1828 / 244 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 12 Sep 1828 18:00:01 GMT) scan diff

Die unbedeutendsten Thatsachen werden gesammelt und in der offenbaren Absicht ausgelegt, jener Bewegung und Miß⸗ helligkeit zwischen den großen Staaten Glauben zu verschaf— fen; nicht nur urtheilt man uͤber die Politik der Staats⸗ männer, welches nur eine natuͤrliche Folge der Preßfreiheit und des Repraͤsentativ-Systems waͤre, sondern man sucht auch die Absichten herab zu wuͤrdigen, was uns denn doch ein wenig aus dem gesetzlichen Kreise oͤffentlicher Dis⸗ cussionen heraustreten heißt; es kuͤmmert jene Blätter we— nig, eb die Regierung sich beeilt, jene falschen Gerüchte und uͤbertriebenen Nachrichten zu widerlegen; am folgen— den Tage wird dieselbe Thatsache mit derselben kecken Zu— versicht aufs Neue aufgetischt. Gluͤcklicherweise hegt die öf— fentliche Meinung kein großes Zutrauen zu dergleichen un— vorsichtiger Weise verbrelteten Geruͤchten, und das fortwaͤh⸗ rende Steigen der Fonds auf allen Plätzen widerlegt hin⸗ laͤnglich die Traͤumereien jener anonymen Correspondenten. So haben einige Zeitungen behauptet, Grenoble sey dazu bestimmt, binnen Kurzem eine der wichtigsten Festungen zu werden, da man damit umgehe ein Fort zu bauen, welches 50900 Mann werde fassen koͤnnen. Und nachdem der Cor—⸗ respondent alle Plaͤne der neuen Fortification angedeutet hat, fuͤgt er mit einer Art von Affectation die Frage hinzu: „Folgt man hierbei nur einem schon lange festgestellten Plane, oder ist der gefaßte Beschluß das Resultat von Be⸗ sorgnissen, zu welchen das angekuͤndigte Buͤndniß zwischen Oesterreich, Piemont und Italien Anlaß giebt? Diese Frage zu loͤsen koͤmt nur denjenigen Personen zu, die in den Mysterien der Diplomatie eingeweiht sind.“ Was den Correspondenten anbetrifft, so begnuͤgt derselbe sich mit der Bemerkung, daß man vor einigen Jahren an die erwaͤhnte Befestigung noch nicht gedacht habe, und daß man nur heute erst darauf verfalle; mithin muͤsse man nothwendig anneh— men, daß das gedachte Buͤndniß die eigentliche Ursache der⸗ selben sey. Eine einfache Darstellung der Thatsache wird das Raͤthsel losen. Die Festungs-Arbeiten in Grenoble sind von keiner zeitigen und befondern Besorgniß geboten worden; sie sind die Folge der allgemeinen Vorsicht der Regierung, der Vormundschaft, die sie verwalten muß, um vor Allem dem Lande die Erhaltung seiner Vertheidigungs-Mittel zu sichern. Da der Zustand unserer Festungen sowohl die Sorge der Kammern als die der Verwaltung geweckt hat, so ist es kein Wunder, wenn in Grenoble Arbeiten, die schon laͤngst beschlossen waren, endlich in Ausfuͤhrung kommen, indeß un— sere nachbarlichen Ver haͤltnisse, welche keinen Augenblick aufgehoͤrt haben hoͤchst freundschaftlich zu seyn, dieser ledig⸗ lich administrativen Maaßregel voͤllig fremd sind. Von wei— cher Art sind im Uebrigen die Besorgnisse, welche zu außer⸗ ordentlichen Vorsichts⸗Maaßregeln auf diesem Theile unserer Graͤnzen Anlaß geben sollen? Man darf den verbreiteten Geruͤchten nur die geringste Aufmerksamkeit schenken, um diese Besorgnisse alsbald in Nichts zerfließen zu sehen. Man hat von einem Of- und Defensiv⸗ Allianz Trac— tate zwischen Oesterreich und Sardinien , so wie von der Existenz gewisser Stipulationen in dem Heiraths⸗ Contracte des Herzogs von Modena gesprochen, wonach die Rechte des Fuͤrsten von Carignan beeintraͤchtigt werden soll⸗ ten. Man hat Oesterreich die Absicht zugemuthet, die Festun— gen Piemonts und andere militairische Punkte außerhalb seiner Graͤnzen von seinen Truppen besetzen zu lassen. Man ist sogar so weit gegangen, daß man behauptet hat, Oester— reich gehe damit üm, bei der naͤchsten Erledigung des Sar— dinischen Thrones Rechte an die Krone dieses Landes, zu welcher der Fuͤrst von Carignan berufen ist, geltend zu machen. Alle diese Geruͤchte sind, wie wir versichern koͤnnen, voͤllig grundlos. DOesterreich hegt keine von diesen Absichten und kann sie nicht hegen; es hat kein besonderes Abkommen mit Sardinien getroffen; kein anderer Vertrag, als der Wiener vom Jahre 1815, hat die Thronfolge in diesem Koͤnigreiche festgesetzt, und man muß schlechte Begriffe von den Ver— haͤltnissen der Cabinette unter einander haben, wenn Kan glauben will, daß Rechte, die von Allen anerkannt worden sind, von Einigen von ihnen ohne Weiteres, und ohne die Zustimmung und die Dazwischenkunft der Andern, durch besondere Stipulationen umgestoßen werden koͤnnen. Man moͤge sich daher voͤllig beruhigen; Frankreich hat nicht noͤ— thig, seine festen Platze eilig in Vertheidigungs-Stand zu setzen, und Oesterreich will eben so wenig als England sich von dem allgemeinen politischen Systeme entfernen, welches durch die großen Ereignisse, die der Wiederherstellung unse— rer Monarchie vorangegangen sind, in Europa eingefuͤhrt worden ist.“

