ten. Man wall indessen die Bemerkung gemacht haben, daß
in den Monaten Juni, Juli und August die Zahl der To“
des faͤlle allsahrlich immer zunimmt.
Während der anhaltende Regen dem Getreide in den noͤrdlichen Provinzen Frankreichs großen, jedoch nicht so be— deutenden Schaden zugefuͤgt hat, als man Anfangs glaubte, ist die Erndte in den mittäglichen Departements ganz nach Wunsch ausgefallen.
Fuͤr den Verbrauch dieser Hauptstadt werden im Jahre S7, 921 Stuͤck großes Vieh, 65,687 Kaͤlber, 372, 332 Ham mel, 643,869 Saͤcke Mehl, ein jeder zu 325 Pfund, uͤnge— faͤhr 194 Millionen Flaschen Wein von allen Sorten, „392, 553 Pfund Butter und 953,293,781 Eier erfordert. Was den ersteren Artikel anbetrifft, so bezieht die Haupt⸗ stadt ihren Bedarf an Ochsen in den Monaten August, September, Oetober und November fast ausschließlich aus den Departements des Calvados, des Canals, der Orne und der Eure, welche ungefaͤhr 46,900 Stuͤck liefern. Diese Quelle versiegt aber allmaͤlig mit den Monaten December, Januar und Februar, wo an die Stelle der Lieferungen der Normandie die Departements der Vienne, der obern Vienne, der Creuse und der Correze mit einer Lieferung von 20,06 Ochsen treten. Sobald diese Zufuhr aufhoͤrt, koͤmmt die Reihe an die Landleute der Departements der Mayenne und der Sarthe, welche ungefaͤhr 6000 Stuͤck liefern; nach ihnen kommen die Bauern der niedern Loire und der Marne und Loire mit 15,900, hierauf die des Allier, der Niévre und der Sadne und Loire mit 6000, die der obern Saöne und des Doubs mit 30900, die der Charente und der Vendée mit 2000, endlich die der obern Marne mit 1090 Stuͤck. So erreicht man das Ende des Monats Maͤrz. Im April, Mai und Juni sieht man dergleichen große Transporte aus ein— zelnen Gegenden Frankreichs nicht mehr ankommen. Fuͤr die Verproviantirung der Hauptstadt sorgen alsdann die Viehhaͤndler aller Nachbar⸗Staaten, welche durch den hohen Preis, den die Fleischer in jenen Monaten bieten, um ihre gewohnlichen Lieferungen fortsetzen zu konnen, nach Paris gelockt werden. Durch diese weise und unveränderliche Ein— richtung wird der Jahres- Schluß erreicht, ohne daß jemals eine Ueberhaͤufung statt fande, oder daß es an dem erforder⸗ lichen Bedarfe fehlte. Alle andern Lebensmittel werden mit gleicher Ordnung, obgleich nach anderen polizeilichen Regle⸗ ments, wie solche fuͤr jeden einzelnen Artikel festgesetzt sind,
zur Hauptstadt geliefert, welche diese regelmäßige Bedienung einzig und allein dem wohlgeleiten Privat-Intereffe zu ver⸗ k. hat. zriefe aus Madrid vom 31. Juli, welche hiesige oͤffentliche Blaͤtter auf außer or en lichen Wege . * ben wollen, melden, daß an diesem Tage daselbst ein Cou— rier aus Lissabon mit Depeschen eingetroffen sey, woraus hervorgehe, daß der Infant Dom Miguel beschlossen habe, sich mit seiner Nicht? Donna Maria nicht zu“ vermaͤhlen, und daß er als politischen Grund dieser Weigerung angebe, eine solche Heirath wuͤrde seine Rechte auf den Thron in Zweifel zu stellen scheinen, uͤberdies aber auch der Nation, welche gegen alle Brasilianer eine entschledene Abneigung habe, mißfallen. Großbritanien und Irland. London, 9. August. Die Meisten, sagt die Times, welche vernunftmaͤßig die besondere Natur dersenigen Gefahr in Betracht zu ziehen faͤhig find, die vermoͤge der die Katho— liken betreffenden Gesetze unfere politische Lage bedroht, wer— den bereitwillig anerkennen, daß in demselben Grade, in wel— chem die Gefahr aus der Ausschließung der katholischen Koͤr— perschaft emporsteigt, die Emaneipation wirksam seyn wuͤrde, sie zu entfernen. Viele faͤhige und angesehene Manner ver theidigen diese Behauptung mit den klarsten Ausdrücken. Die . Emaneipation in ihrer einfachsten Form betrachten sie als die naturliche Sicherheit gegen eine Gefahr, deren unzweifelhaft Ursach die Ausschließung ist. So aͤußerte Lord Lansdowne beim Anfange der Rede, in welcher er das Oberhaus er— suchte, mit dem Unterhause uͤbereinzustimmen; „Ich glaube, daß die Emaneipation selbst die beste aller Sicherheiten sey.“ Und es giebt unstreitig auch wirklich keine Sicherheit, welche ohne die Emaneipation etwas werth waͤre. Wir haben alle jene beruͤchtigten Schutzmittel, welche auf der Macht der Beschraͤnkung und des Zwanges beruhen, bis aufs Aeußerste erprobt. Die Politik, welche Freunde zu Feinden macht, in⸗ dem sie dieselben wie Feinde behandelt, und welche sich dann, wenn sie die uͤbermuͤthig Herausgeforderten mit Grausamkeit verfolgt, ihrer Weisheit ruͤhmt — jene Politik sst so lange versucht worden, daß sie nicht ferner mehr anwendbar ist. Statt Verbuͤndete zu Feinden zu machen, schmei— chelt man uns jetzt mit, der Hoffnung, Eo, daß sie nicht getaͤuscht werde!) Feinde in Freunde zu verwandeln.
