1828 / 209 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 08 Aug 1828 18:00:01 GMT) scan diff

es nicht mehr möglich war, ihn nur ein Wort noch zu ver— stehen. Nachdem der Minister des Innern gegen diese Aeußerung von seinem Platze aus protestirt hatte, bestieg Hr. Dupin der Aeltere die Rednerbuͤhne, um Hrn. Du— plessis de Grénédan dieserhalb noch besonders zurechtzuwei⸗ sen; es konne, meinte er, ihm (dem Redner) wohl allenfalls begegnen, daß er eine Verordnung als verfassungs- oder ge— setzwidrig bezeichne, niemals werde er sich aber erlauben, von einer Verordnung, die von dem Koͤnige, dem er Treue und Achtung geschworen, ausgegangen sey, zu behaupten, daß sie Alles uͤbersteige, was der Revolutions-Fanatismus er— zeugt habe. Nachdem der Redner die beiden Verordnungen näher beleuchtet und dieselben in jeder Beziehung gerechtfer— tigt hatte, fuhr er also fort: „Was die Mildthaͤtigkeit des Publikums anbetrifft, von der man behauptet hat, daß sie nachlassen wurde, wenn der Schatz einen Theil der Ausga— ben fuͤr die geistlichen Schulen truͤge, so glaube ich, daß sich etwas dem Aehnliches nicht befuͤrchten laßt; die Mildthaͤtig— keit kennt keine Nebenruͤcksichten. Eben so ungegruͤndet scheint mir die Behauptung, daß die Bischoͤfe unter den ge— dachten Verordnungen leiden. Die Regierung behaͤlt sich bloß das Recht der Beaufsichtigung vor. Ich sehe nicht ein, in wiefern es nachtheilig fuͤr die Bischoͤfe seyn soll, wenn die verschiedenen Lehrer fuͤr Grammatik, Geographie, ja auch fuͤr Physik von ihr ernannt werden, denn ich wuͤnschte wohl, daß man in den kleinen Seminarien auch etwas Physik lernte, waͤre es auch nur um zu wissen, daß, wenn bei einem Gewitter mit den Glocken gelaͤutet wird, man dadurch den Blitz an— zieht. (Allgemeines Gelächter). Man spricht von einer Be— eintraͤchtigung der Rechte der Bischoͤfe; gluͤcklicherweise ken— nen wir bis jetzt nur zwei Praͤlaten, die sich widerspenstig bezeigt haben, und im Allgemeinen darf man sagen, daß die Bischoͤfe sich guͤnstig fuͤr die neue Ordnung der Dinge erklart haben. Ich hege nur einen Wunsch, daß die Kam— mer, aus Achtung fuͤr ihre Committenten, bei ihrer Absicht beharre, die Landes-Gesetze in Ausfuͤhrung zu bringen“. Der Minister des Innern beschloß die Discussion mit einer Rede, worin er nochmals die Gruͤnde ausfuͤhrlich ent— wickelte, welche den König veranlaßt haben, die beiden Ver— ordnungen vom 16. Juni zu erlassen. „Wenn ich mich“ aͤußerte derselbe, „hier auf den Monarchen berufe, so glau— ben Sie ja nicht, daß es meine Absicht ist, dessen Na— men zu mißbrauchen, und mich auf die persoͤnlichen Gesin— nungen Sr. Majestaͤt zu berufen. Dazu kenne ich zu gut meine Pflicht. Ich spreche von dem Koͤnige, als Haupt der Regierung, von dem Koͤnige, wie er von seinen Ministern berathen wird. Der Himmel bewahre mich, daß ich mich bei einer so kitzlichen Veranlassung hinter die erhabenen Gesin— nungen und das reine Gewissen Sr. Majestäͤt verbergen sollte. Nein, meine Herren, der Rath ist von uns gekom— men, wir allein sind dafuͤr verantwortlich.“ (Großer Bei— fall auf der linken Seite. Einige Stimmen zur Rechten: Wir wußten es wohl; ein solcher Rath konnte nur von den Ministern kommen. „Dies“ fuhr der Minister fort, „ist der Ursprung der gedachten beiden Verordnungen. Daß einige Familien-Vaͤter daruͤber unwillig geworden sind, daß die Maaßregel von Einigen als unnuͤtz, unzeitig, gefährlich bezeichnet worden ist, begreife ich wohl; was mir aber weder gerecht, noch naturlich, noch uberhaupt zu entschuldigen scheint, ist die Uebertreibung der vorgebrachten Beschuldi— gungen und die Auslegung der Absicht worin die Ver— ordnungen abgefaßt worden seyn sollen. Ich sage es mit tiefem Schmerze, aber ich muß es sagen: es giebt kein unvorsichtiges Mittel, dessen man sich nicht bedient hätte, um die Gemüther zu beunruhigen gar durch die Furcht zum Widerstande aufzureizen. Alles ist versucht worden, um diesen Zweck zu erreichen; die lautersten Absichten sind entstellt worden; man hat das Wort Verfol— gung ausgesprochen; man hat die Worte: Märtyrer und Schaffot hergestottert; man hat uns die Revolution ge— schildert, wie sie im Begriff stehe auss Neue uͤber Frankreich auszubrechen, und Thron und Religion zu verschlingen. Ja sogar der vorliegende Gesetz⸗Entwurf ist als eine Beleidigung fuͤr die Religion, und als ein Mittel ihr zu schaden, darge⸗ stellt worden. „Es ist ein Preis“, hat man gesagt, „den man der Feigherzigkeit zuerkennt; mit Geld will man eine Maaßregel, die der Religion Verderben bringt, wieder gut machen;“ und jetzt behauptet man gar, daß jener Gesetz— Entwurf der Mildthaͤtigkeit des Publikums Schranken setzen wuͤrde. Will man etwa dadurch zu verstehen geben, daß diefe letztere aufhoͤren werde, sobald der Allerchristlichste Koͤnig dem Volke mit einem Beispiele der Froͤmmigkeslt vorangeht? Huͤten wir uns wohl dergleichen unglückliche Prophezeihnngen

