Aufsatze stellt es namentlich die Frage auf: ob es bel Gelegenheit einer Bittschrift angemessen gewesen ware, uͤber einen Ge— genstand zu discutiren, der ohnehin einen der Anklagepunkte gegen das vorige Ministerium bilden werde, und untersucht dieselbe in ihren Beziehungen zu der Königlichen Praͤroga— tive, zu der Wuͤrde der Kammer und zu der Anklage gegen Herrn v. Villele selbst. „Der Monarch,“ sagt jenes Blatt unter andern, „hat sich bei Aufloͤsung der National ⸗ Garde nur seines Vorrechts bedient; fuͤr das Koͤnigthum ist durch diesen einzigen Umstand Alles entschieden, fuͤr das Ministe⸗ rium, Richts; denn dieses ist fuͤr die Rathschlaͤge, die es dem Koͤnige ertheilt, der Kammer verantwort— lich; mit einem Worte, eine schlechte Verordnung kann nie zum Vorwande eines Aufruhrs dienen aber immer einen Grund zur Anklage des Ministeriums abgeben. Und bei diesen Grundsaͤtzen unserer Regierung steht nicht zu befuͤrchten, daß die Ausuͤbung der Koͤnigl. Praͤrogative den Volks-Freiheiten jemals verderblich werde; denn wer rath dem Könige? die Minister; wer macht die Minister? die
Deputirten Kammer; wodurch entsteht diese durch die Wah⸗ len; und wer macht die Wahlen? Frankreich. Mithin wird
Frankreich stets frei seyn, wenn es nur will, und die Köoͤnigliche Praͤrogative, weit entfernt, dem Volke Gefahr zu bringen, seiht demselben vielmehr seine Kraft. Wovon handelt es sich nun in der gedachten Sitzung? von einer allgemeinen Organisation der National⸗Garden im ganzen Koͤnigreiche und von der Zuruͤcknahme der Verordnung, wodurch die Pariser National⸗Garde aufgeloͤst worden ist, mithin von zwei ganz verschiedenen Gegenstaͤnden. War, fragt man aber, diese Aufloͤsung nicht eine schlechte Maaßregel? Ganz gewiß. — Muß man sie daher nicht wieder gut machen? allerdings; aber man warte dazu das Gesetz ab, welches die saͤmmtlichen National⸗Garden neu organisiren wird. — Aber muß jener Fehltritt nicht mindestens gebuͤßt werden? Freilich, und des— halb versetzen wir das vorige Ministerium in den An— klagestand. Es handelt sich mithin nur fuͤr die Zukunft, um die gedachte neue Organisation, und fuͤr die Ver— gangenheit, um eine Anklage des Ministeriums. Nicht den Ministern, sondern der Anklage⸗Commission, mußten da⸗ her die betreffenden Bittschriften überwiesen werden, und wir haͤtten wohl gewuͤnscht, daß Hr. v. Martignac hierauf hin— gedeutet haͤtte. Man schien uͤberhaupt in jener Sitzung ganz vergessen zu haben, daß bereits eine Anklage gegen das vo—
rige Ministerium im Werke ist und daß die Aufloͤsung der
National-Garde mit ein Haupt-Gegenstand derselben seyn wird. Haͤtte nur irgend Jemand in der Versammlung hieran erinnert, so wuͤrde die Sache viel ruhiger abgelaufen seyn; so aber schien es, als ob Hr. v. Martignac die Be— wahrung der Koͤniglichen Praäͤrogative bloß zum Vorwande naͤhme, um jede Discussion zu vermeiden; der Praͤsident gewann das Ansehen, als ob er partheiissch zu Werke ginge, und mit seinen Freunden zerfallen ware, ein Theil der Versammlung fuͤhlte sich zuruͤckgesetzt, Tumult, und Geschrei traten an die Stelle des kalten Blutes, und ein improvisirter Vorschlag zu einer Supplik an den Koͤnig war das endliche Resultat einer Sitzung, wodurch im Uebri— gen keine Aenderung in der Zusammensetzung der Kammer herbeigefuͤhrt worden ist. Eine Nacht hat hingereicht, um ein augenblickliches Mißverstaͤndniß zu heben. Jedermann weiß jetzt, woran er sich zu halten hat. Die Tages-Ordnung hat nur die Forderung der Aufhebung der gedachten Ver—
ordnung beseitigt; die Anklage⸗Acte wird schon das Ministe⸗
rium treffen, welches die Aufloͤsung der Pariser National— Garde angerathen hat. Wir wiederholen es daher: Nichts hat sich geandert; Minister, Praͤsident, Deputirte, Alle koͤnnen sich sagen, daß sie noch heute sind, was sie vorgestern waren.“
