Es sind ungefaͤhr 2000 Mann, die sich unverzuͤglich in Lissabon einschiffen sollen, naͤmmlich das 1ste und 2te In— fanterie⸗ Regiment, und 2 Artillerie⸗Brigaden. Folgende Schiffe sind zu ihrer Aufnahme bestimmt: Dom Juan VI. von 74 Kanonen, Principe Dom Pedro von 44, Urania von 22, Princeza Real von 20, Dom Sebastian von 19 und Gloria von 10 Kanonen. Die Transport-Fahrzeuge Galateg und Bestes fuͤhren Lebensmittel fuͤr 3 Monate mit sich. Sie sind nach Terceira bestimmt.
Die Kriegsbrigg T. Boa Ventura von 10 Kanonen, Lieutenant Braona, segelte am 27sten Juli von Lissabon ab und, wie man sagt, in einer besonderen Angelegenheit, die sich auf die Kriegsschiffe von Madeira bezieht. Diese sind: die Princeza Real von 44 Kanonen, Lealdade von 24, die Brigg Neptune von 16, Tronte de Maio von 10 Kanonen.
— Aus den letzten Nachrichten von Lissabon geht hervor, daß 1665 Offiziere und Soldaten, welche Dom Pedro treu geblieben waren, ihr Urtheil von einer dazu niedergesetzten Kriegs⸗-Commission erwarteten. .
— Nach Spanien haben sich Theile von 17 Linien-Re— gimentern, von 5. Artillerie- und Cavallerie⸗ und 19 Miliz— und Freiwilligen-Regimentern begeben, so wie eine große Menge Personen von allen Klassen, in allem gegen 10,900
Individuen. Nor d⸗Amerika.
New; Yorker Blaͤtter geben Nachrichten aus Mexico vom 11. Juni und aus Vera-Cruz vom 18ten desselben M. Die Aufloͤsung des Congresses und die herannahenden Wah— len des Praͤsidenten und Vice⸗-Praͤsidenten sowohl, als der Senatoren und Deputirten, die im naͤchsten September und October statt finden sollen, fangen an, die Aufmerksamkeit des Publicums auf sich zu ziehen, und die öͤffentlichen Blaͤt— ter sind voll von Discussionen uͤber die Anspruͤche der ver— schiedenen Candidaten. Wahrscheinlich wird Guerrero Praͤ⸗ sident. Der Energie und Thaͤtigkeit dieses Generals ist die Unterdruͤckung der letzten Verschwoͤrung hauptsaͤchlich zuzu— schreiben. — Fuͤr die Vice⸗Praͤsidentschaft haben sich 4 Can⸗ didaten gemeldet. Die oͤffentliche Ruhe scheint wieder her— gestellt zu seyn. Die Zahl der vertriebenen Spanier belaͤuft sich nicht uͤber 30009 Personen und viele von ihnen hatten die Verbannung verdient.
Zu Vera-⸗Cruz ist General Guerrero zu allgemeiner Zu— friedenheit zum Gouverneur ernannt worden. — Ein Mexi⸗ canisches Congreß-Gesetz erklart alle exilirten Spanser, welche zuruͤckkehren wurden, für geaͤchtet.
Das Dandy-Fieber, welches vor kurzem so verheerend in Westindien um sich griff, hat auch Charleston erreicht. Ein Charlestoner Blatt entschuldigt das Ausbleiben mehrerer Vachrichten in demselben damit, daß ein großer Theil der Drucker und Gehuͤlfen von jener Krankheit befallen sey.
Su d⸗Amerik a.