Der hier bestehende Vervollkommnungs⸗Rath des Koͤ⸗ nigl. Conservatoriums der Kuͤnste und Handwerke sst mittelst

Verordnung vom 31sten v. M. unter dem Titel: kommnungs-Rath des Koͤnigl. Conservatoriums un) nigl. Schulen fuͤr Kuͤnste und Handwerke, neu g worden. Der Rath soll hinfuͤhro mit Einschluß dei denten aus 13 Mitgliedern bestehen, deren Verri unentgeltlich sind, und die im Schooße der Akada Wissenschaften oder unter den vornehmsten Manufaf habern von dem Handels-Minister gewaͤhlt und n Koͤnige bestäͤtigt werden. Der Dlrector und die Le drei Unterrichts-Gegenstände am Conservatorium, der Mechanik und Chemie, der industriellen Oeconn wie der beschreibenden Geometrie und des Zeichnen zugleich Raths-Mitglieder. Das Con fervatoriam beste wie vor aus dem Depot der Maschinen und Mog

dem physikalischen Cabinette. Zum Raths⸗Praͤside

ernannt: der Herzog von Doudeauville; unter den' zwoͤlf Mitgliedern sind die bekanntesten die Herren & pin, Delessert, Ternaux und Thénard, welche zugle glieder der Deputirten⸗Kammer sind.

Der Minister der geistlichen Angelegenheiten, von Veauvais, ist vorgestern auf einige Wochen nat Dioͤcese abgereist.

Aus Brest meldet man unterm 27sten v. M., daf zuvor die Corvette „Durance“ nach dem Suͤdme ere, Corvette „Zelia“ mit dem neuen Gouverneur von chery nach Ostindien abgegangen sind. Die Fregatte, war gleichzeitig nach Toulon unter Seegel geg ange beiden Fregatten „Aurora“ und „Venus“ werden ßer Eil ausgeruͤstet.

Der Constitutionnel nennt in einem sehr heftig satze gegen die Congreganisten die Erbitterung derselh die Verordnungen vom 16. Juni einen moͤnch i scht nibalismus.

Paris, 2. September. Docter Gall wird von Patienten, seinen Freunden und der großen Anzals Zuhoͤrer und Schuͤler, die seinen Vorlesungen in den! ren, daß er hier practischer Arzt war und die Sch lehrte, beigewohnt hatten, allgemein und sehr leg dauert. Das Andenken an seine Vortraͤge durfte nicht erloͤschen, denn er interessirte seine Zuhoͤrer hohem Grade; nicht seine Lehre allein war es, wil Neugierde reizte; seine Freimuͤthigkeit und eine gewi vetaͤt in der Art, sich auszudrucken, gefielen ungem ergoͤtzten nicht selten das ganze Auditorium. In Testamente hatte Gall angeordnet, daß unmittelbaren nem Tode der Kopf vom Rumpfe getrennt wuͤrde, un dem derselbe gehoͤrig praͤparirt worden, in seiner e Sammlung aufgestellt zu werden. Dieser Anordm folge ist der Rumpf allein auf dem Kirchhofe des Pl