und sie so⸗

der Geistlichkeit beizumessen, und von ihr zu glauben, daß

sie ihre wahre Pflicht verkenne und sich von dem

*

den sie den Gesetzen und dem Könige schuldig i wolle. Die ganze Geschichte des Franzoͤsische Nicht daß ich mich zu dessen Verthen, aufwerfen will; aber ich hege so wenig ein ungerechtes trauen gegen dasselbe, daß, wenn es jemals noͤthig seyn scl das Volk durch die Ueberzeugung zum Gehorsam zurig fuͤhren, wir mit vollem Vertrauen die Ita o chen Bist ach dieser ?] wurde die Discussion geschlossen, und der aus 63 einj Artikel bestehende Gesetz⸗-Entwurf, nebst einer von der 6 mission in Antrag gebrachten Aenderung in der Abfass ; n Derselbe sn wie folgt; „Es wird dem Ministerium der geistlichen A legenheiten auf die Einnahme fuͤr das Jahr 1829 ein an ordentlicher Credit von 1,206,000 Fr. bewilligt, welcher ciell auf den geistlichen Secundair-Unterricht verwa werden soll“. , noch der Gesetz⸗Entm aris der Platz Ludwigs XVI um

Elysaischen Felder als Eigenthum uͤberlassen werden so zur Berathung. Der Vorschlag der Commission, die von Stadt auf die Verschoͤnerungen jenes Gebiets zu verwend Summe nicht namhaft zu machen, wurde nach einer unerhebst Diseussion, woran unter andern auch der Fin anz⸗Min und der Präfekt Graf von Chabrol Theil nahmen, worfen, dagegen aber ein unbedeutendes Amendement Als uͤber den Entwurf j stimmt werden sollte, fand es sich, daß die Versammm Die Thuͤrsteher wurden her nach den anstoßenden Sälen beordert und brachten es R demungene erklaͤrten die Secretaire, daß zu dem erforderlichen Minn der Stimmen (naͤmlich 21, eine Stimme mehr, Hälfte aller Deputirten) immer noch 3 Stimmen fehl Der Praͤsident ließ daher durch seinen Wagen den Kay Minister und noch einige andere in der Naͤhe wohnende! glieder der Kammer holen, wodurch endlich die Zahl der Stimmen erganzt und der Gesetz-Entwurf mit 190 26 Stimmen angenommen wurde. Am folgenden Tage n die Kammer sich mit dem Einnahme Budget beschaͤftigen Der gestrige Moniteur enthalt Königliche Verordnung vom 29sten v. M. zur Ausfuͤhß Durch eine zweite Ver nung von demselben Tage werden die Bezirks-Raͤthe auf 13ten d. M. zu einer zehntaͤglgen Sitzung, und die G ral-Raͤthe der Departements auf den funfzehnten Tag der Bekanntmachung des Einnahme-Budgets fuͤr 1829, Die Ersteren en ihre Sitzung zehn Tage nach dem Schlusse der Sl gen der General⸗Raͤthe wieder eroͤffnen, und demnaͤchst

spricht dagegen.

