1828 / 238 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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der politischen Wagschaale Europa's mit anderen Continen— tal ⸗Maͤchten zu theilen berufen ist. Es ist uns auch nie in den Sinn getommen, zu behaupten, daß ein ganzes Volk, gleich einem Cabinette, sinken koͤnne; wir haben sogar nie einmal gesagt, daß Canning die Kraft und Wuͤrde seines Volkes mit ins Grab genommen habe; es hat uns nur ge— schienen, als ob das, . schwer zu behauptende Erbtheil des großen Mannes nicht in Hände gerathen sey, welche sich stark genug fuͤhlten, die schwere Last zu tragen. Wie selten in allen Landern aber auch so ausgezeichnete Genies sind, so hatten wir doch geglaubt, daß es England an Mannern zweiten Ranges nicht fehle, die das ihnen anvertraute Staats⸗ ruder mit gewandten Haͤnden zu fuͤhren vermochten. Wir koͤnnen diese unsere Ansicht nicht klar genug hervortreten lassen; moͤge sie den Schlußfolgen vorbeugen, welche Uebel— wollende gern aus einer Discussion ziehen moͤchten, die von ihrem ersten Punkte schon weit verrückt, zuletzt einem Ir— thume Nahrung geben könnte, den wir nie aufhoͤren werden zu bestreiten, namlich den einer natuͤrlichen Eifersucht und eines kleinlichen Grolls von Nation zu Nation. Warum sollten zwei Voͤlker, wie die Englaͤnder und Franzosen, ge— macht, um sich gegenseitig zu achten, einen fortwaͤhrenden Groll gegen einander naͤhren? Warum will man das Wie— dererwachen eines laͤngst erstickten Hasses in einer Ueber— sicht erkennen, die wir ohne alle Bitterkeit von dem un— behaglichen politischen Zustande unserer Nachbaren ge— geben haben? Ist es Elfersucht, wenn wir England be— klagen, daß seine Minister einen zur See erworbenen Ruhm, nachdem beide Flaggen sich zum Erstenmale zu einem gemeinschaftlichen Siege vereinigt hatten, zuruͤckweisen? Ist es Eifersucht, wenn wir behaupten, daß das Britische Cabi— net minder geneigt sey, als das unsrige, durch eine thaͤtige Mitwirkung die Befreiung eines Volkes herbeizuführen, dessen Sache die unsrige geworden ist, und dessen Emanci— pation mit demselben Glanze auf England wie auf Frank— reich zuruͤckstrahlen koͤnnte? Ist es Eifersucht, wenn wir in der Schlaffheit des Englischen Cabinets, hinsich tlich Portugals, in der Anerkennung aller von Dom Miguel an—

geordneten Blokaden, in der Absendung eines Botschafters

von Lord Strangford nach Rio⸗Janeiro, eine augenscheinliche Abweichung von dem Systeme erkennen, dessen Morgenroͤthe wir in Britanien so schoͤn hatten anbrechen sehen und das uns versprach, die Ruhe eines durch die Heiligkeit der Ver— traͤge an England geknuͤpften Volkes dauerhaft zu begruͤn— den? Nein! man raͤume uns freimuͤthig ein, daß Unser Kampf mit England nur gegen dessen Vorurtheile, nicht aber gegen Grundsaͤtze gerichtet war, von denen es Zeit ist, endlich zuruͤckwzukommen. Vor Allem antworte man auf un— sere Bemerkungen nicht durch Aufzaͤhlung der Schiffe und Niederlassungen der Englaͤnder. Auch Frankreich wird seine Flotte zeigen, wie sie mit vollen Segeln ihren Lauf nach Moorea lenkt; aber es wird solches ohne alle Bitterkeit thun und dabei lediglich darauf bedacht seyn, seine politischen Buͤndnisse aufrecht zu erhalten.“