beerdigt worden, und der Kopf ist in Gegenwart eijnt ßen Versammlung zu dem beabsichtigten Zwecke vorlh

das heißt, erst gekocht und dann zergliedert worden diesem Geschaͤft waren Alle, die zugegen waren, in Grade erstaunt, sich in ihren Erwartungen so ganz g zu sehen. Doctor Gall war ohne Zwelfel ein er fin Kopf, ein Genie, und die Physiologie des menschlich pers hat ihm viel zu verdanken. Man durfte daher ten, daß sein Schaͤdel und sein Gehirn seiner Lehre geformt seyn wuͤrden. Aber keineswegs; es haben ss mehr merkwuͤrdige Anomalien gezeigt. Die Stirn waren ungemein tief und der Schädel von ungen Dicke, so daß die innere Hoͤhlung desselben sehr en mithin das Gehirn ganz ungewoͤhnich klein war. Di ren Hervorragungen des Schaͤdels entsprachen dem keiner Art den inneren. Man ist neugierig, wie die! ger von Gall's Lehre diese sonderbarée Erscheinung werden. Gall hatte eine sehr ausgedehnte Praxis un diente viel Geld; aber er gab auch viel aus, vorzuͤglich im und Trinken und fuͤr Liebhaberelen. In Montrougt er einen Landsitz mit einem Terrain von drei bis vier gen und einem sehr huͤbschen Gehoͤlze gekauft. Hl schwendete er Unsummen, und man darf annehmen, von ihm angelegte Garten allein ihm uͤber 100,000 kostet hat. Man muß aber auch einraͤumen, daß n einem unfruchtbaren Boden das Moͤgliche zog, denn en die schoͤnsten Fruͤchte, die man nur sehen kann. Um Boden zu verbessern, kaufte er einst an einem einzigen fuͤr 20, 900 Fr. Duͤnger. Ueberdies unterhielt er in rouge eine kleine Menagerie. Nach allem Diefen nicht annehmen, daß er seiner Wittwe viel Vermoͤgt terlassen haben wird. Einige wollen wissen, daß das del-Cabinett, mit dem Schaͤdel des bisherigen Eigenthl von einem Engländer fuͤr 90, 000 Fr. erstanden worde

Unter der Direction des Banquiers Hagermann i

ne Versicherungs⸗Gesellschaft zusammengetreten, welche

t bloß auf Feuersbruͤnste beschraͤnken, sondern sich er alle Zufaͤlligkeiten des menschlichen Lebens erstrecken le Capitalisten wissen nicht mehr, was sie mit ihrem anfangen sollen; es stroͤmt hier von allen Seiten und n Landern Europa's zu. Wollte der Finanz⸗Minister eihe der 80 Millionen zu 25 pCt. eröffnen, an einem Tage wuͤrde dieselbe zu Stande kommen. Großbritanten und Irland.

ndon, 5. Sept. Am Mittwoch besichtigten Seine it im Schlosse zu Windsor einige von Hrn. Dawe, Maler des Kaisers von Rußland, verfertigte Gemaͤlde. nden sich darunter die lebensgroßen Bildnisse des Kai—

n Rußland, der regierenden Kaiserin und der Kaise⸗

itter, des verstorbenen Herzogs von Kent, des Her— n Wellington und des Lord Hill. r neue Amerikanische Gesandte, Herr Barbour, kam sttwoch von Liverpool nach London und ward dem Aberdeen durch Herrn Lawrence, Geschaͤftstraͤger der gten Staaten, vorgestellt. r Courier enthalt einen Artikel, worin er sich wun⸗ ß man in England so wenig Gewicht auf den Rus— rkischen Krieg zu legen scheine, der doch vom aller⸗ Interesse fuͤr Großbritanien sey, und vom Kabi— it großer Aufmerksamkeit und Besorgniß beobachtet Nicht um Kriegsberichte mitzutheilen, seyen Ge— hon mehreren Regierungen in das Kaiserl. Haupt⸗ r geschickt worden, sondern vielmehr um jede Gele— zu benutzen, den Frieden herbeizufuͤhren, wahrend Regierungen sich in Konstantinopel alle Mühe ge— Sultan zu bewegen, Unterhandlungen einzuleiten. uͤrfe mit Zuversicht glauben, daß vön Seiten des en Kaisers jeder Vorschlag zum Frieden gern werde werden. . sind Depeschen aus Wien und Odessa angekommen, nichts Neues enthalten. sind Depeschen aus Lissabon vom 19. Aug. eingelau⸗ ir J. Doyle und Herr Young wurden noch immer und man erwartete, daß die Untersuchung den gan— nat hindurch fortdauern wuͤrde. Von Hrn. West diederholentlich Erwaͤhnung gesschehen) ist ein vom . datirter Brief eingelaufen, worin er seine Gene— den ihm meuchelmoͤrderisch beigebrachten Wunden

