1828 / 204 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

reich nicht die in England uͤblichen Local⸗Taxen erhebz: der Buchstabe des Tractats sey nicht verletzt er n 7 Nach der Bemerkung des Herrn Att wood, daß, die von dem vorigen Redner berührten Abgaben, allzrdings auch in Frankreich erhoben wurden, ward die Motion angenommen. Herr Nobert Grant legte darauf dem Hause viele Bittschriften Britischer Unterthanen vor, welche in Folge der Confiscatlon ihres Eigenthums wahrend der Revolution Anspruͤche gegen Frankreich hatten. Durch Zu⸗ fall, sagte der Redner, sind die Bittsteller mit der Ueberrei⸗ chung ihrer Forderungen zu spät gekommen, so daß sie nicht mehr unter die Zahl Derer aufgenommen werden konnten, welche von dem Haupt ⸗-Fonds entschaͤdigt wiirden; Lord Lastlereagh hatte ihnen jedoch die Versicherung gegeben, ihre An spruͤche sollten ebenfalls befriedigt werden, wenn von dem genannten Fonds ein Ueberschuß bliebe. Da nun ein ziem⸗ lich bedeutender Ueberschuß zuruͤckblieb, so meldeten sie sich; allein, sobald sie vor der wegen die ses Gegenstandes nieder⸗ gesetzten Commission erschienen, traf sie ein fehr ver schiede⸗ nes Schicksal; einige ihrer Forderungen wurden gaͤnzlich ver— nichtet, einige weit unter ihren Werth reducirt. Ich hoffe nun, da die Anspruͤche der Bittsteller gerecht sind, daß die Regierung waͤhrend des Sommers oder überhaupt vor der naͤchsten Sitzung kein unumstoͤßliches Urtheil zum Schaden derselben aussprechen und keine unwiderrufliche Maaßregel zu ihrem Nachtheil ergreifen wird. Die Petitionen wür— den demnaͤchst niedergelegt und Hr. Robert Grant zeigte an, daß er in der naͤchsten Sitzung in Betreff derselben auf eine Adresse an die Krone antragen werde— ̃

London 2s. Juli. Der Herzog von Gloueester befin— det sich fortwährend zu Cheltenham, wo er den Brunnen von Spaa trinkt.

Der Herzog von Richmond, der Graf Aberdeen und der Kanzler der Schatzkammer besuchten gestern den Herzog von Wellington im Schatzkammer⸗Amte.

Graf Bathurst ging am Donnerstag Abend nach dem Wohnorte des Lord Grenville, zu Dropmore ab, um sich von dort nach seinem Landsitze zu Cirencester zu begeben.

Die Stadt Chatham ist durch die Ankunft des Befehls zum eiligen Abmarsch des dortigen s00 Mann starken Fuͤsi⸗ lier-Regiments nach Irland in plötzliche Unruhe versetzt worden. Keiner der Officiere hatte die geringste Erwartung, daß eine solche Truppen⸗Bewegung stattfinden wurde. Das ganze Negiment ging am 24sten ab, und wird sich uͤber Li— verpool nach Irland begeben. .

Die Brighton Gazette sagt: Wir konnen mit Bestimmt— heit melden, daß in der nächsten Parlaments-Sitzung M aaß⸗ regeln zur Ausfuͤhrung kommen werden, um die katholische Association wirksam zu unterdruͤcken, und den 45 Schillings⸗ Freisassen in Irland ihr Wahlrecht zu nehmen. Die drin— gende Nothwendigkeit dieses Schrittes wird nach den neue— sten Ereignissen Niemand mehr bestreiten, ausgenommen einige froͤmmelnde Selaven O'Connell's. Die Times bemerkt hierüber: „Wir duͤrfen uͤber diesen Gegenstand nur sagen, daß obige Maaßregeln, als man noch darauf dachte, sie an⸗ zuwenden, von den eifrigsten Katholiken-Freunden vertheidigt worden sind, daß man aber ganz davon abgewichen ist. Wir hoffen, daß die Regierung die 40 Schillings-Freisassen ihres Wahlrechts nicht berauben, sondern sie lehren wird, es besser zu gebrauchen. Wir bedauern, daß sehr eilig Truppen nach Irland gehen. Dies sind jedoch nur Vorsichts-⸗Maaßregeln.“

