Wassen sind gegen den Lebensnerv ihres Vaterlandes ge— richtet. Wie sprachen sie damals zu ihren Lesern uͤber Ge— neral Jackson's oͤffentlichen Charakter? Sagten sie nicht, daß er im Jahre 1815 eine Gemuͤths⸗Art gezeigt hätte, die erwarten ließe, daß er nur seinen Willen zur Richtschnur seiner Handlun⸗ gen nehmen wuͤrde? Daß seine ganze Denkungsart ihn schlecht zu dem hohen Posten eigene, nach welchem er trachtet? Daß er nichts vor Augen habe, als Krieg; daß er es nicht verstande, die Gesetze auszulegen, wie es sich gehoͤre, und daß man ihm daher eine so ausgedehnte Macht, als die eines Praͤsibenten der Vereinigten Staaten, nicht anver— trauen duͤrfe? daß er in irgend einer großen Krisis das ganze Land in ein einziges Feldlager verwandeln, und Alles unter militairische Gesetze stellen wurde? Hieß es nicht in einem Blatte, daß kein größeres Ungluͤck uͤber das Land kommen könnte, als die Wahl eines Mannes zum Praͤsidenten, der Gesetzen, Verfassung, Freunden und Greindsaͤtzen Trotz bie⸗ tet? Alles dieses haben jene confoͤderirten Politiker von dem Charakter eines Mannes gesagt, fuͤr den sie jetzt alles Moͤgliche thun, um ihn auf einen Posten zu erheben, fuͤr den sie ihn fruͤher so ganz unfähig erklaͤrten. Es ist wahr, daß wir uns der Wahl des General Jackson zum Praͤsiden⸗
ten widersetzen; wir haben es nach unserer besten Ueberzeu⸗
gung immer gethan, und werden es immer thun; nie aber haben wir uns so hart uͤber ihn ausgelassen, wie seine jetzi⸗ gen Apologisten. Wenn diese also, ihrer bessern Ueberzeugung entgegen, in diesem Augenblick einen Mann zum Praäͤsidenten empfehlen, von dem sie dem Lande großes Ungluͤck vorher—⸗ sagen, beweisen sie dadurch nicht, daß sie das Ungluͤck ihres , wollen? Moͤgen sie sich vertheidigen, wenn sie
nnen!
In einer andern Stelle dieses Blattes heißt es in Be⸗ ziehung auf den neuen Tarif und den Einfluß der Jackson— scheu Parthei: Laßt Virginien, Nord-Carollna, Süd- Ca— rolina, Georgien und Alabama die Einfuhr von Pferden, Maulthieren, Schweinen, Rindvieh, Speck und Sacktuch
verbieten, und wir wollen sehen, welche Vortheile Ohio,
Kentucky, Tennessee und Indiana von dem neuen Tarif ha— ben werden, im Vergleich mit dem Verlust, den sie erleiden muͤßten, wenn wir ihnen unsere Maͤrkte fuͤr den Absatz ih—
res Ueberflusses verschloͤssen? Laßt in den erwähnten Staa—
ten die Einfuhr von Whisky, Mehl, Bier, Käfe u. F w. verboten werden, und wir wollen sehen, auf welche Weise Pensylvanien und New-York den Verlust ihrer Abnehmer ersetzen wollen?
So spricht die Jackson-Parthei zu Pensylvanien, New—⸗ Dork, Ohio, Kentucky, Tennessee und Indiana. Wenn dle suͤdlichen Partheifuͤhrer zur Unterstuͤtzung des Generals Jack⸗ son diese Drohung zu erfuͤllen denken, so mogen die Be— wohner jener Provinzen, Virginien, die Carolina's u. s. w. einen solchen Schritt erst reifllch uͤberlegen. Es ist Zeit, daß sie uͤber ihre eigene wahre Lage die Augen oͤffnen und ihr Urtheil nicht ganz den Ansichten einzelner Männer uber las⸗ sen, die nur ihre eigene politische Erhebung bezwecken. Wenn es diesen gelingt, der Masse des Volks Zweifel uͤber den Werth der Verfassung einzuflsßen, fo werden sie auch bald den Weg des Despotlsmus aufsinden, um die Verfassung zu unterdruͤcken und an ihrer Stelle eine tyrannische Verwaltung einzufuͤhren. Mögen die Provinzen hieruͤber relflich nach⸗ denken, ehe sie sich blindlings ihren leidenschaftlichen Leitern uͤberlassen!
