1828 / 211 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Inland.

Königsberg, 3. August. Die Feier des Geburtsta— ges unseres hochverehrten Monarchen mit der des heute ein⸗ fallenden Sonntags verbindend, waren die Truppen der hie⸗ sigen Garnison, nebst den zur Abhaltung der Uebungen hier versammelten auswärtigen Abthellungen auf den großen Ex⸗ ercierplatz ausgeruͤckt, woselbst in einem großen Quar e ein feierlicher militairischer Gottesdienst abgehalten und in dem mit der Liturgie verbundenen Gebet, von dem Herrn der Heerscharen die Erhaltung unseres geliebten Koͤniges, begleitet von den Segnungen des Wohlseyns und der Zu— friedenheit erfleht wurde.

Nach abgehaltenem Gottesdienst ward das Quarée ge— offnet und die Truppen stellten sich zur großen Parade auf. Vemnachst ward das Gewehr praͤsentirt und Sr. Majestaͤt dem Koͤnige von Sr. Excellenz dem kommandirenden Hrn. Ge— neral ein dreimaliges Lebehoch dargebracht, in welches nicht allein die anwesenden Truppen, sondern auch die zahlreich verfammelten Zuschauer mit freudigem Jubel einstimmten, waͤhrend der Donner von 58 Kanonenschuͤssen die Dauer einer Lebensperiode bezeichnete, deren Verlaͤngerung bis zum fernsten irdischen Ziele, von jedem Preußen so aufrichtig ge— wuͤnscht wird. Sodann verfammelten sich die hier anwesen⸗ den Herren Generale, Staabsoffiziere und Militairbehoͤrden mit den Theilnehmern an der, durch die Gnade Sr. Taje⸗ staͤt des Koͤnigs hier gegruͤndeten Offizier ⸗Speiseanstalt, in dem diesem Zwecke gewidmeten Theile des vormaligen Gou⸗ vernementshauses, zu einem gemeinschaftlichen Mittags mahle, um auch hler in frohem Zuͤsammenseyn sich des festlichen Tages zu erfreuen, dessen Feier noch dadurch besonders er— hoͤht wurde, daß eine von geschickter Kuͤnstlerhand gefertigte und von Sr. Excellenz dem Hrn. Kriegs-Minister der Offi— zier⸗Speiseanstalt gewidmete Buͤste des hochverehrten Mo⸗— narchen in dem Versammlungssaale aufgestellt war und in dem Augenblicke, in welchem Se. Excellenz der kommaundi⸗ rende General einen Toast auf das Wohl des geliebten Koͤ⸗ nigs und Herrn ausbrachte, von der verdeckenden Huͤlle befreit, sich mit Lorbeerbaͤumen umgeben und mit deren Laube be— kranzt, den Blicken der Verfammlung darstellte und von ihr mit freudigem Jubelruf begrußt ward.

Auch Se. Excellenz der Hr. Ober, Präsident v. Schoͤn und der eben hier anwesende Chef der Gensd'armerie und Kommandant von Berlin, Hr. General-Lieutenant v. Tip— erfreutfn in Folge einer an sie er— Versammlung durch ihre Ge⸗

pelskirch Excellenz, gangenen Einladung genwart.

die

Literarische Nachrichten.

Archiv der Naturgeschichte, oder Sammlung belehrender Ab⸗ bildungen aus dem Thierreiche nebst vollstaͤndigen Erlaͤu⸗ terungen zur Belebung des der Natur. Naumburg. handlung.

Die Wildsche Kunst- und Buchhandlung in Naumburg wendet die einflußreiche Lithographie zu einem Werke an, welches auf die allgemeine Aufmerksamkeit Anspruch machen darf. Unter dem obigen Titel laßt sie Bilderhefte in Queer⸗ Folio-Format mit dazu gehoͤrigen kleineren Heften fuͤr die Erklaͤrung erscheinen, welche sich die allgemeinere Verbreitung der in der neueren Zeit so sehr bereicherten Anschauungen aus der gesammten Zoologie zum Zweck machen. Wenn man welß, daß der Eultur-Charakten unserer Zeit, wie sich

Alexander von Humboldt in seinen Vorlesungen ausdruͤckte, eine freiere und großartige Natur-Anschauung ist, so muß

Wildsche Kunst- und Buch—

Sinnes für die edlen Freuden

aus allen zoologischen Klassen stellt, daß dadurch ein Gesammt

Thierreichs vergegenwaäͤrtigt.

