1828 / 217 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 16 Aug 1828 18:00:01 GMT) scan diff

Der Werth der Schiffslast der 4 Britischen Fahrzeuge be— traͤgt 50, 000 Pfd.

Co lumbien.

Nach einer officiellen Angabe in den letzten Bogota-⸗Zei⸗ tungen ist der Zweig der Accise in den Provinzen Bogota und Marquita fuͤr die jährliche Summe von 163,000 Dol—⸗ lars verpachtet. Der Finanz-Minister hat in Columbien

aus⸗Taxen nach dem Muster der Englischen eingerichtet.

ie monatliche Einnahme zu Laguayra beträgt 5,914, die Ausgabe 93656 Dollars. Gleich vortheilhaft scheint das Ver— haͤltniß der Ausgabe zur Einnahme zu Bogota zu seyn.

Inland.

Glatz, 4. August. Se. Majestaͤt der Koͤnig hatten allergnaͤdigst geruht, mittelst Allerhoͤchster Cabinets-⸗Ordre vom 23. Mai l. J. dem 38sten Infanterie⸗Regiment (6ten Reserve), weil dasselbe nun bereits 10 Jahre besteht, die Verleihung von Fahnen zuzusichern und später auf ehrfurchts— volles Ansuchen zu genehmigen, daß dem Regiment diese Eh⸗ renzeichen am 3. August J. J. uͤbergeben wuͤrden.

Demzufolge geschah am vorhergehenden Tage, in Gegen⸗ wart S. Excellenz des Koͤniglichen Generals von der Ca— vallerie und commandirenden Generals des 6sten Armee⸗Corps Herrn Grafen v. Zieten, in dem hiesigen Koͤnigl. Comman— dantur⸗Gebaͤude die Anschlagung der Fahnen⸗Flaggen an die Fahnen⸗-Staͤbe durch saͤmmtliche Officiere des Regiments, die Feldwebel aller Compagnieen und die aus letztern gewahlten Unter⸗Offieiere und Gemeinen. Am Morgen des 3. August wurde das Regiment auf dem sogenannten Holzplan im Viereck aufgestellt und in dessen Mitte die Fahnen gebracht, worauf der feierliche Gottesdienst begann.

Erweckt die jedesmalige Wiederkehr dieses Tages in allen Preußen die innigsten Gefuͤhle des Dankes gegen Gott, der

uns den Koͤniglichen Herrscher schenkte, dessen Scepter uns begluͤckt, so mußte das Regiment in dem ju empfangenden

Beweise der Königlichen Huld eine besondere Veranlassung zur Freude und eine neue Aufmunterung zur treuen Erfuͤi—⸗ lung seiner Pflichten finden; beide Gegenstaͤnde handelte die Predigt des Divisions-Predigers Hopf auf angemessene Art ab. Ihr folgte eine passende Erinnerung an die gesetzliche Wichkigkeit des Eides, sodann aber die Abnahme dieses Eides durch den Garnison⸗Auditeur Crusius, wonaͤchst die Fahnen, welche jetzt ihre wahre Bedeutung erhalten hatten, von Sr. Excellenz dem commandirenden Herrn General, dem Com—⸗ mandeur des Regiments, durch diesen aber den Comman— deurs der Bataillons uͤbergeben wurden. Was Jeder bis dahin schweigend gefuͤhlt hatte, das sprach er nun in dem erhebenden Gesange aus: „Nun danket alle Gott“ waͤhrend 101 Kanonenschuͤsse von den Waͤllen der Festung der Umge⸗ gend das Fest verkuͤndeten; die große Parade des Regiments schloß den militairischen Theil der Feier. Spaͤterhin verei— digte Se. Exc. der commandirende Hr' General die saͤmmt— lichen Officiere des Regiments, die anderen hoheren Officiere der Garnison, desgleichen die hoheren Civil⸗Beamten und mehrere Standes-Personen aus der Nachbarschaft zu einem großen Mittags-Mahle. Daß auch hier nicht bloß jeder Mund, sondern auch jedes Herz in das Lebehoch einstimmte, das Sr. Majestaͤt dem Koͤnige und dem Koͤnigl. Hause dargebracht wurde, ist fast uͤberfluͤßig zu bemerken. Dasselbe Gefühl, derselbe Sinn sprach sich am Mittag bei der Be— wirthung der Unter⸗-Officiere und Gemeinen in der Speise⸗ Anstalt des 1sten Bataillons, spaͤterhin aber bei dem Feste aus, zu welchem sich das Regiment auf dem schon erwähn— ten Holzplan versammelte.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 15. August. Im Opernhause: Johann von Paris, Singspiel in ? Abthellungen, mit Tanz; Musik von