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Was ist aber das wesentliche Bindemittel einer solchen Polth Gewiß ein Vertrauen auf gemeinsames Inter esse, ni aber Darlegung von Mißtrauen und Eifersucht, zur Belebhn und Befestigung des Buͤndnisses. In so weit kommen mit Lord Lansdowne uͤberein — daß eine Verkoͤrperung katholischen Weltlichen mit der Gesetzgebung und ein- zi sorge fuͤr die kathalische Kirche die . aller Sicherhej, fuͤr die Anhaͤnglichkeit beider an den Staat abgeben wuͤrde von welchem die eine der Partheien Brodt, die andere Wi und Macht empfaͤngt. Die Frage, ob dies die einzi Sicherheit seyn duͤrfte, welche man von den Katholiken verlangen berechtigt waͤre, kann jedoch nicht, so einfach Grundsatz auch ist, leicht praktisch bestimmt werden. muͤssen die Alternative erwägen, auf welche uns die Umst hinweisen, und sehen, wie weit es erlaubt seyn moͤchte, dingungen eines freundschaftlichen Tractats mit den Aut schlossenen einzugehen, wenn ohne einen solchen die Emn eipation nicht durchgesetzt werden kann. Die Kat liken, sowohl Geistliche als Weltliche, sind, wie man sg sehr uͤber die Einfuͤhrung einer solchen Neuerung beunruh welche irgend einem protestantischen Prinzen oder Machthu eine Stimme bei der Ernennung ihrer Bischoͤfe gestaln wuͤrde. Nun haben wir aber gesehen, daß Br. Doyle, einem vor Kurzem an den Herzog von Wellington gescht benen Briefe, seine Ansichten uber jenen Gegenstand n hin festgestellt hat, daß er dem Rechte der einhenj schen Ernennung, welche er an die Stelle der paͤps chen zu setzen in Vorschlag gebracht hatte, noch Macht der Bestaͤtigung auf Selten Sr. Maj. hinzufun Sey dem, wie ihm wolle, es scheint aus den Erklaͤrumt vieler eifrigen Protestanten ganz klar hervorzugehen, keine bloß negative Gewalt der Krone, selbst wenn sie dem allerreichlichsten Maagße zugestanden waͤre, ihre Gen ther wegen der Rathsamkeit der Bewilligung einer Emm pation beruhigen wuͤrde. Hr. Wilmot . welcher als einen der ernstesten, eifrigsten und aufgeklaͤrtesten Fren dieser großen Sache bewaͤhrt hat, war, wie wir glanß der erste, welcher mit einem genauen und durchdachten N schlage hervortrat, um die reitzbare Furcht gewisser P testanten mit dem zarten Gewissen der Katholiken in Kirche Sachen zu versoͤhnen. Hr. W. Horton hatte, wie man s allgemein erinnern wird, vor einigen Monaten eine Mot augekuͤndigt, welche seine Ansicht uͤber eine neue Art Sicherheit vor das Unterhaus gebracht haben wuͤrde, geradezu dem Lieblings-Einwurfe der Anti-Katholiken in! Weg tritt. „Wie!“ fragte der Herzog von York und 1 dere, „sollen wir dulden, daß die Katholiken fuͤr die y testantische Kirche von England Gesetze geben?