Der Marine-Minister hat kuͤrzlich Nachrichten von dem Fre— giatten⸗Capitain Dumont d' Urville erhalten, der auf der Corvette „Astrolabe“ eine Entdeckungs⸗-Reise in den suͤdlichen Meeren macht. Sein Brief ist aus Hobart⸗Town (Van Diemens⸗-Land) vom 4. Januar d. J datirt; es ist darin von einem fruͤheren Schreiben aus Amdoyne vom 7. Oktober 1827 die Rede, welches aber noch nicht in Paris angelangt ist. Außer dem wissenschaftlichen Zwecke seiner Reise hatte Capitain d'Ur— ville den Auftrag, nach den Spuren des Schiffbruchs La Pérouse's zu forschen. Bei seiner Abfahrt von Toulon im April 182s kannte man in Frankreich noch nicht die Be— richte, welche Capitain Dillon in Calcutta von seinen Ent⸗ deckungen auf den Inseln Tucopia und Mallicolo gegeben hatte, und daß derselbe dann im Auftrage der Ost-Indischen Compag— nie auf's Neue nach dem suͤdlichen Archipel zu demfelben Zwecke abgesegelt war. Man wußte damals nur soviel, daß ein Ame—⸗ rikanischer Schiffs⸗Capitain ein Ludwigs-Kreuz in den Haͤn— den ven Eingebornen einer Insel gesehen hatte, die zwischen Neu- Caledonien und Louisiade liegt, und vermuthete, daß jener Orden La Pérouse oder einem seiner Officiere ange⸗ hoͤrt haben koͤnne. Bei seiner Abfahrt von Toulon hatte Capitain d Urville die Richtung nach der Basses-Straße ge— nommen und war nach einer kurzen Ruhe in Port-Western und Port-Jackson nach der Cooks-Straße bei Reu, Seeland weiter gesegelt. Auf der Fahrt nach den Freundschafts-In— seln wurde der Astrolabe durch Unwetter und widrige Winde aufgehalten und war bei seiner Ankunft in Tongataboo im April 1827 in der groͤßten Gefahr. Von da aus besuchte Capitain d'Urville ungeachtet des Verlustes seiner Anker die

Fidschi-⸗ und Beaupré-⸗Inseln, die suͤdliche Küste Neu- Brita!

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niens und die noͤrdliche von Neu-Guinea von piers-Straße bis nach Waigiou, und kam am 25 ber in Amboyne an. Auf dieser langen und g Fahrt, deren Einzelnheiten in dem hier noch nicht menen Berichte vom 7. Oktober enthalten sind, h pitain zahlreiches Material zur Vergroͤßerung unsa graphischen Schaͤtze und fuͤr die Naturgeschichte g von La Perouse aber keine Spur gefünden. R sich in Amboyne vollstaͤndig verproviantirt, beschloß dem Suͤden von Neu⸗Holland zu gehen, um von zum zweiten Male den Archipel zu durchlaufen, wahrscheinlich der beruͤhmte und ungluͤckliche Schifff gekommen ist. Der Astrolabe segelte am 10. 8 Amboyne ab und kam am 20. Dezember in Hoh an, wo er erfuhr, daß Capitain Dillon vor 3 od naten dort eingelaufen und sich lange aufgehalten naͤchst wollte Capitain d'Urville nach Neu-Seela um von den dortigen Missionaren Nachrichten Fahrt des Capitain Dillon einzuziehen. Von da er nach Tucopia und Mallicolo segeln, und nachd zweiten Male nach Port Jackson zuruͤckgekehrt, Schiff auszubessern und Lebensmittel einzunehmen, nach der Torres-Straße zu gelangen, wenn ihn Suͤd⸗West⸗Winde daran verhindern. Nach eine auf den Murray-Inseln, wo man sagt, daß di Truͤmmern des gescheiterten Schiffs Befindlichen i gen seyen, und dann im Juli oder August sich auf lucken einfinden. Es ist zu erwarten, daß dieskn Schiffahrts-Plan nicht ohne Erfolg fuͤr den ben Zweck seyn werde. z Großbritanien und Irland. London, 27. August. Im John Bull liest

genden Artikel: Es scheint bis jetzt uͤber die Bild

Admiralitaͤts- Commission nichts entschieden zu sey gleich mehrere Herren genannt werden, von denen der andere an die Spitze des Buͤreaus treten duͤ Minister glauben, daß Lord Grey sein fruͤheres A ster Lord der Admiralitaͤt wieder einnehmen werde; Andere mit einer Art von Gewißheit davon sprel Hr. Huskisson als Chef der Admiralitaͤt wieder i binet treten werde; was aber wahrscheinlicher zu sen ist, das Graf Bathurst das See-Departement statt sidentschaft des geheimen Raths erhalten werde.

nisterial⸗Veraͤnderung wuͤrde von bedeutender Wich der jetzigen Krisis seyn, indem dadurch die Praͤs des geheimen Raths eroͤffnet wird, deren Ausfuͤll dienen koͤnnte, die Zweifel und Besorgnisse zu heb

in der öffentlichen Meinung durch den Glauben ansz und der Gewerbe sich fortlaufende zuverlaässige Nachrich⸗

aͤnderung der Ansichten unseres beruͤhmten Prei sters hinsichtlich einer sehr gewichtigen Frage (deß schen) erregt worden sind.

schaft 28,900 eingeschriebene Orangemaͤnner sind, an der Prozession vom 12. August uͤber 80, 00 Theil genommen haben.