Anm Sonnabende war eine Versammlung der Dubliner Corporation zusammengekommen. Hr. Butler erklaͤrte sich in einer energischen Rede gegen das gegenwartige Verfahren der Roͤmischen Katholtken, und schloß damit, daß er folgende, Nesolution in Vorschlag brachte: „Der Lord Mayor und der Rath der Aldermaͤnner soll ersucht werden, sich mit den Sheriffs und Gemeinden zur Ernennung eines Aus schusses zu verbinden, welcher Bittschriften an die Haͤuser der Lords und der Gemeinen richten soll, um den 40 Schillings Frei— sassen, ihr Wahlrecht zu nehmen, da sie das auf sie gesetzte Vertrauen unter der Leitung und dem hinterlistigen Einflusse ihres politischen Priesterthums gemißbraucht haben, und ei— ner ungesetzmaͤßigen Versammlung, welche sich katholische Association nennt, und unter dem Vorwande, eine Emanci— pation zu erstreben, klar und erweislich, Nevolution zum Zwecke hat, eine gefaͤhrliche Macht verleihen.“ Diese Re⸗ solution ward einstimmig angenommen.

Der Zustand Irlands, heißt es im heutigen Boͤrsen, berichte der Morning-Chroniele, ist der Gegenstand des allgemeinen Gespraͤchs in der Eity am gestrigen Tage ge— wesen, und man hat noch größere Wichtigkeit an diefen Gegenstand geknuͤpft, da es positiv bekannt ist, daß die Re⸗ gierung auf dem Punkte steht, eine bedeutende Kriegsmacht

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zur Erhaltung der Ruhe hinuͤberzusenden. Es scheint allgemein eingestanden zu werden, daß die in den leß wentgen Tagen so häufig gewesenen Cabinets⸗Versamm gen sich fast ausschließlich auf die wachsende Unzufrien heit in Irland bezogen haben, und daß eine Macht! wenigstens 19,0909 Mann mit moͤglichster Eile dorthin senset werden sollte, indem die Minister solch: Nacht ten erhalten haben, welchen zu Folge jeder Verzug zweckwidrig sein würde. ten die Angelegenheiten Irlands aus einem um so ern ren Gesichtspunkte, da die Parlaments⸗Prorogation so m ist, und das Publikum daher der Mittel beraubt ist, sol Aufklärung von den Ministern zu erhalten, welche geehg sind, die Unruhe zu mildern

Zur Begraäbniß Feier des verstorbenen Primas von Gn britanien wird die Kirche von Canterbury mit schwat Tuche ausgeschlagen und mit dem Famillen, Wappen Verewigten geschmuͤckt. Gleiche Feierlichkeiten werden in Addington- und Lambeth-Kirche und im Erzbischöͤflichen laste Statt finden. Der Sarg des Erzbischofs besteht! Mahagoni, mit reichem Purpur⸗Sammet überzogen, und mit goldenen Naͤgeln prächtig verziert. Die Beer dign wird am nächsten Dienstage vor sich gehen.

Die Weber von Stroud haben sich, 000 an der 31 versammelt und beschlossen, sich der Reduction des Arb lohns zu widersetzen.

Der Bau des Londner Universitaͤt-⸗Gebäudes geht n vorwaͤrts; ein großer Theil des Geruͤstes ist schon abg eris so daß man das schoͤne Gebaͤude schon bewundern kann,

Nach New. Yorker Zeitungen zeigt sich schon jetzt Amerika die nachtheilige Wuͤrkung des neuen Tarifs, dem Interesse der südlichen Provinzen geradezu entgegen Die ackerbauende Klasse erwartet mit Besorgniß in Engl hoͤhere Einfuhrzoͤlle auf Baumwolle, Tabak und ann wichtige Amerikanische Erzeugnisse. Namentlich enty kelt sich in Süͤd-Carolina ein sehr unruhiger Geist. P fessoren sprachen in ihren Collegien „von dem Werth Union“, wodurch allgemein eine so unguͤnstige Stimm verbreitet wurde, daß man ganz frei von der Trennung Staaten sprach. Suͤdliche Zeitungen prophezeihen, daß! selbe, so wie innerliche Zwoste und Buͤrgerkriege, eintrn wurden.

In, der Havannah ist das gaͤnzliche Aufhören des ben Fiebers officiel bekannt gemacht worden, Die Dl soll dort ubrigens der Erndte sehr nachtheilig seyn.