Vor einigen Tagen, schreibt man aus Newburgh, ver— verließen zwei Herren, die Geschaͤfte in New-⸗York und Al— bany hatten, un ser Dorf um s Uhr Abends auf einem Dampf⸗ boot, und waren am naͤchsten Morgen in New⸗YPork. Nach⸗ dem sie hier die Geschäͤfte bis 5 Ühr Nachmittags besorgt hatten, bestiegen sie ein anderes Dampfboot, welches sie am darauf folgenden Morgen um 6 Uhr nach Albany brachte. Hier mit ihren Geschaͤften um 5 Ühr Nachmlttags fertig, gingen sie wieder an Bord des naͤmlichen Dampfbootes und kehrten um Mitternacht hieher zuruͤck, nach einer Abwesen⸗
heit von 54 Stunden, in welcher sie einen Tag in New⸗
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Yorck, einen Tag in Albany zugebracht, und e von 300 Engllschen Meilen zuruͤckgelegt hatten. * 6 . J 2 n ö. Centimen, piel von Billigkeit, das wahrscheinlich das j schichte der Reifen ist. .
In land.
Aachen, 11. August. Die heutige Stadt ⸗A tung sagt:; Mehrere Schreiben sind uns in ,
lich) erwahnten Briefes eines sogenannten Deutschn
mannes“ zugesandt, welche wir mittheilen wuͤrden wir nicht mit völliger Gewißheit erfahren, daß da liche „Einsiedler von Schoͤnforst“ kein Rheinlaͤnder ein junger Mann aus Luxemburg ist, der sich etwa) chen in einem hiesigen bekannten Gasthofe als Frem hielt, und das nahe gelegene Schoͤnforst oͤfter besuth thoͤrichten Phrasen dieses Quidams konnten nur d Erscheinen im Constitutionnel eine augenblickliche] samkeit gewinnen. 161 .
Königliche Schau sptele.
Dienstag, 19. August. Im Schauspielhause stenmale: Der Hausirer, Oper in 3 Ri n n, 1 Nach dem Franzoͤsischen: Le Colporteur, von Plan beibehaltenen Musik von Onslow, fuͤr die Deutsch: bearbeitet von dem Freiherrn von Lichtenstein.
Mittwoch, 19. August. Im Schauspielhaus Onkelei, oder Das Franzoͤsische Lustspiel, Lustspiel n zug, von A. Müllner. (Neu einstudiert., Hleraz Raͤthsel, Lustspiel in 1 Aufzug, von Contessa. (Hr. vom Theater zu Breslau, den Oheim, als Gasträͤh:, Das Goͤtzenbild und der Tambour, großes Dipen in 1 Aufzug, vom Koͤnigl. Balletmeister Titus. Die mehrfach begehrte Auffuͤhrung der Oper: J lin, kann gegenwartig nicht statt finden, da die Pu Qber⸗Vestalin, wegen Abwesenheit der Königl. San Mad. Milder und Dlle Hoffmann nicht besetzt sst.
Königsstädtfches Theater.
Dienstag, 19. August. Oberon, König der Eln mische Zauber, Oper in 3 Akten. , ; ' Mittwoch, 20. August. Drei Tage aus dem LKch Spielers.
Ber liner Börse. Den 13. August 1828.
Amtl. Fonds. und Geld. Cours Zettel. (Hreüs
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Free, Gern. Y,. m It. Schuld - Sch. 4 337, Se spFomm. Faß. 7 Pr. Engl. Anl. 18 5 193. — Kur- u. Neum. do. 14 Er. Eutzl. Anl. . 5 io 102. Schiesische de. 4 .- Bo. Ob. inel. Lit. II 2 — 989 Pom. Dom. do 5 - Kurm. Ob. m. l. GC. 4 917 91 Märk. 40. do. 5 — Neum. Int. Sch. do. 4 — 91 Ostpr. do. do. 5 Berlin. Stadi- 0b. 5 i094 — Racket. C. d. Rꝑmk - 14. Königsbs. do. 4 iz I J do. dv. d. Imk. — 44) Elbiutzer da. 5 16179 — zins Sch. d. Km. — 5h Dans. do. in Ih. Z. — 32 — dito. d. Nrak. — 56 Westpr. Pfdb. A. 4 97. — — ig gito k,. 4 86. — oll. voll. Dacd. — 1 Grosehz. Pos. do,. 4 995 953. Friedrich'sd's. .] — 13 Oetpr. Pfandbrs. 4 97) — Disconts 2
) S. Nr. 214 der Staats⸗Zeitung.
