. neue Capitulationen abgeschlossen worden sind; ein Gleiches ist der Fall bei dem 29sten Regimente, wel⸗ ches erst seit vorgestern hier ist. Dieser große Andrang setzt sogar die Regiments⸗Commandeure in Verlegenheit; allein er beweist, daß der milltairische Geist in Frankreich noch der⸗ selbe ist, der er immer war, und daß, wo der Koͤnig, das Vaterland und die Ehre gebieten, der Soldat dem an ihn ergangenen Rufe mit Freuden folgt.“ ᷓ ie Fregatte „Galathea“ ist am 30sten v. M. mit dem Contre⸗Admiral Collet, der krank von der Blokade von Algier zurückkehrt, in den Hafen von Toulon eingelaufen. Der Schiffs-Capitain von la Bretonniere, der den Contre— Admiral im Commando ersetzen soll, war bereits zwei Tage zuvor auf der Brigg „der Faun“ zu seiner neuen Bestim⸗ mung abgegangen. t Die Franzoͤsische Brigg „l'Alerte“ hat sich in den ersten Tagen des vorigen Monats unweit Tenes nach einer lebhaf— ten Gegenwehr zweier Algierischen Mistiks bemaͤchtigt und sie nach Mahon aufgebracht. ; — Der Constitutionnel enthalt folgendes Privat⸗Schreiben von Guernsey vom 29. August; Pater Loriquet aus St. Acheul ist mit einem seiner Collegen hier an's Land gestie⸗ gen; sie waren mit einem Empfehlungs-Briefe an unseren Baillif versehen, der sie sehr freundlich aufgenommen und ihre hiesige Ansiedelung genehmigt hat. Dieselben su— chen jetzt, von den hiesigen katholischen Geistlichen beglei—⸗ tet, einen passenden Landsitz. Ein großes Gebaͤude mit einer praͤchtigen Fagade, zwei Stunden von der Stadt entfernt, ist ihnen angeboten worden, mißfiel ihnen aber, weil es zu offen und sichtbar liege; sie wuͤnschen einen von Gebuͤsch verdeckten Ort. Da sie keinen Geld⸗Aufwand scheuen, so werden sie ihren Zweck erreichen. Soͤhne der ersten Franzoͤsischen Familien Zoͤglinge ihrer An⸗ stalt seyn werden. Der Baillif von Jersey hat ihnen nicht bewilligt, sich dort nieder zulassen; sie hoffen ihn aber noch fuͤr sich zu gewinnen. Einer von ihnen predigte am vergan— genen Sonntage in der katholischen Kapelle. Unsere angli—
ren, uͤber
kanischen Jesuiten (denn auch wir haben etwas aͤhnliches)
beunruhigen sich uͤber die neuen Anksmmlinge, denn bei den Landbewohnern haben sich noch Erinnerungen an die katho— lische Religion erhalten.
Die Gazette de France will auf außerordentlichem Wege die (mit den Meldungen in Londoner Blaͤttern in Widerspruch stehende) Nachricht erhalten haben, daß der Herzog von Clarence im egrij stehe, die obere Leitung der Admiralitaͤt auf's Neue zu uͤbernehmen. „Es scheint,“ sagt dieselbe, „daß alle Hindernisse im Einverstaͤndnisse mit dem Herzog von Wellington beseitigt worden seyen. Der Prinz seinerseits hat alle die Maͤßigung gezeigt und sich zu all den Conces— sionen verstanden, die mit seinem Range und seiner Wuͤrde vereinbar sind.“
Der vor 35 Jahren eingegangene „Courrier d' Avignon“ ist nunmehr unter dem Namen des „Echo de Vaucluse“ wieder ins Leben getreten; er wird sich jedoch nicht mit der Politik befassen, sondern sich nur uͤber Literatur, Kunst und Gewerbfleiß erstrecken.
Dlle. Mars, welche von ihrer Reise nach Lyon zuruͤck— gekehrt ist, wird morgen zum ersten Male wieder auftreten. Großbritanien und Irland.
London, 5. Spt. Die Liebe, welche das Irische Volk fuͤr Lord Anglesea hegt, zeigte sich neulich auf eine sehr glaͤn— ende Weise, als er die Messe zu Donnybrook besuchte. Das
olk draͤngte sich mit entblöͤßtem Haupte um ihn, und war außer sich vor Freude, ihn in seiner Mitte zu sehn. Nur langfam konnte er durch die gedraͤngten Haufen, welche ihm Heil und Segen wuͤnschten, vorwaͤrts kommen. Was am Meisten fuͤr ihn einnahm, war der Umstand, daß er ohne einen einzigen Polizei⸗Beamten oder Soldaten erschienen war.