Die Gazette de France tadelt es, daß in dem Augen— blicke, wo eine Bittschrift, welche die Koͤnigliche Präroga— tive beeintraͤchtige (der Antrag auf Wiederherstellung der Pariser National⸗Garde), von der Majoritaͤt der Deputirten⸗ Kammer durch die Tages-Ordnung beseitigt wird, ein Mit— glied dieser Kammer (Hr. Salverte) mit demselben Antrage hervortritt, den die Versammlung so eben erst verworfen hat. „Was soll man“ fragt jenes Blatt, „von einem fsol— chem Betragen denken? Es ist schwer, ihm einen Namen zu geben; gewiß ist es aber, daß dasselbe weder von Weis— heit, noch von Vernunft, noch von Unterwerfung unter das Recht der Majoritaͤt zeugt. Weshalb hatte denn aber wohl Herr Salverte es fuͤr gut befunden, einen Vorfall zu ver— anlassen, welcher in unsern parlamentarischen Annalen viel— leicht ohne Beispiel ist? — Weshalb? der Grund ist einfach: weil man zu dem Jahrestage des 14. Juli (wo im Jahre 1759 die Bastille erstuͤrnt wurde) in der Hauptstadr die Leidenschaften aufregen wollte.“
Herrn N. A. Ondernard zum Bischof von Namur mig
haͤtte.
laͤndischen Minister bei der Tagsatzung ernannt worden,
Der Praͤfekt des Departements der Nbhon. Muͤndun Rodrigo im Beiseyn des Domkapitels und aller Graf von Villeneuve, zeigt in einem Umlauf-Schreiben M Fsorden von San Sebastian eingesegnet. aten d. M, den Maires seines Departements an, daz Fie Gemahlin des an hiesigem Hofe akkredidirten
in Marseille und der Umgegend herrschende Krankheit . Franzoͤsischen Botschafters, Vicomte de St Priest sern mit großem Gefolge hier angelangt, wodurch ein
zig und allein die natuͤrlichen Blattern sind, die sich
Vernachlaͤssigung des Einimpfens immer mehr zu verbret el an Pferden auf den Post-Stationen zwischen Ma— drohen, und als eine Folge der heißen Witterung nur ‚. and Burgos entstanden ist, welcher die Ankunft der so bösartiger sind. Derselbe bemerkt zwar, daß auch Nen Franzoͤsischen Post um mehrere Stunden verspaͤ— den Eingeimpften sich zuweilen Pocken zeigen, die man ml mit dem Namen Varioliden belegt, daß diese aber im Al meinen durchaus gutartig sind und das Vertrauen zu h Vaccination in keiner Art schwaͤchen duͤrfen. (Wir hap bereits gestern gemeldet, daß das Uebel seit dem sten d.) im Abnehmen begriffen ist.)
Niederlande.
Bruͤssel, 15. Juli. Ihre Majestaͤten der Koͤnig n
die Koͤnigin nebst Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin riane sind am 1Jten Morgens im Haag angekommen. J Veranlassung dieser Reise giebt man die nahe bevorstehe Niederkunft Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin Frien der Niederlande an. Die Zeitung aus dem Haag meldet die Ernennung
ö .
* Schleier, welcher die Begebenheiten in Portugal s, reizt die oͤffentliche Neugierde von Tage zu Tage denn man hat hier weder durch Correspondenz noch die Zeitungen irgend eine sichere Nachricht uber das, ch n diesem Lande ereignet. Dieses Stillschweigen laßt im Publikum die verschiedensten Geruͤchte und mehr weniger gegruͤndete Vermuthungen. Hoöͤrt man die ischen, fo hat der Infant Dom Miguel die Consti⸗ nellen vernichtet, und laßt eine große Zahl der Rebellen n, indem er die Uebrigen seiner friedlichen Herrschaft irst. Den Liberalen zufolge, die weit entfernt sind, chen zuzugeben, steht Dom Miguel auf dem Punkte tallegen, und sieht sich von dem groͤßten Theile des Fund der reichen Eigenthuͤmer verlassen. Dies bestaͤ— ch nach der Versicherung dieser Parthei außer dem eigen der Lissaboner Correspendenz noch besonders da— daß die Regierung Alles anwende, um den wahren b der Dinge in jenem Lande zu verbergen, was sie ge— scht thun wuͤrde, wenn dieser den Wuͤnschen der Apo— hen entspraͤche. Diese einander geradezu entgegengsetz⸗ weinungen vermehren die Ungewißheit und beweisen äaß das ungluͤckliche Land sich im Zustande der Zerruͤt, befndet. Die kleine Festung Balenza do Minho soll en Constitutionnellen blokirt werden, sie liegt an der äung des Minho, der Portugal von Gallizien scheidet;
Bemerken: Wenn wir gut unterrichtet sind, so werda) naͤchst keine andere Bischoͤfe weiter ernannt werden.