Privat-Briefe aus Madeira enthalten uͤber den leh Versuch, die Verwaltung dleser Insel zu aͤndern, folge Nachrichten Der Gouverneur hatte die angesehensten

wohner zusammenberufen und ihnen die Frage vorgeh

ob sie unter Dom Pedro's oder Dom stehen wollten? Einstimmig entschted man sich fuͤr! ersten Darauf ward gefragt: ob sie den alten oder! neuen Gouverneur haben wollten? Da man sowohl! alten Gouverneur als den alten Sonverain erwaͤhlte, ward dem neuen hoͤflichst angedeutet, daß er sich zuruͤch

hen moͤgte. Deutsch land.

Hannover, 29. Juli. Se. Maj. der Konig hah geruhet, den Garde- Cujrassier- und Leib⸗Cuirassier⸗R mentern diejenige Benennung wiederum beizulegen, wiel sie vor der feindlichen Invasion führten; demnach erste hinfuͤhro den Namen „Garde du Corps“ und letzteres Namen „Leib-Regiment“ erhalten soll. Uebrigens sol bei den Garden zu Pferde, wie es schon bei den Gar zu Fuße geschieht, die Nummern kuͤnftig wegfallen, n chemnach die Nummerirung mit dem Isten oder Leib⸗) giment ihren Anfang nimmt.

Auch haben Se. Koͤnigl. Maj. menschen Uhlanen-Regimente den Ramen „Koͤnigs Uhlann und dem zten oder Goöͤttingschen Husaren⸗Regimented Namen „Herzog von Cambrioge Königlich? 5 oh eit / j gelegt.

Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Erb-Großherzog und! Etb⸗Großherzogin von Meklenburg⸗Schwerin sind am 25 d. M. von Pyrmont hieselbst eingetroffen und haben! 27sten d. die Reise nach Ludwigslust fortgesetzt. Heute m die Herzogin von Lucca Koͤnigl. Hoheit von Pyrmont h eintreffen, um sich morgen weiter nach Dobberan zu begeh⸗

Muͤnchen, 25. Fuli. Unter den gestern in der zu ten Kammer geaͤußerten Ansichten über das Budget i 1835 erregten besonders jene des Abgeordneten Grafen z Taufkirchen Aufmerksamkeit, der sich uͤber die Verhaͤltn

Beil!

Miguels Regler

dem sten oder

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Dle Fonds⸗Speeulanten betri

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zur Allgemeinen greußis

der Armer verbreitete und an den gemachten Ersparungen Manches tadelte. Am Schluß sprachen die Ministerial⸗Räthe von Wirschinger und von Greiner ünd der Staars Rath von Knopp. Letzterer wies die Beschuldigungen hinsichtlich der

vorgenommenen Reduction des Heeres zuruͤck, welche, wie er

nachzuweisen bemuͤht war, weder den Dienst noch das Avan— cement beeinträchtigt habe und gegen die aͤngstliche Erwar⸗ tung der Armee ausgefallen sey, demnach auch in der selben keine unzufriedene Stimmung erzeugt haben koͤnne, wie in der Discussion behauptet worden. z

In der heutigen (i02ꝛten) Sitzung erfolgte die Bera⸗ thung uͤber den Beschluß der Kammer der Reichsraͤthe, in Betreff des Conseriptions⸗Gesetzes. Nachdem die einzelnen Modisicationen, Wuͤnsche und Antraͤge theils angenommen, theils verworfen waren, wurde der Gesammt⸗Beschluß ver⸗ lesen und genehmigt. Hierauf folgte in geheimer Sitzung die Abstimmung über die Rechnungen der vorigen Finanz⸗ Periode. Dem Vernehmen nach sind dieselben anerkannt worden. . Frankfurt a. M., 28. Juli. Da im Laufe der ver— wichenen Woche von Wien, Paris und London keine nahm— haften Schwankungen der Effecten⸗Course gemeldet wurden, so bemerkte man auch an hiesigem Platze fast keine Verände⸗ rung in den Notirungen der courantesten Papiere. Metalliq. varürten nur zwischen 93136 und 9353; Aetien zwischen 1285 und 4288; Partial Hbligationen zwischen 124 und 1223. Dabei war aber in allen Effecten ziemlich viel Ümsatz gegen baar, indem sich eines Theils bei dem immer noch anhalten⸗ den Geld⸗Ueberfluß, niederm Discont« und wenigen Wech⸗ seln, die sich zum discontiren zeigten, viele Capitalisten zu Anlagen in Staats⸗Papieren neigten, auch andern Theils den Speculanten aufs Steigen vielt Gelder auf mehrere Monate gegen Deponirung von Effecten zu 3z pCt. ange— boten wurden. Die Speculanten aufs Fallen hatten zwar in der letzten Zeit kleine Parthien effectiver Metalliques und Bank⸗Aetien von Amsterdam und Hamburg herkommen laf— sen, allein da ihrerseits die Speculanten aufs Steigen an⸗ sehnliche Versendungen der Haupt⸗-Effeeten⸗Sorten nach Wien gemacht hatten, so blieb der Mangel an effect iven Stuͤcken fortdauernd fuͤhlbar. Auf fixe Lieferung wurden wenig Geschaͤfte gemacht. Partial-Obligationen und Loo se zu 100 Fl. sind stets fuͤr baar gesucht. Fuͤr Preuß. Engl. Obligationen, Preuß. Staats⸗Schuldscheine, Baiersche Obli⸗ gationen und Loose und Darmstaͤdtische Obligationen war der Begehr zunehmend. In Darmstaͤdtischen und Badischen Loosen wurde wenig gethan. Im Wechsel-Handel war es im Lauf der Woche ziemlich still. Augsburg, Bremen und Amsterdam waren am gesuchtesten. Fuͤr Dis conto-Pa— pier findet man zu 2 pCt. pro anno vieles Geld.