Die Elberfelder (Allgemeine) Zeitung enthaͤlt folgendes, als eingesandt bezeichnetes Privatschreiben aus Lima vom 11. April, welches uͤber das letzthin bereits erwahnte Erdbeben weitere Nachricht giebt: „Die in geschaͤftlicher Hinsicht oh— nehin nicht brillante Lage dieser Stadt ist durch ein am 36. Maͤrz erfolgtes sehr starkes Erdbeben noch bedeutend ver— schlimmert, es ist kein Haus in Lima unbeschädigt geblieben, — viele sind gaͤnzlich eingestuͤrzt, und man hat nach offiziel— len Angaben allein in die Stadt 110 Leichen aufgefunden (worunter jedoch kein Europäer); der Schaden ist kaum zu berechnen, und es wird die Stadt bei der gaͤnzlichen Armuth der Hauseigenthuͤmer wohl lange Jahre baufaͤllig bleiben Man ist jetzt beschaͤftigt, die am messten beschaͤdigten Haͤuser einzureißen, und wird es Ihnen einen Begriff von deren
— es wird jedoch jetzt versichert, daß das Erdbeben daselb keinen Schaden angerichtet habe. — Unsere Waaren⸗Vorri the (Rheinisch⸗Westindische⸗Lompagnie) haben, — mit Aus, nahme einiger wenigen Spiegel, nicht gelitten, der nachthe⸗ lige Einfluß auf das Geschäͤft dauert indessen fort, und v herrscht eine außergewoͤhnliche Stille im Handel.“
„ Londoner Blaͤtter melden aus Buenos Ayres Einem Argentinischen Capitain, Coe, gelang es, durt seine Geistesgegenwart aus der Citadelle von Monte Vid ju entkommen. Der ersten Schildwache, die ihn aufhalten wollte, rief er zu: „Weißt Du, wer ich bin? Wie darsst Du einen Kaiserlichen Offieier anhalten?“ Die uͤberrascht Wache praͤsentirte eilig das Gewehr. So kam der Capitain ohne weiteres Hinderniß auch den beiden andern Schild wachen vorbei, und schiffte sich nach Buenos⸗Ayres ein, wo er auch gluͤcklich ankam. Eine Viertelstunde nach seiner Ent, weichung war die ganze Stadt in Allarm, und Sir Sidney Smith konnte nach seiner Flucht aus dem Pariser Gefaͤng niß nicht mit mehr Freude und Theilnahme in Englam empfangen worden seyn, als Capitain Coe von den Bewoh⸗ nern von Buenos-Ayres.
Inland.
Berlin. Um das Privat-Eigenthum gegen Wilt— schaͤden zu sichern, und den daruͤber von Zeit zu Zeit eingt⸗ gangenen gerechten Beschwerden zu begegnen, haben de Koͤnigs Majestaͤt in einer unterm 16. Februar d. J. ah die Minister des Innern und der Finanzen erlassenen En binetsordre Allergnaͤdigst festgesetzt, daß den Eommunnl und Privat-Jagdberechtigten der hohen und mittlern Jag! gestattet seyn soll, ohne Ruͤcksicht auf die in den Forß,;
Ordnungen gebotene Schonzeit das Schwarzwild wegschh ßen zu lassen.
Was die Domainen-Forsten anlangt, so ist schon ft her von dem Finanz-Ministerium die Verfügung getroft! worden, daß das Schwarzwild zu jeder Jahreszeit geschoss werden soll.
Königliche Schau spiele. Sonnabend, 23. August. Im Schauspielhause: D Niebelungen-Hort, Tragoͤdie in 5 Abtheilungen, mit eineh Vorspiele von E. Raupach.
Koöͤnigsstädtsches Theater. Sonnabend, 23. August. sophische Bediente, Lustspiel in 1 Akt von F. A. v. Kun laͤnder. Hierauf: Die Heirath durch die Guͤter-Lotterie. Zun Beschluß: Brausekoͤpfchen.
Berliner Börse. Den 22. August 1828s.
Amtl. Fonds. und Geld Cours Zettel. (Preis. Cour] D, a
21 Br̊ess Geld.]
baufaͤlligem Zustande geben, daß, um Ungluͤck zu verhuͤten, bis jetzt noch kein Wagen in der Stadt fahren darf. — Bis zum 19. d. fuͤhlte man noch taͤglich 2 bis 3 Erdstoͤße, — sie wurden jedoch immer schwaͤcher, und haben nun ganz aufgehört, und jede Gefahr ist voruͤ·ber.“
„Von Truailla befuͤrchtete man noch schlimme Nachrich— ten zu hoͤren, weil jene Stadt bereits am 17. Maͤrz durch einen 15 Stunden lang anhaltenden Platzregen (eine an die—
ser Kuͤste unerhoͤrte Begebenheit) bedeutend gelitten hatte;
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Gedruckt bei Hayn.
St. Schuld- Sch. 4 933 9212 IPomm. Pfandbr. 4 I - 104 Er. Engl. Anl. 18 5 1033 193 Kur- u. Neum. do,. 4 — 104 Er. Engl. Anl. 225 — 1023 16chlesische do. 4 — 105 Bo. Ob. incl. Litt. I 2 — 99 Pomm. Dom. do. 5 — 106 Kurm. Ob. m. I. C. 4 915 91. Märk. do. do. 5 — 1065 Neum. Int. Sch.do. 4 — 9st Ostpr. do. do. 5 106 105 Berlin. Stadt- Ob. 5 104 — Rückst. C. d. Emk — 50 49. Königsbg. do. 4 912 — JI. do. do. d. mk. — 501 49 Elbinger do. 5 1014 101 IZins-Sch. d. Km. — 517 50 ane o. n i'd. , = dire, dunn, , , d. VWestpr. Pfdb. A. 4 7 —
dito. dito B.; 4 9855 — Holl. vollw. Due. — 195 — Grosshz. Pos. do. 4 997 — Friedrichsd'or . — 13 13 Ostpr. Pfandbrf. 4 967] — PDisconto — — Q —
Ber ich tigung. In mehreren Exemplaren des gestrigen Blattes dieser Zeitung, unter Rußland, ist zu setzen: „St. Petersburg, iz. Augu st“ st. „Juli“.
