17ten d. M. hatte daselbst der Getreide-Markt in der vor— herigen Woche wesentlich an Interesse gewonnen, da die RNesultate der Erndte, wenigstens was Weizen anbelangt, einen ziemlich großen Abfall gegen einen Durchschnitts⸗Er⸗ trag ergeben. An letztem Markttage (16. Sept.) war die Frage nach gutem alten und neuen Weizen, sowohl zum Tonfumo, als hauptsaͤchlich auch im Verschluß, sehr lebhaft und man konnte gegen verwichenen Montag einen Aufschlag von 3 à 6 Shill. notiren. Geringe Qualitaͤten waren we— niger begehrt. . .
ochbunter Danziger Weizen galt 74 à 88 Shill., und ausgesucht feiner selbst 92 Shill., rother Pommerscher 64 X 70 Shill.; unter Schloß galt hochbunter Danziger 48 A 64 Shill., rother Pommerscher 36 à 42 Shill., Daͤnischer 35 à 38 Shill., bester Petersburger 40 Shill., Kurlaͤndi⸗ scher 42 Shill. Letztere Gattungen sind zur Consumtion wenig gesucht und kommen nur dann an den Markt, wenn anderer Weizen fehlt. Man erwartete, daß die Preise fuͤr gu⸗ ten Weizen noch mehr steigen wuͤrden. Die dasigen Insti⸗ tutionen gewaͤhren beim Lagern und allenfalsigem Wieder⸗ verschiffen von Getreide jede wuͤnschenswerthe Erleichterung.
Spanien.
Madrid, 11. Sept. Nach Inhalt eines von der Ge— neralDirection der Renten unterm 1. September erlassenen Circulars haben Se. Majestaͤt der Koͤnig, auf die von der genannten Behoͤrde und der Zoll⸗Tarifs- Commission Aller⸗ höchstdenselben gemachten Vorschlaͤge in Bezug auf den Han⸗ bel mit America nachstehende Verordnung zu erlassen geruht:
1 Von dem Tage der Bekanntmachung der Koͤniglichen Verorbnung vom 21. Febr. an gerechnet, sollen alle Pri— vilegien oder Licenzen, welche ertheilt worden waren, um Producte, Waaren und Handels⸗Gegenstaͤnde unter frem⸗ der Flagge nach Unseren Americanischen Besitzungen auszu⸗ fuuͤhren und dergleichen von daher in Spanien einzufuͤhren, beides in der Ärt, wie solches zufolge der Licenz gestattet worden ist, — als aufgehoben angesehen werden.
2) Alle Produkte, Waaren und Handels- Gegenstaͤnde welche aus Unsern Amerikanischen Besitzungen bis zu Ende des verflossenen Monats Juni unter fremder Flagge, in Ge⸗ maͤßheit der, in jenen Licenzen enthaltenen Bedingungen an— gelangt sind, haben diejenigen Zoll⸗Abgaben zu erlegen, welche die Königliche Verordnung vom 21. Februar fuͤr die Spa— nische Flagge festsetzt und außerdem 4 oder 6 pCt. Habilita— tions-Zoll gegen deren Entrichtung der Licenz verstattet wor— den war.
3. Alle Produkte, Waaren und Handels-Gegenstaͤnde aus Amerika, welche in Folge der gedachten Licenzen von fremden Europaͤischen Haͤfen aus his zu Ende April in Spa— nien eingefuͤhrt worden, sind der Entrichtung des naͤmlichen Zolls unterworfen, dessen der vorstehende Artikel erwaͤhnt und sollen die Produkte, Waaren und Handels-Gegenstaͤnde aus Unsern Amerikanischen Besitzungen, welche spaͤter als in den vorgenannten April und Juni in Unseren dazu befaͤhigten Haͤfen angelangt seyn mochten, denen in der Koͤnigl. Ver— ordnung, dem Neglement und der Instruction vom 21 Febr. enthaltenen Bestimmungen unterworfen seyn und nach der darin vorgeschriebenen Art und Weise, die Zoll⸗Abfertigung in den Douanen erhalten.
Heute ist hier die Nachricht eingegangen, daß die Koͤ— nigin von Portugal, Donna Maria da Gloria, aus Rio⸗-Ja— neiro in Gibraltar eingetroffen ist, und sich von da nach England begeben werde.
Unfern Guadalaxara bei dem Dorfe Aleas, ist ein sehr reichhaltiger Alabaster⸗Bruch entdeckt worden, welcher dem Alabaster aus Italien auch nicht im Geringsten nachstehen und in Hinsicht der Durchsichtigkeit und großen Mannig— faltigkeit der Farben noch uͤbertreffen soll. Die Gesellschaft, welche sich Sociedad de empresas varias (Gesellschaft fuͤr verschiedene Unternehmungen) nennt, laͤßt jetzt denselben bearbeiten.
n r n e i.
Ein Schreiben aus Ancona vom 10. Sept. (in der
Residenz,
Allgem. Zeit.) meldet nach Briefen aus Korfu: „Cr
daß man sich jetzt ernstlich mit Bestimmung der Gren kuͤnftigen Griechenlands beschaͤftige, und daß dieses ßere Erweiterung, als man Anfangs glaubte, erhalten
— Aus Triest, vom 11. Sept. wird (ebenfalls genannten Blatte) gemeldet: Nach einem Schrehn Scutari, vom 25. Aug. hat der Pascha seinen Ne S000 Albanesern an die Donau abgesendet, und den tan gemeldet, daß er selbst ins Feld gezogen waͤre, w die Rachbarschaft der Montenegriner, und die Lug deren Bevoͤlkerung zu zwei Drittheilen q sten besteht, nicht Vorsicht geboͤten. Im suͤdlichen von Bosnien schicken sich die Einwohner ebenfalls n der Donau zu ziehen.
Königliche Schausptele.
Sonntag, 28. Sept. Im Opernhause: Rim Julia, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shakspenn Ünzelmann: Julia.) 3
In Potsdam: Der Schiffscapitain, Vaude Aufzüg, von C. Blum. (Fraͤulein v. Schaͤtzel: h Mlle. Lanz: Julie.) Hierauf: Die Zerstreuten, un I Aufzug, von Kohebue. Und: Alexis und Sustʒh sches Ballet in 2 Abtheilungen.
Koͤnigsstädtsches Theater. Sonntag, 28. Sept. Die heimliche Ehe. Oper in 2 Akten; Musik von Cimarosa. (Letzte M dieser Oper mit Dlle. Tibaldi.) Montag, 29. Sept. Lenore.
Berliner Börse. Den 27. Sept. 1828.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zettel. (Preus
I, Brie, Gela. 277 St. Schuld · Sch. J 5 5 sbomm. Pfandbr. 4 Pr. Engl. Anl. 18 193 — Kur- u. Neum. do. 4 Pr. Engl. Anl. 22 1063 — B8chlesische do. Bo. Ob. incl. Litt.H — 99 Q Pomm. Dom. do. Kurm. Ob. m. l. C. — Märk. do. do.
Neum.Int.Sch.do. — Ostpr. do. do.
Berlin. Stadt- Ob. — Rũůckst. C. d. Kmk dito dito 993 do. do. d. Imk.
Königsbg. do. — LZins- Sch. d. Km.
Elbinger do. — dito d. Im.
Danz. ds. in Ih. L. —
VWoestpr. Pfdb. A. dito dito B.
Grosshz. Pos. do.
Ostpr. Pfandbrf.
vVMechsSel- und Geld- Cours. (Berlin, den 27. Sept.)
97 Holl. vollw. Duc. — PFriedrichsd'or .
M Disconto....
C P , , s, or-, , de Q , n.
Kurz
2 Mt.
Kurz
2 Mt.
3 Mt.
2 Mt.
2 Mt.
. 2 AMlt. so.
2 At.
3 Wsch.
3 Wch.
Wen nn r,, Augsburg
Breslau
Leipzig
Frankfurt 2. M. VW Petersburg. BN
Oesterr. 53 Metalliq. 92. Anleihe 874. Russ. Anl. Hamb. Certific. S5.
Nach
— Paris, 22. Septbr. Klasse von 1827 disponibel ist, zur Activität berufen.
Loose zu 100 Fl. 1543. Brief.