In Irland (sagt ein Privat-⸗Schreiben aus London, in oͤffentlichen Blaͤttern) geht es wirklich wunderbar zu; auf einer Seite sieht man den Lord⸗Lieutenant, ohne alle' Bedek— kung und fast ohne Beglelter, in den verwildertsten Gegen— den des Landes umherreisen, und da, wo noch vor Kurzem Mord und Brand an der Tagesordnung waren, Ruhe und Sicherheit, und fuͤr seine eigene Person eine enthusiastische Aufnahme unter dem katholischen Volke finden. Dies ge— schieht einzig und allein, weil er Zutrauen zeigt, und bisher in seiner Verwaltung unpartheiisch verfuhr. Auf der andern Seite reisen O Connel und Shiel umher, halten Volksver— sammlungen zur Bildung liberaler Clubs, deren Zweck es ist, zuvorderst uͤber die Polszei zu wachen, und alle Mißbraͤuche derselben gerichtlich zu verfolgen, sodann Ruhe und Ordnung unter dem Volke zu erhalten, die Bezirke so zu organisiren, daß in Zukunft Niemand in's Parlament geschickt werde, der
Sie versichern, daß die
nicht ein erklaͤrter Gegner eines jeden Ministeriums ist,
die Emancipation nicht zur Regierungs⸗Maaßregel macht,
endlich das Einsammeln der „katholischen Rente“ zu beforhn Dieserhalb durchzieht besonders schon Hr. Lawleß das Vor Allem aber sieht man diese Apostel der irlaͤndischen heit bemuͤht, dem Volke Gehorsam gegen die Gesetze qu prägen, und allen Partheifehden ein Ende zu machen. ihren Ruf erscheinen die Landleute zu Tausenden auf ofen Felde, die Häupter der Partheien versoͤhnen sich vor Altare, und Menschen, die sonst nie auf einem Jahrman zusammentreffen konnten, ohne sich auf Tod und Lehe befehden, verbringen den Tag mit einander in Lieben Eintracht. Dies ist eine moralische Revolution, die jet Irland vorgeht, und wovon wohl die Geschichte kaum Beispiel hat. Die Regierung steht erstaunt vor diesem bildenden Koloß der Einheit in einer lange gedruͤckten tion, einer Einheit, die sie nicht zerstoͤren darf, noch h da sie den Namen des Gesetzes und der Religion in i Fahnen traͤgt, und die zu weit mehr fuͤhren duͤrfte, al Katholiken sich je selbst zu hoffen getraut haben. Dies seyn: vollkommene Abgabenfreiheit gegen die herrsch Kirche, wo nicht endliche Wiederlangung des kathols Kircheneigenthums.
Der Koͤnig der Niederlande hat Sr. Majestaͤt ein schenk mit 34 schoͤnen Orange-Baͤumen gemacht, welche Garten zu Windsor aufgestellt werden sollen.
Die Times stellt die Vermuthung auf, daß die R rung nur wenig Thaͤtigkeit in Bezug auf die Anmaßunn des Kaisers von Marokko zeig werde, obgleich diest allem Rechte zuwiderliefen. ekanntlich haben die h thanen des Kaisers die Wegnahme des Englischen Sq „Perseverance“ durch die Behauptung zu rechtfertigen sucht, daß dasselbe keinen — Mittelmeer-Paß habe.! solchen Paͤssen ist aber seit der siegreichen Expedition Lord Exmouth nie die Rede gewesen. .
Nie, sagt die Times, hat sich die Regierung irgen nes Volkes, wahrend dessen Einrichtungen dieselben bl so sehr im Laufe von zwölf Monaten geändert, als die; zoͤsische. Im vorigen Jahre war die oͤffentliche Stimm stickt, oder sie erscholl nur als unzufriedenes Murren Macht der Presse war gefesselt, die Waͤhler hatte man Rechte beraubt, die Congregation war triumphirend in rant, die Jesuiten drohten mit ferneren Anmaßungen. Im jetzigen Jahre ist alles umgestaltet: das Volk hät se Rechte wieder erlangt, die selbstische Froͤmmelei ist verdtü die Diener der Krone folgen den Gesetzen und der hoͤfn chen Meinung, und der Koͤnig hat sich durch die Entlas des verderblichen Ministeriums die wahre Liebe und z gung des Volkes erworben. .