Redaeteur John.
Zum Erstenmale: Der phihh /
Allgemeine
reußische Staats- Zeitung.
5225.
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. kommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime n e n, des Innern und der Polizei, von Schuck— aus Schlesien. .
——
n. ; j s. 2 sckh e
ereist: Der Großherzoglich Sachsen-Weimarsche ie r und Ober-Stallmeister, von Seebach, Weimar.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Frankreich. paris, 16. August. Die Herzogin von Berry befand nach den letzten Nachrichten noch in Saint⸗Sauveur, wo aglich des Morgens um 7 Uhr badete, und, mnsofern die erung es erlaubte, kleine Ausfluͤge zu Fuße oder zu de in die Umgegend machte. Man glaubte, daß 8. „Sich gegen die Mitte d. M. nach BVagneres begeben hen. Vor dem 10. September duͤrfte die Prinzessin in Toulouse eintreffen; ihr zu Ehren wird in dieser dt eine Garde errichtet; man versichert, daß die jun⸗ Leute, welche dieselbe bilden, das Costuͤm aus den n Heinrichs IV. und Franz J. waͤhlen werden. — „Wir koͤnnen versichern“, sagt die heutige Gazette . ee, „daß Alles, was vorgestern in dem Tonstit uri nne dem Courrier frangais uber eine lange und lebhafte Dis⸗ on berichtet worden ist, welche angeblich zwischen Hrn. Nayneval, dem Englischen Botschafter und dem Oester— sschen Geschaͤftstraͤger in Betreff der , n, n. . nach rea statt gefunden haben soll, nicht den mindesten Grund Eben so haben wir die Gewißheit, daß diese Nachricht von einigen Spekulanten fabricirt werden konnte, um rch auf die oͤffentlichen Fonds einzuwirken. Es ist mog und wir sind sogar uͤberzeugt davon, daß, als Eng⸗ und Oesterreich den bevorstehenden Abgang der Expe— hn erfuhren, sie uͤber den Geist, welcher dieselbe n, so wie uͤber den politischen Zweck, der spaͤterhin eine he davon seyn möchte, einige Besorgnisse J, ,. laͤßt sich mit Grund annehmen, daß in dieser Beziehung schluͤsse verlangt worden sind; aber es ist nicht wahr, die Repräsentanten dieser beiden Maͤchte den ihnen bei⸗ essenen Schritt (Frankreich zu bewegen, daß es die Ex— stion aufgebe) gethan haben, noch daß irgend eine Dis⸗ sion stattgefünden hat. Alles zeigt vielmehr an, .. schen dem Pariser, dem Londoner und dem Wiener Ca— ette fortwährend die freundschaftlichsten und friedfertigsten innungen herrschen.“ J nil, i . behaupten, daß die Expedition bis 1I5ten d. M. unmoͤglich segelfertig seyn koͤnne, und daß die Abfahrt derselben vor dem 30sten kaum erwarten lasse. Aus Freiburg in der Schweiz schreibt man, daß die hl der, den dortigen Jesuiten angetragenen Zoͤglinge s dz sey, daß die Vater sich genoͤthigt gesehen, obgleich ihre
sstalt 1206 Schuͤler fassen kann, eine zweite in Sion
itten, im Kanton Wallis) zu errichten. Unter den Fran, en, die kuͤrzlich in Freiburg eingetroffen sind, befindet sich ch der junge Herzog von Caylus, Sohn und Erbe des nirs dieses Namens.
Aus Ehambery meldet man unterm Lten d. M.: „Der roßherzog von Toskana ist am verflossenen Dlenstag (den en) hier eingetroffen. Der Koͤnig von Sardinien hatte nden Kammerjunker, Marquis v. Costa, entgegengeschickt,
Berlin, Sonntag den 24sten August.
vom Throne stoßen koͤnnten.