Spanien.

Madrid, 17. Jul. Ihre Koͤnigliche Majestaͤten haben am 14ten Burgos verlassen, und sind am naͤmlichen Tage gluͤcklich in Celada angelangt.

Die heutige Zeitung von Madrid enthaͤlt eine Liste mehrerer,

Lanonicate, welche der Koͤnig in verschiedenen Provinzen verlie⸗ hen hat. . .

In den ersten vier Monaten dieses Jahres hat die Ha⸗ vang 195,484 Kisten 450 Pfd.) Zucker und 436,541 Ar— roba's 25 Pfd.) Kaffee ausgefuhrt. Im April sind außer⸗ dem 704 Arroba's Wachs, 115 Pipen Branntwein (aus Zucker-Rohr verfertigt) und 643 Boevl's (Faß mittler Große) Honig ausgeführt worden.

Im Hafen von Havang sind in den ersten vier Mona— ten dieses Jahres 1 Spanische und 27 fremde Kriegs, Fahr— zeuge, 40 Spanische und 355 fremde Kauffahrthei⸗Schiffe angelangt und wahrend des naͤmlichen Zeitraumes sind 30 Spanische und 27 fremde Kriegs⸗Fahrzeuge, so wie 50 Spa⸗ nische und 342 fremde Kauffahrthei- Schiffe aus demselben ausgelaufen. ( *

Zu Ende des Monats August segelt die Spanische Han⸗ delsFregatte Victoria, 500 Tonnen groß, mit 14 zwoͤlf⸗ und ichtzehnpfuͤndigen Kanonen bewaffnet, von Cadiz nach den Philippinischen Inseln. .

Das zuletzt in La Corusia von Havana am 30. Juni angelangte Spanische Post⸗Schiff Nr. i. hatte die Reise in 29 Tagen zuruͤckgelegt, und geht solches am 1. August wiederum da— hin unter Segel. ĩ

Am 10. Juli ist ein Theil der bisherigen Franzoͤsischen

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ch e n Staats- 3eitung Nr. 204.

Garnison von Cadix unter Segel gegangen. Die Anzahl der hiezu angewandten Transport/ Schiffe belaͤuft sich auf 32. Die dieselben begseitenden Franzoͤsischen Kriegs Fahrzeuge sind folgende: La ville de Mar seille, Linien⸗Schiff, cominan⸗ dirt vom Befehlshaber der Flottille, Baron Cuveliers; die Fregatten Amphitrite, Bellone und Cibéèle. Am Bord aller derselben besinden sich;: der General⸗Major Baron von Sus. vielle nebst seinen Adjutanten und seinem General-Stabe; das 27ste linien. Infanterie Regiment befehligt vom Oberst Cuvidres, bestehend aus 59 Bfficieren und A165 Mann; das Z5ste Linien⸗Infanterie⸗Regiment befehligt vom Oberst Rulieres, bestehend aus 50 Officieren und 11069 Mann; das 13e Jaͤger⸗Regiment zu Pferde, befehligt vom Oberst Ba⸗ ron du Chatry-Lafoffe, bestehend aus 25 Officieren, 370 Mann und 359 Pferden. Die erste Compagnie des ersten Regiments Artillerie zu Fuß, befebligt vom Capitain Jaequin, bestehend aus 4 Offizieren und 985 Mann und die 2te Com- pagnie des 7ten Artillerie⸗Regiments zu Fuß, befehligt vom Capitgin Luguet, bestehend aus 3 Offizieren und igh9 Mann.