Amtl. Fonds. und Geld Cours Zettel. (Preus.

Boyeldieu. (Hr. Fischer: den Groß⸗Seneschall al Gastrolle. ) Hlerauf: Der Kapellmeister aus Venedig sikalisches Quodlibet in 1 Aufzug, von L. Breitenstein. Sedlmayr: Rassattino, als letzte Gastrolle,)

Wegen Unpaͤßlichkeit der Madame Schulz kann heute angekündigte Oper: Don Juan, nicht gegeben n

Königsstädtsches Theater.

Freitag, 15. August. Die Italienerin in Algier. mische Oper in 2 Akten; Musik von Rossini. (Letzte lung dieser Oper mit Dlle. Tibaldi⸗.

Zu dieser Oper finden die hoͤheren a ern. Rig

Sonnabend, 16. August. Herr Blaubart, oder geheimnißvolle Cabinet. Hierauf: Der Hofmeister in h Aengsten. Zum Beschluß: Paris in Pommern.

Berliner Börse. Den 14. August 1828.

XI. Brie / Geld.

St. Schuld - Sch. 4 933 Pr. Engl. Anl. 18 1033 Pr. Engl. Anl. 22 Bo. Ob. incl. Litt. H Kurm. O. m. I. C. Neum.Int.Sch.do. Berlin. Stadt- Ob. Königsbg. do. Elbinger do. Dana. do. in Ih. Z. Wes pr. Pfdb. A. dito dito B. Grosehr. Pos. do. Ostpr. Pfandbrt.

He c RgelI- und Geld- CO ν . (Berlin, den 14. August.)

. rin

Pomm. Pfandbr. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Pomm. Dom. do. Märk. do. do. Oetpr. do. do. Rũckst. C. d Km do. do. d. Nm. Zins- Sch. d. Km. dito d. Nm. Holl. volle. Duc. 2 Friedrichsdior.

Disconto. ...

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Kur 2 Mt. Kur 2 Mi. 3 Mt. 2 Mt.

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Leipꝛig Frankfurt a. M. W Petersburg. BN

56. 24

ch.

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M Mt 8O. Mt V V

Auswärtige Börse n.

Amsterdam, 9. August. esterr. 5ꝑ Ct. Metalliq. 903. Bank- Actien 1300. 100 FI. 184. Part, Oblig. 370. Russ. Engl. Anl. S673. Rr Hamb. Certif. S3.

St. Peters burg, 5. August. . Hamburg, 3 Mon. 95g. Silber-Rubel 37173. Kop. Ii

centige Inseript. 88.

Wien, 9. August. 53 Metalliq. 9378. Bank- Actien 1062.

Den Exemplaren des heutigen Blatts der Stan tung, welche hieselbst ausgegeben werden, ist die B machung in Betreff der gerichtlichen Niederlegung de der Haupt-Verwaltung der Staats⸗-Schulden im Jaht fuͤr den Amortisattons- Fonds eingelöseten Staats, 6 Verschreibungen beigefügt; nach außerhalb wird dies

kanntmachung mit der nächsten Fahr⸗Post nachgesandt w

Neueste Börsen⸗Nachrichten.

Frankfurt a. M., 11. August. Oesterr. 53 Metalli. 933.

Loose zu 100 Fl. 152, Briefe.

Gedruckt bei Hayn.

Partial⸗Obligationen 1225, Geld. Bank ⸗Aetlen

Redartent]

Allgemeine

reußische St

a ats ⸗Zeitung.