“ „Nein antwortet Herr Wilmot Horton, „die Maaßregel Emaneipation, welche ich vertheidige, widerlegt jenen 6 wand von vorn herein, indem sie die Roͤmischen Kath ken foͤrmlich unfaͤhig macht, über die Ang eleg enh— ten der Englischen Kirche Gesetze zu geben Dies ist in wenigen Worten der Inbegriff von Hen Hortons Vorschlag. Als er zuerst vor wenigen Moch denselben in einer Flugschrift empfahl, thaten wir uns Besorgniß kund, daß es practisch aͤußerst schwierig befund werden moͤchte, die Faͤlle zu unterscheiden, wo die katholisch Mitglieder des Parlamentes vom Stimmrechte ausgeschlof waren, und wo sie eine unbeschraͤnkte Macht haͤtten, an h Gesetzgebung Theil zu nehmen. Diese Besorgniß hat in jedoch verlassen. In einem neueren Werke hat Hr. Wilm— Horton mit exemplarischer Thaͤtigkeit und großem Forschun geiste alle oͤffentlichen, privatlichen, localen und per soͤnlich⸗ im Statuten⸗-Buche aufzusindenden Akten aufgezählt, welt seit der Union zwischen Großbritanien und Irland durch! gangen sind und auf irgend eine Weise die „Lehren, Dish plin, Anordnungen, Rechte und Privilegien der Vereinigte Kirche“ betreffen. Ueber die Gegenstaͤnde aller dieser Akt ohne Ausnahme sollen, seinem Vorschlage gemaͤß, die katht lischen Mitglieder nicht stimmen duͤrfen. Diese Behandlun der Sache ist eben so wichtig als neu. Es werden dadut mit, Bestimmtheit alle die genauen Punkte der Stimm-U faͤhigkeit unterschieden, in Bezug auf welche vernuͤnftigt Weise kein Grund zum Streite vorhanden seyn kann; um er fuͤhrt die achtungswerthesten Autoritaͤten, geistliche um weltliche, protestantische und katholische, an, um sowohl di Unschaͤdlichkeit als auch die Wirksamkeit des von ihm aufe stellten Sicherheits-Grundsatzes zu erweisen.
Ueber die von Dom Miguel angeordnete Errichtung vo Prevotal⸗Gerichten zum Verfahren wider die Constitutionnellt spricht sich ein Schreiben aus Lissabon vom 21sten Juli (i einem Londoner Blatte) in folgender Weise aus: Wer wuͤrd
es glauben, daß ein junger Fuͤrst seine koͤnigliche Laufbah
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olch' einem Act von Grausamkeit, mit einer solchen ugnung aller menschlichen und heiligen Rechte begon— abe, wenn das abscheuliche Decret nicht seiner ganzen nach in der Gazetta abgedruckt waͤre? Um die Ab— ichkeit noch vollkommener zu machen, werden die er— en Richter eingeladen und . keine Kosten euen, weil sie sich fuͤr ihre Auslagen mit dem Eigen— der von ihnen Verurtheilten eutschaͤdigen duͤrfen, was doch so viel sagen will, als: Suchet so viel Schlacht— aus, als Ihr nur koͤnnt, besonders aber die reichen damit ich Geld bekomme, und Ihr Euch bereichert dosten von Familien, Kindern und Erben, die ihres gens beraubt und in Noth und Elend versetzt werden. Der Eisenhandel ist, wie das Carmarthen⸗Journal be⸗ fortwährend in einem sehr gedruͤckten Zustande, und tzt ist noch wenig Hoffnung zur Verbesserung vorhan— Der Absatz ist sehr gering, und Nichts, als der Still— einiger bedeutender Werke kann eine fernere Neduction dern. In Wales ist ein bedeutender Vorrath vorhan— belcher sich immer mehr vergroͤßern wird, denn der Ab— sowohl fuͤr wirklichen Gebrauch als auch fuͤr Specula— nimmt eher ab als zu. Der Handel nahet sich reißend l jenem Zustande aͤußersten Druckes, welchen die aller⸗ hnlichste Vorsicht, in Folge der hohen Preise von 1824, vermeiden können.