— * 00 6 , m , n m, Gedruckt bei Hayn.
chr i f r.
Durch Ordonnanz vom 27. August wird Sie sölll den verschledenen Corps der Land, und Sem
verleibt werden. Die jungen Soldaten werden am 15. Novbr. zu ihren Corps aufbrechen. Frankfurt a. R., XI. Sept. Desterr. 53 Meralliq. Ss5 3. BankActien 15309. Geld.
die ganze junge Mannschaft, welch
Partial ⸗Obli
Nedactis
Berlin, Montag den 29sten September.
(mt liche Nachrichten. Kronik des Tages.
Is Koͤnigs Majestaͤt haben dem Landrath von Stuͤck—
in Beckum, Negierungs-Bezirks Muͤnster, die Land-
telle des Kreises Welßenfels, im Regierungs-Bezirk
urg, zu uͤbertragen geruhet.
Bekanntmachung.
ei der diesjährigen Preisbewerbung der Zoͤglinge des Gewerbe⸗-Instituts wurden die Preise von folgenden zen gewonnen:
Die silberne Denkmuͤnze oder der erste Preis wurde nt: . Zoͤglinge A. Stephan aus Protsch an der Weide, Reglerungs⸗-Bezirk Breslau, in der Physik und Chemie; Zöglinge T. Böhme aus Guben, Regierungs-Be— rk . in der Statik, Hydrostatik und Hy— hraulik;
Zoͤglinge C. Vonpier aus Achen, fuͤr trigonome— rische und analytische Aufgaben, so wie fuͤr das Ma— chinenzeichnen;
zoͤglinge J. Fiedler aus Posen, fuͤr das freie Handzeichnen.
Die eherne Denkmuͤnze oder der zweite Preis wurde
t: zoͤglinge C. Sembray aus Sensburg, Regierungs— 3 Gumbinnen, in der Physik und Chemie; Zbglnge E. Nicolai aus Calbe, Regierungs-Be— irk Magdeburg, in der Geometrie und dem Buch— abenrechnen; . 3oͤginge F. Kalbersberg aus Prenzlau ungs,-Vezirk Potsdam, im Rechnen; Zoͤglinge L. Lin sen aus Garz, Regierungs-Bezirk tralsund, im freien Handzeichnen; e nge A. Dreßler aus Liegnitz, im Maschinen— elchnen; ; Zoͤglinge R. Sauer aus Suhl, Regierungs-Bezirk Erfurt, im Modelliren in Thon. rlin, den 27. September 1828. (gez.) Beuth.
Regie⸗
hgereist: Der Kammerherr, außerordentliche Ge— ind bevollmaͤchtigte Minister am Kaiserlich Oesterrei— Hofe, Freiherr von Maltzahn, nach Wien.
er Königlich Saͤchsische General-Major von Zezsch— ach Dresden.
Zeitungs-⸗Nachrichten. Ausland.
arschau, 25. Sept. Eingegangenen sicheren Nach— suselge, sind Se. Maj. der Kaiser im besten Wohl— , angelangt, und haben Ihr Zelt im Lager irde⸗Sappeurs aufgeschlagen. (S. den folgenden Ar—
acht icht en vom Kriegs-Schauplatze. ö , Odessa enthalt folgende Details uͤber R e m 5 D . jestaͤt des Kaisers und Hoͤchstdessen An— n Vord des Paris, den 8. September. In dem en wurde gemelbet, daß der Kalser sch uͤber ö: abadagh und Kowarna zur Armee begeben Am naͤchsten Tage nach seiner Abreise von Odessa
ente .
