1828 / 245 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Vor einigen Tagen ist auf der Bruͤcke Ludwigs XVI. das Standbild Suͤlly's aufgerichtet worden. . ö

Lord Cochrane hat sich am 28sten v. M. von Marseille nach Toulon begeben, wo er, wie man vernimmt, Kanonen kaufen will. ;

Balls Wittwe erklart das Geruͤcht, daß das Schaͤdel⸗Cabi⸗ net ihres verstorbenen Gatten von einem Englaͤnder er stan⸗ den worden sey, in den offentlichen Blattern fuͤr ungegruͤndet.

Ein ausgezeichneter Chemiker in Philadelphia hat durch einen eigenen Aufloͤsungs- und Verdampfungs-Prozeß alca— lischer Salze erster Qualitaͤt ein Gas erhalten, welches 209 mal leichter als die atmosphaͤrische Luft ist, und mittelst des⸗ sen er sich unlaͤngst in Philadelphia, in Gegenwart einer gro⸗ ßen Menge von Zuschauern, in weniger als zwei Minuten über 8o0 Klafter hoch in die Luft erhoben hat. Die Son⸗ del, die er mit Rudern und einem durch einen sehr kuͤnstli—⸗ chen Mechanismus in Bewegung zu setzenden Steuer lenkte, durchschnitt die Luft in je der Richtung (?) mit außeror— dentlicher Schnelligkeit. Nach einer nur 13 stuͤndigen Fahrt ließ der Luftschiffer sich 24 Meilen nordoͤstlich von Philadel— phia zur Erde nieder.

Großbritanten und Irland.

London, 5. Sept. Der New-Times zufolge hat sich in London das Geruͤcht verbreitet, als habe Herr Dawson in Folge eines vom Herjoge von Wellington an ihn (oder, wie Andere meinen, an Herrn Peel) gerichteten Schreibens, seine Stelle als Unter-Staatssecretair der Schatzkammer nie— dergelegt. Die New-Times füuͤgt dieser Bemerkung ironisch hinzu, Herr Dawson konne jetzt die Secretairstelle bei der katholischen Association ubernehmen. ; .

Der Globe sagt:; „Sehr bestimmte Geruͤchte sind so⸗ wohl in Irland als in England daruͤber verbreitet, daß es die Absicht der Minister oder vielmehr des Herzogs von Wel— lington sey, das Parlament fruͤhzeitig zusammenzuberufen, um die zur in, des Friedens und der Sicherheit in Irland erforderlichen Maaßregeln zu ergreifen. Bei der jetzigen Aufregung jenes Landes, wo beide Partheien sich taglich vollständiger organisiren und taglich mehr gegen ein— ander aufgebracht werden, kann man nicht rasch genug die zur Wiederherstellung der Ruhe bestimmten Maaßregeln neh— men. Der Herzog von Wellington wird einsehen, daß das, was geschehen soll, schnell vor sich gehen muß, Warten wir noch laͤnger, so wird die Zeit offenbar die Angelegenheiten der Katholiken beilegen, so wie sie alle menschlichen Angele⸗ genheiten beilegt. Aber wer von Allen, die diese Frage auf— merksam betrachten, wuͤrde nicht, wenn er das kuͤnftige Gluͤck des Landes in Anschlag bringt, dem Zufall die Entscheidung aus der Hand nehmen wollen?“ ; .

Dasselbe Blatt spricht sich folgendermaaßen uͤber den Rus⸗ sisch⸗Tuͤrkischen Krieg aus: Diejenigen, welche die Fortschritte der Russen fuͤr langsam halten, vergessen ganz, wie es in fruͤuͤheren Kriegen gegangen ist. Ein großes Reich kann nicht in 3 Monaten erobert werden, sogar der Marsch des Her— zogs von Angouläme durch Spanien kostete mehr Zeit. Aber die Russen sind ununterbrochen vorgeschritten. Die Tuͤrken konnen zwar noch große Anstrengungen machen, aber bis jetzt haben sie nichts gethan, als ihre Festungen gewissenhaft ver— theidigt. : ie Times enthaͤlt folgende Bemerkungen uͤber die Grundsaͤtze des Englischen Blokade⸗Systems, das dem Kauf— mannsstande in vielen Faͤllen so manche Ungelegenheiten ver— ursacht hat. ͤ , .