ordneten Reichthum dieses Werk ganz geeignet dem

die bloßen einzelnen so vielen dieser Werke,

werden sollen, rn aus ihrer stillen Einsamkeit u lichen Bevuͤrfniß unserer Zeit. eben so leicht ein zweiter Zweck

chem Lehrer, der seine

zerstreuen will, sondern auch

erfreulich seyn.

lehrend insbesondere auch dungen gewaͤhlt sind. Wohlfeilheit dieser Hefte, lige Anschaffung des erwarten, daß dieses

eben so heimisch seyn werde, dem Beduͤrfnisse einer Gelingens erfreute, das sich versprechen darf. Ein einzelnes lithographirten Tafeln eine bei Abbildungen giebt, schwarz nur 25 Sgr.

An gleich die hervortretenden charakterischen

lich: die Unterstuͤtzung des Jugend-⸗Unterrichts. Schuͤler nicht bloß durch natutg schichtliche Bilder unterhalten und wie Jean Paul mej schon mit diesem Lehrgegenstn rden diese Hefte hoͤt iesem Bezuge besond svoll und populair die einzelnen anatomtschen Al Beruͤcksichtigt man dabei die gut erleichternde allm so steht mit Grund Lause der Zeit in Pf Bibliotheken, in Unterrichts-Anstalten und Familien⸗Kre wie das Bertuchsche, wet fruheren Zeit angemessen, sich ein jedes zeitgemäße Unterne

eine ernstere Richtung verbindet, wer Referent glaubt in d

herausheben zu muͤssen, wie einsicht

und die Ganzen, Werk im

Heft dieser Sammlung

kostet illuminirt 1

sondern es ist die Wissenschaft selbst, die Menschen komm will, und das Werk entspricht sonach ganz dem eigen Damit aber verbindet se dieses Unternehmens, naͤn Wie mu

nter die

weitem greg Anzahl

welches a

thlr. 10

dra, Trauerspiel in von Schiller. (Hr. Eßlair: Th

cia, als Gastrollen.) Hierauf,

Dr. C. Toͤpfer.

Exempel daran! Lustspiel in Alex

Königliche Schaufptele. Sonnabend, 9. August. 5 Abtheilungen,

Im

eseus,

Sonnabend, 9. August. ladungskarte. Hierauf, zum

Beschluß: Musik von Weigl.

B erline

Erbschaft, Schauspiel in 1 Akt Adrian von Ostade,

Königs staͤdtsches Theater. U. A. w. g. oder: Dit

Erstenmale wiederholt: von A. v. Kotzebue.

r Börse.

Den S. August 1828.

Zettel. (Prei is.

Amtl. Fonds- und Geld- Cours

2. Erie / 8 214.

St. Schuld - Sch. 4 9273 92 Br. Engl. Ani. 153 5 ids! Pr. Engl. Anl. 22 35

Bo. Ob. incl. Litt. II 2 Kurm. Ob. im. l. C. Nerat Sch d

solch ein Werk sogleich als ein hoͤchst zeitgemäßts anerkannt

werden, und schon darin läge seine groͤßte Empfehlung. Des— wegen ist auch an demselben vorzuͤglich hervorzuheben, daß es diese freiere Anschaunng der Zeit durch eine höhere wis⸗ senschaftliche Behandlung seiner Gegenstaͤnde beruͤcksichtigt, welche aber von der Art ist, daß sie eine allgemeine und po— pulaire Theilnahme sehr erleichtern muß. In den drei er—

sten Heften, welche Ref. vor sich hat, sind einzelne Species

—— ——

Berlin. Stadt- Ob.

Königsbg. do.

Elbinger do.

Dans. do. in Th. E. VVestpr. Pfdb. A.

did. dito B.

Grolsliz. Pos. do.

. = = = = O .

27 Kur- u. Neumi. (do.

904 Märk. 907 Ostpr.

Jai Sch. d. Kn.

357 Holl. vollw. Duc. Friedrichsd' or

Pomm. Piandbr. 166 106 1064

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Schlesische. do. Pomm. Dom. do. do. do. ö do. do. Tückst. C. d. Kmk do. do. d. Nm.

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dito d. Nmk.

9

35 a 3.

Disconto.

Ostpr. Esan dbrs.

——

Neueste Bö5rsen⸗Nachrichten.

. Frankfurt a. M.. 5. Partial Hbligationen 12273. Geld.

Parts, 2. August. 27 Nente 72 Fr. 30 Cent.

August. Oesterr. 56 Metalliq. 935. Bank-A Aetien 1287.

