1828 / 252 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 20 Sep 1828 18:00:01 GMT) scan diff

besonders interessant durch die Entdeckung der Inseln St. Paul und St. George, welche der Vice⸗Admiral Saritscheff diesem Pribuͤloff zuschreibt, der ihnen urspruͤnglich den Na— men der Suboffs⸗-Inseln gegeben hatte.

Das Jahr 1783 ist merkwuͤrdig durch die erste Russi— sche Expedition nach dem festen Lande von Amerika. Der Lootse Patap Saikoff, der zufaͤllig Capitain Cook's Karten gesehen hatte, faßte den Entschluß, nach Williams⸗Sund zu segeln, wo er auch gluͤcklich ankam, aber von den krieg eri⸗ schen Bewohnern so schlecht empfangen ward, daß er seine Ruͤckkehr beschleunigte, nachdem er einen großen Theil seiner Mannschaft in den Gefechten oder am Skorbut verloren hatte.

Einer der reichsten Kaufleute Lebedoff-Lastotschkin, der an der Spitze der Pelzhandel-Compagnie stand, fandte im Jahre 1791 ein ziemlich großes Fahrzeug in See. Damals hatte diese Compagnie schon mehrere Etablissements auf dem Amerikanischen Festlande; aber uͤber die Epochen, wenn diese existirten, sind keine Nachrichten mehr vorhanden.

Die letzten Ausruͤstungen fuͤr Privat-Rechnung fanden im Jahre 1798 vermittelst des Fahrzeuges Sosim Und Sa— vat statt. Auf dieser Reise gewahrte man Land und in dessen Nachbarschaft mehrere Meerottern, verlor es aber, sey es aus Unwissenheit oder falschen Dispositionen bald wieder aus dem Gesicht. Nach Herrn Davidoff *) befand sich das Schiff damals auf der Parallele von 4650, nach des Verfassers dieser Schrift Meinung aber im 450 30“ oder 440 noͤrdlicher Breite und im 160 bis 1650 westli— cher Laͤnge von Greenwich. Hier sahen die Capitaine Dixon und Portlock Meerottern und einen Seeloͤwen, die sich nie weiter als 25 Werst vom Lande entfernen; dicke Nebel hiel⸗ ten sie von der Aufsuchung des Landes ab. Die Newa sah eine Meerotter am 30. Juni 1804 im 422 18. noͤrdlicher Breite und im 1637 westlicher Laͤnge; auch damals war es sehr truͤbes Wetter. Dasselbe Schiff sah auf seiner Ruͤck— reise nach Rußland unterm 4890 noͤrdlicher Breite und 140 westlicher Laͤnge, und noch etwas weiter nach Norden, eine Menge Meerottern.

Aus allen Tagebuͤchern der Seefahrer, welche den noͤrd— lichen Theil des großen Oceans befahren haben, ergiebt es sich, daß dort waͤhrend des August-Monats bis zum halben September das schoͤnste Wetter ist; in der uͤbrigen Zeit des Jahres sind aber feuchtes, kaltes und truͤbes Wetter und sehr haufige Nebel die unzertrennlichen Gefaͤhrten derer, welche diese Gewaͤsser besuchen.

Im Jahre 1799 erhielt die Russisch⸗-Amerikanische Com— pagnie ihre Privilegien von Seiten der Regierung. Zu be— dauern ist es, daß der unternehmende Lastotschkin, dessen be⸗ reits fruͤher erwaͤhnt wurde, sich von der Compagnie trennte, und alle seine Etablissements auf der Amerikanischen Kuͤste aufgab. Einer von dessen Agenten, Wassily Ivanow, den

der Verfasser dieser Schrift Gelegenheit gehabt hatte, zu sprechen, und der ungefaͤhr 500 Werste ins Innere von Amerika eingedrungen war, hatte dort eine Menge von fisch— reichen Fluͤssen und Seen gesehen, und ungefaͤhr 10 verschie—⸗ dene Voͤlkerschaften, aber keine Dorfer gefunden, die von mehr als 200 Menschen bewohnt gewesen waren. Er sprach viel von einem 4 bis 6 Werste breiten Strom Tunta, an des— sen Ufer mehr als 40 Doͤrfer lagen, konnte aber dessen Lage nicht genau angeben. Dieser Agent hatte 25 Tage auf der Reise zugebracht, und sich mehr noͤrdlich als oͤstlich gehalten, nachdem er von dem See Ilmian an der westlichen Kuͤste der Bai Kenalsk abgesegelt war, wohin er auch spaͤter zu— rückkehrte. Vielleicht fallt der Tunta⸗Strom in die Bai von Kamuschatzk, die von Cook den Namen Bristol-Bay erhielt. Die Russisch-Amerikanische Compagnie besitzt gegenwaͤr⸗ tig die ganze Aleutische Insel-Kette, die große Insel Kadiak, die Festung zum Erzengel Michael in der Sitka-⸗Bal oder im Nor folk-Sund, welche 1799 von Herrn Baranoff, Agen— ten der Compagnie, erbaut, im Jahre 1802 von den Ein— gebornen zerstoͤrt, und 1804 wieder aufgebaut ward, und das Etablissement Roß in Californien unter 380 336, errichtet im Jahre 1812.

