nien abzusendenden bevollmächtigten Minister aufgegeben wer— den, daß er bei seiner Ankunft in Spanien sich daruͤber Kenntniß verschaffe, zu welchem Preise hiesige Russische Waa— ren dort abgesetzt werden und welche Unkosten dabei vor— kommen, wie auch uͤber die Fracht von Spanien nach Hol— land, und von allem diese Gegenstände Betreffenden dem Commerz-⸗ollegium eine ausfuhrliche Auskunft ertheile, da— mit dasselbe nach erhaltener Auskunft dem Senat einen um— staͤndlichen Bericht abstatten konne.“
Da es ziemlich gewohnlich geworden war, daß Handels⸗ Geschaͤfte von den Großen des Reichs betrieben wurden, so erhielt auch der Ober-Jaͤgermeister Naryschkin den bisher der Krone eigenthuͤmlichen Theerhandel in Archangel und zwar unter so vortheilhaften Bedingungen, daß ihm aus diesem Handel eine jährliche Einnahme von mehr als 0,900 Ru— beln zufließen konnte. Das Privilegium dazu wurde auf 20 Jahre ertheilt; und der Senats-Ukas vom 17. Sept. 1759 enthaͤlt unter andern folgende Motive: „Dem General en Chef und Ritter Naryschkin ist auf sein im Senat einge— reichtes Ansuchen der Theerhandel der Krone in Archangel bewilligt, indem dieser Handel der Krone wenig Vortheil bringt, und um die Schwierigkeiten und das Risiko zu ver⸗ meiden, welchem die Krone bei diesem Theerhandel ausgesetzt ist, wie auch, um die Theer-Gewinnung fuͤr die Produzen⸗ ten nuͤtzlicher zu machen uünd mehr auszudehnen. Mit dem Kaufmann Plomann hat der Ober-Jaͤgermeister eine frei— willige Uebereinkunft fuͤr die dem erstern noch zustehenden Jahre zu treffen. U. s. w.“
Unterm 25. Oktober 1760 erschien ein Senats-Ukas, durch welchen fuͤr die merkantilische Ausbildung der kauf— maͤnnischen Jugend Verfuͤgungen getroffen werden; unter andern wird darin verordnet: „In Ansehung eines nach Holland abzufertigenden Agenten befiehlt der dirigirende Se⸗ nat: Zur Wahrnehmung des Kron-Interesse sowohl beim Verkauf der der Krone gehoͤrigen Waaren als auch zum großeren Vortheile des Handels der Russischen Kaufmann— schaft, sollen jetzt in Holland ein Agent nebst einem Gehuͤl⸗ fen und zur Erlernung des Handels und Bedienung eines Comtoirs einige der Soͤhne der angesehensten Kaufleute an— gestellt werden, und ihre Abfertigung soll kraft der von Ih⸗ rer Majestaͤt der Kaiserin bestaͤtigten Vorstellung des Senats vom 15. Maͤrz 1744 erfolgen, ohne einen ferneren Befehl Ihrer Majestaͤt einzuholen. Auch in Betreff der Hanf⸗ und Flachsbracke erschien abermals ein Senats-Ukas vom 7. April 1761, worin befohlen wird, daß zur Befoͤrberung des Zutrauens der Ausländer, und zur Vermehrung des Ab fatz es dieser Produkte, die Zahl der Hanf- und Flachsbracken durch die Wahl der Kaufmannschaft nach den in den fruͤheren Verordnungen vorgeschriebenen Regeln auf zwoͤlf vermehrt werden soll. .