Herr Tennyson, der sich bekanntlich gegen fuͤr East-Nedfort zu Gunsten Birmingham's ausg hatte, ward waͤhrend seines Aufenthalts in Leamin der Birminghamer Kaufmannschaft zu einem Mit eingeladen. Seine ablehnende Antwort, sagt du wuͤrde von dem groͤßten Theil des Publikums m Genugthuung gelesen werden; und fügt dieser B folgende Aeußerungen hinzu: Die Gruͤnde zu dies dung gexeichen deren Urheber eben so sehr zur 6 Herrn Tennyson die selnigen, durch welche er ward, die ihm zugedachte öffentliche Auszeichnung nen. Ganz England weiß es, mit welchem Geist, cher Geschicklichkeit und Ausdauer er sich in der letz lamentssitzung bemuͤht hat, das Recht der Repraͤ— im Hause der Gemeinen von dem beruͤchtigten Fl die aufgeklaͤrte und reiche Stadt Birmingham ü zu sehen. Obgleich nicht gluͤcklich in seinem Bestreh ten Birmingham's Einwohner dennoch den Werth! zuges gehoͤrig zu schaͤtzen, der ihnen beinahe!) waͤre, so wie sie auch die Verbindlichkeit fuͤhl sie ihrem Fuͤrsprecher schuldig waren. So viel erinnern, war der gewohnliche Einwand, wenn d von einem verlorenen Privilegium zu Gunsten einer Volksmasse war, daß die solchergestalt beguͤnstigt theien keinen besondern Werth darauf setzten. D man nun nicht mehr auf Brlmingham, Manchestetr Scheffield oder irgend einen großen und reichen facturplatz beziehen. Die Geschaͤfte an allen diese haben sich so ausgedehnt und vervielfaͤltigt, ih

d mit allen Handelsplaͤtzen der Welt, ist

ollmetscher ihrer Gesinnungen im H

dung mit dem allgemeinen Interesse des Britischen Reichs so innig ge⸗ rden, erfordert eine so wachsame Aufmerksamkeit, und „in Betreff der Anwendung oder Aufhebung alter Ge— uche, so delicate und wichtige Fragen in Anregung ge— cht, daß es unmoglich seyn wuͤrde, diesen großen Srten irgend eine Weise gerecht zu werden, ohne ihnen eine iss—t Anzahl von Repräsentanten zuzugestehen, die als sttelsmaͤnner zwischen ihnen und den Ministern, und als ause der Gemeinen treten koͤnnten. Wir finden, daß das Begehr nach ei— verhaͤltnißmaͤßigen Repraͤsentation im Parlament von iten der angefuhrten Staͤdte mit steigendem Eifer und kommener Uebereinstimmung an den Tag gelegt wird, d hoffen, daß die naͤchste Parlamentssitzung nicht ohne tielle Reformen voruͤbergehen werde.

Aus Vigo vom t3ten meldet man, daß die verdaͤchtige nonier-Brigg, welche am 2ten d. M. unter Argentinischer gge das Packetboot Malborough enterte, seitdem einem anischen in jenen Hafen eingelaufenen Fahrzeuge seine piere, einen großen Theil seines Vorraths und zwei sei— besten Matrosen geraubt hat. ö. . Niederlande.

Bruͤssel, 30. August. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Dranien, wird morgen in Soetsdyk zuruͤckerwartet. Ueber die durch Ueberschwemmungen verursachten Ver—

in der Provinz Groningen, erfaͤhrt man traurige De—

Die von dem anhaltenden Regen durchgeweichten che sind gebrochen und die aus der Provinz Drenthe ein— ungenen Wassermassen haben sich über große Strecken des ergossen und viele Erndten vernichtet. Die Gemein—

Bellingewolde und Haren haben am meisten gelitten. Der Portugiesische General Saldanha ist seit einigen en hier und der Graf Villa-Flor nebst andern Mitglie—

der Junta von Porto wird erwartet.