Die gegenwaͤrtige jährliche Einnahme der Compagnie

Reise nach Amerika von Chewostoff und Davidoff.

durch den Pelzhandel belaͤuft sich auf 13 Millionen, un Ausgabe auf 1 Millionen Rubel Banknoten.

den; es durfte daher in der Naͤhe von Umnak eine not bekannte Insel existiren, denn die Biber lieben die h Seereisen nicht.

Allgemeine

Im Jahr 18098 wurden auf der Suͤdkuste de 2 . Umnak viele Seebiber gefangen, die roͤthliches * 1 k 1 ' ö k S ö 1 1 ö 5 k 1 t U J 9 Bauch hatten, und sich dadurch von den fruͤheren untij *

Der Werth aller Felle, welche die ungluͤcklichen schlechter der Seeblber, Seelöwen, Flußbiber, Ottern, Fi Baͤren, Zobel, Marder, Museus-Ratzen, Luchse u. seit Anfang des Pelzhandels im eigentlichen Sinne des tes haben zu Markte tragen muͤssen, belaͤuft sich auf h lionen Rubel. Die Haͤlfte der Pelzwaaren ward in K an die Chinesen vertauscht, und brachte der Regierung 10 Millionen Rubel an Zoll ein.

Königliche Schausptele.

Freitag, 19 Sept. Im Opernhause, auf Begh Der Haustrer, Singspiel in 3 Abtheil., mit Tanz; von Onslow. Hierauf: Der Kapellmeister aus Ven Musikalisches Quodlibet in J Aufzug. (Hr. Freund, Hoftheater zu Mannheim: Basattino, als Gastrolle.)

Koͤnigsstädtsches Theater.

Freitag, 19. Sept. Zum Erstenmale wiederholt. Waise aus Rußland. Melodrama in 2 Abtheilungen, Scribe von Louis Angely; Musik zur Pantomime n Blum. Hierauf, zum Erstenmale: Die Entfuͤhrung. spiel in 3 Akten von Juͤnger.

mtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

hre Durchlaucht die Fuͤrstin von Liegnitz, ist aus en hier angekommen.

ie academische Kunst-Ausstellung wird von lsten d, an, Sonntags von 11 bis 5 Uhr, und an jochentagen von 10 bis 5 Uhr geoͤffnet seyn.

(gez. G. Schadow, Director.

ngekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Hund Finanz-Minister v Motz, von Frankfurt a. d. O. ser Kalserl. Russische Kammerjunker, Fuͤrst Wol— y, als Courier von Odessa.

Berliner Börse. Den 18. Sept. 1828s.

Amtl. Fonds- und Geld. Cours Zettel. (Pretess. (

Zeitungs-⸗Nachrichten.

, *7f47 Auslan dit.

St. Schuld- Sch. 4 J4 S3 spomm. p fanqpr. J Frankreich. Er. Engl. Anl. 18 5 103 1035 Kur- u. Neum. do. 4 aris, 13. Sept. Die Dauphine ist am 7ten d. M., 669 , 10631 9 . ö . hr Nachmittags, in Plombieres eingetroffen, und Earn Gr m m , g s, nn Hen. . ittelbar nach ihrer Ankunft die dortigen Baͤder, das Neum. Int. Sch. 40 4 973 85 Ostpr. do. 40 5 ihaus, die Kirch. und Lie offentlichen, Promengden Berlin. Stadt 0b. 5 tis! = Racket. C. . Kik = Nach einem kleinen Ausfluge in die Umgegend,

dito. dito 4 i003 995 do. do. d. rk. die Prinzessin theils zu Fuß, theils zu Esel machte, Königsbg. do. 92 JZins-Sch. d. RKmk. hre Koͤnigl. Hoheit Sich um 6 Uhr in Ihr Zimmer , , 3 5 297 9 dito d. Nmk. Abends war er, k 6. ö

anz. de. in Ih. J. 325 327 dohnte die Prinzessin einem, ihr zu Ehren von der nir n. ö. 89 2 61951 1e D R veranstalteten, Balle bei. Am 9gten wollten Ihre r, der d,, , , cs, warne, Hoheit die unwest, Plombizres gelegent schönz Ma— Hecht. Pfarr 4 883M henne, =, des Barons Falatieu in Augenschein nehmen, und