Die Stadt Narva hatte durch die haͤufigen, fast alljaͤhr⸗ lich getroffenen, verschiedenen Verfuͤgungen einen großen Theil ihres Holzhandels eingebuͤßt, wodurch die Buͤrger einen bedeutenden Verlust in ihrem Erwerb erlitten. Der Magi⸗ strat uͤberreichte deshalb dem Senat eine Vorstellung, auf welche derselbe unterm 13. April 1761 eine Entscheidung zur vöͤlligen Zufriedenheit der Einwohner ertheilte: „Damit (heißt es darin) die Kaufleute der Stadt Narva gleich allen getreuen Unterthanen Ihrer Kaiserl. Majestaͤt Ihrer muͤt⸗ terlichen Fuͤrsorge sich erfreuen und nach und nach zu einem hoͤhern Wohlstande gelangen, soll es ihnen, gemaͤß dem Ukas des Kaisers Peters des Großen vom Jahre 1721, erlaubt seyn, Holz am Lugaflusse auf drei Jahre nach Grundlage des Ukas von 1736 zu faͤllen und auszufuͤhren, in Balken, nicht in Brettern, zu 60 Ladungen jaͤhrlich. Nach Ablauf der drei Jahre sollen sie am Lugaflusse kein Holz mehr faͤl— len, sondern ihren Bedarf in dem angegebenen Verhaͤltniß der Ladungen vom Peipussee und den in denselben fallenden Fluͤssen beziehen. Wenn sie in einem Jahre das bestimmte Quantum nicht verschiffen, so mögen ste im folgenden das Zuruͤckgebliebene, wenn sie es wuͤnschen, nebst dein gewoͤhn— lichen jahrlichen Quantum verschiffen.
Der General Feldzeugmeister, Graf Schuwalov, fand seine Rechnung nicht bei dem ihm auf 20 Jahre ertheilten
Monopolium, gesalzenes Rindfleisch aus Archangel ren und gab es deshalb auf. Die erste Verschiffun 1758 hatte ihm nur wenige Procente Gewinn geg der zweiten im J. 1759 hatte er die Haͤlfte des Cap loren. Daher ward dieser Handel durch einen Sen vom 18. August 1761 wieder allgemein freigegeben, fruͤher gewesen war.
Unterm 20. August 1761 ward mit einem Ukas nats ein neuer Tarif fuͤr den Siberischen Handel gemacht. Nach demselben sollten sowohl die Aus fuht innern Zoll-Abgaben in klingender Muͤnze bei dem in Kjachta, in den Zoll-Aemtern von Zuruchantujevg schewsk und Semipalatinsk, erhoben, in Er mang⸗ klingenden Muͤnze sollen aber auch die edlen Metz ber und Gold in Barren, angenommen werden, u das Silber zu 197 Kop. (Silber) das Solotnik y zu 2 R. 75 Kop. re. ͤ
Bis hierher gehen im Allgemeinen die Veron der Regierung fuͤr den Russischen Handel waͤhrend gierung der Kaiserin Elisabeth. Aus einem (in der Zeitung vollständig mitgetheilten) Verzeichniß der Ausfuhr aller Russischen Haͤfen und Land-Zoll-Ae Jahre 1761, so wie der Zoll-Einnahmen, aus den]) des ehemaligen Commerz Collegiums ergiebt sich, da genannten Periode der Werth der Einfuhr in Rubt „187,083 Rub. 445 Kop. (außerdem an Gold und DY7,722 Rub. 42 Kop.), die Zoll⸗Abgabe in Thalern Rub. 8 Kop., außerdem die Zoll-Abgabe in Silbe 1,032,930 Rub. 905 Kop betragen hat. Die Aus betragen 9,7453049 Rub. 70 Kop., die Zoll⸗Abgabe lern 332, 590 Rub. 407 Kop., und außerdem in S beln sst, 532 Rub. 593 Kop. Es erglebt sich hier die Ausfuhr staͤrker gewesen ist, als die Einfuhr um 2
Rub. 257 Kop. (Fortsetzung folgt.)
Königliche Schausplele. Dienstag, 9. September. Im Opernhause: De rer, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz. Musik von Mittwoch, 10. September. Im Schauspielhau buchstaͤbliche Auslegung der Gesetzeè, Lustspiel in 1 von Broͤmel. (Neu einstudirt. ) Hierauf, zum Ers . beste Ton, Lustspiel in 4 Abtheilungen vom pfer.
Koönigsstädtsches Theater. J
Dienstag, 9. September. Elodie, oder: Der auf dem wuͤsten Berge. ter Caraffa.
Mittwoch, 10. September. Die Brautschau, oder: Der in 5 Akten von W.
Zum Erstenmale wi⸗ er Schmetterling. Origin Marsano.
Berliner Börse. Den S8. Sept. 1828.
Amtl. Fonds. und Geld. Cours Zettel. (¶Pretesis.
Allgemeine
eußische Staats- Zeitung.
242.
Oper in 3 Akten; Musik y
„, Bre /si Ge lil.
T 83 83 2
St. Schuld · Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Bo. Ob. incl. Litt.Il Kurm. Ob. m. l. C. Neum.lInt.Sch.do. Berlin. Stadt- Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz. de. in Th. Z Westpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosehz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrl.
