1828 / 257 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 25 Sep 1828 18:00:01 GMT) scan diff

. 1 . n .,. .

en jetzt die Kirghisen, Bulgaren und Turkomannen herum . bewohnte. Gegen den Anfang des sechsten Jahr⸗

hunders begannen sie ihre Einfaͤlle in das Land der Parther;

waͤhrend des 10. u. 11. Jahrhunderts waren sie die Huͤlfstruppen der Sarazenen, und wurden sogar, vermoͤge ihrer Treue und

Tapferkeit, die Leibgarden der Chalifen. Dieses verschaffte

ihnen bald Einfluß und hoͤhere Wichtigkeit, und eben deshalb konnte es um so leichter geschehen, daß eins ihrer Oberhaͤup—⸗ ter, unter dem Titel Emir al Omrah, sich zum hoͤchsten Range erhob, dagegen den Chalifen nur ihre geistliche Wuͤrde und einen Titel ohne Macht und Einfluß ließ. Andere Tuͤrken vom Seldschuckischen Stamme in Tur— kistan machten sich zu Herren Persiens so wie anderer Provinzen von Klein-Asien, wurden jedoch aus denselben im sechszehnten Jahrhundert durch die Mongolen wieder ver— trieben. Nach der Aufloͤsung des großen, von Dschingis— Chan gestifteten Reiches setzten sich zu Anfange des dreizehn

ten Jahrhunderts wieder andere Tuͤrkische Horden in dem Gebirge Taurus fest; noch andere gruͤndeten in Ost-Asien

kleine Staaten, von denen der von Coani (Iconium) der bekannteste ist. Der Sultan Aladin von Coani starb 1289 und seine Staaten fielen dem Osman oder Hthman, der den Titel eines Sultans annahm, als Erbschaft zu. Dieser eroberte bald nachher Bithynien und muß als der Grunder des Tuͤrkischen Reichs und der Dynastie der Osmanen be— trachtet werden. Sein Nachfolger Orkan nahm die Pro—

vinzen Cappadocien, Nikomedien und Nicaͤa dem Griechischen

Reiche ab, und heirathete die Tochter des Griechischen Kai⸗ sers Kantakuzeno. Seine Residenz war Bursa in Klein— Asien. Er setzte zuerst, unter den Befehlen seines Sohnes Soliman, Tuͤrken uͤber den Hellespont, und Gallipoli fiel in seine Haͤnde. Aber Orkan war nicht bloß Eroberer; er dachte auch darauf, diese zu sichern. Deshalb verband er nicht allein selbst sich mit der Tochter des Griechischen Kal—

sers, sondern ermunterte auch die Prinzen, so wie die An⸗

fuͤhrer seines Heeres, die Wittwen der uͤberwundenen Grie—

chen zu heirathen, errichtete eine gelehrte Schule zu Bruke, fuͤhrte eine strengere militairische Bisciplin ein, und zeigte in

Allem das Bestreben, die rohe Nation, deren Chef er war, möglichst zu eivilisiren. Noch groͤßere Eroberungen machte jedoch Amurat J., denn er verband mit seinem Reiche allein in Europa Thracien, Macedonien und einen Theil von Ser— vien und Albanien. 1361 nahm er seine Residenz zu Adria—

nopel. Er stiftete das Corps der Janitscharen, und das im

Orient noch bestehende Feudal-System ist sein Werk. Sein Sohn Bajazeth J. bezwang 1390 den Rest von Anatolien und Griechenland. 1596 schlug er bei Nikopolis Sieg— mund, Konig von Ungarn, ward aber im Laufe sei—

ner Siege durch den Eroberer Timur oder Tamerlan

unterbrochen. Denn dieser schlug ihn 1402 bei Anguri in Klein-Asien in einer ungeheuren Schlacht, in welcher die

Zahl der Kaͤmpfer sich auf 1,200,000 belaufen haben soll.

