählt, daß es fuͤnferlei Arten gebe, die e von Bukarest nach Konstantinopel zu machen: 1) mit monatlich abgehenden Gesandtschafts-Janitscharen, 2) ben Fuͤrstlichen Courieren, 3) mit eigner Equipage, 4) sohnwagen, die oft von Rustschuck abfahren, 5) mit zanen. Die erste Manier war sonst wenigstens die beste sicherste, und die ganze Reise wurde auf diese Weise in 7 Tagen zuruͤck gelegt, und zwar zu Pferde. Die e Art ist etwas weniger sicher, weil die fuͤrstlichen Bo— icht so respeetirt sind als die Janitscharen. Mit eigner zenheit ist oder war es nicht anders rathsam zu reisen Begleitung eines Janitscharen, der als Sauvegarde,
rte und Schaffner zugleich diente, und die Leitung der n Reise uͤbernahm. Zu einer Reise mit Lohnwagen t man gewohnlich 12 bis 14 Tage. Diese Wagen, ein der Landessprache Araba heißen, gleichen unsern heifen und einem Tuch, einer sogenannten Plane, uͤber⸗ en Fuhrmannswagen, die keine Sitze haben, sondern derselben mit Kissen und Polstern ausgelegt sind, auf
farben angestrichen und werden von Buͤffeln gezogen. acht Personen haben darin Platz. Die Karavanen
hen ebenfalls zwei Wochen, um den Weg von Rust—
nach Konstantinopel zuruͤckzulegen. Ein Karavan⸗Ba⸗
bestimmt die Lange der Tagereisen und die Orte, wo Sie kehren in den Chan's ein, welches
auftige Staͤlle sind, die mehr als hundert Pferde und
heite laͤuft rund herum eine Erhohung, auf welcher der nde seine Matte ausbreitet und wo hie und da Kamine racht sind. .
'Es giebt eine Art Post Einrichtung in der Tuͤrkei und Stationen zum Wechseln der Pferde, aber nur Reit— n. Der Weg, den die Reisenden gewohnlich nehmen,
Schumna oder Schumla (4 Meilen), nach Parawadi heilen). Diese Stadt hat 3000 Einwohner und liegt em Felsenthale am Fluß Sultanlar, in einer maleri— Gegend, und man betritt nun das Gebirge. Der Weg hr mit Gesträuch verwachsen, laͤuft vier Stunden lang einen Wald und den Paß Kadir Derbend bis Aidos eilen, und von da wieder im Walde fort bis Fakih weilen, wo man das Gebirge im Ruͤcken hat. Aidos auf dem suͤdlichen Hange des Berges Mangelle, den lefes Thal von dem Haͤmus trennt. Alle diese Oerter Stationen, wo man Pferde wechselt, bis Kirkilisse oder tkklesie, 40 Kirchen (6 Meilen), von wo man die letz— 2 Meilen bis Konstantinopel mit denselben Pferden klegen muß. Man braucht dazu drei bis vier Tage, und Nachtlager entweder in Karischduran (Karisteran) und dos, oder in Burgas, Tschorlu und Bivados. Von i an läuft der Weg am Strande hin, durch Bivados, ee sekmendsch (große Bruͤcke, weil hier eine von man Bruͤcke uͤber den Karat fuͤhrt) und Kutschuk Tschek— che (kleine Bruͤcke) bis zur Hauptstadt. Die letzten drei nden, von dem eben genannten Orte an, ist der Weg astert. Die ganze Laͤnge des Weges von Rustschuck bis antinopel betraͤgt demnach 53 Meilen, und von Para— oder dem Fuß des Balkan 39, so wie von Fakih, wo das Gebirge uberschritten hat, 235 Meilen.
Militairisch betrachtet, giebt es zwei Hauptstraßenzuͤge, bon der niedern Donau (in der Strecke von Rustschuück ju ihrem Ausflusse) in fast paralleler Richtung nach fantinopel fuuͤhren. Von diesen Straßen ist die östliche
heste und am meisten gebrauchte, weshalb auch die Ruf⸗
Lschalikavak (3 Meilen), Dobrol (23 GJ. Meilen), Aftan (37 Meilen), Papaskju (43 Meilen), Bujukderbend (4 Meilen), Akbunar E27 Meilen), und Adria⸗
en die Reisenden mit gekreuzten Fuͤßen ier Sie sind
chen fassen. Die Thiere lagern in der Mitte, und an
zem sie sich bei Rustschuck haben uͤber die Donau setzen , geht von da nach Rasgrad oder Hesargrad (6 Mei⸗
II. angefangene und von Selim II. vollendete stei⸗
sen sie in dem gegenwartigen Kriege zu ihrer Operations Linie gewählt haben. Sie vereinigt die Straßen, welche von Hirsowa, Braͤilow, Isaktschi und Ismail nach dem Tra— janischen Walle fuͤhren, und lauft über Basardschik nach Parawadi, wo sie in die oben beschriebene Hauptfahrstraße faͤllt, welche die Reisenden gewohnlich von Rustschuk nach Konstantinopel nehmen. Sie ist öͤstlich von zweien Seiten⸗ straßen begleitet; die eine, groͤßtentheils schlecht und unfahr⸗ bar, zieht sich mit wenigen Unterbrechungen längs der Kuͤste hin bis nach der Hauptstadt; die andere liegt in der Mitte von beiden, laͤuft uͤber mehrere kleine Ortschaften, und en— digt in Varna. Den vorhandenen Nachrichten zufolge kann sie als Colonnenweg benutzt werden. Von Kirkiliffe geht ein wahrscheinlich bloß fuͤr leichtes Fuhrwerk brauchbarer Seitenweg auf der Höhe des Strandschea-Gebirges bis nach Konstantinopel. Dieses Gebirge ist ein Ast, den der Balkan ausstoͤßt, und der das Gerippe der Thracischen Halbinsel bildet. Basardschik liegt an den Ufern des Taban, eines Nebenflusses der Donau, in einer sumpfigen Ebene, 8 Mei— len vom Schwarzen Meere entfernt. Die Stadt zählt etwa 6009 Einwohner. Kirkilisse zahlt 7 — 8000 Einwohner, und liegt in einer sehr angebauten Gegend.