1828.
der den Großherzog am Fuße des kleinen St. Bernhards traf, bis wohin der Prinz von Carignan Se. Kaiserliche
Hoheit von einem seiner Stallmeister, dem Grafen Panta—
leon von Costa hatte begleiten lassen. Der Großherzog ist heute mit seiner Schwester, der Erzherzogin Louise, nach Ita— lien abgereist.
Großbritanien und Irland.
London, 16. August. Die Times enthaͤlt einen langen Commentar uͤber einen Artikel des Journal des Debats, in wel— chem letzteres auf die Schwaͤche des jetzigen Englischen Mi— nisteriums im Vergleich mit der Zeit Cannings aufmerksam macht. „Was die Vergleichung anbetrifft, sagt die Times, welche das Journal des Dabats zwischen den Jahren 1827 und 1828 anstellt, so koͤnnen wir demselben weder im Allge— meinen beistimmen, noch die Richtigkeit aller seiner Anklagen gegen das gegenwaͤrtige Englische Cabinet einräumen. Es ist allerdings wahr, daß man die Schlacht von Navarin ver— dammt, Codrington entlassen, Portugal geraͤumt, einen Usur— pator auf den Thron gesetzt, eine Constitution umgestoßen und eine Blokade von Seeraͤubern anerkennt hat; und wir glauben, daß mit allen jenen Dingen der Gegner der Briti— schen Regierung zufrieden seyn koͤnnte: aber wenn er die— selbe beschuldigt, Miguel von Wien zurückgerufen zu haben, so sollte er bedenken, daß auch das vorige Ministerium an dieser ungluͤcklichen Maaßregel Theil hatte, und daß das jetzige nur einen von Andern beschlossenen Schritt nicht ver— hinderte.“ An einer andern Stelle bemerkt das angefuͤhrte Blatt: „der Grund, auf welchem der Franzoͤsische Commen⸗ tator seinen Tadel unseres Cabinets stuͤtzt ist der, daß die auswaͤrtige Verwaltung des Herzogs von Wellington in so weit verwerflich sey, als letzterer von dem durch Hrn. Can— ning vorgeschriebenen Wege abgewichen. Ohne gegen die Koͤniglichen Minister feindlich gesinnt zu seyn, muͤssen wir unser Bedauern daruͤber zu erkennen geben, daß dieselben zu viele offenbare Beweise einer solchen politischen Tendenz ab⸗ gelegt haben, welche der liberale Theil Europa's mit Tadel und Verachtung zu betrachten bereit ist.“
Das Journal des Debats, aͤußert die Morning-Chro— niele, enthaͤlt einen sehr ausfuͤhrlichen Artikel uͤber die Po— litik, welche unseke Regierung seit einiger Zeit befolgt hat. Es bemüht sich zu zeigen, daß England sich haͤtte tiefer in die Angelegenheiten Europa's einlassen sollen, um seinen Ein⸗ fluß zu bewahren; und mit einer herausfordernden Genauig— keit fuͤhrt es eine große Anzahl von eingebildeten Kraͤnkungen und Beleidigungen an, welche wir in Portugal erlitten haben sollen. Der Schluß, welchen der Verfasser daraus zieht, ist, daß der jetzige Zustand der Unthaͤtigkeit nicht mehr lange dauern koͤnne. — Sollte es noͤthig werden, daß wir das Schwert ziehen, so wuͤrden unserer Regierung trotz unserer Finanz-Verlegenheit dennoch große Huͤlfsquellen zu Gebote stehen. Auch ist vielleicht England von allen großen Natio— nen Europas die einzige, welche Krieg fuͤhren kann, ohne ihre Unabhaͤngigkeit auf's Spiel zu setzen. Aber eben weil wir fuͤr den Nothfall ungeheure Huͤlfsquellen haben und weil unsere Sicherheit von Außen nie gefaͤhrdet werden kann, sind wir um so mehr berufen, nur dann zu Feindseligkeiten zu schreiten, wenn ein so ernster Schritt zur Beschuͤtzung unserer Buͤrger und zur Rettung unserer Ehre unerlaͤßlich ist. Keine Regierung kann heutiges Tages, wo die Mittel der Nationen allgemein bekannt sind, fuͤglich voraussetzen, daß England's Widerwille, zu den Waffen zu greifen, aus dem Bewußtseyn seiner Unfaͤhigkeit zur Kriegführung her— vorgehe. Es ist unbestreitbar, daß wir, wenn wir sonst woll— ten, Schiffe und Truppen nach Portugal senden und Dom Miguel bedeutenden Schaden zufuͤgen, wo nicht gar ihn Aber weil die Portugiesen faul und von Priestern gelenkt sind, und weil Dom Miguel kein Recht auf den Thron hat, sind wir deshalb aus irgend