Der Zweck dieses Systems ö. Blatt) ist ohne Zweifel der, daß, wenn die kriegfuͤhrenden Maͤchte Alles auf— bieten, um sich gegenseitig zu schaden, die neutralen Maäͤchte nicht das Recht haben sollen, dem Feinde durch Zufuhr sei— ner Beduͤrfnisse Hülfe zu leisten. Nach der Meinung der Rechtsgelehrten darf das Blokade⸗Gesetz im strengsten Sinne nur auf belagerte Staͤdte angewandt werden das heißt auf solche Staͤdte, in deren Besitz sich die belagernde Macht setzen will. In sollen Faͤllen sagt es der gesunde Menschen⸗ Verstand, daß jede Waare, welche bestimmt ist, solche Be— duͤrfnisse zu befriedigen, deren Nichtbefriedigung die Befatzung zur Capitulation noͤthigen wurde, als Kriegs⸗Contrebande an⸗ gesehen und confiscirt werden muß, wenn man ihrer waͤh— rend des Transports zu den Belagerten habhaft wird. Waffen, Munition und Kriegs-Geraͤth gehoren mithin au— genscheinlich zur Kriegs-Contrebande so wie Lebensmittel, Kleidungsstücke u. s. w. auch dazu gerechnet werden muͤssen; und da durch freies Ein- und Auslaufen von Kauffar— thei-Schiffen sehr leicht Verbindungen zwischen der be— lagerten Stadt und ihrem Hofe oder ihren Bundes— Genossen unterhalten, und Maaßregeln zum Entfliehen beguͤnstigt werden konnen, so ist es nicht mehr als

Recht, dergleichen Verbindungen auf alle nurn Weise zu hindern. Wie verhalt es sich aber da, n hinlaͤngliche Landmacht existirt, eine Stadt zu umlag kein Gedanke statt finden kann, sie mit den Waffen Hand zu nehmen? Wir bezweifeln einigermaaßen, in sten Sinne genommen, das Blokaderecht, in sofern auf Schiffe bezieht, die nicht mit Kriegs-Artikeln, s mit Beduͤrfnissen des friedlichen Lebens und der Cip beladen sind und zumal in Zeiten, wo kein rein milinn Plan dergleichen strenge Maaßregeln nothwendig Zu diesem Recht in solchen Fallen bemuͤhen wir uns lich einen hinlaͤnglichen Grund aufzufinden, und w nicht ein, warum ein so strenger Krieg gegen die NM tenden und Huͤlflosen gefuuͤhrt und ein unvermeidlichen vergrößert werden sollte, anstatt es zu vermindern. nun wie ihm wolle; wenn andere Seemaͤchte das 8 System bald strenge, bald weniger strenge beobachten, wie es ihnen zusagt, so sehen wir fuͤr England, dem geduldig zusieht, kein anderes Resultat, als fuͤr sich selbst, wenn es eine Blokade respectirt, und fahr, sich neue Feinde zuzuziehen, wenn es selbige gen dere gewaltsam anwendet. Unsere Kaufleute lelden an den Folgen einer „effectiven Blokade“.

Vorstehenden Aeußerungen der Times fuͤgt ein Englisches Blatt folgende Bemerkungen hinzu: Es nicht das erste Mal der Fall, daß die Erfinder einer regel unter den nachtheiligen Folgen derselben leiden! und wenn England auch nicht der Erfinder dieses und unpassenden Blokade, Systems ist, so hat es selbigem aufgemuntert und die Rechte der kriegfi Maͤchte gegen die Neutralen auf die hoͤchste Spitze Sehr schwietig ist es jetzt, ein neues Gesetz zu va um die Verhaͤltnisse der kriegfuͤhrenden Seemaͤchte und tralen auf eine dauernde Weise zu bestimmen; do nen wir nicht umhin, unsern herzlichen Wunsch zu! uns bald von den alten Blokade-Gesetzen befreit hen, die hoͤchst wahrscheinlich, in kuͤnftigen sich eben so unzweckmaͤßig als jetzt erweisen Es waͤre der Wuͤrde aufgeklaͤrter Regierungen ang wahrend des gegenwartigen, sofern von großen Se die Rede ist, allgemeinen Friedens, zur Ab fassun solchen Systems und zur Unterhandlung uͤber no andere Gegenstaͤnde zu schreiten, um kuͤnftige Krien ger zerstoͤrend, und weniger nachtheilig in ihren machen. Einen Vortheil hat wenigstens das System, uͤber das wir uns beklagen, namlich den, Englands Interesse ist, sich zum eifrigen Friedens- ler aufzuwerfen. Wenn England nicht im Kriege! ist, so kann es nicht wuͤnschen, daß andere Natio einander bekaͤmpfen. Es ist mithin Englands Int wohl, als seine Pflicht, dem thoͤrichten Kriege S mit seinen fruͤheren Colonien, und den Zwistigke neuen Staaten unter sich, ein Ende zu machen. W feln nicht, daß man zu diesem Endzweck schon geln ergriffen hat; nur waͤre es rathfam, man lie nach in seinen Anstrengungen, so fruchtlos diese au gewesen seyn moͤgen.