Courier erwahnt der Berechnungen, welche die

r Hofzeitung uͤber den Bestand der Portugiesischen mer anstellt (S. Portugal) und bemerkt dabei, ahme von den Zoll-Abgaben sey gewiß nicht sehr esen.

. Vertraͤge Englands mit Portugal enthaͤlt der vom 4. Sept.) ein interessantes, an den Heraus⸗ ses Blattes gerichtetes und „Braganza“ unterzeich⸗ chreiben, woraus wir Nachstehendes mittheilen:

n Herr! Ich glaube, Sie haben bei Ihrer geschick⸗ heidigung der Rechte Dom Pedro's auf die Krone tugal nicht genug Gewicht auf die Vertrage gelegt, dischen England und Portugal geschlossen worden die, wie mich duͤnkt, Ihrer Regierung nicht sowohl ve Geschaͤft der Neutralitaͤt, als vielmehr die active er Dazwischenkunft auferlegen. Der aͤlteste dieser und Freundschafts-Vertraͤge ist der, welcher zwi⸗ uard dem Dritten, Koͤnig von England, und Ferdi—

Ersten, Koͤnig von Portugal, abgeschlossen wor— duard Ul gestattete in Folgè dieses Vertrages Fer— „ein Truppen-Corps in England auszuheben, um zruder, den Infanten Dom Henrique, zu bekaͤmpfen, egen ihn empoͤrt hatte. Da nun die Auflehnung iguels gegen seinen Bruder identisch ist, so folgt dieser Tractat auf die gegenwaͤrtigen Umstaͤnde den sey. Der Vertrag von 1751 zwischen Koͤnigin und Dom Sebastian erklärt ausdrücklich „daß, zur g vollkommener Freundschaft und freien Verkehrs beiden Staaten, und damit der eine dem anderen ade und den Feinden oder rebellischen Untertha⸗ andern beistehe, die noch unter Beschlag be—⸗

Schiffe, Gelder und Waaren heraus gegeben ollten.“ In dem 15ten Artikel des Vertrages zwi⸗ rl II. und Johann IV. heißt es, der Britische Koͤ— ire, daß er Portugal mit aller Macht zur See und eben so, wie England selbst, vertheidigen werde. Portugal so wie England beschuͤtzt werden soll, so s diesen Schutz ohne Zweifel nie mehr verlangen als lle bisher erwahnten Vertraͤge sind nicht nur durch nz-Tractat von 1763 zwischen der Koͤnigin Anna

und Konig Johann V., sondern auch in dem dritten Artikel des am 23. Januar 1615 zwischen Großbritanien und Por— tugal zu Wien geschlossenen Vertrages vollstaͤndig und aus⸗ drücklich bestaͤtigt; ich weiß daher weder, wie Ihr Land die Erfuͤllung der von ihm uͤbernommenen Verbindlichkeiten ver⸗ ern noch wie es bei dem jetzigen Kampfe neutral bleiben ann.

Der Morning-Advertiser enthaͤlt einen scharfen Artikel gegen die Englische Regierung, weil sie sich der Portugiesi— schen Fluͤchtlinge nicht gehörig angenommen habe. Der Kö⸗ nig von Spanien, sagt er, habe sie einen Monat lang un— terhalten; England, fruͤher der Zufluchtsort aller Ungluͤckli⸗ chen und Verfolgten, habe ihnen sogar etliche wenige Trans—⸗ port⸗Schiffe zur Ueberfahrt verweigert.

Es heißt nun allgemein, daß eine Uebereinkunft zwischen den Grafen von Ofalia und von Aberdeen uber die Forde⸗ rungen Britischer Unterthanen zu Stande gekommen sey, die die Spanische Regierung mit s00,090 St. in Terminen, innerhalb 5 Monaten, vom 1. 8kt. d. J an, abtragen soll.