Drei Jahre spaͤter starb Bajazet und hatte zum Nachfolger seinen Sohn Muhamed den isten, der die Wallachei, Bul— garien und Servien zinsbar machte, und 1415 bis an die Graͤnzen Deutschlands mit seinem Heere kam. Er unter— nahm zuerst einen Krieg zur See gegen die Venetianer, un— terlag aber diesen in dem Treffen von Gallipoli. Mahomet starb 1421 und Amurat der zweite, einer der groͤßten Fuͤr—

sten, den die Tuͤrken gehabt haben, folgte ihm. Er nahm

den Griechen alle Gegenden und Oerter am Schwarzen Meere und den Thrazischen Kuͤsten, in Macedonien und Thessalien, er zerstoͤrte die Mauer und die Castelle, welche sie bei Korinth errichtet hatten und drang verheerend bis in

das Innere des Peloponnesus. In Asien eroberte er Smyrna

und andere wichtige Plaͤtze, kehrte darauf nach Europa zu— ruͤck und beschraͤnkte den ganzen Besitz der Griechen auf Konstantingpel. Er kaͤmpfte mit Hunyades, besiegte 1442 Ladislas, Konig von Ungarn und Polen, der dem Griechi— schen Kaiser zu Huͤlfe gekommen war, und vernichtete auf solche Weise die letzten Hoffnungen der Ost⸗Roͤmischen Regenten.

Amurat war derjenige Eroberer, welcher die Macht der Türken am meisten befoͤrderte. Von nun an war der gaͤnz¶ liche Fall des Griechischen Kaiserthums nicht mehr zwelfel—

Dr, s St. Schuld- Sch. 4] 933 937 IPomm. Pfandbr. 1 4 Pr. Engl. Anl. 18 5 103 Kur- u. Neum. do. 4 Pr. Engl. Anl. 2 5 i035 16chlesische do., 4

Bo. Ob. incl. Litt.I 2 Q 99 Pomm. Dom. do. 5 Kurm. Ob. m. l. C. 4 923 Märk. do. do. 5 Neum. Int. Sch. do. 4 925 926 Ostpr. do. do. 5 tos Berlin. Stadt- Ob. 5 io33 Rückst. C. d. Eꝑmk 5

dito dito 4 1005 997 do. do. d. Im. 54 Königsbg. do.. 4 92 TZins-Sch. d. Emk. 55 Elbinger do. 5 102 dito d. Nmk. 55 Dana. de. in Ih... 32 Q Woestpr. Pfdb. A. 4 97 Q. 51

dito dito B. 4 977 Holl. vollw. Duc. M Grosehz. Pos. do. 4 i004 100 Eriedrichsd'or. 13 1 Ostpr. Pfandbrf. 4 98 IDisconto ..

sogle!

haft und dieser erfolgte durch seinen Sohn Muhamth 2ten, der 1453 sich in den Besitz von Konstantinopel ö

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, den 24. Sept. Im Schauspielhaus⸗ Begehren: Nathan der Weise, dramatisches Gedicht in; theillungen, von G. E. Lessing.

In Potsdam: Das Fruͤhstuͤck der Junggesellen, e spiel in 1 Aufzug, aus dem Franzoͤsischen uͤbertragen C. Herklots. Musik von Nigolo Isouard. Hieranf, beiden Tanten, komisches Ballet in 2 Abtheilungen, ih girt vom Koͤnigl. Balletmeister Titus. Musik von Syrn

Donnerstag, 5, Sept. Im Schauspielhause: Part wuth, Original⸗Schauspiel in 5 Abtheilungen, von iy

Königsstädtsches Theater. Mittwoch, 24. Sept. Zum Erstenmale: Verstanm Herz. Lustspiel in 14 Akt von Steigentesch. Hieran, Erstenmale: Max Helfenstein. Lustsptel in 2 Akten vn v. Kotzebue. Zum Beschluß, zum Erstenmale: Die vn

men Heirathen. Vaudeville, Posse in 14 Akt von Lah' n

gely. Donnerstag, 25. Sept. Die Papagöͤye. Hierauf,

umgeworfenen Wagen. Komische Oper in 2. Akten; von Boyeldieu. (Letzte Vorstellung dieser Oper.) .

Berliner Börs e. Den 23. Sept. 1828. Amtl. Fonds- und Geld. Cours Zettel. (Preuss.

HM echSeIL- und Geld- Cours. (Berlin, den 253. Sept.)