zu unserem Beistande anrufen wuͤrden“.

mit 264 Stimmen gegen 56 angenommen.

wodurch der Stadt

Herrn Dupin angenommen. dazu nicht zahlreich genug war.

daß einige Deputirte zuruͤckkehrten. Allein

Paris, 1. August.

des neuen Preßgesetz-Entwurfes.

einer vierzehntägigen Sitzung einberufen.

fuͤnf Tagen gaͤnzlich beschließen.

Der Courrier-frangais glaubt, daß der Krlegs-Min nach dem ihm ertheilten Rathe, bereits die anfangs bech tigte Landung der Expeditions-Armee in Napoli di Romi aufgegeben, und sich dagegen fuͤr die Ausschiffung der pen bei Koron entschieden habe, damit dieselben sogleich

Ibrahim Pascha handgemein werden konnen.

Großbritanien und Irland.

London, 1. August. Gestern Nachmittag gegen? trafen Se. Maj. von Windsor im Palast von St. In ein und hielten bald darauf Cour, wobei Hoͤchstdenenst der Herzog Maximilian von Baiern und der neue Scht sche Gesandte, Graf Bjoͤrnsterina, der bei dieser Gelegen Der neue schof von Canterbury und der neue Bischef von London Letzterer legte den Eid als Mit Der König erschlen im voll men Wohlseyn, und wurde sowohl bei seiner Ankunft London als bei seiner Wiederabreise nach Windsor von sc Unterthanen mit lautem Freudengeschrei begrüßt.

Am verflossenen Sonntage gab der Konig zu Wih

seine Creditive einreichte, vorgestellt ward.

ren ebenfalls zugegen. des Geheimen⸗Rathes ab.

ein großes Diner.

Prinz Leopold verließ vorgestern die Stadt, um sich!

seinem Landsitze zu Claremont zu begeben.

Lord Leveson Gower hatte an demselben Tage frih peschen aus Irland empfangen, worauf er Geschäfte mit! Herrn Peel verrichtete. Eine Deputation der Kaufleute, welche mit Porto Madeira in Handels-Verbindungen stehen, hatte am N woch eine Zusammenkunft mit dem Grafen von Aberdeen

Herzog von Wellington und

auswärtigen Amte.