Die von Sr. Maj. dem Koͤnige ernannte Commsp fuͤr den hoͤheren Unterricht, welche sich seit fuͤnf Weh taͤglich im Haag versammelte, ist am letzten Freitag aug ander gegangen. Man sagt, daß sie gegen Ende des Ih von Neuem zusammentreten wird; dies ist aber sehr ungen
Nach einem Bericht des Capitain Paulsen, der! Groͤnlaͤndischen Wallfischfang nach Flensburg zuruͤckgef— ist, hatte das Schiff „de Nederlander'“, Capitain Adtj das in den ersten Tagen des Mai aus dem Hafen von lingen abgegangen ist, 3000 Seehunde gefangen. Uebrs war der Fang nicht gluͤcklich, denn bis zum 10. Juli man noch keinen Wallfisch gefangen. An diesem Tage in jenen Gegenden ein starker Sturm, aber der Cap hatte nicht gehoͤrt, daß eins der Fahrzeuge Havarie erl
ering angegeben.
da die Rückkunft des Koͤnigs und der Koͤnigin nach id nahe bevorsteht, so hat die hiesige Municipalitaͤt rsammelt, um zu bestimmen, ob nach dem Beispiele taͤdte und Provinzen, in denen Ihre Majestaͤten mit ichen Festlichkeiten empfangen wurden, auch die Stadt id Vorbereitungen zu einem solchen Empfange machen in welchem Falle die dadurch veranlaßten außerordent— Ausgaben durch eine neue, auf die öͤffentliche Consum— legende Auflage zu decken waͤren. Der Corregidor
Die Amerikanische Brigg Van Couver, die am 16. von Batavia abgegangen ist, hat keine officiellen Nachrie mitgebracht, aber die mit ihr angekommenen Privat-W sind sehr beruhigend. ö Die National⸗Brigg Oromage hat von Padangt westlichen Ufer von Sumatra Briefe gebracht, die bis 19. Februar gehen. Jene Gegenden genossen nach densth der vollkommensten Ruhe. Das National-Schiff Pan sollte auch gegen Ende Februar absegeln. Durch das Lt schiff Kortenaar sind 24 Kisten Steinkohlen angekomm die man auf der Insel Java in der Residenz von Bath entdeckt hat. Man will in den Niederlanden Versucht! diesen Proben anstellen und sich uͤberzeugen, ob diese Eh kohlen zu demselben Gebrauch wie die unsrigen geeignets Dies wuͤrde fuͤr die Dampfschifffahrt nach Indien vont berechnungsbarem Nutzen seyn.