53 Rente 106 Fr. 20 Cent.

Gedruckt bei Hayn.

Loose zu 190 Fl. 1515.

Redaetent

Schauspielhause, von Raeine, uͤhe und Dlle. Thieme,

Großherzogl. Mecklenburgischen Hoftheater zu Strelltz.

zum Erstenmale: Nehmt

andrinern in 1 Aufzug,

komische Oper in!

so gewaͤhlt und zusammengt blick entsteht, welcher Formen des ganze Indem ferner die Abbildungen zus anerkannten Werken gewahlt, einen wissenschaftlichn Werth haben, die Erläuterungen aber ihren großen und ge in völliger Deutlichkeit vorlegen, so veredelten wissenschaftlich Dilettantismus unserer Zeit zu genuͤgen; denn es sind nicht meh Gegenstände der Wissenschaft, die, wie vor das erstaunende Auge gebrach

reußis che Staats- Zeitu ng.

nm.

Allgemeine

hi

211.

Amtliche Nachrichten. Kronitk des Tage s.

w

Johanniter⸗Orden zu verleihen geruhet,

hen zu ernennen geruhet.

zen.

Betanntm ach un g.

Da die Post weder verpflichtet noch befugt ist, Briefe, he betm Eitigange im Bestimmungs orte die Empfaͤnger antreffen, aüs elgener Veranlassung den Adressaten nach⸗ en; dg fern eitens der betheiligten Correspondenten mals Schwierigkeiten gemacht worden sind, das durch Nachsendungen entstanden? Porto zu entrichten, za endlich die Nachsendung von Briefen, ohne Zustim⸗ g der Corresponden ir letztere mitunter nachtheiltge hen haben kang, welche die Postbehorde in Weitlaͤuftig⸗ n verwickelt, so ist bestimmt worden, daß Briefe den

den; da ferner leichen ten, fur 1

. nur dann nachgesendet werden sollen, wenn

er Absender solches uf dem Couverte ausdruͤcklich ver⸗

langt, oder

der designirte Empfaͤnger die Nachsendung bei der Post⸗

Anstalt des Ortes, den er verlaͤßt, schriftlich bestellt hat. Im ersteren Falle haftet, wenn der Brief aus irgend Grunde nicht bestelit werden kann, der Absender fuͤr ganzt Porto; im anderen Falle hingegen nur fuͤr das to bis zu dem von ihm auf der Adresse genannten Be⸗ ungsorte. Fuͤr das Porto von letzterem bis zu dem e, wohin der Brief nachgesandt worden ist, muß in die— zweiten Falle der Adressar einstehen. Ist ein bestimmter angegeben, wohin der Brief nachgesandt werden soll, aftet der Absender und resp. der Empfaͤnger natuͤrlich fur das Porto bis zu diesem bezeichneten Orte. Dleselben Regeln gelten bei Nachsendung von Gegen den der Fahrpost, nur daß bei diesen, im Falle sie unbe— ar sind, der zur Portozahlung verpflichtete Theil auch fuͤr durch die Retoursendung verursachte Porto einstehen und ommen muß.

Das correspondirende Publikum wird mit obigen Grund— n hierdurch bekannt gemacht, um sich seinem Interesse aͤß, danach richten zu konnen.

Frankfurt a. M., den 20. Juli 1828.

Der General⸗Postmeister Nagler.

Im Bezirk der Königl., Regierung

zu Duͤffeldorf, ist an die Stelle des anderweitig be— derten Pfarrers Homburg, der Kapellan B. Luͤcker der dem Koͤnigl. Patronate untergebenen Pfarr-Stelle katholischen Gemeinde zu Homburg ernannt worden; iu Erfurt, ist die erledigte evangelische Pfarr⸗Stelle ammerforst, in der Diszese Langensalza, dem Kandidaten Predigt⸗Amts, Friedrich August Kraft; und die er— gte Pfarr⸗Stelle zu Großberndten, in der Dioͤzese Bleiche⸗ dem bisherigen Huͤlfs⸗ Prediger und Rector der Stadt⸗ ne zu Benneckenstein, Ernst Ehristoph Kopf verliehen

2

Berlin, Sonntag den 10ten Aug u st.