Gehorsa st, entfen n Eplsen

Bei

Der Bischof von Chester und der Graf Aberdeen hatten demselben Tage Zusammenkuͤnfte mit dem Herzog von ington im Schatzkammer⸗Amte. Der Preußische Gesandte hatte am 30sten mit Herrn Fitzgerald Geschäfte im Handels⸗Amte. Am isten erhielten die Botschafter von Frankreich und anien Depeschen von ihren respectiven Hoöͤfen. Heute war ein Cabinets-Rath im auswaͤrtigen Amte ammelt. Nach dem Courier soll Dr. Sumner, Pfruͤndner von rham und Nector von Mapledurham in Oxfordshire zum chof von Chester an die Stelle des (zum Bischof von don ernannten) Dr. Blomfield bestimmt seyn. Man ascht dem Letzteren zu seiner Erhebung zu dieser Wuͤrde emein Gluͤck, da er sich durch gewissenhafte und eifrige sällung seiner Pflichten von jeher ausgezeichnet hat. Na— ztlich legt der Courier den Oppositions-Blaͤttern, die ihn ein ministerielles Werkzeug ausgeben, ans Herz, daß jene ennung des Dr. Blomfield, als eines nicht durch Geburt, uilie, Gluͤck, Parlaments-Interessen oder maͤchtlge Be— utschaften zu seiner Wurde erhobenen Mannes, die beste äuterung des Werthes der bestehenden Einrichtungen und vollkommensten Beweis fuͤr die Redlichkeit der dem Koͤ— von den Ministern ertheilten Rathschlaͤge abgebe. Nichts, erkt das angefuͤhrte Blatt, muß die Verwaltung des fen von Liverpool in den Augen des Volks hoͤher stellen, die Art, in welcher, so lange er dem Könige als Rath— r zur Seite stand, die geistlichen Stellen besetzt wurden. kuͤzlich statt gefundenen kirchlichen Ernennungen zeigen, der Herzog von Wellington dasselbe redliche Verfahren hachtet. Um so schmerzlicher ist es, daß auch hier der theigeist selbst der besten Handlungsweise zu widerstreben t. Man wirft dem, zum Erzbischofe von Canterbury be— inten Bischofe von London, Dr. Howley vor, er bringe ankende Gliedmaaßen“ in den erzbischoͤflichen Pallast. nn seine Glieder unter der Last der muͤhevollen Pflichten Londoner Bischofssitzes wanken, was fuͤr ein Argument nein solcher Umstand gegen seine Beförderung zu einer eren, aber weniger beschwerlichen Wuͤrde liefern? Der Courier weist alle Beschuldigungen zuruͤck, welche Oppositions-Blätter gegen den Herzog von Wellington Bezug auf die Franzoͤsische Expedition nach Morea vor— gen. Man wird sich erinnern, sagt er, daß fruͤh im hre ein bedeutendes Truppen-Corps zu Toulon versam— melt wurde, um nach Morea zu gehn allein damals ten es die Verbuͤndeten Frankreichs nicht fuͤr rathsam, den Waffen zu greifen, um die Raͤumung Moreas zu jirken und Griechenland's Unabhaͤngigkeit zu beschleuni— Man hoffte, die Tuͤrkei werde, die Gefahr ihrer Lage nnend, den dringenden Bitten der Verbuͤndeten nachge— und auf die Grundlage des Londoner Vertrages unter— deln. Deshalb gab Frankreich den Vorstellungen seiner ndes-Genossen nach und unterließ die Expedition. Diese jetzt wieder aufgenommen worden, und die Operation d mit vollkommener Billigung der Britischen Re— ung vor sich gehn. Ihr Zweck ist, Ibrahims Verbin— gen zu Lande und zu Wasser abzuschneiden, um ihn zur cktehr nach Aegypten zu zwingen. Einige der Franzoͤsi— en Blatter wollen jene Expedition so betrachtet wissen, als sie nicht sowohl im Einklange mit England, als vielmehr in pereinstinmung mit Rußland unternommen worden. Die tralen Journale hoffen zwischen unserer Regierung und Franzoͤsischen Zwist und Eifersucht zu säen. Sie sagen „daß wir durch unsere Schuld, unseren Tilgungs-Fonds, seren sinkenden Handel und unsere Furcht vor Herrn onnell zur Ruhe verdammt seyen.“ Auf diese spotten— Aeußerungen konnen wir die stegreichste Antwort erthei— indem wir jene ersuchen, den „sinkenden“ Zustand un— es Handels zu betrachten, wie er in dem Budget des uzlers der Schatzkammer und in der Thronrede darge— t ist. Was Herrn O'Connell anbetrifft, so ist er wirk⸗ ein sehr furchtbarer Gegenstand namlich fuͤr seine enen Vertheidiger, welche er mit so langweiligen Re— n bestraft. Aber fuͤr unsere Regierung und Verfassung

auchen die Franzöͤsischen Journalisten keine Furcht zu em— nden; denn nach der genauesten Untersuchung haben wir ht bemerken können, daß der Schlaf des Herzogs von Bell zellington nur auf einen Augenblick durch alle Drohungen

die Juteressen und

l ag e r Allgemeinen Preußischen Staats Zeitung Nr. 209.

und alle Neden des vorerwähnten Herrn O Connell, oder durch dessen Beschuͤtzer, die katholische Association und den Orden der Befreier, gestoͤrt worden waͤre. Wir vertrauen darauf, daß das Irische Volk schon anfaͤngt, einzusehen, wie thoͤricht und gefährlich es ist, die Regierung herauszufordern. Ungeachtet aller Bemühungen der Aufwiegler, sinkt Herrn O Connells Einfluß. Sein Verbleiben in Irland, zu einer Zeit, wo er haͤtte nach England gehen sollen, um seine Ver— sicherung, er koͤnne im Parlamente sitzen und stimmen, zu erweisen, hat reißend schnell den Eifer Derjenigen abgekuͤhlt, welche leichtglaͤubig genug waren, sich auf seine Versprechun⸗ gen zu verlassen. Wir sind liberal genug gewesen, Alles zu thun, um Herrn O'Connell bekannt zu machen, und wir sind uͤberzeugt, daß er uns in seinem Herzen sehr dankbar ist. Aber er beginnt wirklich, langweilig zu werden das decies repetita placebit will auf ihn nicht recht passen und er wird es uns nicht uͤbel nehmen, wenn wir ihm ganz offen sagen, daß er sich bald zu dem Zutritt in jene alte und zahlreiche Gesellschaft, die Bores, qualificiren wird eine Gesellschaft, in welcher er den Trost haben wird, viele seiner Freunde und Bekannten zu finden. Uebrigens muͤssen wir widerholen, daß man nicht fuͤr noͤthig befunden hat, die in Irland stehenden Truppen zu vermehren, und daß, wenn ja neue Truppen dorthin gehen, ihre Zahl nur hoͤchst unbe— deutend seyn wird.