217.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

ze. Königl. Majestaͤt haben die erledigte Landraths⸗ es Ih ewelltsbischen Kreises, im Regierungs⸗Bezirk am, dem Rittmeister außer Diensten von Hobe auf „„ Allergnaͤdigst zu verleihen geruhet.

Heine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Ober⸗Amtmann er zu Muͤhlenhagen, im Regierungs-Bezirk Stettin, llgemeine Ehrenzeichen erster Klasse zu verleihen ge⸗

m Bezirk der Koͤnigl. Regierung

nen n e f, die erledigte evangelische Pfarrstelle er⸗Fischbach, im Kreise Siegen, dem bisherigen Predi— ltgelt zu Oberholzklau; und die erledigte CTurat-Vi— u Eisborn dem . der Theologie, Ferdinand e aus Meschede, verliehen; . ö sst der Candidat der Theologie Hepche farrer in Leuthmannsdorf, Schweidnitzer Kreises, er⸗ worden.

Zeitung s-Nachrichten. Au s lan d.

rankreich. daris, 9. 21 Folgendes ist eine General⸗ Ueber⸗ es Einnahme-Budgets fuͤr 1828 wie solches am Aten von dem Finanz-⸗Minister der Pairs-Kammer vorge— hörden ist: 21 k welche speciell auf die consolidirte Schuld ndet werden: registrirungen, lzschlaͤge (fuͤr 1828 und 1829) e und Salzsteuer J. Einnahmen, welche auf die allgemeine ts-Ausgaben verwendet werden: directe Steuern

Stempel und Domainen 180,000,000 Fr. 47, 500,000 Fr. 152, 920, 000 Fr.

210, 900,000 Fr. 31,050,000 Fr. 12, 900,000 Fr.

2 2 cT recte Steuern 325,546,821 Fr.

nahme von der Stadt Paris (kraft des Gesetzes vom 19. Juli 1829)

alzwerke und Gruben der oͤstlichen De— partements.. verschiedenen Einnahmen

muthmaßliche Gesammt-Einnahme be⸗ igt sona le Ausgabe belaͤuft sich dagegen (dem tr. 215 d. St. 3 mitgetheilten Ausgabe⸗ . get zufolge) nach Abzug des letzten Po— (Ausgaben die auf gewisse ihnen ent⸗ hende Einnahmen fundirt sind), welcher in Rechnung kommt, auf 74,184,361 Fr. Ueberschuß . 11,972,460 Fr. Das Journal du Commerce macht abermals auf den selstand aufmerksam, der daraus hervorgehe, daß die De— rten unmittelbar nach Bewilligung des Budgets ausein— r gehen, indem sie dadurch der Pairs⸗Kammer die Moͤg⸗ eit benehmen, in dem Budget Veraͤnderungen en , ; das gedachte Blatt glaubt, daß das einzige Mittel, im Uebelstande abzuhelfen, darin bestehe, daß man den utirten Diaͤten bewillige, da es unter den Mitgliedern

5,500,000 Fr.

1,800,000 Fr. S, 040, 000 Fr.

os6, 156, 821 Fr.

Berlin, Sonnabend den 1tzten August.

1828.

der Kammer manche gabe, deren Einkuͤnfte durch eine weite und kostspielige Reise und durch einen noch kostspieligern und mehrmonatlichen Aufenthalt in der Hauptstadt dergestalt geschmaͤlert wuͤrden, daß sie den Zeitpunkt, wo es ihnen ver⸗ goͤnnt ist, nach ihrer Heimath zurückzukehren, kaum abwarten koͤnnten. Was aber, meint jenes Journal, Hr. Keratry einst vor dem Koͤniglichen Gerichtshof von der Pairs-Kammer gesagt habe, daß naͤmlich im Laufe der Sitzungen kein Pair das Recht habe, krank zu werden, ja daß es ihm kaum ver⸗ goͤnnt sey, zu sterben, gelte auch von der Deputirten⸗Kam⸗

mer, und man duͤrfe nie die Worte des Hrn. B. Constant

vergessen: „Seyd Ihr unfähig, Euren Committenten die Opfer zu bringen, welche Euer Mandat von Euch verlangt, so bleibt Grund⸗Eigenthuͤmer, Gewerbtreibende, Rechtsge⸗ lehrte oder Literatoren, aber werdet keine Deputirte!“