Se. Majestaͤt der König haben dem Grafen Hein ri fmitign Con Bude zu Ferney am * 2

Se. Königliche Majestat haben den Assessor Roven⸗ en zu Königsberg in Preußen, den Oeconomie-emmüis⸗ s Holzheimer zu Posen, den Oeconomie / Commissarius de zu Stargard, und die Oeconomie⸗Commissarien Kell und Cal sow zu Soldin, zu Oeconomie⸗Commissions⸗

Seine Königl. Hoheit der Großherzag von Meck⸗ zurg⸗-Strelitz ist von hier nach Neu Strelitz abge⸗

ö

1828.

zu Köln, ist an die Sielle des verstorb. . G. H. Heutz, der bisherige Pfarrer * * 8 zu Braud als solcher nach Weilerwist, im Kreise rchen versetzt; und an die Stelle des Mathias Grein, der bis⸗ ee. Vicar A. J. Seithümmer zu Jalich zum katho⸗ 6 , in & Kreises Bergheim; und h ipp Heinrich Joseph Hubert Jösten zum Vicar bei der katholischen Pfarr Kl 1. h. h. Aposteln in Koln ,,, 66

Abg er eist-; Der Koͤnigl. Dänische Hof— ister/ Graf von Schimmelma 23 k

Zeitungs-Nachrichten. Aus lan d.

Nachrichten vom Kriegs-Schaupl In Ver solg der gestrigen Mitthei h * nach⸗ fed . solg gestrigen Mittheilungen geben wir nach⸗ Rriegsbericht von . Armer vom 2. (14.) und Let. l. 1828. Das Hauptquartier Sr. ö it des Kaiser Das * Majestaͤt des Kaisers, so wie

das 2te Corps haben am ten (15een) das 32 66 gr zardschik verlassen, trafen am 3ten (15ten) zu Uszenil, am aten (itzten) zu Koslodschi, am 5ten (17ten) zu Turk⸗Ar⸗ nautlar unö am tzten (1cten) zu Jenibazar ein. Wahrend dieses Marsches zeigten sich nur kleine Abtheilungen des Feindes, welcher seine Stellungen stets aufgab und fort⸗ waͤhrend von unserer Avant⸗-Garde zuruͤckgedraͤngt wurde. Unsere beiden Infanterie⸗Corps haben sich vereinigt und ruͤckten stets mit dem Hauptquartier vereint vorwärts; sie sind ohne Viderstand zu finden, am Sten (iLsten) in der Gegend von Jenibazar eingetroffen. Eine Abtheilung dieses Corps hat unter dem Befehl des General⸗Adjudanten Benkendorff II., die Nichtung nach Pravadi genommen, und diese Stadt am 6ten (1i8ten) besetzt. Ungefähr 19 Mann feindlicher Truppen, welche sich daselbst befanden, flohen, als unsere Jaͤger anruͤck⸗ ten nach den Gebirgen Tages darauf stieß der Adsutant des General Benkendorf II., Oberst Dellinhausen, 20 Werste ge gen Andusu zu, auf einen bedeutenden Bagage⸗Transport . w die ei, w. Da es jedoch nicht moͤglich war esen Transport durch einen Hohlweg zu bringen, s er ge nn * zu . . .

achdem das am 2. (14.) Juli bei Varna eingetro Corps des General-Adjutanten Grafen Suchteln, * 36 welcher kraͤftigen Widerstand leistete, zuruͤckgedraͤngt hatte, sind die in der Naͤhe dieses Platzes belegenen Gaͤrten und Anhoͤhen, besetzt worden. Um die uns uͤberlegenen Kraͤfte des Feindes zu theilen, ließ der gedachte General im Centrum seiner Stellung Redouten und auf dem linken Fluͤgel eine Verschanzung aufwerfen. Diese Arbeiten sind in kurzer Zeit ausgefuͤhrt und in Vertheidigungs-Zustand gesetzt worden. Sie bewahrten sich als eine sehr ersprießliche Vorsichts⸗ Maaßreget, da die feindlichen Huͤlfs-Truppen, welche von Burgas aus uͤber den Liman gegangen waren, den Tag dar auf von der Suͤdseite, ohne daß wir es verhindern konnten, in Varna einruͤckten. Sie bestanden aus einigen Tausend Mann regulairer Infanterie und einer Abtheilung Cavallerie. Waͤh⸗ rend dieses ganzen Tages hat der Feind, da es ihm wahr⸗ scheinlich bekannt war, daß er Verstärkung zu erwarten habe, unsere Truppen durch fortwährende Ausfälle zu beschäftigen gesucht. Auch hat er an diesem Tage eine bedeutende Quan⸗ titat gefuͤllter Saͤcke ꝛ. aus der Festung auf der Straße nach Burgas abgeschickt. Bei diesen Ausfallen hat der

den;

Feind sehr viel gelitten. Wir haben 4 Officiere und 85