Amt erd eam. 250 Fl. Kurz

, 250 FI. 2 Mt. H, ,,, 300 Mk. Kur 150

J 3090 Mk. 2 Mt. 150 1 Lonlkn ,. . 1 LStl. 3 Mt. 6. 246 . , ,, 300 Er. 2 Mt. 2 VWien in 20 Xr. . ... ä 1159 M R nnn 1037 ü,, , , . 150 FI. 2 Mt. 1053 . 100 ThI. 2 Mt. h ee 100 ThIl. Uso. 1037 Frankfurt a. M. WZ. . . . ... 150 Fl. 2 Mt. 105 Feen, B, ,, , ,,, . 100 Rbl. 3 Weh. 29 . 100 Rbl. 3 Weh.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 18. Sept. Cesterr. 5pCGt. Metalliq. 92. Russ. Engl. Anl. S7 3. I Anl. Lian pb. Ceriise. Ss...

K ö Im gestrigen Blatte dieser Zeitung Artikel Berlin Sp. 2. Z. 29 v. o.) 1. „Pfychologie“ st. „Phi

Neueste Börsen-Nachrichten.

Frankfurt a. M., 20. Sept. Oesterr. 33 Metalliq. 95].

Part.Oblig. 1253. Brief.

Paris, 17. Sept. 33 Rente 74 Fr. 10 Cent. 53 106 Fr.

Gedruckt bei Hayn.

Redacteur Ich

Allge

JJ

meine

reußische Staats -Zeitung.

L257.

ert wird.

Amtliche Nachrichten.

ö Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Ober-⸗Landesgerichts— Darius Scheller, in Magdeburg, den Charakter als th zu ertheilen geruhet.

Betannt machung.

chstehende Uebersetzung einer in der Nr. 241 der auer Zeitungen vom 7Tten d. M. abgedruckten Be—⸗ chung der Koͤnigl. Polnischen Central⸗Liquidations⸗

1 sson vom 2Bten d. M., wegen der an die betreffenden Godschafts-Commissionen uͤbersendeten Certificate uͤber dene Forderungen an die Koͤnigl. Polnische Regle— wird hiemit zur Kenntniß der Koͤnigl. Preußischen

7 . Unterthanen, die dabei betheiligt seyn moͤch—⸗

bracht.

Nerlin, den 23. September 1828. !

Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten. v. Schönberg. .

Ftzung aus Nr. 241 der Warschauer Zeitungen vom 7. September 1828. ie Central, Liquidations-Commission des Koͤnigreichs

benachrichtigt die Interessenten hiedurch, daß ste nach tigung von Anerkenntnissen uͤber Forderungen, welche

verflossenen Jahren sowohl, als in dem jetzt laufen— re, von ihr gepruͤft und verificirt worden sind, den nden Wojewodschafts-Commissionen bereits diese An—

nisse zur Aushaͤndigung an die Eigenthuͤmer, Acqui— oder Erben uͤber nachstehend benannte Kategorien dt hat, naͤmlich: .

t Anerkenntnisse uͤber Schatz ⸗Hypotheken⸗Obligationen

Ess der Anleihe vom Jahre 1808,

ber die Zehntausend Franken Bons,

ber die Certificate der vormaligen Central⸗Liquidations— wmmission des Herzogthums Warschau, ber gl, Warschausche Cassen⸗Billets,

ber Milltair-Bescheinigungen uͤber rückstaͤndigen Pol— . ö. Sold und verschiedene Militair⸗ Forderungen, ber geistliche und weltliche Competenzen,

Fer die Kriegs-Anleihe vom Jahre 1812,

ber Forderungen aus den von der Preußischen Re— ; erung weggeführten Administrations-Depositis,

ber Forderungen fuͤr im Jahre 1817 fuͤr Rechnung er Preußischen Regierung Jelieferte Ochfen.

Bank-Aetien 1314. Geld. Loose zu 100 Fl. ] Heciell sind außerdem den? Commisstonen der Wo je⸗

ften Plock und Augustowo die Anerkenntnisse über ngen fuͤr zu Preußischer Zeit gelieferte Producte zu—

t worden.

Re kuͤnftige Uebersendung an eine oder saͤmmtli en seshafte⸗Commissianen wird die Central Liquidations— ö sion der Reihe nach, so wie die Anerkenntnisse aus⸗

23

n, n .