Der zweite Hauptstraßenzug hat drei Anfangspunkte an der Donau, Rustschuk, Turtukay und Silistria. Die von den beiden ersten Orten auslaufenden Straßen vereinigen sich in Rasgrad, und die von Silistria stoͤßt in Schumna oder Schumla mit ihnen zusammen. Diese Stadt liegt am Abhange eines Felsenberges, am Fuße des Balkan. In den Kriegen zwischen Rußland und der Pforte war sie gewoͤhn⸗ lich der Sammelplatz der Tuͤrkischen Armee, und dafuͤr ost der Schauplatz blutiger Ereignisse. Von Schumla aus wen— det sich der Weg ins Gebirge nach Smedova (33 Meilen), Meilen), Karnabat
nopel (45 Meilen) oder Edrene. Von Rustschuͤk fuͤhrt noch eine Seitenstraße uͤber Osman-Bazar und Kasim nach Kar⸗ nabat. In Araba⸗Burgas vereinigt sich die Straße mit der von Kirkilisse herabkommenden oͤstlichen, und die Entfernung zwischen Edrene und Araba⸗Burgas wird auf 10 Meilen angegeben; doch kann man annehmen, daß alle die hier fuͤr die westliche Straße erwaͤhnten Distancen etwas zu groß sind, weil es nicht wahrscheinlich ist, daß der Laͤngen-Unter⸗ schied der beiden Hauptstraßen, wie es hieraus folgen wurde, 15 Meilen betrage. Wahr ist es indeß, daß die Straße uͤber Adrianopel, die nach Uebersteigung des Gebirges im Thal der Maritza fortlaͤuft, nicht nur länger, sondern auch schlech— ter ist, als die uͤber Kirkilisse. In Adrianopel nimmt jene die uͤber Nissa und Sophia aus den Oesterreichischen Staa⸗ ten herkommende Hauptstraße auf. Diese ist auch sehr schlecht, und die Oesterreichischen Cabinets-Boten nehmen lieber und gewohnlich den Weg uͤber Bukarest und Rustschuk. Adrianopel, Andrinopel oder Edrene ist nach Konstan⸗ tinopel die groͤßte Stadt von Rumelien oder der Euro— paͤschen Tuͤrkei. Sie zaͤhlt gegen 100,900 Einwohner, hat Mauer und Graben, und liegt in einer frucht
baren, besonders an Wiesewachs reichen Ebene, am Zusam—
menfluß der Tundscha und Arda mit der Maritza. Auf der Westseite wird sie durch ein vierseitiges Fort beherrscht. Sie hat, die Gaͤrten mit eingeschlossen, gegen fuͤnf Stunden im Umkreise, enthaͤlt mehrere Moscheen, zwei steinerne Bruͤcken uͤber die Maritza und andere Werke der Baukunst, wohin auch der Bazar von Ali-Pascha zu rechnen ist. Hier wird viel Handel, theils nach der Levante, theils nach den Abend— laͤndern, getrieben, und dient diese Stadt als ein Handels— Depot zwischen dem Orient und Oceident.
Die obgenannten beiden Haupt⸗Straßenzuͤge stehen durch mehrere Seiten⸗Communicationen mit einander in Verbin— dung; die hauptsaͤchlichste davon ist die, welche durch die große von Rustschuk uͤber Schumla und Parawadi nach Varna fuͤhrende Straße gebildet wird. Minder wichtig sind die von Karnabat nach Aidos und nach Fakih, von Fakih nach Adrianopel, und von Adrianopel nach Kirkilisse.
Die noͤrdlichen Gegenden der Europaͤischen Tuͤrkei, die mehr von Bulgaren und andern Nationen als von Tuͤrken bewohnt werden, sind viel angebauter, reicher an Doͤrfern, und folglich fruchtbarer, als die suͤdlichen nach Konstantino— pel hin gelegenen Provinzen, wo sich die Tuͤrkische Bevoͤlke⸗ rung zusammendraͤngt, und wo der Boden entweder sandig, oder sehr lehmig ist, fo daß oft sechs Paar Ochsen vor einen Pflug gespannt werden muͤssen. D3n kommt nun noch, daß die Tuͤrken faul sind und den Ackerbau nicht lieben. Von Araba Burgas aus bis in die Naͤhe der Ce nch ae ist daher das Land mehr ode als bebaut, und bietet dem