Das Haager Journal sagt: Man meldet aus! Schweiz, daß Herr von Reinhold, der kuͤrzlich zum Nith
Elfer fuͤr den Konig vortheilhaft bekannt ist, billigte astellung von Festlichkeiten, aber tadelte hoͤchlich das zu itung der Kosten vorgeschlagene Mittel, weil die Ein— r Madrid's schon zu sehr belastet seyen, und es viel— der Municipalitat, die ihre Liebe fuͤr den Koͤnig zu sich beeifere, obliege, die Kosten zusammen zu bringen; bst, der die Ehre 3 an der Spitze eines so ehren— en Collegiums zu stehen, biete von seiner Seite 30,000 nan. Dieser mit Warme und Adel ausgesprochene hlag bewirkte den Entschluß, daß die Festlichkeit Statt sollte, ohne die Einwohner der Hauptstadt mit einer Auflage zu belasten. . Die oͤkonomischen Reformen werden, trotz den Schwie— en, welche der desfallsige Plan in seiner allgemeinen ndung macht, ausgefuͤhrt. Von allen Staͤnden leidet Militair am meisten darunter, weil nach den neuen Be— ungen die Militairs, welche die Constitution fruͤher als Maj. beschworen haben, ohne Pension entlassen werden, nicht die Gnade des Koͤnigs ihnen in Ruͤcksicht fruͤherer Staate geleisteter Dienste Huͤlfe gewahrt. Dieser eine g zerruͤttet in einem Augenblick die Existenz einer Menge airs von allen Graden, welche den groͤßten Theil der Re— sons-Armee auf der Insel und der Garnisonen von Ca— Barcellona und Saragossa, Corunna, Ferrol ꝛc. aus— len. Eine große Anzahl dieser Officiere verdient die⸗ chicksal durch ihr Benehmen bei dem Aufstande auf nsel, in Barcellona und Gallicien; ein anderer Theil leistete, von den Umstaͤnden fortgerissen, jenen Eid, der ihre Familien ungluͤcklich macht. Dieser Schritt wird sse Reclamationen herbeifuͤhren und darum einer Mo— tion beduͤrfen.
Die Franzosen haben angefangen, Cadix zu raͤumen. im Pariser Constitutionnel enthaltene Nachricht, daß Theil der Garnison von Cadix durch das Geschwader den Balearischen Inseln werde gebracht werden, die der Behauptung jenes Blattes von Spanien an Frank— abgetreten worden, ist ganz unwahrscheinlich. Betrach— man die Wichtigkeit dieser Inseln nach allen Beziehun—
auftragt ist, derselben folgende Punkte vorzulegen: daß Recrutirung fuͤr die im Niederlaͤndischen Dienste stehen Schwelzer-Regimenter, mit erstem Oktober d. J. aufht wird; daß diese Regimenter im December 1829 entl werden sollen; daß die Offieiere derselben mit ihrem Gu in den Niederlaͤndischen Dienst uͤbertreten koͤnnen, wenn sich einer genuͤgenden Pruͤfung unterwerfen und allenthäh dienen wollen, wo die Regierung sie hinschickt; daß die! fiziere, welche den Dienst verlassen wollen, einen Hall bis zum Ablauf der Capitulation beziehen werden; em! daß man den Soldaten zwei Drittel ihres Soldes bis Ablaufe ihres vierten Dienstjahres zusichern wird.
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Madrid, 3. Juli. Se. Majestaͤt haben den Don] seph Santiogo Rodriguez Zorrilla, Bischof von Santi in Chili zur Belohnung seiner ausgezeichneten Dienste bewiesener Treue das Großkreuz des Koͤnigl. Ordens J belle der Katholischen zu verleihen geruhet. Waͤhrend des Aufenthalts des Koͤnigs von Spam
in San Sebastian geruhete derselbe den ersten Stein dem neuen Rathhause, welches seit dem Bombardem durch die Englaͤnder im Jahre 1813 noch nicht wieder gebaut worden war, am 15. Juni Hoͤchsteigenhaͤndig legen. Der Stein wurde hierauf von dem Bischof n
ihl sowohl der Belagerer als der Belagerten wird als
tadt, der durch eine erprobte Rechtlichkeit und durch
gen, so wird es undenkbar, daß die Spanische Regierung sie zur Entschädigung fuͤr ihre Schuld, die nicht 15 Millio— nen Piaster betragt, abtreten werde.
Das erste Regiment der Koͤnigl. Garde in Madrid hat Befehl erhalten, nach Cadix, als Garnison zu gehen. Der— selbe Befehl ist an andere Regimenter in den sudlichen Pro⸗ vinzen ergangen. Die Garnison von Badajoz wird durch ein Regiment der Madrider Garnison, das sich unverzüglich in Marsch setzen wird, verstärkt werden. ;
Im Diario mercantil de Cadix wird eine 18jährige Negerin oͤffentlich zum Verkauf ausgeboten und im Diario von Madrid bietet man Namen alter Familien mit den dazu gehörigen Adelsbriefen feil. Da in Spanien jeder— mann nach Willkuühr den Namen seiner Mutter, Groß— mutter u. s. w. dem seinigen hinzufügen kann, so giebt es jetzt sehr viele Personen, die, um ihr Leben zu fristen, alte Pergamente von der gedachten Art mit einer Anzahl be— ruͤhmter Namen zu verkaufen suchen und sich fuͤr ihre uͤbrige Lebenszeit mit einem Familiennamen begnuͤgen. Im Diario von Madrid finden sich sehr haufig dergleichen Anzeigen, und Liebhaber erhalten sonach Gelegenheit sich fuͤr ein Billiges kuͤnftighin Hurtado de Mendoza, Gam⸗ boa, Pano, Davatos, Herrena, Espinosa ꝛc. ꝛc zu nennen. Ein Handels-Artikel seltsamer Art, wozu nur allein das große Etend, was in allen Klassen herrscht, Veranlassung gegeben hat.