In demselben Blatte findet sich ein sehr interessantes cument, naͤmlich ein Brief des bekannten vormaligen Bist von Blois, Gregoire, an die Haitier, in Betreff der Anerkem ihrer Unabhaͤngigkeit durch Frankreich. Hr. Gregoire ware der ersten Franzosen, welche sich bemuͤhten, bei ihrem sowohl, als bei den Auslaͤndern, ein Interesse fuͤr di mißhandelten Negerselaven zu erregen. Er war Min des National-Convents, gehoͤrte jedoch nie zu den Fanatß Die Epistel an die Haitier sollte erst nach dem Tode Verfassers in Europa bekannt gemacht werden. Er erm darin die neue Republik, ihre Unabhaͤngigkeit durch freie richtungen aufrecht zu halten, und warnt sie vor allen; men des Despotismus, Am Schlusse spricht er sein leb tes Verlangen aus, die Leiden seiner schwarzen Mitht gelindert zu sehen.
Der Kanzler der Schatzkammer ist gestern nach si Landsitze abgegangen.
Am Dienstag machte Hr. Green in Begleitung Madame Robertson von Canterbury aus seine 102te reise. Er stieg 2x Englische Meilen und kam gluͤcklich he Man sagt, Hr. Green werde eine Luftreise uber den unternehmen..
In der letzten Woche ward hier der Grundstein zu e Versammlungs-Hause der Gesellschaft der Freiheit ge Die Kosten des Gebaͤudes sollen 10,000 Pfd. betragen.
Die Einwohner von Polsteadi wollten der von Cn
gemordeten Maria Marten ein Monument ihnen jedoch von dem Rector des Kirchspiels sagt worden ist.
errichten, ernstlich un
Das zu Liverpool aus Afrika angekommene Schiff
mas Gelston traf im Sierra, Leona⸗Fluß bei der Insel Ton eine große Menge von Halsischen. Einer von den Ma sen war unvorsichtig genug, sich zu baden.
hm nach und biß ihm ein Bein ab; indessen gluͤckte Schiffs⸗Zimmermann, ihm die Hand zu reichen und Bord zu ziehen. Man brachte ihn nach Sierra wo ihm vermittest einer Amputatlon das Leben ge— dard. or Fayal wurde neulich der Spanische Schooner Cor⸗ von einem Piraten unter Buenos-A Ayrischer Flagge len. Außer diesem halten sich noch drei andere Pi— hiffe in der Naͤhe von Terceira auf. er Capitain Basil Hall hat seine Fußreisen in den igten Staaten beendigt; er hat auf diese Weise in naten nicht weniger als 16,000 Englische Meilen zu⸗
gt.
Danemark.
openhagen, 6. Sept. In den letztverflossenen Ta— d hier einige Russische Kriegsschiffe vorbeigesegelt, er sich eins befand, das auf 2 Jahre als Wachtschiff ord⸗Amerika bestimmt war. ü
achdem das Schwedisch⸗Norwegische Geschwader unter ber⸗Befehle des Contre⸗Admirals Nordenskoͤld am 22. hon Algier abgegangen, am 30sten dess. M. zu Tunis men und am 5. Juli aus letzterm Hafen wieder aus⸗ n war, ankerte es am 13. Juli zu Tripolis, von wo
1
2östen dess. M. nach Alexandrien abzugehen gedachte.