Es scheint gewiß zu seyn, daß eine Spanische Expedition gegen Mexico statt finden wird.

Hr. Grant, der fruͤhere Praͤsident der Handels- Kam⸗ mer, ist zu Inverneß zu einem Gastmahle geladen worden, welches ihm zu Ehren aus Dankbarkeit fuͤr feine weise Ver⸗ waltung, während er im Cabinet war, gegeben wurde.

Im Courier findet sich folgender Artikel: Es ist bewun— dernswerth, welche Fortschritte die Englischen Provinzial— Blaͤtter seit wenigen Jahren in Talent, Bildung und Thaͤ— tigkeit gemacht haben. Fruͤher enthielten sie nichts als locale Benachrichtigungen und Heiraths-, Geburts- und Sterbe— Listen. Jetzt haben sie die Aufsicht uͤber die Gesellschaft und die Ereignisse und die Beschützung der großen Interessen des Handels, der Manufacturen und des Ackerbaues, ja sogar die Beobachtung der Politik und der wichtigeren Angelegen— heiten der fremden Staaten uͤbernommen.

Dasselbe Blatt erwahnt der Reise des Koͤnigs von Frank— reich durch mehrere Theile seines Reiches und knüpft an diese Meldung die Betrachtung, wie sehr Frankreichs Bluͤthe seit der Ruͤckkehr der Bourbons gestiegen sey; der Wiederherstel— lung dieses Hauses und der Aufstellung eines Systems der Milde und Freiheit statt jener wilden und blutigen Politik, die, allen Genuͤssen des Friedens entfremdet, ihre ganze Nahrung und Kraft aus dem Kriege gezogen habe, verdanke Frankreich seinen jetzigen Wohlstand.

Der Courier äußert bei der Meldung, daß der Kaiser von Marocco sich dreier fremder Schiffe bemaͤchtigt habe, und England, Rußland und Oesterreich, denen dieselben zu⸗ gehoren, den Krieg zu erklaͤren scheine, derselbe gleiche einem Zaunkoͤnige, welcher einen Adler bekaͤmpfen wolle.

Seit der Thron-Besteigung des Koͤnigs Georg III. bis jetzt, also in einer Periode von 68 Jahren, sind fur die be— stehende Kirche von England und Wales 91 Bischoͤfe er— nannt worden. .

Die Dublin⸗-Evening-Mall widerspricht der, von einem andern Irischen Blatte gegebenen Meldung, als habe Lord Hill, nach dem Beispiele des Herrn Dawson, sich ebenfalls zu Gun— sten der Katholiken erklärt.

Am vergangenen Sonntage fand auf Anstiftung der katholischen Association die feierliche Versoͤhnung der ver— schiedenen Katholiken-Partheien in der Gegend von Thurles (Irland) statt. Ueber 8900 Katholiken, phantastisch geklei⸗ det, versammelten sich vor jenem Orte und durchzogen mit Fahnen und Musik die Straßen. Auf dem Markte versoͤhn— ten sich die Anfuͤhrer der Partheien, und es erscholl „dem Frieden,“ dem „alten Irland“ und „Herrn O'Connell“ ein dreimaliges Lebehoch.

Am Mittwoch gab Lord Farnham auf seinem Landsitze zu Wenford uͤber 300 auf seine eigene Kosten erzogenen Kin— dern ein glaͤnzendes Mittagsmahl.

Die Ernennung des Sir Herbert Taylor zu der Stelle des verstorbenen General-Adjutanten Sir Henry Torrens ist von der Armee mlt allgemeiner Zufriedenheit vernommen worden, da sich Sir Taylor nicht nur durch feines Beneh⸗ men und redlichen Dienst-Eifer auszeichnet, sondern sich auch wahrend seiner fruheren militairischen Laufbahn die Achtung Aller, welche mit ihm in Beruͤhrung kamen, erworben hat. Er war bekanntlich fruͤher Militair? Secretair des Herzogs von York.

Das Russische Schiff „Konstantin“ ist am 2. Sept. aus Plymouth abgesegelt. Der uͤbrige Thell des Geschwa— ders wird ihm baldmoͤglichst folgen. .

Das Fahrzeug „Rosa“, welches von Pillau nach Lon⸗ don segelte, ist untergegangen. Nur der Eapitain hat sich gerettet.

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