Zwei aus Manila in Cadiz angekommene Handels -Fre— gatten haben die Nachricht mitgebracht, daß in dem Phi— lippinischen Archipel die groͤßtgz Ruhe herrsche und man mit dem dasigen General-Kapitain Ricafort allgemein zufrie— den sey. ; ;
It alten.
Rom, 5. Jul. Der Papst hat den Cardinal Giorgio Doria Pamphili zum Groß⸗Prior des Hierosolemiten⸗Ordens in Rom ernannt. ö
In den letztverwichenen Tagen betrug die Hitze hier fortdauernd etliche und 20 bis 25 Grad.
Neapel, 2. Juli. Ihre Majestaäͤt der Koͤnig und die Koͤnigin, nebst den Koͤnigl. Prinzen und Prinzessinnen stat— teten heute dem Prinzen von Salerno Ihren Besuch ab, um Demselben zu seinem heutigen Geburtssfeste zu begluͤck⸗ wuͤnschen. .
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Aus Trlest vom 7. Juli schreibt man; Ein Schiffs-Ca— pitain, der in 18 Tagen von Zante und Korfu eintraf, mel—⸗ det, daß bei seiner Abfahrt von ersterem Ort mehrere mit Lebensmitteln, wie man sagte nach Morea bestimmte Kauf— fahrtei⸗Schiffe von Alexandrien angekommen, auch mehrere derselben wieder nach Syra abgegangen waren, von wo sie, trotz der Blokade, nach Morea zu gelangen trachten werden. Mit diesen Schiffen erhielt man die Bestaͤtigung der militai⸗ rischen Blokade des Hafens von Alexandrien, wobei blos den Kriegs- und Munitions⸗Schiffen die Ein- und Ausfahrt ver⸗ boten ist, die Merkantil⸗Schiffe aber, selbst wenn sie mit Le⸗ bensmitteln beladen sind, frei passiren durfen. — Von Korfu durften weder großere noch kleinere Schiffe nach Morea ab— gehen. Viele, den Hydrioten und Spezzioten gehoͤrige Ca— pitalien wurden in Korfu von der Regierung in Beschlag ge⸗ nommen, und man sagt, daß das Naͤmliche auch in Malta geschehen sey. .
— Von einem, nach mehrjährigem Aufenthalt in Aegyp— ten zu Anfang Juli durch Florenz gegangenen Reisenden, hatte man daselbst Nachrichten aus Alexandrien erhalten. Den⸗ selben zufolge hat der Pascha dermalen v bis 10,909 Mann guter disponibler Truppen, die groͤßtentheils von Fraͤnkischen Officie⸗ ren besonders Franzosen und Italienern angefuͤhrt werden. — Die von ihm errichteten Manufacturen von Seide, Baum— wolle und Eisenwaaren halten sich, aber ohne reellen Nutzen fuͤr den Pascha, weil die Beamten bei dem Verbrauch des
Materials nicht die gehoͤrige Oekonomie anzuwenden verste—
hen. Man wußte in Alexandrien nichts bestimmtes daruͤber, welche Parthei Ali⸗Pascha unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤn— den ergreifen werde; aber man glaubte ziemlich allgemein, daß er versuchen werde, sich so lange als moglich unentschlos⸗— sen und unentschieden zu zeigen. Voͤllige Unabhaͤngigkeit (meinte man) sey im Grunde das Ziel, nach welchem er strebe und das er durch guͤnstiges Zusammentreffen der Um— staͤnde zu erreichen hoffte.
Nachrichten aus Griechentand. Die Griechische Biene enthält (außer, der vorgestern mitgetheilten Instructian fuͤr die außerordentliche Regierungs⸗ Commission) folgenden Erlaß des Praͤsidenten: