1828 / 210 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Der Geist der Nation unterwirft sich in dem gegenwartigen Das buͤrgerliche Schutze n-⸗Corps hielt wie immer an Kriege nicht mehr blindlings dem Oberhaupte der Regierung; sem Tage sein feierliches Koͤnigsschießen. die Tuͤrken, Reiche und Arme, wuͤrden sonst nicht wagen sich Die Kaufmannschaft hatte sich zu einem froͤhl zu einer eigenen Meinung zu erheben, die man jetzt so haͤufig Mahle im Zwinger vereinigt, und von den hiesigen Fre äußern höoͤrt. Die feiedllebende Parthei beklagt sich nemlich rerlogen wurde schon den Tag vorher, so wie in mehr bitter uͤber die Anstifter des Krieges, und spricht schon von öffentlichen und Privatgesellschaften, dieser frohe Tag schwerer Verantwortung, wenn die Uebermacht der Nussen herzlichste begangen. siegen sollte. Sie verlaͤßt also noch vor der Zeit ihren Po⸗ Im Theater wurde ein der Feier des Tages angem sten, und wuͤnscht aus Meinungsduͤnkel das Gluͤck der aus- ner Prolog gesprochen. waͤrtigen Feinde, damit die einheimischen gezuͤchtigt werden. Mit solchen Clementen ins Feld ziehen, und er maͤchtigsten Königliche Schauspiele. Europaischen Macht die 22 bieten zu wollen, scheint doch Freitag, 8. August. Im Opernhause, auf Befehl: fast mehr als . . . ron, König der Elfen, Feen-Oper in 3 Abtheilungen; z 3 —— . 5 M ebe 8 28 RX ] 8 Fm Da die Cherokesen, immer mehr und von allen Seiten 2 M. v Weber. Ballets vom Königl. Balletm von der weißen Bevoͤlkerung gedrängt, nicht länger ihren * n. ö i, * s Unterhalt im Jagen und Fischen finden konnten, so sahen sie sich Eee , , . in, ,. man,, al gendthigt, ihre Zuflucht zum Ackerbau und zu mechanischen drinern in'! Aufzug, von np. opfer e uf. 6 Kuͤnsten zu nehmen in welchen sie, in den letzten 20 Jah⸗ reer four in nch nn wn. e, n,. . . ren, ganz erstaunliche Fortschritte gemacht haben. Die Haͤu— Schiller (Hr ö Eßlair: 2 als Gastroile 1 ser, die sie ,. . . sind bequem, und 8366 1 2 1 2 es giebt manche unter ihnen, die Pachtungen von 390 bis 490 8 J. . Ac gut cultivirten Landes und einen Reichthum an Pfer— Königsstädtsches T h ea . den und Hornvieh besitzen. Durch Baptisten, Maͤhrische Komische Oper Bruͤder und andere Missionaͤre sind viele zum Christenthum bekehrt worden. Sie haben ihre Schulen, in welchen 500 Kinder lesen, schreiben und rechnen lernen und beschäftigen sich damit, eine Bibliothek und ein Museum anzulegen. In 7 Aunnst 182 einer Druckerei, die sich in ihrem Hauptort besindet, giebt , (wie bereits früher erwähnt worden) ein Indianer ein Wo- Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zettel. (Preis. ( chenblatt, der „Cherokese Phoenix“ genannt in der Landes— 8 X 1 —— sprach und mit Englischer Uebersetzung heraus. Der von k , ihnen bewohnte Landstrich nimmt einen Flaͤchenraum von Si- Schufd -ScFs-; 92, 915 sPomm. Psandbr. eirea 14, 900 Quadratmeilen ein, mit einer Bevoͤlkerung von Pr. Engl. Anl. 18 5 103 1923 Kur- u. Neum. do. 15,960 Menschen, worunter 13,563 Landeskinder, 147 weiße Pr. Engl. Anl. 2 Schlesische do. Maͤnner, 73 weiße Frauen und 1277 Sklaven. Ihre Haupt- Bo. Ob incl.Litt. H Porm. Dom. do. stadt heißt Neu⸗Echota. Am 25. Juli 1826 nahmen sie eine ,, , . en ö. . Verfasseing an, die etwas ähnliches mit der von den Ver⸗ Bern. K ) nan. Ca k einigten Staaten von Nord-Amerika hat. pan ig be., do. 4 4am Zins- Sch. d. Rm.

6. Elbinger . Dan. do. in Th. dito d. Nm.

In an d. WVestpr. Pfdb. A. rx

Breslau, 3. August. Zur Feier des Geburtstages dit dito B. Holl. vollv. Due. unseres allverehrten Monarchen versammelte sich das hier Grolch Pos. dr. Lriedrichsd' or. anwesende Militair fruͤh gegen 10 Uhr auf dem Exercler⸗ Qik. Elandket.lä , ie,, platze binter dem Koͤnigl. Schlosse, in Abwesenheit Se. Ex— ne chSel- un d Ge Id Cn. cellenz des Generals der Kavallerie und kommandirenden (Berlin, den 7. August.) Generals Hrn. Grafen von Zieten (welcher, zur Einwei— . hung neuer Fahnen, vorgestern von hier nach Glatz abge⸗ Amsterdam . 6. 53 gangen ist), unter dem Befehle Sr. Excellenz des Hrn. Ge— . . ö. wa neral-Lientenants Freiherrn Hiller von Gärtringen, zu ehnhnrs 369 Mir, , m. einem feierlichen Gottesdienst, der, wie gewohnlich, mit ei, Ian 1181. 3 M. nem Te Deum beschlossen wurde, während welchem 101 Ka⸗ J Paris 300 Fr. 2 Mit. nonenschuß geloͤst wurden. Die Truppen stellten sich hierauf 150 Fl. 2 Mit. zur großen Parade auf, und brachten unter Praäsentirung Augsburg 150 EJ. 2 Mt. des Gewehrs, Se. Majestäͤt ein dreimaliges Hurrah! wel- Breslau... ...... ...... 160 1h. 2. Mt. ches die Artillerie mit einer General-Salve begleitete. Leipis ; 100 1h. Hes

Von der Universitat wurde das hohe Fest am Vorabend Hrunkfurt 2. N. WE.... 60 11, 3 At. durch die Auffuͤhrung des Händel schen Te Pe 2. betershurg. k 169 Rhl. 3 Wh. durch die Aufführung des Haändel'schen Te eum, sodann bie, Bd 169 kbit 3 Wc aber am festlichen Tage selbst, Vormirtags um 1 Uhr, in . ö. ö 4 der uͤblichen Weise durch einen oͤffentlichen feierlichen Act began⸗ gen. Der Prof. Schneider sprach in einer gehaltvollen Rede: „Ueber das Studium der alten Sprachen und Literatur,“ A n Sterdam, 2. Angnsi proklamirte dann in uͤblicher Form die Namen der Verfasser Oesterr. 53 Metalliq. G4. Kuss Engl. Anleihe S5; der durch die Facultäten gekrönten Preisschriften, und schloß Anl. Ham. Certisic. S3. mit Bekanntmachung der für das künftige Jahr aufs neue gestellten Preisfragen. Nach Endigung der Feier versam— K Ham urs, . Ausiust melten sich die Docenten der Universität zu einem fröhlich! Oezterr; Pe. Metallidu es Har; Part- Ob a2. Hanf gemeinschaftlichen Mittagsmahle, wozu auch die Studiren⸗ 1073. Kiiss. k. ngl. UInleie 96 Russ. Anl. Hamhbung Certisie den, deren Preisschriften gekroͤnt waren, eingeladen waren. K , geen, ;

Der 6. v. Mer cel 44 ein großes Hamburg, 3 * . . Mine i * . . 81 t k ; In kbiüurg, 2n. J . 1IDer- iuhel S/ 13. Diner, zu welchem die oberen Behoͤrden vom Militair und Civil, wie nicht minder viele von Honoratioren der Stadt VWien, 2. August. eingeladen waren. 53 Metalliq. 83 173.. Bank- Actien 10691.

1118 = . .

C 0 O = . 2 D .

1411

Auswärtige Börsen.

Neueste Böürsen⸗Nachrichten.

Frankfurt a. M., 4. August. Desterr. 533 Metallig. 833. Bank-Aetien 1289. Partial⸗Hbligatlonen n

Loyse zu 400 Fl. 1513. Paris, 1. August. 33 Rente 72 Fr. 35 Cent. 6 Rente los Fr. 5 Cent.

Gedruckt bei Hayn. Redaeteur Ih

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Allgemeine

preußische Staats⸗-Zeitung.

5 210. Berlin, Sonnabend den gten Au gu st. 1828.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Koͤnigliche Hoheit der Prinz Wilhelm von hreußen (Sohn Sr. Majestaͤt des Königs) ist nach Dob— eran von hier abgereist.

Es wird die Bekanntmachung erneuert, daß von der llgemeinen Gesetz⸗ Sammlung noch fortwährend complette remplare vorhanden und nach dem bei jeder Post⸗-Behoͤrde nzusehenden Preis-Courant die Preise dafuͤr so bedeutend

aͤßigt worden sind, daß ein Exemplar der nachträglich abge⸗ uckten organischen Verordnungen aus den Jahren 1806 s 1810 einschließlich nicht hoͤher als auf 1 Rthlr. und ein emplar der Gesetz⸗ Sammlung von 1806 ab bis 1826 ur auf 8 Rthlr. 15 Sgr. zu stehen kommt und fuͤr diese ahlung nach allen Orten der Monarchie transportfrei ge— efert werden muß.

Berlin, im August 1825.

Königl. Zeitungs⸗Comtoir.

Angekommen: Der Koͤnigl. Daͤnische Hof-Jäger—⸗ eister, Graf von Schimmelmann, von Dresden.

Der Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsche General⸗ hajor von Pentz, von Teplitz.

Abgereist: Der Koͤnigl Großbritannische außer ordent⸗ che Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen zofe, Brook Taylor, nach Dobberan.

Zeitungs-⸗Nachrichten. Ausland.

Nachrichten vom Kriegs-Schauplatz. )

Am 16. Juli befand sich das Hauptquartier des Kaisers

Uschanli und die Axant-Garde war bis gegen Jenibazar orgeschoben. Bei Varna hatte der General Graf Suchte— en in einem lebhaften Gefechte den Ausfall der Garnison it bedeutendem Verlust zuruͤckgewiesen. Am 17. Juli kam as Kaiserliche Hauptquartier, nach einem, des schlechten etters und der dadurch verdorbenen Straßen wegen, sehr eschwerlichen Marsche, nach Jasitepe.

Der General Benkendorff war mit einem Detachement egen Prawadi entsendet, um den Feind von dort zu ver— reiben und die Communication zwischen Schumla und Varna

sichern. Der Kaiser hat der Armer durch einen Tages— Besehl die menschliche Behandlung des Feindes zur streng—

ten Pflicht gemacht, da sich bei den Truppen eine große Er- sitterung äußerte weil die Tuͤrken ihrer Gewohnheit nach m r t un Erhebung der indirecten Steuern, beklagte sich uͤber die uͤber⸗

en gebliebenen Russen die Kopfe abgeschnitten hatten.

Am 18. Juli kam das Hauptquartier nach Turk⸗-Arnout— ar in einer fruchtbaren, mit Weinbergen und Getreidefeldern mgebenen Gegend.

Am 19. Juli bezog die Armee und das Kaiserliche Haupt— üartier ein Lager auf den Höhen von Jenibazar. Die Ar— nee stand hier den feindlichen Vorposten gegenuber, und auf den Hohen von Schumla konnte man mehrere Zeltgruppen dahrnehmen. Der folgende Tag wurde dazu bestimmt, den geind von diesen Hoͤhen zu treiben und in das verschanzte lager von Schumla zuruͤckzuwerfen. Die Truppen brachten hre Waffen in Ordnung, und sahen dem Augenblick mit

) Diese Nachrichten enthalten die Begebenheiten, welche ben, in den gestern mitgetheilten Berichten vom 21. u. 23. Juli

gemeldeten Ereignissen vorangegangen sind.

Verlangen entgegen, wo sie sich mit dem Feinde messen wur— den. Der Kaiser war ruhig und heiter. Vom General Benkendorf ging die Nachricht ein, daß er den Feind aus Prawadi vertrieben und diesen Ort besetzt habe.

„Am 20. Juli brach die Armee aus dem Lager von Je— nibazar gegen Schumla auf. Der Feind, bloß aus Cavalserie und Artillerie bestehend, nahm Soo bis 10,009 Mann stark auf den Hoͤhen von Bulassik das Gefecht an und verthei— digte sich mit Hartnäckigkeit, bis er nach einigen sehr ge— lungenen Angriffen der Russischen reitenden Jaͤger und Hu⸗ saren zum Ruͤckzug bis in die Verschanzungen vor Schumla gezwungen wurde. Die Armee bezog hierauf einen Bivouacg auf den Hoͤhen vor Schumla. Der Verlust ist Russischer Seits nicht bedeutend, doch bedauert man den Tod des Ober— sten Read, Fluͤgel-Adjutanten des Kaisers.

Frankreich.

Pairs Kammer. In der Sitzung vom 31. Juli beschaͤftigte diese Kammer sich mit den einzelnen Artikeln des

Gesetz⸗ Entwurfes wegen des Rechnungs-Abschlusses für das

Jahr 1825. Ueber den ersten und dritten Artikel ließen sich der Graf v. Villèle, der Baron Pasquier, der Mar— quis v. Marbois und der Graf v. Tournon verneh— men, worauf der Entwurf mit 138 gegen 3 Stimmen ange— nommen wurde. Hierauf begannen die Berathungen uͤder die drei Gesetz⸗Entwürfe, wodurch dem Kriegs⸗, dem See⸗ und dem Finanz⸗-Minister außerordentliche Zuschüsse auf ihre Budgets für 1827 bewilligt werden. Der Marschall, Her— zog von Tarent, war der einzige Redner, der sich über den ersteren dieser Entwürfe vernehmen ließ, worauf alle drei fast einstimmig angenommen wurden.

Deputirten-Kammer. Sitzung vom 31. Juli. An diesem Tage begannen die Berathungen uͤber das Ein— nahme-Budget fuͤr 1829. Von den Ministern waren der Graf Roy, Herr v. Vatimesnil und der Graf v. St. Cricqg zugegen. Herr von Formont erklärte, daß es nicht seine Absicht sey, nachdem fuͤr die Ausgaben eine Summe von 974 Millionen bewilligt worden, dem Mini—⸗ sterium die, auf 235 Millionen berechneten, Mittel zur Bestreitung derselben vorzuenthalten, obgleich er nicht zu Denjenigen gehoͤre, die da glauben, daß die Verweigerung des Budgets immer eine Handlung der Unehrerbietigkeit ge— gen den Koͤnig und tadelnswuͤrdiger Feindseligkeit gegen die Regierung sey; er halte vielmehr dafür, daß man am we— nigsten Gefahr laufe, der Macht des Königs zu nahe zu tre— ten, wenn man das Budget dazu benutze, die Verwaltung anzugreifen, um den Monarchen wissen zu lassen, daß die Kammer des Dafuͤrhaltens sey, das Ministerium habe Sein Vertrauen verscherzt. Der Reduer erhob sich hierauf gegen das Centralisations⸗System, und gab den Wunsch zu erken— nen, daß man kuͤnstig mehr das öoͤrtliche Interesse der De—⸗ partements wahrnehmen moͤge. Er lenkte demnaͤchst die Auf— merksamkeit der Versammlung auf die Art und Weise der

mäßige Auflage auf Salz, welche den Armen mehr als den Reichen treffe, und schloß mit der Erklarung, daß er sich ver— schiedene Verbesserungs-Vorschlage bis zur Berathung uͤber die verschiedenen einzelnen Artikel des Gesetz-Entwurfes vor— behalte. Hr. von Saint-Albin stellte einige allgemeine Betrachtungen uͤber den Staats-Credit und die fliegende Schuld an. Hr. Andröé vom Ober-Rheine verglich das Budget mit dem der fruͤheren Jahre, und machte einige Vorschlaͤge zur Verbesserung des gegenwaͤrtigen Steuer— Systems; er wunderte sich, daß nach 14jäahriger Wieder herstellung des Friedens noch jetzt der Kriegs-Zehnte erhoben werde, beschwerte sich uͤber den Zoll-⸗Tarif, wodurch die Wein-Ausfuhr aus seinem Departement auf den vierten Theil ihres früheren Betrages herabgesetzt worden sey, und erhob sich nachdruͤcklich gegen die Erneuerung des Tabacks—