1828 / 243 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ber, Ukrainlsche und andere Lammer“ Felle und Srauwerk jeder Sorte für die Ausfuhr Abgabe zu fuhren, ist hiermit

aufgehoben. Sowohl das Verschreiben der Seide, als die Ausfuhr der Biber die bis dahin ein Artikel des Han⸗ dels der Krone waren wie auch der Lammer Felle und

des Grauwerks, die fruher der ganzen Kaufmannschaft zu⸗ stand, soll frei seyn, so wie es vorher statt gefunden hat.

12) Die Chinesische Karawane, welche fruher kraft des im Jahre 1723 abgeschlossenen Traktats, alle drei Jahre von der Krone abgefertigt wurde, soll dem freien Handel uͤberlassen werden und es Jedermann erlaubt seyn, sowohl auf der Graͤnze Handel zu treiben als auch nach Pekin mit Entrichtung der Zoll-⸗Abgaben nach dem Tarif und in Ueber— einstimmung mit den in den Traktaten zwischen Rußland und China bestehenden Bedingungen konnen die Kaufleute ihre Karawanen nach dem Beispiel der Kron-Karawanen absenden. Bis sich die Kaufleute zur Absendung einer sol— chen Karawane mit ihren Waaren werden versammelt ha— ben und an der Chinesischen Graͤnze angekommen seyn, soll unterdessen der in diesem Jahre von hier nach Pekin an das dortige Tribunal mit offiziellen Briefen abgefertigte Capitain— Lieutenant Unserer Leibgarde Kropotov von daher zur Graͤnze zuruͤckkehren und die Karawane nach Pekin begleiten. Die Anstellung eines Directors dieser Karawane wird der Kauf— mannschaft uͤberlassen. Die durch frühere Ukasen von den Jahren 1731, 1734, 1739 und 1352 zur Ausfuhr verbotenen Pelzwaaren, als Kamtschatkische Biber u. s. w. sollen fuͤr die Entrichtung der tarifmaͤßigen Zoll-⸗Abgaben zur Ausfuhr erlaubt seyn.

13) Von den fuͤr die hier errichteten Fabriken sollen, außer den im Tarif von 1757 zollfrei einzufuͤhren erlaubten Materialien, unter dieser Benennung durchaus keine andern dergleichen zollfrei zugelassen werden. Das Commerz Colle— gium soll den Zoll⸗Aemtern dies aufs Strengste einschaͤrfen, und man soll außerdem noch die Zollpächter durch ihre Unter— schrift verpflichten, daß von allen im Tarif mit Zoll-⸗Abgaben belasteten Waaren dieselben zum Vollen erhoben werden, ohne irgend eine Verminderung oder Erhohung, woruͤber sie sich auch durch Contrakt verbindlich gemacht haben, damit von einer solchen Verminderung und ganzlich zollfreien Zu— lassung den Kaufleuten, die die volle Zoll-Abgabe entrichten, in ihrem Handel kein Nachtheil und keine Störung entstehe.

14) Zucker- Raffinerien, sowohl die bis jetzt errichteten und in Thaͤtigkeit befindlichen wozu vorzuͤglich die Raffi— nerie von May gehort, welche noch bei Lebzeiten Peters des Großen angelegt und erweitert worden wie auch andere, von Jedem, der es wuͤnscht, in Rußland zu errichtende, sol— len die erforderlichen Materialien fuͤr die im Tarif von 1757 verordneten Hafen- und innern Zoll⸗Abgaben beziehen, ohne die geringste Verminderung der gedachten Abgaben; und die den Zucker⸗-Fabrikanten Cabenaught im Jahre 1752 auf zehn Jahre und May im Jahre 1757 auf sechs Jahre ertheilte Beguͤnstigung zur bloßen Entrichtung der innern Zoll⸗ Abgaben zu 5 Kop. vom Rubel, ist von jetzt an auf— gehoben und befohlen, die im Tarif verordnete Zoll-Abgabe zum Vollen zu erheben.

(Fortsetzung folgt.)

Königliche Schausptele. Mittwoch, 19. September. Im Schauspielhause: Die

buchstäbliche Auslegung der Gesetze, Lustspiel in 1 Aufzug,

von Broͤmel. (Neu einstudirt.) i . zum Erstenmale: 7 beste Ton, Lustspiel in 4 Abtheilungen, vom Dr. Carl pfer.

Donnerstag, 11. September. Im Schauspielhause

Ludwig XI. in Peronne, historisch-romantisches o in 5 Abtheilungen, nach Walter Scott's Quintin? von J. v Auffenberg. Freitag, 12. September. Im Opernhauf Wassertraͤger, Singspiel in 3 Abthellungen, Muss rubini. (Hr. Wehrstedt, vom Herzoglichen Hof Braunschweig: Micheli als Gastrolle. Hierauf: D. Tapitain, Vaudeville in 1 Aufzug, von C. Blum Lanz: Julie, Fraͤulein von Schätze: Henriette.)

Königsstädtsches Theater.

Mittwoch, 10. September. Zum Erstenmale w Die Brautschau, oder: Der Schmetterling. Origl in 5 Akten von W. Marsano.

Donnerstag, 11. September. Der Vorsatz. Wiedermann: Gretchen.) Hierauf: die umgewor fenen Komische Oper in 2 Akten; Musik von Boyeldieu.

Berliner Börse. Den 9. Sept. 1825. Amtl. Fonds- und Geld. Cours- Zettel. (Preusi

I, Brte, 81d. ] 7.6 933 93 sPomm. Psandbr. li 1038 105 Kur- u. Neum do. 1025 102 Schlesische do. 99 Pomm. Dom. do. 914 915 Märk. do. do. 915 Ostpr. do. do. Rãckst. C. d. REmk 9853

St. Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Bo. Ob incl. Litt. H Kurm. Ob. m. l. C. Neum.lInt.Sch.do. Berlin. Stadt- Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz doe. in Ih. Z Wes pr. Pfdb. A. dito dito B. Grosehz. Pos. do. Ostpr. Pfandhrs.

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H eck sel- und GelId - Cours. (Berlin, den 9. Sept.) , 2560 FI. Kurz . 250 FI. 2 Alt. , .. 3500 Mk. Kurz 5 J 300 Mk. 2 Mt. 15 n,, , 1 1 8tl. 3 Mt. 6. . , , 300 Er. 2 Mt. 39 Wien m w ,, ,,,, 150 FI. 2 Mt. . 150 FI. 2 Mt. D, 100 ThIl 2 Mit. J , 100 ThIl. Uso. Frankfurt a. M. W. . . . ... 150 FI. 2 Mt. ö 100 Rbl. 3 VWch. J . 100 Rbl. 3 Woch.

A us wärtige Börsen.

Amsterdam, 4. Sept.

Oesterr. 53 Moetalliq. 923. Bank- Actien 1315. Loose

1587. Partial-Oblig. 378. Russ. Engl. Anleihe 875. 1 Hamb. Certific. S5.

London, 2. Sept Consols S7J3. 5. 3. Portug. 54. Brasil. 63. Merit

Neueste Börsen⸗Nachrichten. Frankfurt a. M., 6. Sept. Oesterr. 53 Metalliq. 8573. Bank-Actien 1316. Partial⸗Obligationen 125,

Gedruckt bei Hayn.

Nedaete/

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

243.

mtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung Bromberg, ist der Geistliche Michael Splet— zum Pfarrer der katholischen Kirche zu Choyna im Wongroviec ernannt worden; . Liegnitz, ist der Kandidat der Theologie, Rumpe, agrrer in Graͤnowitz, Liegnitzschen Kreises, bestaͤtigt desgleichen der Kandidat Pfeiffer, als Pastor ersdorff, Rothenburgischen Kreises, und der Kandidat chaͤr als Pastor in Wilhelms dorff und Groͤditzberg, g⸗Haynauschen Kreises.