Der Russische Botschafter, Fuͤrst Lieven, hat ß Pensanger, dem Landsitze des Grafen von Cowper! wo er wenige Tage bleiben wird.

Unter den in unsern Haͤfen angekommenen Pt schen Fluͤchtlingen befinden sich 140 Coimbraer St und 11 Moͤnche.

Zu Dower ward am 2ten ein Schiffs-Wettren

halten. Der Preis war eine silberne Schale, 40 So an Werth.

Blaͤtter aus New⸗Providence vom 17. Juli u Nachrichten uͤber mehrere furchtbare Seeraͤubereien. Staͤrke der Spanischen Flotte zu Havana wird di 2 Schiffe von 74, 2 von 50, 1 von 20 Kanonen Schooner und eine schadhafte Fregatte angegeb— der . lagen außerdem eine Franzoͤsische Fregat ein Schooner.

Admiral Laborde hat, laut Nachrichten vom 2A

die Havana verlassen, um sich nach Santiago de begeben, von wo aus er den Spanischen Theil der St. Domingo wieder besetzen wird, dessen Besitz Haitier vor einigen Jahren angemaßt und bis jctzt ten haben.

Ein Schreiben aus Gibraltar vom 11. August! „Zu Malaga ist ein neuer Gouverneur ernannt

der den Britischen Consul daselbst verhindert hat,? tische Flagge vor seiner Wohnung aufzustecken, wie