Der Leeds⸗Mercury enthaͤlt folgenden Artikel: Der Han⸗ on West-Horkshire ist zwar nicht sehr bluͤhend, aber auch im Sinken begriffen. Die Annahme der Amerikanischen Bill, und besonders die Eile, mit welcher sie zur An— ung gebracht wurde, hatte ohne Zweifel eine hoͤchst un⸗ ge Wirkung auf die Wollen⸗Manufaeturen. Die An— nheiten Portugals, die Kriege in Suͤd⸗Amerika und die brechung des Verkehrs im Osten Europas, vermoͤge kampfes, den die Tuͤrkei zu bestehen hat, bringen eine waͤrtige Wirkung auf den Handel hervor, wenn gleich be weniger schwer empfunden wird, als man von einer n Vereinigung widriger Umstaͤnde erwarten sollte. Wenn orsehung das Land mit einer gluͤcklichen Erndte seg— so werden die Aussichten der Manufakturisten fuͤr den den Winter nicht weniger guͤnstig seyn, als sie es seit en Jahren waren.
Der Graf von Haddington hat seinen Paͤchtern in East— an einen bedeutenden Theil ihres Pachtgeldes erlassen, die Erndte daselbst in den beiden letzten Jahren fehlge—
en ist. Nie der lande.
Bruͤssel, 9. August. Auch das neueste aͤrztliche Buͤl— uͤber das Befinden J. K. H. der Prinzessin Friedrich der neugeborenen Prinzessin vom 7ten d. M. lautet Hmmen guͤnstig. Se. Majestaͤt der Koͤnig hat auf eine Addresse des Ma— ts von Bruͤgge durch Verordnng vom 28. Juli bestimmt, diese Stadt in gleicher Weise wie bereits Amsterdam ittelst einer zu errichtenden Haupt-Niederlage von den
fuͤr die zur See einzufuͤhrenden und wieder auszu— nden Waaren befreit seyn soll. Antwerpen 8. August. Gestern Abend nach? Uhr in der Gegend des Werfts ein hoͤchst merkwuͤrdiges Phaͤ— nauf der Schelde zu sehen. Eine Wasserhose hatte gebildet und stand in Gestalt eines Kegels auf dem me; sie hatte einen Durchmesser von ungefaͤhr funf— Metres uͤnd war zweimal so hoch als die hoͤchsten er. Um den Kegel gruppirten sich Wolken, welche nach der Stalagmiten sich warzenaͤhnlich endigten. Vom aus gesehen, gewaͤhrte diese Erscheinung eine wunder— Vereinigung der Grundfarben.
Deutschlan d.
Frankfurt a. M, 10. August. Die Hollaͤndischen Englischen Briefe stimmen uͤberein, daß das Getreide das schlechte Wetter Schaden erlitten habe. Beide er— en Einfuhr in England fuͤr einen kurzen Zeitraum, und in sich mit Zuversicht uͤber bedeutende Versendungen Frankreich und Spanien aus. Es ist schon fruͤher er⸗ t worden, daß die Vorraͤthe von altem Getreide in den uͤndischen Haͤfen nicht so sehr bedeutend seyn sollen; nach espondenz⸗Nachrichten will man sogar behaupten, daß in Brabant keine 50 Last (circa 1000 Malter) alter Wei— zufzutreiben seyen. In Antwerpen kostet der Weizen dermalen noch Fl. 10 Hectoliter, und dieser Preis kann aus der hiesigen Ge— keine Versendungen veranlassen. — In Mainz wird Darmstaͤdter Malter mit Fl. 10 und hier mit Fl. 7 8 bezahlt. Diesjaͤhrige Waare ist Fl. Z lwohlfeiler zu lten. — Korn kostet hier Fl. 53.
Die große Indigo-Auction in London, die aus circa 000 Kisten bestand, ist nun voruͤber, die Preise dieses Farbe⸗ Stoffes haben sich seit der April-Auction nicht verändert. Man hoffte bei dem großen Quantum auf billige Preise; die starke Kauflust erhielt jedoch dieselben vollkommen. Man schlaͤgt den Werth dieser Auction auf etwa 19 Millionen Gulden an.
Fuͤr den naͤchsten Monat ist wieder eine Auction von Thee angekuͤndigt, die aus circa Millionen Pfund bestehen wird. Die letzte im Juni betrug an 7 Milltonen Pfund. Vom Auslande kamen in verwichener Woche keine stei—⸗ gende Notirungen; es fand daher auch an hiesigem Platze wenig Aenderung im Cours der Effeeten Statt. Im Allge— meinen war der Umsatz ziemlich lebhaft. Metalsiques va— riirten zwischen 93z und 93733, Bank-Actien zwischen 1287 und 1289, und in gleichem geringen Verhaͤltniß alle andere Papiere. Fuͤr baar wurde viel gemacht, in Zeitkaͤufen wenig gethan. Die Speculation hat sich meist auf's Steigen ge— richtet: die Contremine ist wie verschwunden. Gangbare Ef— fecten kann man in Depot willig zu 3 pCt. unterbringen. In Prämien-Geschaͤften viel Leben. Fuͤr Baierische, Darm⸗ staͤdtsche und Nassaner 4pCtige Oblig. viel Gesuch gegen baar, sowohl von Geschaͤftsleuten als Capitalisten. Die Course mit jedem Tage etwas steigend. Seit lange erinnert man sich keiner so anhaltenden Tendenz zum Steigen, als jetzt. Nach Wiener Stadt-Banco nnd Baierischen 5pCtigen Oblig. war Frage. Im Wechsel⸗Handel ging im Laufe der Woche viel um. Fast alle Devisen waren begehrt. — An baarem Gelde fortwährend Ueberfluß. Disconto 2 pCt.
Wuͤrzburg, 8. August. Wir erfahren aus Kissingen vom 7ten d. M. Folgendes: „Unsere Kurgaͤste sind durch die anhaltenden Regenguͤsse gezwungen worden, uns groͤß— tentheils zu verlassen. Die Saale ist so sehr angelaufen, daß wir fuͤrchten, sie werde aus ihren. Ufern kreten, beson— ders, da seit vier und zwanzig Stunden der Regen in Stroͤ— men herabfaͤllt. Es ist mehr als wahrscheinlich, daß die Heil— quellen uͤberschwemmt werden, wie in den Jahren 1816 und 1817. Die Kurgaͤste koͤnnen in dieser traurigen Witterung den Ragozi nicht an der Quelle genießen, sie koͤnnen keine Parthieen in die Gegend umher veranstalten, da es seit vier Wochen fast taglich des Morgens regnet, und man waͤhrend des Tages keine Stunde sicher ist.
Spanien.
Madrid, 30. Juli. Nachstehendes ist der vollstaäͤndige Inhalt der letzthin kurz erwähnten aus Briviesca vom 2. Juli datirten und an den Staatsrath gerichteten Koͤniglichen Verordnung:
Der General-Capitain von Estremadura hat durch den Minister der Gnaden und der Justiz bei Sr Maj. ange— fragt, welches Verfahren er gegen die nach Portugal ent— wichenen Spanier zu befolgen habe, die jetzt durch die dortigen Unruhen gensthigt wurden, in ihr Vaterland zuruͤckzukehren. Nach dem Befehl des Koͤnigs sollen dieselben in folgende Klassen getheilt werden: Die erste Klasse umfaßt alle deser— tirten Militairs, sie moͤgen nun bei den Corps der Auswan— derer, welche in Portugal gebildet wurden, eingetreten seyn oder nicht. Die zweite Klasse begreift alle Individuen, die nicht zur Armee gehoͤren, aber in Portugal Dienste genom⸗ men haben. Zur dritten endlich gehoͤren diejenigen, welche nicht von der Armee und bis heute in Poriugal geblie— ben sind, ohne dort eine militairische Anstellung anzunehmen. Se. Maj. von der Lage dieser ungluͤcklichen ausgewanderten Unterthanen unterrichtet und auf den Bericht des Minister— Rathes, haben zu erlauben geruht, daß alle sich meldenden Spanier in Ihre Staaten aufgenommen werden, aus wel— chem Grunde sie auch eine Zuflucht auf Portugiesischem Bo— den gesucht haben moͤgen. Jedoch muͤssen dieselben sich den Maaßregeln unterwerfen, die man fuͤr die Sicherheit des Landes gegen sie noͤthig finden wird.
(gez. F. Tadeo Colomarde.
Durch Koͤnigl. Verordnung vom 24. August 1824 war der Berathung des Raths von Kastilien eine Bittschrift an Se. Maj. den Koͤnig zugefertigt worden, in welcher die be— theiligte Person von dem Schwur, daß sie zu keiner verbote— nen Gesellschaft gehoͤrt habe, befreit zu werden bat, um den Grad eines Baccalaureus der Rechte wieder anzunehmen, den sie zur Zeit der Revolution erlangt habe. Der Bittstel— ler erklaͤrte dabei, daß er diesen Schwur nicht ohne Beein— traͤchtigung der Wahrheit leisten koͤnne, indem er allerdings Communero gewesen sey, er bat jedoch, darauf Ruͤcksicht zu nehmen, daß er bereits durch freiwilliges Gestaͤndniß vor einer legitimen Behoͤrde seinen Verirrungen entsagt habe.
Das genannte Tribunal erstattete nach Anhoͤrung der
Fiskale unterm 14. Sept. vorigen Jahres das verlanzte
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