Pomm. Pfandbr. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Pomm. Dom. do. * Märk. do. do. Ostpr. do. do. Rũckst. C. d. Kmk do. do. d. Nm.
Zins- Sch. d. Km. dito d. Nm.
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Neueste Börsen⸗Nachrichten.
Frankfurt a. M., 5. Sept. Obligationen 1253. Gꝛld.
Gedruckt bet Hayn.
Oesterr. 55 Metalliq. 9513. Bank-Aetien 1307. Loose zu 100 Fl. 1543.
mtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Anordnung errichts, welcher in der Koͤnigl. Bau⸗Akademie vom ctober 1328 bis Ende Februar 1829 ertheilt wird.
Arithmetik, Algebra und Elementar⸗-Geometrie: Hr. gr Dr. Ohm, Montags, Dienstags, Donnerstags itags von 103 — 12 Uhr. .
Analysis und hoͤhere Geometrie: Hr. Geh. Hofrath ùson, Dienstags und Donnerstags von 8 — 10 Uhr, hnnabends von 2 — 4 Uhr. .
Statik und Hydrostatik: Hr. Dr. Die tlein, Mon—⸗ sittwochs und Freitags von 108 —= 12 Uhr. Maschinen⸗Lehre: Derselbe, Dienstags, Donner⸗ d Sonnabends von 19 — 12 Uhr.
Stadt⸗Baukunst: Hr. Professor Rabe, Montags, chs und Freitags von 8 — 10 Uhr.
Maschinen Bau: Hr. Ober ⸗-Muͤhlen- und Bau⸗
r Schwahn, Dienstags und Donnerstags von
Ihr. ? Entwerfung der Gebaͤude und perspertivische Uebun⸗ weite Abtheilung: Hr. Architekt Stier, Dienstags, chs, Freitags und Sonngbends von 19 — 12 Uhr. Experimental-Physik, Chemie und Mineralogie: ofessor Aceum, Montags und Mittwochs von 3 bis
Situations-Karten-Zeichnen: Hr. Professor Di.
gus und Hr. Bau⸗Inspector Julius, Mittwochs
nabends von 2 — 4 Uhr. Freie Handzeichnung und Bauverzierungen: Hr. Roͤͤsel, Dlenstags und Freitags von 2 — 4 Uhr. Architectonisches Zeichnen: Hr. Professor Mei⸗— 18 Hr. Bau⸗Inspector Schramm, Montags und kags von 2 — 44 Uhr. lin, den 28. August 1828. ; Eytelwein.
gekommen: Der Pair von England, Lord Clan⸗ , von Hamburg. . gereist: Se Excellenz der Wirkliche Geheime Rath r⸗Praͤsident der Provinz Poo‚nmern, Dr. Sack, nach
Zeitung s⸗-⸗Nachrichten. Ausland.
Rußland. essa, 23. August. Ihre? Majestaͤten der Kaiser Kaiserin haben gestern Höchst Ihren Landsitz verlas⸗ auf einige Tage in hiesiger Stadt zu residiren. Maj. der Kaiser haben unterm Sten (20sten) d. General⸗Gouverneur von Neu⸗ Rußland und Bessa— ölgendes Reseript erlassen. ; t dem Bruche mit der Tuͤrkei waren die Schiffe, n, Russischen Häfen Getreide geladen hatten, bei ih— chfahrt durch die Straße von Konstantlnoöpel ver— n Bedruͤckungen ausgesetzt. Die Tuͤrkische Regie— ang sie oft, ihr die nach anderen Orten bestimmten n zu einem willkuͤhrlich festgestellten Preise ünd zum ll der Eigenthuͤmer zu uͤberiassen. st, wo durch die Erklärung eines gerechten Krieges
Redacteut tre freundschaftlichen Verbindungen mit diesem Reiche
Berlin, Mittwoch den 10ten September.