Zeitungs-⸗Nachrichten. Ausland.

Frankreich. ris, 4. Sept. Der Koͤnig hat am isten d. M. hr Morgens Meaux verlassen und ist, nachdem Se. den Graͤnzen der Departements der Aisne und der von den beiden resp. Praͤfekten complimentirt wor— ren, an demselben Tage Abends um 55 Uhr in eingetroffen. Bei dessen Ankunft uͤberreichte der an der Spitze des Stadt-Rathes, dem Monarchen luͤssel der Stadt; Se. Maj. bestiegen hierauf einen Wagen und verfuͤgten sich nach dem Praͤfektur-Ge— wo fuͤr Hoͤchstdieselben das Nachtquartier bestellt Hier empfingen Se. Maj. die Geistlichkeit, so wie kair- und Civil-Behoͤrden. Der Maire uͤberreichte Gelegenheit, einem alten Herkommen gemaͤß, dem inen Korb mit Weinen der Provinz, welchen Se. it vieler Guͤte annahmen. Nach der Tafel, wozu ehmsten Behoͤrden geladen worden waren, verfuͤgte ig sich zu einem Balle nach dem Rathhause, wo, Hoͤchstdieselben Sich mit den Damen unterhalten naͤchst auf einem fuͤr Sie errichteten Throne, Ihnen te der Dauphin, Platz genommen hatten, der Ball stihrer Gegenwart eroffnet wurde. Nach einigen en zogen Se. Maj. Sich zuruͤck. Abends war die rleuchtet. 3 . r Herzog von Bordeaux hat sich mit seiner Schwester d. M. von St. Cloud nach Rambouillet begeben; K. H. H. werden jedoch schon morgen von dort zu— rtet. e Stadt Metz hat, auf die Nachricht von der bevor— n Anwesenheit des Koͤnigs in ihren Mauern, eine von 40,0090 Fr. zu den bei dieser Gelegenheit zu ltenden Festen votirt, und eine Anleihe auf Hoͤhe umme eroͤffnet. Saint⸗-Cloud sind am 1sten d. M. die beiden Garde ps⸗Compagnien Mouchy und Luxemburg durch die nien Solre und Grammont; das 2te Grenadier— it zu Pferde durch das 1ste Cuirassier-Regiment 3 Jaͤger-Regiment durch das Lanciers-Regiment im abgeloͤst worden. ; ö r Messager des Chambres sagt: Der Englische Cou⸗ rt fort, den politischen Artikeln in den Franzoͤsischen n eine große Wichtigkeit beizulegen. Wir koͤnnen es ht oft genug wiederholen, daß er sich ja huͤten moͤge, mit den Gesinnungen des Kabinets zu verwechseln. e Infantin Maria Anna von Portugal ist mit Ih— mahl, dem Marquis von Loulé, so wie dem Grafen Graͤfin von Villaflor hier eingetroffen.

Berlin, Donnerstag den 1Iiten September.

1328.

Man versichert, daß der Graf da Ponte, welcher von Dom Miguel zum Botschafter am hiesigen Hofe ernannt, aber nicht anerkannt worden ist, in wenigen Tagen nach Wien abreisen werde. .

Mehrere Inhaber falscher Bankzettel haben sich vor— genommen, den Dirigenten der Bank vor dem Handels⸗ Tribunale zur Auszahlung derselben zu zwingen.