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Neue ste Börsen⸗Nachrichten.
Frankfurt a. M. is. August. Oesterr. sz Metalliq. 943. Vank'Aletien 1291. Partial-Obligatlonen 123. Rech einiger Zeit
zu 100 Fl. 1523. Alles Geld.
Paris, t2. August. 3procentige Rente 72 Fr. 50 Cent. sprocentige Rente 107 Fr. 20 Cent.
London, 9. August. Consols 873.
— m — Gedruckt bei Hayn.
Redacteur
é D 2 . 36 66 * 3 .
Allgemeine
reußische St
aats-Zeitung.
Berlin,
221.
mtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
ajestaͤt der Koͤnig haben dem Buͤrgermeister , ele im Reglerungs-Bezirk Minden das eine Ehrenzeichen erster Klasse zu verleihen geruhet. es Koͤnigs Majestaͤt haben dem bei der Regierung zu surt a. O. angestellten Regierungs⸗Secretair Herro s6e stel als Hofrath zu ertheilen, und das desfalsige Pa⸗ llerhoͤchst Selbst zu vollziehen geruhet.
bgereist: Der General-Consul Théremin, nach Janeiro.
Zeitung s⸗Nachrichten. Ausland.
Frankreich.
aris, 13. August. Der Graf von la Ferronnays, reinige Tage auf dem Lande im Schooße seiner Fa— zugebracht hatte, ist bei seiner vorgestrigen Rückkehr ort, bloß hier durchgereist, um sich nach Karlsbad zu en. olgendes sind die Namen der zwoͤlf Feldherren und 23 — . Standbilder die Bruͤcke Ludwigs XVI. werden, so wie die der Bildhauer, denen die Aus⸗ ng derseiben uͤbertragen ist: Auf der westlichen Seite rücke kommen, vom Palaste Bourbon ausgehend, zu Condé, von David; du Gueselin, von Bridan; rt, von Milhomme; Sully, von Espercieur; Du— e, von Regnier; und Duguay-Trouin, von Dupas— Auf der oͤstlichen Seite, von gedachtem Palaste aus— d, kommen: Turenne, von Gois; Bayard, von Mou— Suger, von Stouf; Richelieu, von Ramey; Tour⸗ von Marin; und Suffren, von Lesueur. .
er Pair, Marquis von Nicolai, ist mit seinen beiden en, deren Erziehung er den Jesuiten uͤbertragen will, ten d. M. wohlbehalten in Freiburg angekommen,
as Institut de France, Abtheilung fuͤr die schoͤnen e, hat sich am gten d. M. mit der Wahl etlies neuen mitgliedes an die Stelle des Marschalls Lauriston, be— igt. Als Candidaten hatten sich gemeldet: Die Herren zurnon, v. Larochefoucauld, Simeon und Coupin de vuperie; die definitive Wahl ist noch nicht erfolgt. Ein furchtbares Ereigniß stoͤrte vorgestern die Uebun— der Artillerie Schule in Vincennes. Eben war man dem Abschießen des schweren Geschuͤtzes fertig, und hatte dem leichten begonnen, als ein furchtbarer Knall sich t Schritte hinter dem Geschuͤtze hoͤren ließ. Der Pulver⸗ n, welcher die gesammte Munition enthielt, die an die— Tage verschossen werden sollte, war in die Luft geflo— Mitten im Rauch sah man den n, . unde ischen seinen beiden mit ihm niedergeworfenen den . . Die beiden Artilleristen, welche Patronen vertheilt hatten, waren ganz verschwunden, bemerkte man in einer Entfernung von chritten zwei rauchende Massen; mehr war von ihnen uͤbrig geblieben. Auch unter den Zuschauern sind meh⸗ beschaͤdizt worden. Die Explosion entstand wahrschein— dadurch, daß der Wind ein Stuͤck brennende Lunte von
der eben abgefeuerten Geschuͤtze in den geoͤffneten en wehte. 5
„Man versichert“, sagt der Constitutionnel, „daß auf gendes Ersuchen unserer Regierung das Britische Mi—
Mittwoch den 20sten August.
1828.
nisterium einigen von ihren Fahrzeugen Befehl gegeben habe, sich nach den Haͤfen des noͤrdlichen Spaniens zu begeben, um die dorthin gefluͤchteten Portugiesen aufzunehmen, und sie, nach ihrer Wahl, entweder nach Frankreich oder nach England zu bringen, wo eine jede dieser Regierungen fuͤr ihren Unterhalt vorlaufig Sorge tragen werde. Das Eng— lische Dampfboot Lightning, Capitain Hutchins, ist bereits zu diesem Behufe aus der Bai von Torbay ausgelaufen.“
Aus Lille (Dept. des Norden) meldet man, daß auf dem letzten Markte der Preis des Getreides etwas gefallen, und demzufolge auch der des Brodtes wieder herabgesetzt worden war.
Madame Marlet, eine reiche Grundbesitzerin auf Mar— tinique, ist fuͤr die unmenschliche Behandlung eines ihrer Selaven, an deren Folgen derselbe gestorben ist, von dem dortigen Zucht-Polizei-Gerichte zu 20jähriger Verbannung verurtheilt, und ihr zugleich verboten worden, kuͤnftig Sela— ven im Dienste zu halten. Sie hat von diesem Urtheile an den Koͤniglichen Gerichtshof appellirt.
Nach der Neu-Yorker Zeitung ist das Franzoͤsische zwi⸗ schen Vera⸗Cruz und Bordeaux gehende Handels-Packet—⸗ boot, Anfangs Mai vor Colorado von Piraten angegriffen und saͤmmtliche am Bord desselben befindliche Mannschaft er⸗ mordet worden. Selbst Kinder und Weiber entgingen die— sem traurigen Schicksal nicht
Der Messager des Chambres tritt in seinem neuesten Blatte zur Widerlegung der Ansichten auf, welche die Bi— schoͤfe in ihrer (gestern auszugsweise mitgetheilten) Imme⸗ diat-Eingabe aufstellen. „Es ist hinlaͤnglich bekannt,“ sagt jenes Blatt, „wodurch die Königlichen Verordnungen uͤber die kleinen Seminarien herbeigefuͤhrt worden sind. Einige oͤffentliche Blaͤtter haben aus dieser rein administrativen Maaßregel, welche mit der Religion nichts gemein hat und den Einfluß derselben in keiner Art schmaͤlert, wahrend sie den des Staates wiederherstellt, einen Act der Verfolgung gemacht. Was anders kann aber das Publikum davon denken, wenn ein Theil der Geistlichkeit die Zahl der Schreier vermehrt, als daß eher die Politik als die Religion ihrem Widerstande zum Grunde liege? Und darf man es zugeben, daß in den
Gemuͤthern eine Meinung Wurzel fasse, welche die morali⸗.
sche Gewalt der Geistlichkeit nothwendig beeinträchtigen muß? Nur mit dem Gefuͤhle des tiefsten Schmerzens konn⸗ ten wir daher gestern in der Gazette Bruchstuͤcke einer Pro— testation lesen, welche die Franzoͤsischen Bischoͤfe gegen die ge— dachten Verordnungen an den Konig gerichtet haben sallen. Wie konnten zuvoͤrderst diese frommen Maͤnner glauben, daß es in Frankreich noch eine andere Autorität als diejenige gäbe, an welche sie sich wandten; war ihr Schritt rein reli— gioͤs, so hatten sie nicht noͤthig, denselben an den Konig zu richten und zugleich das Publikum damit bekannt zu machen. Sie trauten aber den Gesinnungen des Monarchen nicht, als sie sich wohlbedaͤchtig den Recurs an ein Journal vor— behielten. Ein anderer Grund also, als der der Religion, muß den Verfassern der geistlichen Denkschrift die Feder in die Hand gegeben haben. Wie aber ließe sich ein solcher mit dem wahren -Geiste der Kirche, vorzuͤglich aber mit der Unter⸗ werfung vereinigen, von welcher die Bischoͤfe in ihrer Ein— gabe an den Koͤnig bestaͤndig reden? Eine arglistige Zierlichkeit in der Form andert nichts in der Sache, und wenn wir das uns auszugsweise von der Gazette mitgetheilte Actenstuͤck wirklich als authentisch betrachten sollen, so ist es unmoͤglich, darin, ungeachtet der academischsten Phrasen, die unabhaͤngigsten Grundsaͤtze zu verkennen. Zum Beweise wollen wir hier, mit Auslassung des Ueberfluͤssigen, unsern erstaunten Lesern die beiden Axiome mittheilen, welche als die Hauptpunkte der Eingabe hervortreten und dem Abkoͤmmling eines Königs unterlegt werden, der ungeachtet der pragmatischen Sanetion doch ein Heiliger war. Nachdem man behauptet, ohne jedoch
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