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18238.
gebrochen sind, muͤssen wir einerseits den schwereren Gewalt⸗ thaͤtigkeiten und Stoöͤrungen zuvorkommen, die der Russische Handel bei der Getreide⸗Ausfuhr durch die Straße von Kon⸗ stantinopel zu leiden haben wuͤrde, und andererseits der Ot⸗ tomanischen Pforte die Moglichkeit benehmen ihre Haupt⸗ stadt durch Lebensmittel aus Russischen Haͤfen zu verprovian⸗ tiren. Aus diesen Gruͤnden haben Wit es fuͤr nothwendig gehalten, von jetzt an die Ausfuhr von Getreide aller Arten aus allen Haͤfen des Schwarzen und des Asowschen Mee— res ohne Ausnahme und unter welcher Flagge es sey, defi⸗ nitiv zu verbieten. Wir übertragen Ihnen insbesondere die Sorge, diese Maaßregel in Ausfuhrung zu bringen, und fuͤr die strenge Beobachtung derselben wachsam g seyn. gez. Nicolaus. Frankreich. 3 Paris, 3. Sept. Se. Masestaͤt der König sind am zisten v. M. Abends gegen 6 Uhr in Meaux eingetroffen, nachdem Hoͤchstdieselben an der Graͤnze des Departements der Seine und Marne von dem Praͤfekten, dem commandi⸗ renden General der Provinz und dem Unter⸗Prafekten von Megur complimentirt worden waren. In Meaux wurde bei der Ankunft Sr. Majestaͤt der Maire dieser Stadt an der Spitze des Stadt-Rathes von dem Minister des Innern dem Könige vorgestellt. Im Pallaste des Bischofes, wo für Sz. Majestaͤt das Nachtgugrtier bestellt war, empfingen Hoͤchstdieselben fofort die Militaic- und Civil-⸗Behörden, von denen mehrere zur Tafel gezogen wurden. Unmittelbar nach Tische wurden die Damen bei dem Koͤnige vorgelassen und von St; Majestaͤt eingeladen, einem Feuerwerke beizuwoh— nen, welches auf einer Terrasse, dem Bischöflichen Pallaste gegenuber, abgebrannt wurde. Die ganze Stadt so wie der Thurm der Cathedrale waren herrlich erleuchtet. Am folgen— den Tage Morgens um 8 Uhr wollten Se. Majestaͤt Ihre Reise nach Chälons fortsetzen. Im Gefolge der Dauphine, welche (wie bereits gemel— det) am 1sten d. M. die Hauptstadt verlassen hat, befinden sich die Herzogin von Damas, die Marquife von Vauoreuil und der Ober⸗Stallmeister Marquis von Conflans Durch eine Verordnung vom 17ten v. M. haben Se. Maj. verfuͤgt, daß drei Linien⸗Infanterie⸗Regimenter — ein jedes aus einem Generalstabe und drei Bataillonen, das Bataillon aus acht Compagnien bestehend — gebildet, und besonders dazu bestimmt werden sollen, den Dienst in den Colonien zu versehen; eins derselben sol⸗ in Senegal, Guiana und den Franzoͤsischen Niederlassungen oͤstlich vom Vorgebirge der guten Hoffnung, die beiden andern aber auf Martinique und Guadeloupe in Garnison stehen. Ein Artikel der Ver— ordnung, wodurch jene Regimenter organisirt werden, be— stimmt uͤberdies, daß in jeder Colonie fuͤr die Truppen Schu⸗ len des wechselseitigen Unterrichts eingefuͤhrt werden sollen. Selg dem 1. August sind neuerdings 130 Emigranten— Entschädigungs⸗Anspruͤche bei der Behorde angemeldet wor⸗ den. In derselben Zeit sind 224 fuͤr gültig befundene An— spruͤche in das große Buch der offentlichen Schuld eingetra⸗ gen worden. Der Gesammt⸗Betrag der eingeschriebenen Li⸗ quidationen belief sich am 1sten d. in Kapital auf A5,5892,494 Fr. C9 Millionen mehr als am 1. August) in Renten auf 21,476,978 Fr. Im Ganzen genommen sind bisher 30, 130 Anmeldungen erfolgt. 2. Bei Eroͤffnung der vorgestrigen ersten Sitzung des hlesigen Assisenhofes ereignete sich der Fall, daß von den 35 Ge— schwornen und ihren 4 Stellvertretern nicht die von dem peinlichen Gesetzbuche festgesetzte Minderzahl von 39 zugegen war. Nur 28 waren anwesend; die 12 uͤbrigen waren theils verreist, theils auf der Jagd, oder hatten sich auf sonstige Weise entschuldigen laffen. Einer derselben, ein Seldenhändler Namens Debonne, der in Privat-Angelegen— heiten nach Lyon gereist war, wurde, da seine Entschuldi—