herhin, um den Englischen nach Malaga kommenden

anzuzeigen, daß dort das Britische Consulat sey, im— chehn ist. Schon vorher wurden dem Consul ge— echte und Immunitaͤten durch die Spanischen Be— abgestritten, und obgleich er immer sehr ernstlich rivilegien vertheidigt und auch in dem jetzigen Falle hegen ⸗Vorstellungen gemacht hat, so sind doch seine ungen fruchtlos geblieben. Es steht zu hoffen, daß thaͤtige Britische Gesandte n Madrid und Graf n die Interessen Englands wahrnehmen und die An— jeiten des Consulats zu Malaga wieder auf den vo— f setzen werden.“ ; ; hat sich zu Leeds eine neue Methodisten-Gesellschaft welche sich der unbeschraͤnkten Autoritaͤt der metho— Prediger auf das Staͤrkste widersetzt. ö Morning⸗-Chroniele erklaͤrt sich sehr stark gegen die tung eines gewissen Herrn Rawlinson, daß die Ver— z der Verbrechen von der zu weit vorgeschrittenen ig der niederen Klassen herruuͤhre. Vor einigen hat der Aufseher des Zuchthauses der Grafschaft die Behauptung aufgestellt: alle Moͤrder und schwe— brechen schuldige Personen, die unter seiner Aufsicht n, haͤtten schoͤne Haare und blaue Augen gehabt. Ialusien sollen die Moͤrder gewoͤhnlich schwarze Haare kelbraune Augen haben. Orangisten wollen bemerkt haben, daß die Irischen, hbland nach ihrem Vaterlande zuruͤckkehrenden, Arbei— haͤufig Pistolen mitbringen. Ein Englisches Blatt se Mittheilung dadurch laͤcherlich zu machen, daß es . habe wahrscheinlich Tabackspfeifen fuͤr Pisto⸗ ten. einer Katholiken⸗Versammlung zu Kells aͤußerte neu— Lawleß: „Immer moͤge das gute Schiff der katho— ssociation mit gutem und bestaͤndigem Winde segein. O'Connell moͤge am Steuerruder stehen, und, wenn Dampf geht, Richard Sheil die Dampf⸗Maschine re— ollte es Gefahr geben, so werde ich rufen: „Nehmt Acht.“ Das Volk jenes Ortes war von seinen o begeistert, daß es ihn am andern Morgen auf tuhl setzte, und im Triumph durch die Stadt trug. der Erndte steht es jetzt ziemlich gut. General⸗Major Sir John Colborne, welcher zum eur von Ober-Canada ernannt ist, segelte am Mitt⸗ Bord des Corinthian von Plymouth nach Amerika ab. Nachrichten aus St. Michael vom 6. August ist scher Jaͤger-Offizier daselbst von den Portugsesischen Lauf eine Poriugiesische Fregatte gebracht worden, abon in Betreff der Expedition nach Terceira ver— erden. Der Englische Eonsul befreite ihn jedoch. sehr wahrscheinlich, daß spaͤterhin die Franzoͤsische t mehr uͤber Dover und Calais, sondern uͤber und Dieppe nach Paris gehen wird, da nach Untersuchungen dieser Weg naͤher und besser zu nt. er den großen Capitalisten, sagt die Times, welche and oder Haͤuser in Haͤnden haben, ist jetzt eine asse, welche Nichts in Haͤnden hat, sondern ihr der Furcht einer Krisis, in Banknoten verschlossen Der so bei der Englischen Bank deponirte Fonds, dor zwei Jahren auf 5, 900,900 Pfd. geschaͤtzt wurde, ehr gestiegen, da er beinahe 8, 000, 9065 Pfd. betragt. eine Ursach des anscheinenden Geld-Ueberflusses in welcher Viele zu Irrthuͤmern verleiten kann. Schottische Gesellschaft hat beschlossen, in der n Calcutta eine Baumwollen⸗Manufactur zu errich⸗ sind schon viele Arbeiter zu diesem Behufe gedun⸗ den. Dies wird in der Geschichte der Fabriken Hin⸗ eine neue Periode bilden, da die Indier bis jetzt ihr r mit Rocken und Spindel bereiten. der Insel Jersey sind, zu allgemeinem Mißvergnuͤ⸗ i Jesuiten angekommen, um dort ein Jesuiten,Col— errichten. Sir C. Halkett, der Gouverneur, hat hrer Bitte, sich auf der Infel ansaͤßig zu machen, Britische Regierung verwiesen. . panien. Quotidienne meldet aus Madrid, vom 25. August: nister der Justiz und der Gnaden genießt fortwaͤh⸗ Vertrauen des Monarchen. Unter den Intendan⸗ Provinzen sind einige Veraͤnderungen und Befoͤrde⸗

Horgefallen; der Intendant von Cadix geht nach ECor—

seine Stelle tritt der fruͤhere Bureau Ehef im Fi⸗ nisterium, Villar⸗Frontin, der in den Jahren 1821, d 1823 das ganze Zutrauen des Koͤnigs besaß. Herr

P de Lis, der die Erlaubniß erhalten hatte, in Paris

wo er sich dermalen noch befindet, hat, wie man

ginnen. Der Courrier-frangais meldet aus Saragossa vom,

versichert, die Gunst des Königs wieder erlangt und wird unverweilt nach Madrid zuruͤckkehren. Dles ist für alle Ro⸗ alisten sehr erfreulich; denn die Dienste, welche er beson⸗ ders unter dem constitutionnellen System dem Koͤnige leistete, sind in gutem Andenken. Er besaß damals große Populari⸗ tat, die er zur Vertheidigung des Königs und zum Schutze vieler Noyalisten anwendete, welche von den Constitutsonnel—= len verfolgt wurden. Seine Geschicklichkeit als Finanzier wird ihn der Regierung um so nuͤtzlicher machen.

Briefe aus Havana von den letzten Tagen des Juli melden, daß das Geschwader des Admirals Laborde, welches auf vier Monate verproviantirt ist, und dessen Mannschaft auch viermonatlichen Sold erhalten hat, aus Havana abge— segelt ist. Bei der Naͤhe des Herbst⸗Aequinoctiums glaubte man, daß er vorerst nur nach Porto-Rico gehen werde, um das alte Spanische Gebiet von San⸗Domingo wieder in Be⸗ sitz zu nehmen.

Der Neffe des Generals Vigodet, bisheriger Fregatten⸗ Capitain, ist vom Koͤnige zum Hafen-Capitain in Havana ernannt, dieses Amt bringt jaͤhrlich 180,909 Fr. ein.