Das Journal de la Belgique sagt: Ein deutsches Blatt mit genauen Einzelnheiten gemeldet, daß Se. Hoheit Herzog Bernhard von Sachsen⸗Weimar zum General, verneur unserer Ostindischen Besitzungen ernannt wor— sey. Diese Nachricht, diẽ wir selbst wiederholt haben‘) wir ermaͤchtigt, fuͤr bis jetzt ganz ungegruͤndet zu erklaͤren. ; Dentsch land Hannover, 30. August. Das heutige Blatt der Ge— Sammlung enthaͤlt eine Bekanntmachung, wonach Seine der König die Errichtung eines Gewerbe-Vereins fuͤr Koͤnigreich Hannover genehmigt haben. Die Absicht s Vereins ist dahin gerichtet: uͤber den Zustand des Han—

verschaffen, die Hindernisse, welche dem Fortkommen en in dem Koͤnigreiche Hannover entgegenstehen, zu

(e. s. „Frschen, die Mittel wie diese Hindernisse zu beseitigen sind Der Fermanagh-Reporter meldet, daß jetzt in ei ; ö z gen

das Aufbluͤhen der Gewerbe zu befoͤrdern ist, aufzusu— und dem Koͤnigl. Cabinets-Ministerio daruͤber angemes— Vorschlaͤge zu machen. . Portugal. Das Journal des Debats meldet aus Lissabon vom August: Dom Miguel, der sich bisher standhaft gewei— hatte, die gegen seine Nichte Donna Maria da Gloria 1ommenen Verpflichtungen zu erfuͤllen, scheint sich jetzt ner Verbindung mit dieser Prinzessin hinzuneigen, mag dieser Entschluß die Folge politischer Ruücksichten oder Ruͤckkehr zu dem gegebenen Worte seyn. Der Plan, die Hand einer fremden Prinzessin anzuhalten, ist daher aufgegeben, und die hiesige Regierung beschaͤftigt fich ließlich damit, alle Keime der Zwietracht zwischen Dom uel und seinem Bruder Dom Pedro zu unterdrücken. nien ist von allen Europaͤischen Mächten die einzige, e noch in enger Verbindung mit Dom Miguel steht, man weiß, welchen Einfluß die Rathschlaͤge des Spani— Hofes auf den hiesigen uͤben. Die Freunde Dom Mi— s glauben, daß seine Einwilligung in die Vermählung seiner Nichte die Erbitterung Dom Pedro's über das agen des Bruders beschwichtigen und die Partheien durch freundschaftliche Unterhandlung versöͤhnen würde. Als einen zweiten Vereinigungs-Punkt betrachtet man wenn der neue Koͤnig sich verbindlich machte, die Be— ungen des zwischen seinem Vater und Dom Pedro ge— ssenen Vertrages zu erfuͤllen, welcher unter dem unmit— ren Einflusse Englands zu Stande kam und die Trennung Kaiserthums Brasilien und die Zahlung bestimmter Sum betraf. Auch heißt es, Dom Miguel werde seinem Bruder

Wir haben dieselbe aus O Frankfurter Ober-Postamts— ng mitgetheilt.