Ueber Dom Miguel äußert dasselbe Blatt: Wenn Dom Miguel's Betragen vom Koͤnige von Großbritanien mlt Mlßvergnuͤgen und Widerwillen betrachtet worden ist, so hat es einen nicht weniger feindsellg gesinnten Beobachter an dem Koͤnige von Frankreich gefunden. Der Moniteur meldet, daß Se. Maj. dem Baron de Mareuil, welcher von seiner Mission in Lissabon Bericht abstattete, eine Privat— Audienz ertheilt haben. „Seine Majestaͤt geruhten Hoöchst⸗ dero vollkommene Zufriedenheit mit der Ergebenheit wel— che ihn zur Annahme der Mission bewogen und mit der Weile in der er sich ihrer entledigt habe, auszusprechen.“ Wird nach dieser amtlichen Erklärung der Gesinnungen Sr. Britischen Maj. und Sr. Allerchristlichsten Maj. die Lissa— boner Hofzeitung noch ferner auszusprechen wagen, daß Frankreich Dom Miguel's „Rechte“ unterstuͤtze und daß „das Englische Cabinet sich am meisten beeile, König Mi— guel l anzuerkennen?“ Es hat auch fruͤher Usurpatoren gegeben, aber von ganz verschiedenem Charakter. Der Stolz Ludwigs XIV. beugte sich vor Cromwell und der Continent vor Buonaparte aber bei Jedem von beiden zeugten sich Spuren von Groͤße. Dergleichen lassen sich bei der ge— genwaͤrtigen Usurpation nicht entdecken. Miguel dient je— doch der Sache der Gesetzlichkeit, ohne es zu beabsichtigen er muß allen Leuten einen Eckel gegen Ursurpationen einfloͤßen. Einige unserer Zeitgenossen untersuchen, ob unsere Regierung die Blokade von Madeira, wenn Dom Miguel eine solche verfuͤgen sollte, anerkennen wuͤrde. Ueber diesen Punkt kann man nicht einen Augenblick zwei feln. Wenn dite Blokade von Porto respeetirt wurde, so geschah es, weil sie von einem Prinzen in der ihm allge— mein zuerkannten Elgenschaft angeordnet worden war. Wollte er, als König, eine ahnliche Maaßregel gegen Ma— deira verfugen, so wurde darauf keine Ruͤcksicht genommen werden, da wir keinen Prinzen kennen, der König Mi— guel hieße. Der einzige König von Portugal ist Dom Pedro, „das Haupt des Hauses Braganza, von dessen Weisheit Se. Maj. erwartet, daß er dasjenige Verfahren einschlagen werde, welches am besten darauf berechnet ist, die Ehre jener erlauchten Familie auf— recht zu halten und den Frieden und das Gluck der Lander zu sichern, uͤber welche er herrscht.“ Diese Stelle der koͤnigli— chen Rede zeigt, daß unsere Regierung keine Handlung Dom Miguels und kein von ihm publieirtes Document der geringsten Beruͤcksichtigung oder Aufmerksamkeit wuͤr— digen wird.

Welche Anstrengungen man auch, sagt die Times, in Irland gemacht haben moͤge, um einen Geist gesetzwidriger Unruhe zu erregen, so haben die Unruhestifter dennoch, wenn man den Zustand des Landes nach den Beschreibungen aus dem Munde der Richter beurtheilt, in dem großten Theil der Grafschaften jener Insel ihr Ziel verfehlt. Abgerechnet die

Anmaaßung und Abgeschmacktheit O Connell 's, bemerkt man

in dem sBetragen der hoͤhern Kathollken wenig, was