10ten uͤber Remiremont nach Epinal begeben.

x ect a ea C O u Q 0 Q ,. ie liberalen Blaͤtter sind seit einiger Zeit unaufhoͤrlich

AH echSe l- und Geld- Cours. (Gerlin, den 18. Sept.) die Nothwendigkeit ö in . ö ; ; 2 ltung, namentlich in der Besetzung der raͤfekturen . ,, 5 ö. . 1433 Peisen. Der Constitutionnel sagte in dieser Beziehung Uanchune 300 Mk. Kurz i506 Etrzlich: „Mit Ausnahme der jetzigen Minister ist die AN k 300 Mk. 2 Mt. i594 tung so ziemlich in den Handen der Congreganisten an n, 1 LStl. 3 Mt. 6. 24 ü Villelisten.“ Hierauf bezieht sich ein Artikel, den Harig . 300 Er. 2 Mt. dz dem gestrigen Blatte des Messager des Chambres 6 in 2 Ar.... . 1 . 103 „Eine hoͤchst wichtige Frage“, fagt dieses Blatt, ,, 6 1056 gegenwartig mit großer Lebhaftigkeit erörtert. Man Leipzig.... 7777. 100 Thi. Les. iG t nämlich, daß die Reglerung, in dem Per so, 1 r, , , wre, 150 FI. Mit. 153 welchem die Verwaltung des Landes anvertraut Petersburg. BN. ..... ..... 100 kbl. 3 Woch. 2563 ße Aenderungen vornehme, oder, um deutlicher . 100 Rbl. 3 Weh. chen, man will, daß sie diejenigen Beamten ausmerze,

dem vorigen politischen System Theil genommen ha— Das jetzige Ministerium hat wahrlich nicht Ursache,

Auswärtige Börse n. m vorigen zufrieden zu seyn; denn statt des ihm ver—

Amsterdam, 13. Sept. Oesterr. 5pCt. Metalliq. 923. Russ. Anl. Hamhb. Certisie

g sich beeilt, der jetzigen gegenuͤber, sowohl in den ern als in den oͤffentlichen Blaͤttern eine heftige Op— zu bilden. Leidenschaftlich und partheiisch, hat man inmal das Maaß beobachtet, welches die Liebe zum Koͤ— nd die Schicklichkeit erheischten, und Jedermann muß

London, 12. Sept. . Schatz kammer- Scheine 72 . 73. Brasil

645. Portug. 56. 563. Columb. 23. 253.

St. Petersburg, 9. Sept.

billig die Maͤßigung bewundern, womit die Regie—

l *. ĩ X ; f 3 Har brt 8 Men. gti. lber, Kabel s,, Her. zisher gegen so ungerechte Gegner, wovon einige so—

Neueste Böoörsen-Nachrichten.

offentlichen Dienste stehen, verfahren ist. Gruͤnde er Reform waͤren sonach genug vorhanden; ja wir n sogar, daß die Zeit gekommen ist, wo die Regierung

Frankfurt a. M., 15. Sept. Oesterr. 53 Metallig. 963. Geld. Bank- Actien 1326. Partial ⸗Oblig. Fesseln, die ihren Gang hemmen, abstreifen muß. Das

Loose zu 190 Fl. 1553. Brief.

Gedruckt bei Hayn.

terium fuͤhlt vollkommen, was es dem Lande und was selbst schuldig ist. Alle seine bisherigen Maaßregeln haben

Redacteur Inh

.

252. SBerlin, Sonnabend den 20sten September.

nen Schutzes haben die Anhaͤnger der vorigen Ver⸗

1828.

den Stempel der Freimuͤthigkeit, der Gesetzlichkeit und der Ge— rechtigkeit an sich getragen, und wenn es Verbesserungen in der Gesetzgebung vorgeschlagen hat, so geschah es stets mit dem festen Willen, sie zum Wohle des Landes genau zu be— folgen und befolgen zu lassen. Die Provinzial-Behöͤrden sind aber die Canaͤle, vermittelst welcher das angenommene politische System in Ausfuͤhrung gebracht werden soll; zeigt sich daher hier ein Geist des Widerspruchs, so ist das Mi— nisterium allein fuͤr die uͤblen Folgen, die nothwendig daraus entstehen muͤssen, verantwortlich. Sache des Minssteriums ist es daher, das Betragen der ihm untergeordneten Beam— ten zu leiten und zu controlliren. Nicht, daß es dieselben ohne Grund verdaͤchtigen, oder aus Groll oder Haß von den Geschaͤften entfernen soll; aber es darf auch nicht dul— den, daß man seine von der Tribune herab verkuͤndigten Grundsaͤtze Luͤgen strafe, daß man ein System der Ehre und Rechtlichkeit absichtlich entstelle, daß man das große Werk der verfassungsmaͤßigen Monarchie kleinlichen Neben⸗ Absichten aufopfere. Wenn es sonach viele Beamte giebt, denen es widerstrebt, sich mit ganzer Seele dem System der Regierung, dessen Fruͤchte sie den Provinzen zu Theil werden zu lassen berufen sind, anzuschließen, wenn 6 diesen Widerwillen durch irgend eine ungerechte Handlung kund thun, und sonach mit ihren Pflichten in Widerspruch gerathen, so wird es auch viele Absetzungen geben. Fuͤr ein solches Betragen muͤssen aber erst hinreichende Beweise sprechen; sonst wuͤrde man leicht eine jede Entlassung der Willkuͤhr beimessen koͤnnen. Aus demselben Grunde muß man sich daher auch wohl vor jenen Absetzungen in Masse huͤten, wodurch die Reglerung sich zu der ganzen Unpopu— laritaͤt einer Parthei herabwuͤrdigen wuͤrde. Wir glauben aber nicht, wie eine Zeitung solches behauptet, daß die ge— sammte vorige Verwaltung sich in den Augen Frankreichs entehrt habe. Es giebt vielmehr noch Biedermaͤnner in allen Zweigen der Verwaltung, fuͤr die es keiner Revolution be— durfen wird, um sie zu einer Mitwirkung zu dem jetzigen ro— yalistischen und verfassungsmaͤßigen Regierungs-System zu bewegen; sie sind zu aufgeklaͤrt und dem Koͤnige zu sehr zu— gethan, um nicht zu fuͤhlen, daß dies der einzige Weg ist, den sie zu befolgen haben.“

Die Quotidienne und die Gazette de France machen darauf aufmerksam, wie es der liberalen Parthei bloß darum zu thun sey, die saͤmmtlichen Aemter mit Maͤnnern ihres Gleichen zu besetzen. „Aus Allem geht hervor“, sagt das erstere Blatt, „daß der Liberalismus weder Bischoͤfe, noch Geistlichkeit, noch Praͤfekten, noch uͤberhaupt eine wyalisti— sche Verwaltung will. Was wird sonach dem Lande noch uͤbrig bleiben, wenn die letzten Wuͤnsche der liberalen Parthei erfuͤllt sind? Der Constitutionnel und eine Reaction. Ist dies nicht hinreichend, um Frankreich aufzuklaͤren und gluͤck— lich zu machen?“ Die Gazette de France schließt einen Aufsatz uͤber denselben Gegenstand mit folgenden Worten: „Die Minister moͤgen wohl bedenken was sie thun. Die neuen Concessionen, die man von ihnen verlangt, beabsichti— gen nichts geringeres als eine gewaltsame Revolution, deren Resultat eine abermalige Umwaͤlzung seyn wuͤrde. Die Re— volution ist es, die man uͤberall in der Verwaltung einfuͤh— ren will; die Entwaffnung der Royalisten ist es, die man begehrt. Ist es aber erst dahin gekommen, so wird das Koͤnigthum abermals und wahrscheinlich zum Letztenmale zu Grunde gehen.“ Das Journal du Commerce bezeigt da— gegen seine ganze Zufriedenheit mit dem obigen Aufsatze des Messager des Chambres, von dem es sich schmeichelt, daß er von dem Ministerium selbst eingegeben sey. „Dieser Artikel!“, sagt dasselbe, „zeugt von den besten Absichten; wir wollen sehen, was fuͤr Folgen er haben wird.“

Der Indicateur Bordelais enthaͤlt eine Verordnung vom 13ten v. M., wodurch der Koͤnig die im Jahre 1712 gestif—