Berlin, Donnerstag den 25sten September.

* Koͤnigliche Hoheit der Kronprinz von Preußen . Tegernsee von hier abgegangen.

1828.

Beim Ablaufe des Vierteljahrs wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf di n

sumeration, hier am Orte bei der Redaction (Hausvoig tei ⸗Plat 2. 15), . den gion hn, . 9 . . . ws ern zu machen sind, und daß der Preis fuͤr den ganzen umfang des Staats auf 1 Rthlr. 15 Sgr vierteljaͤhrlich festgesteüt bofuͤr übrigens den hiesigen Abonnenten das Blatt, am Vorabend seines Datums, durch die Stadt ⸗Post frei ins Haus

gefertigt werden, durch die offentlichen Blaͤtter ferner be⸗ kannt machen. . Warschau, den 2. September 1828. Der Staats⸗Referendar, Praͤsident J. Bole sta. Der General⸗Secretair . Eduard Plewinski. Fuͤr die Richtigkeit der Uebersetzung. Berlin, den 17. September 1828. ,. Gronau, Geheimer expedirender Secretair und Translateur.

Abg er eist: Der Pair von England, Lord Clanwilllam,

1 nach Dresden.

Zeitungs-⸗Nachrichten. Ausland.

; . Frankreich. Paris, 18. Sept. Reise des König s. Am 13ten

um 9 Uhr Morgens wohnten Se. Maj., begleitet von dem Dauphin und der Dauphine, in der Kapelle des Schlosses zu Luneville einer musikalischen Messe bei, und empfingen nach Be⸗ endigung derselben den Koͤnigl. Preußischen General der Eaval— lerie, Herrn von Borstell, welcher von seinem Monarchen beauftragt war, Hoͤchstdieselben auf Ihrer gegenwaͤrtigen Reise zu becomplimentiren; der Koͤnig erfuchte den General, den Cavallerie⸗Manoeuvres beizuwohnen. Um 163 Uhr stiegen Se. Maj. zu Pferde, und begaben Sich, unter dem Donner des Geschützes, mit dem Dauphin und dem Mark— grafen Wilhelm von Baden nach dem zu den Manoeuvres bestimmten Terrain. Die Dauphine folgte in einem offenen Wagen. Der Koͤnig ritt vor die Front der in einer einzigen Linie aufgestellten Truppen voruͤber; es sind 2 Divisionen; die erste, commandirt von dem General-Lieutenant, Vicomte Vallin, besteht aus dem 1sten, sten, 11ten und 12ten Jaͤger⸗ Regimente; die zweite, unter dem Ober⸗Befehl des General⸗ Lieutenants, Herzogs von Guiche, aus dem 11ten und 12ten Dragoner- und dem isten und ten Carabiniers-Regimente. Nachdem Se. Maj. die ganze Linte entlang geritten waren, begannen die großen Evolutionen, welche mit eben so viel Schnelligkeit als Praͤcision ausgefuͤhrt wurden. Die Trup⸗ pen defilirten demnaͤchst im Galopp vor Sr. Maj. vornber. Um 1 Uhr war der Koͤnig im Schlosse zuruͤck; um 3 Uhr besuchte Er zu Wagen das Civil- und Militair⸗Hos⸗ pital, wo Er von dem Minister des Innern, dem Maire und den Beamten der Anstalt empfangen wurde, und ver⸗

fuͤgte Sich demnaͤchst nach demjenigen Theile des Lagers, wo die Carabiniers und die Dragoner liegen. Zur Tafel

wurden, außer den Generalen und Obersten, so wie einigen Civil-Behoͤrden, auch der Koͤnigl. Preußische General von

Borstell gezogen. Nach Beendigung des Mahls wohnte der

Koͤnig einem Balle bei, welchen die Stabs-Officiere, dem Monarchen zu Ehren, in einem der Saͤle des Schlosses ver“ anstaltet hatten. Der Saal war mit Trophaͤen und Eichen Gewinden geziert, und zu beiden Seiten der fuͤr den Koͤnig

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bestimmten Estrade weheten Fahnen mit den Namen der

K

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