Deutschland. ünchen, 6. September. Ihre Maj. die Kaiserin hre Kaiserl. Hoh. die Erzherzogin Sophie von Oester— d vorgestern in Tegernsee angelangt, wohin gestern ze. Koͤnigl. Hoh. der Herzog Wilhelm in Baiern, helcher am Tage vorher hier eingetroffen war, sich
at. *r Taxis, 4. Sept. Ihre Hoheit die Frau Her— aul von Wuͤrtemberg, geborne Prinzessin von Thurn is, sind gestern dahier gluͤcklich von einem Prinzen hen worden. Die hohe Woͤchnerin, so wie der neu— Prinz, befinden sich wohl. kuttgart, 7. Sept. Se. Koͤnigl. Maj. sind diesen nach Strasburg abgereist, um daselbst Sr. Maje— Koͤnige von Frankreich bei Ihrem gegenwaͤrtigen Aufenthalt einen Besuch zu machen. Se. Koͤnigl. t gedenken uͤbermorgen wieder hier einzutreffen. annover, 9. Sept. Diesen Herbst wird, wie vor hren, wieder ein Armee⸗Corps zu Manoͤvern zusam⸗ gen werden. Dasselbe besteht aus 3 Batterien rei— nd 3 Batterien Fuß-⸗Artillerie, jede zu 4 Geschuͤtzen; Regimentern Cavallerie und aus 6 Regimentern In— Am 26sten d. M. erfolgt die Concentrirung des n der Gegend von Liebenau im Hoyaschen, und am wird das Corps in der Gegend von Syke wieder t. Das Corps steht unter den Befehlen des Gene— tenants von Hinuͤber; die Artillerie wird der Oberst— ant Bruͤckmann commandiren. Die Cavallerie befeh— General-⸗Major van der Bussche und unter demsel—⸗ erste Brigade (Leib-Regiment und 2tes Husaren— ut) der General⸗Major Graf von Kielmannsegge, die Brigade (istes und tes Uhlanen-Regiment) der Ge— ajor v. Wissel; zugetheilt ist der Cavallerie-Division, 9 reitende Batterie, commandirt vom Major Wiering. nfanterie ist in 2 Divisionen, jede von 2 Brigaden eilt. Die erste Division commandirt der General— von Berger, die 2te Division befehligt der General— von Vincke. Die Regimenter sind Behufs der Vor— n bereits in den Stand-Orten zusammen gezogen. ffen bach, 4. September. Die Großherzogl. Mini— Berordnung, welche fremden Kaufleuten gestattet, waͤh⸗ r Frankfurter Messe dahier verkaufen zu duͤrfen, und Ende Waarenlager zu errichten, hat jeder Erwartung, n davon nur hegen konnte, auf das Vollkommenste chen. Seit Anfang dieser Woche ist an un serm Platze reges Leben eingetreten, wie es wohl noch niemals nselben sich bemerklich machte. Jede Lokalitaͤt, die sich end zu einer Waaren-Niederlage eignet, befindet sich chlag genommen, und die Miethen sind zu einem so ren Preise gestiegen, daß man fuͤr ein Lokal auf 3 eben denselben Zins bezahlt, den solches sonst nur halbes Jahr eintrug. Die Vorraͤthe der an den Platz ten Handels-Waaren bestehen vornehmlich in Wollen— ten aller Art und in gegerbtem Leder. Eigenthuͤmer der⸗ nd freilich groͤßtentheils Frankfurter Haͤuser (ein einziges n hat alleln ein Lager von circa 1100 Stuͤck Schle— Wollentuͤcher aufgestapelt); allein die Vortheile, die
Ein Hassschös Haus- Besitzern und seinem ganzen Raͤhr—
stande daraus erwachsen, sind nichtsdestoweniger unverkenn— bar, und werden in der Folge noch bedeutender werden, so— bald das Project, diesen Ort zu einem Meßplatze zu erhe⸗
ben, demnächst — und wahrscheinlich bereits bis zu Ostern kuͤnftigen Jahres — zur
Ausfuͤhrung gebracht seyn wird.
Schweiz.