Die Quotidienne ist hoͤchlich entruͤstet daruͤber, daß man einem Philosophen wie Gall ein Denkmal setzen will. Das⸗ selbe Blatt ruͤgt die nachstehenden Worte des Constitution⸗ nel in einem Aufsatze zu Gunsten der beiden Verordnungen vom 16. Juni: „Sobald es erst voͤllig erwiesen ist, daß die Bischoͤfe den Landesgesetzen nicht gehorchen koͤnnen oder wol— len, so wird es nicht mehr auf die Frage ankommen, ob das Land der Gesetze, sondern ob es der Bischoͤfe entbeh— ren koͤnne.“ „So ist's recht!“ ruft die Quotidienne aus, „jetzt fraͤgt das min isterielle Blatt schon, ob man nicht gaͤnzlich ohne Bischoͤfe fertig werden koͤnne. Warum aber auch nicht? wenn man dem Dr. Gall ein Monument errich—

tet, wenn inan den Koͤnigsmord ehrt und bezahlt, so darf

man ja wohl auch daran denken, wie man sich die Geistlich—⸗ keit, jenes ganze kostspielige Episcopat, und die unnuͤtz gewor— dene Religion selbst vom Leibe schaffen kann.“ Die Gazette de France erinnert an die Zeit, wo man der Vernunft-Goͤttin opferte und wo oͤffentliche Maͤdchen die Altaͤre bedienten. „Man moͤge sich indeß beruhigen,“ fuͤgt sie hinzu, „noch ist unser Vaterland nicht so tief gesunken, daß es in der Macht einiger elender Scribler stehen sollte, den Cultus un— serer Vaͤter und die Religion des heiligen Ludwig uͤber den Haufen zu stoßen.“

Aus einer amtlichen Uebersicht, welche bei Gelegenheit der Organisation der Cantonal-Comités zur Beaufsichtigung des Elementar-Unterrichts in den Departements der Helden, der oberen und niederen Pyrenaͤen zur Sprache gekommen ist, ergeben sich folgende Resultate uͤber das Unterrichtswe⸗ sen in jenen dreien, von der Akademie zu Pau ressortiren⸗ den Departements im Jahre 1824:

Niedere Pyrenäen. Bevoͤlkerung; 399,454 Ein— wohner; Zahl der Gemeinen, 652; worunter mit Schulen versehen, 558; Protestantische Schulen, 4; Schulen des wechselseitigen Unterrichts, 21; Schulen der Bruͤder der christlichen Moral, 4; Zahl der Schuͤler im Winter, 12,470; im Sommer, S489.

Obere Pyrenäen. Bevoͤlkerung, 211,980 Einw.; Zahl der Gemeinen, 494; darunter mit Schulen versehen, 268; protestantische Schulen, keine; Schulen des wechselsei— tigen Unterrichts, 3; Zahl der Schuͤler im Winter, 11,576; im Sommer, 7916.

Heiden. Bevoͤlkerung, 257,511 Einw.; Zahl der Gemeinen, 352; darunter mit Schulen versehen, 277; Pro— testantische Schulen, keine; Schulen des wechselseitigen Un— terrichts, 4; Schulen der Bruͤder der christlichen Moral, 2; Zahl der Schuͤler im Winter, 3900; im Sommer, 3500.

Der Messager des Chambres bedauert, daß es ihm durchaus an Documenten fehle, um dieser Uebersicht eine Zusammenstellung der Resultate des Elementar-Unterrichts in den letzten Jahren gegenuͤber stellen zu koͤnnen, was allerdings interessant seyn wuͤrde. .

Das Journal des Debats entlehnt aus dem Précurseur ein Schreiben aus Lyon vom 39sten v. M. folgenden In— halts: „Man mißt hier der Reise des Großherzogs von Tos— cang nach Turin dem Wunsche bei, die Mißverstaͤndnisse aus— zugleichen, die sich zwischen dem Koͤnige von Sardinlen und dem Prinzen von Carignan erhoben hatten. Eine Aussoh— nung hat in der That Statt gefunden; daher die Ehrenbe— zeugungen, die dem Prinzen, als muthmaßlichen Thronerben, in Chambery zu Theil geworden sind. Er hatte, sagt man, Frankreichs Vermittelung in Anspruch genommen; da aber