wenn sie Widerstand finden sollte,

August enthält Folgendes: „Wir haben in Nr,

die Colonien, welche den neuen Konig nicht anerkennen wol— len, abtreten, und die gegen Madeira abgesendete Expedition, de keine weiteren Angriffe machen. Dieser vom Portugiesischen Hofe angenommene Plan findet in Spanlen eine maͤchtige Stuͤtze, und diese Macht hat die zu seiner gluͤcklichen Ausfuhrung nöthigen Schritte zu thun übernommen, da Dom Miguel außer aller offiziellen Verbindung mit den Europaäischen Maͤchten ist. It alten. . Das Ciornale del Kegno delle Due Sie lie vom I6ten 175 unseres Blattes Bericht uͤber das Urtheil erstattet ), das uͤber einige von den Haupt-⸗Rädelsfuͤhrern der Bande, welche gegen Ende des Juni d. J. so empoͤrende Pluͤnderungen und Frevel in der Previnz Prineipato Citeriore veruͤbte, von der durch den General-Inspector und Commandanten der Gensd'armerie, Marschall Del Carretto, errichteten dilitair⸗Commission, ge⸗ faͤllt worden ist. In Verfolg dessen, was damals gesche— hen war, und nachdem die Thatsachen zur Fallung des Ur— theils uber andere von den Delinquenten, welche theils als Haupt-Raͤdelsfuͤhrer, theils als Mitschuldige angeklagt wa⸗ ren, gesammelt worden, versammelte sich die gesetzlich zu sam⸗ menberufene Militair-Commission, unter dem Beisitz des Rechtsgelehrten und des Advocaten ex officio, zu diesem Vehufe am gten d. M. um 6 Uhr Morgens zu Vallo. Die oͤffentlichen Discusstonen, um zur groͤßern Aufhel⸗ lung der fuͤr die Sache wichtigen Thatsachen zu gelangen, dauerten ununterbrochen bis zur eilften Vormittags-Stunde des anderen Tages. Außer den Beweisen, welche aus den von den Delinquenten geschriebenen oder unterschriebenen Briefen, aus den Verhören der Mitschuldigen und unpar— theiischen Zeugen und aus offenkundigen Thatsachen hervor- gingen, erhielt man auch von dem groͤßten Theile der De— linquenten, namentlich von den als Haupt-Raͤdelsfuͤhrern angeklagten, muͤndliche Geständnisse. Die Commission ver— urtheilte hierauf, nachdem sie die muͤndlichen Conclusionen des Referenten, die Delinquenten und deren Sachwalter, und das Gutachten des Rechtsgelehrten vernommen hatte, zufolge der Artikel 4, 75, 86, 123, 144, 159 und 4585 des peinlichen Gesetzbuchs, des Artikel 4 des Koͤniglichen Decrets vom 30sten August 1821 und des Artikel 9 des Koͤniglichen Decrets vom 28sten September 1222, nach Maaßgabe des verschledenen Grades und der ver schiedenen Beschaffenheit des Verbrechens der Delinquenten, die nach— benannten Individuen zu den angefuhrten Strafen: Zur Todes-Strafe: Pater Earlo da Celle, Guardian des Kapu⸗ ziner-Klosters zu Maratea, der Theilnahme an einer Ver— schwoͤrung zum Umsturz und zur Veranderung der Regie⸗ rung uͤberfuͤhrt, zu welchem Behufe sich derselbe in verschie— dene Gemeinden begeben und sich bemuͤht hatte, die Rebel— len mit Waffen und andern Huͤlfsmitteln zu versehen; D. Arcangelo Dagnini, aus Palermo, wohnhaft zu Neapel, und bei der General-Administration der Euregistrements und Stempel⸗Gefaͤlle angestellt, welcher sich nach dem Bezirk von Vallo eigens in der Absicht begeben hatte, um als Verschwor— ner die Rebellion und die Plünderungen zu betreiben, und sich zu diesem Ende mit Vorwissen und Bedacht mit der Bande vereinigt hatte; nebst einer Geldbuße von 1009 Ducati; Domenico Antonio De-Luca, aus Licusati, zu Neapel wohnhaft, seines Geschaͤfts ein Negociaunt, der sich mit dem bereits hingerichteten Canonicus De— Luca nach dem Bezirk Vallo begeben hatte, und eben— falls in die Verschwoͤrung zur R bellion und zu Ver— uüͤbung von Raub verflochten war; nebst einer Geldbuße von 50 Ducati; D. Angelo Lerro aus der Gemeinde Omi— gano, wohnhaft zu Licusati, Grund-Eigenthuͤmer, verschwor— ner Sceetirer, nebst einer Gelobuße von 560 Ducati; Gio— vanni Battista Mazzara, aus Licusati, Landmann, Theil— nehmer an der Verschwoͤrung und an den zu Palinuro, zu S. Giovanni a Piro und an andern Orten mehrgedachten Bezirks veruͤbten Attentaten; Giuseppe Bufano, aus Polla, wohnhaft zu Torre Orsaja, Theilnehmer an besagten At— tentaten gegen die Regierung, beide des freiwilligen Anschlie— ßens an die Bande uͤderfuͤhrt. Zur lebenslaͤnglichen Ker— kerstrafe: Carmine, Giovanni, Filippo und Poolo Valiante aus der Gemeinde Massieella, Bauersleute, Pascale d' Ur so und Fil ppo Passerelli aus Forio, ebenfalls Bauersleute, der Theilnahme an den Attentaten zum Um kurz und Veranderung der Regierung, nebst Pluͤnderungen, G-waltthaͤtiakeiten, Ver— wundungen und andern Ausschweisungen uͤberfüͤhrt. Jrre Mitwirkung war von der Art, daß ohne dieselben jen: Misse— thaten dennoch veruͤbt worden wären. Zu 24 jähriger Keiten—

) Siehe Nr. 29 der Staats Zeitung.