Zurich, 5. September. Gestern Abend sind Ihre Kai— serliche Hoheit die Frau Großfuͤrstin Helene mit Ihrem Ge— folge hier eingetroffen. ̃
Das Rundschreiben des großen Raths des Kantons Grau— buͤnden an die Raͤthe und Gemeinden desselben, worin ih⸗ nen die Verhandlungen seiner am 9. Juni d. J. eroͤffneten und am 19. Juli geschlossenen Versammlung kund gethan werden, druͤckt sich uͤber die Entlassung der Königl. Nieder— laͤndischen Schweizer-Regimenter folgendermaaßen aus: „Es ist Euch bekannt, daß unterm 27. Sct. 1815 eine Militair— Capitulation zwischen unserm Stande und der Regierung der Niederlande auf die Dauer von 25 Jahren abgeschlossen worden war, welche sich also noch bis zum 27. Oct. 1839 erstreckt haben wuͤrde. Dabei war aber durch den Artikel 59. der Niederlaͤndischen Regierung die Befugniß vorbehalten, das Regiment, woran unser Stand Theil genommen hatte, gegen eine Bezahlung de reforme im Verhaͤltniß des Gra— des und der Dienstzeit eines Jeden, auch vor Verfluß des obigen Termins abdanken zu knnen. Nachdem nun bereits seit einiger Zeit glaubwuͤrdige Berichte uͤber die bevorsteh ende Entlassung der Koͤnigl. Niederländischen Schweizer⸗Regimen⸗ ter im Umlauf waren, ist gerade noch am Schlusse unserer diesjaͤhrigen Sitzungen den 9. Juli ein Schreiben des Köoͤ— nigl. Niederlaͤndischen Gesandten bei der Eidgenossenschaft an den kleinen Rath eingetroffen und uns vorgelegt worden, mit der Anzeige, daß Se. Maj. der Koͤnig der Niederlande, mit Be⸗ rufung auf den oben angefuͤhrten Artikel 595, den Entschluß ge⸗ faßt habe, die vier in seinem Dienst befindlichen Schweizer⸗Regi⸗ menter auf den 31. Dec. 1829 ehrenvoll zu entlassen. Diese Anzeige ist mit der Versicherung begleitet, daß dieser Ent— schluß bloß durch wichtige Staatsruͤcksichten veranlaßt wor—⸗ den sey, zumalen Se. Königl. Maj. sowohl der erprobten Treue als den übrigen ausgezeichneten Eigenschaften der in ihrem Dienst stehenden Schweizertruppen stets gehuldigt ha⸗ ben, und noch dermalen wie jederzeit ihnen gerne die Lob— spruͤche zollen, die sie in so vielen Ruͤcksichten verdienen, so wie auch Se. Koͤnigl. Maj. noch dermalen wie immer be— reit seyen, sowohl der Eidgenossenschaft insgesammt als den kapitulirenden Kantonen insbefondere die unzweideutigsten Beweise ihrer Achtung, Geneigtheit und Theilnahme an de— ren Wohlfahrt zu geben.
Genf, 29. Aug. Die Baͤder von Aix sind dieses Jahr noch lebhafter besucht, als 1827, wiewohl damals die Wit— terung warmer und gleichfoͤrmiger war. Die Administra— tion hat durch neue Anlagen und Anstalten Vieles zur Erhebung von Aix beigetragen. Die Baͤder konnten nun endlich in den Haͤusern genommen werden, neue Spazier⸗ gaͤnge waren entstanden, sogar fuͤr geistige Unterhaltung
war durch die Eroͤffnung eines bescheidenen Lese⸗Cabinets
gesorgt. Wahrend der Sardinische und Toskanische Hof in dem nahen Chambery war, wurde haͤufig zu den Festen ge⸗ wandert, die dort rasch auf einander folgten, und bei denen besonders das schoͤne Geschlecht eine bedeutende Rolle spielte. Viele Gaͤste kamen, besonders aus Frankreich, um die oͤffent⸗ liche Stimmung zu erkunden. Sie fanden sie aber bel des Koͤnigs Gegenwart ganz anders, als sie geglaubt und viel— leicht gehofft hatten. Des Volkes Liebe ünd Anhaͤnglichkeit an das Regentenhaus sprach sich ungeboten und unzweideu— tig aus. — Anders gestaltete sich das Badeleben in den Leu— ker Baͤdern in Wallis. Zwar trafen auch hier mehr Gaͤste ein als voriges Jahr, und trotz der kuͤhlen Regen⸗Tage that das Wasser haͤufig wunderbare Wirkung. Aber die Admi— nistration laͤßt es sehr fehlen. So ist die Temperatur der Baͤder alle Tage verschieden, was ungemein schaͤdlich werden kann. Die Duschbade⸗Anstalten sind weder vollstaͤndig noch in gutem Zustande. Die An- und Auskleide⸗Zimmer werden oft schlecht geheitzt. In den alten Baͤdern dient noch die— selbe Bade-Kleidung fuͤr beide Geschlechter. Es fehit an Spaziergaͤngen, wiewohl sie in dem schoͤnen Wiesengrund leicht angelegt werden koͤnnten. Gewiß aber ist Leuk noch zu wenig medizinisch bekannt.
Spanien.
Madrid, 28. August. Es ist den Bemuͤhungen der Apostolischen gelungen, die Errichtung eines Comité's der offentlichen Wohlfahrt zu hintertreiben, welches mittelst eines Koͤniglichen Deerets in's Leben treten sollte und den wohl—