Der General⸗Inspector der Königlichen Freiwilligen, Gene⸗

ral Carvajal, hat fuͤr sich die Befreiung von dem Gehalt⸗ Abzuge von 16 pEt., den nach dem neuen Ersparungs⸗ System des Kriegs-Ministeriums alle Militairs erlesden sol⸗ len, durchgesetzt. Der Capitain der Leibgarden hat darauf um dieselbe Verguͤnstigung angehalten, sie ist ihm aber bis jeßbzt noch nicht bewilligt worden. Der Marquis Albudeite, Chef der Königl. Freiwilligen zu Pferde aus dem Bezirk von Madrid, ist wegen Familien-Angelegenheiten nach Valencia verbannt worden. Sein Vater wuͤnschte, daß man ihn in die Festung las Penas de San Pedro einsperre, aber der Koͤnig hat diese Strafe zu hart und willkuͤhrlich gefunden.

Der Constitutionnel schreibt aus Madrkd unterm 27. August: Unser Gesandter in Lissabon, Hr. Campuzano, ist von der Regierung angewiesen worden, seine diploma⸗ tischen Functionen einzustellen. Es ist eine Art Genugthuung, welche das hiesige Cabinet einigen Maͤchten giebt, die diefe Maaßregel als nothwendig in den gegenwaͤrtlgen Ver haͤltnis⸗ sen wuͤnschten. Hr. Campuzano wird, wie es scheint, noch in Lissabon bleiben Unsere Apostolischen sind mit dem Benehmen Dom Miguels sehr unzufrieden. Nach den neuesten Nachrichten erstrecken sich seine Verfolgungen nicht nur auf dir Anhaͤnger Dom Pedros, sondern sogar auf diejenigen, welche ihm auf den Thron geholfen ha⸗ ben. Auch soll in einigen Regimentern, die fuͤr seine Sache gefochten haben, sich Unzufriedenhelt zu aäͤußern be—

27. August; In unserer Provinz sind ernsthafte Unruhen ausgebrochen, welche traurige Folgen befuͤrchten lassen. Es schwebte zwischen dem hiesigen geistlichen Capitel und den Gaͤrtnern ein Prozeß; die eine Parthei verlangte den Zehn⸗ ten von saͤmmtlichem Gemuͤse, die andere wollte ihn nicht zahlen. Der Gerichtshof entschied in erster Instanz zu Gun— sten der Gaͤrtner, und sprach sie von dieser Auflage frei. Das Capitel appellirte, und die Gartner wurden in zweiter Instanz verurtheilt. Ohne sich durch diese Entscheidung ab⸗ schrecken zu lassen, hatten dieselben ein Complott gebildet, um sich der ihnen auferlegten Contributien zu entziehen, und droheten, die Gaͤrten aller Derer zu verwuͤsten, die sich dem Urtheil unterwerfen wuͤrden. Zwei bis drei Gaͤrtnern, welche den Zehnten bezahlten, wurde ihr Besitz— thum von den Aufruͤhrern gaͤnzlich zerstoͤrt. Der Geist der Insubordination hat durch den Erfolg dieser Unruhen Nah— rung erhalten und sich uͤber die ganze Provinz verbreitet. Der General⸗-Capitain San-⸗Mareo hat in Eile der Regie— rung daruͤber Bericht erstattet. Diese hat sogleich Truppen abgeschickt, und das 4qte Garde⸗-Infanterie⸗Regiment, welches auf dem Marsche nach Catalonlen ist, hat, wie es scheint, Befehl erhalten, den Weg nach Aragonien einzuschlagen.

Dem Journal du Commerce zufolge, hat in Tuzcur⸗ rita bei San-Domingo de la Calzada vor kurzem ein furcht⸗ barer Sturm gewuͤthet und ist von einem Erdbeben beglei— tet gewesen. Die Kirche und viele Haͤuser sind eingestuͤrzt und mehr als 100 Personen sind unter den Truͤmmern um⸗ gekommen.

Portugal.

Die Quotidienne enthaͤlt folgende Privat⸗Nachrichten aus Lissabon, vom 16. August: Die hiesige Regierung soll die bestimmte Nachricht erhalten haben, daß Dom Pedro seine Tochter an den Wiener Hof schicken werde. Die Constitu— tionnellen verbreiteten anfänglich das Geruͤcht, daß die Prin⸗ zessin, von einer Regentschaft begleitet, nach Madeira gehen werde. Glaubt man, daß sich Valdez mit den Selnigen ge⸗

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