Das Geschwader hat Lebensmittel auf 2 Monat und Fourage auf 1 Monat. Alle Kranken sind an Bord eines besonders dazu bestimmten Fahrzeuges gebracht worden. Die den porerwaͤhnten Truppen gehörige Bagage ist, so wie auch ein Theil der Kriegs-Vorraͤthe fuͤr die Artillerie ꝛe. zugleich eingeschifft worden.

. Italien. ;

Rom, 12. Juli. Gewisse Blatter werden nicht erman⸗ geln einen Vorfall hervorzuheben und in einem falschen Lichte darzustellen, der sich kurzlich hier ereignet hat. Die um Rom lebenden Landleute pflegen im Sommer die kuͤhlen Nacht⸗ stunden zu benutzen, um ihre Früchte auf dem Marktplatze, Piazza Navona, fuͤr den naͤchsten Morgen aufzustellen. In der Nacht vom 7ten d. M. entspann sich ein heftiger Streit zwischen zweien derselben, die sich dorthin begeben wollten. Die Gensd'armerie, durch den Lärm herbeigezogen, wollte sie verhaften. Sie entflohen, und der eine begab sich auf einem Umwege nach dem Marktplatz, wo sich bereits seine Frau befand. Die Gensd'armen spürten ihn aber auf, und kamen herbei ihn zu verhaften. Die Frau und mehrere Land leute nahmen, wie es schien, sehr heftig fuͤr ihn Parthei, und um sich Respect zu verschaffen, zogen die Carabiniers die Saͤbel. Die Frau draͤngte sich vorwaͤrts, und wurde im Gefecht verwundet, der Mann selbst an dem Oberschenkel, wodurch ungluͤcklicherweise die große Arterie zerschnitten ward. Man konnte ihn kaum noch in den Pallast des Gouverneurs tragen; er starb wenige Minuten nacher. Die Szene hatte eine bedeutende Menge der Vignerolen herbeigezogen; ver⸗ staͤrkte Patrouillen der Gensd'armerie hielten sie aber in Ordnung. So bedauernswerth dieser Vorfall, und so un— verkennbar dabei eine nicht zu rechtfertigende Heftigkeit in dem Betragen der Gensd'armen ist der, welcher den un— gluͤcklichen Streich gefuͤhrt, ist verhaftet und in strenger Un— tersuchung so hat doch derselbe eben so wenig ernstere Veranlassung als weitere Folgen gehabt.

Jonische Inseln.

Londoner Blatter melden: Die Schulen, welche der ver— storbene Lord Guilford auf den Jonischen Inseln eingefuͤhrt hat, befinden sich in der bluͤhendsten Lage. In Korfu, wel⸗ ches 458,737 Einwohner hat, sind drei Schulen mit 233 Zoͤg— lingen. Paxo hat bei 3576 Einwohnern eine Schule mit 40 Schuͤlern; Zante hat (40, 963 Einw.) dreizehn Schulen und 363 Zöglinge; Ithaka (8209 Einw.) 87; Cephalonia (49,857 Einw.) 157; Santa Maura (7,125 Einw.) 75; Cerigo (8146 Einw.) 772 Zoͤglinge.) Als Total-Sunime finden sich auf sammtlichen Inseln 175,ů798 Einwohner, 29 Schulen und 1733 Schulkinder.

Turkei.

Ein Schreiben aus Bistritz vom 13. Juli (in der All— gemeinen Zeitung) enthaͤlt Folgendes: Ein Eavallerie, und zwei Infanterie-Regimenter sind bei Bucharest vorbei, gegen die kleine Wallachei marschirt, wo die Tuͤrken bei dem Bruͤckenkopf zu Kalafat sich sehr zu verstaͤrken anfangen. Es soll deswegen das 50,000 Mann starke Corps des Ge—⸗ nerals Witt in die Fuͤrstenthuͤmer einrücken, zugleich wird nun Giurgewo ernstlich angegriffen. Der dortige Comman— dant, Kutsuk Achmed-Pascha soll den Belagerungs⸗Truppen unter Commando des Barons Geismar durch Aus faͤlle

viel zu schaffen machen. In der Wallachei sind von Rus⸗