Hr. Cottu, fruͤher ein eifriger Anhänger der liberalen Parthei, ist ploͤtzlich anderes Sinnes geworden, und hat un⸗ ter dem Titel: „Von den Mitteln die Charte mit dem Koͤ—⸗ nigthume in Einklang zu bringen“ eine Schrift herausgege— ben, worin er dem Koͤnige und ganz Frankreich zu beweisen sucht, daß sie sich gewaltlg im Irrthume befunden, wenn sie bisher die Charte als ein Buͤndniß zwischen Thron und Volk betrachtet haben, da dieselbe vielmehr ganz dazu geeignet sey, eine neue Revolution herbeizuführen. Die Gazette de France giebt aus dieser Schrift einige Auszuͤge, die sie als hoͤchst tref⸗ fend bezeichnet. In einem derselben heißt es aber, daß wenn die Pairs⸗Kammer einigen Glanz auf den politischen Horizont geworfen habe, dieser Glanz nur erborgt gewesen sey, indem sie denselben lediglich der Oppesition gegen ein Ministerium verdanke, welches der Gegenstand des Volkshasses geworden sey. „Hiernach,“ sagt der Lonstitutionnel, „erscheint die obige Bemerkung der Gazette hoͤchst naiv. Sollte dieses Blatt endlich die große Unpopu—⸗ larität des vorigen Ministeriums einsehen, oder waͤre es wahr, was man behauptet, daß Hr. v. Villele vor seiner Abreise nach Toulouse vergessen habe, Jemanden zu beauftragen, am Ende jedes Monats den Ausfall in der Einnahme der Gazette zu decken?“

Der Courrier⸗frangais will wissen, daß der unter dem vorigen Ministerium gefaßte Beschluß, gleich den bei saͤmmt⸗ lichen Parochial-Kirchen erbauten Pfarr-Wohnungen, auch in der Naͤhe der protestantischen Kirchen dergleichen Predi⸗ ger-Haͤu ser auffuͤhren zu lassen, unter dem gegenwartigen Ministerium wieder aufgegeben worden sey, indem der Ge— neral-⸗Rath des Seine-Departements sich unter dem Vor⸗ wande der Ersparniß geweigert habe, die dazu erforderlichen Gelder herzugeben. 2 ö

Das Geschwader, woraus die diesseitige Station in den Franzoͤsischen Antillen unter den Befehlen des Contre⸗Ad— mirals Bergeret besteht, ist in Brest angelangt; am Bord der Fregatte „Venus“ befindet sich der Marquis von Bouillẽ, einer der 76 Pairs von der Ernennung des Hrn. v. Villele und Gouverneur von Martinique, welcher in letzterer Eigen. schaft während der Zeit, daß er von seinem Posten abwesend ist, von dem General Barré ersetzt wird. ö

Außer der wissenschaftlichen Expedition, die in diesem Augenblicke wahrscheinlich schon von Toulon aus nach Ae— gypten und Morea unter Segel gegangen ist, hat der Mi⸗ nister des Innern auch noch einem jungen ausgezeichneten Naturforscher, Hrn. Victor Jacquemont, eine wissenschaft⸗ liche Reise nach Indien und Persien aufgetragen. Hr. Jac— quemont wird 4 bis 5 Jahre abwesend seyn.

Der General-Lieutenant Marquis Maisen ist am 5. d. M. auf seiner Reise nach Toulon in Lyon n ,

Im Laufe des vorigen Monats sind in Marseille 864 Menschen gestorben, worunter 429 an den Blattern. Die Sterblichkeit war sonach im Allgemeinen noch im Zunehmen, da sich im Monat Juni nur 775 Sterbefälle ereignet hat⸗

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