kam der Kaiser in Satunowa an, und fand seiner Zu— friedenheit den Damm, der vor drei ee ,. fin n n. gang uͤber die Donau erbaut wurde, in dem besten Zustande Dieser Damm gewaͤhrt den schwersten Wagen und dem Artillerie Train einen eben so bequemen als sicheren Weg; die Bruͤcke, zu welcher derselbe fuͤhrt, wird am rechten Do⸗ nau-Ufer ven Werken gedeckt, deren Anlage und Festigkeit den Wuͤnschen und der Erwartung Sr. Maj. entsprochen haben. Bei der Durchreise durch Babadagh nahm der Kai— ser das dort errichtete Hospital in genauen Augenschein. Die fuͤr die Heilung der Kranken noͤthigen Gegenstaͤnde waren in Ueberfluß vorhanden, und Se. Maj. uͤberzeugten sich personlich daß die Kranken mit der thaͤtigsten Sorgfalt verpflegt werden Mit derselben Zufriedenheit besichtigte der Kaiser das Hospita von Kudstendji. Hier war es auch, wo Se. Maj. die Di— vision der leichten Garde⸗-Cavallerie traf, uͤber welche Sie vor Ihrer Abreise noch die Revue abhielten. Die Ordnung welche in dieser Division nach einem Marsche von mehr al 2500 Wersten herrscht, verdient das hoͤchste Lob. Die Hal⸗ tung der Truppen war dieselbe, wie auf den glaͤnzendsten Paraden in St. Petersburg. Es ist fast kein Kranker zu—⸗ ruͤckgeblieben, die ganze Division hat nur zwei Pferde seit ihrem Abmarsche aus der Hauptstadt verloren, und zaͤhlte kein einziges krankes Pferd in ihren Reihen. Am Abend vorher war das Regiment der reitenden Garde-Jaͤger nach Mangalig abmarschirt; bei seiner Ankunft in diesem Flecken ließ der Kaiser dasselbe gleichfalls die Revuͤe passiren; das Regiment stand in keiner Hinsicht den anderen Regimentern nach Als Se. Maj. in Kowarna anlangten, hatte der Großfuͤrst Michael bereits mit den beiden Divisionen der Garde⸗-⸗Infanterie diesen Ort verlassen, um sich nach Varna zu begeben. Wenige Stunden vorher hatte die Fregatte Flora auf der Rhede von Kowarna angelegt. Der Kaiser stieg am 26. August (7. September) Nachmittags an Bord dieses Fahrzeuges, traf am 27. August (8. September) bei der Flotte auf der Rhede von Varna ein, und begab sich an Bord des „Paris“, der die Flagge des Admiral Greigh fuͤhrt. Von Isaktscha bis nach Kowarna hat der Kaiser eine so gute Post⸗ Organisation wie in Rußland, gefunden; die Straße war mit Transporten von Lebensmitteln und mit Marketendern bedeckt. Se. Maj. hatten in ihrem Wagen nur den General⸗Adjutanten Benkendorf bei sich und reisten unter der Bedeckung einiger Kosacken. Bald nach seiner Ankunft auf dem „Paris“ stieg der Kaiser wieder an's Land, um den Zustand der Be— lagerungs-Arbeiten vor Varna zu besichtigen. Zunaͤchst machte Se. Majestaͤt dem Fuͤrsten Menschikow einen Besuch, der die Belagerung mit einer Truppenzahl eroͤffnet hatte, die weit geringer war, als die Besatzung der Festung, und der bis zu dem Augenblicke seiner Verwundung die Arbeiten mit Thaͤ— tigkeit, Talent und ehrenvollem Muthe leitete. Der Kaiser war bei der Besichtigung von den schnellen Fortschritten uͤberrascht, die gemacht worden sind. Trotz der fortwähren— den Ausfaͤlle der Belagerten sind unsere Batterieen nur noch 30 Toisen von der eigentlichen Festung (dem corps de la place) entfernt; und unsere Truppen haben sich in den vom Feinde zur Vertheidigung der Approschen angelegten Verschanzungen festgesetzt, nachdem sie dieselben am 25. Aug (6. Sept.) mit dem Bajonet genommen hatten. Seit zwei Tagen haben zwei Bastionen ihr Feuer gänzlich eingestellt. Als Zeichen seiner Allerhoͤchsten Zufriedenheit hat der Kaiser dem Fuͤrsten Menschikow den St. Alexander⸗Newsky⸗Orden und dem General Perofsky, der die Functionen als Chef des Generalstabes, die er unter dem Fuͤrsten versah, auch unter dem Grafen Woronzow fortsetzt, das Großkreuz des St. Annen-Ordens verliehen.
Das Journal de St. Petersbourg meldet: Nach Pri— vat-⸗Briefen aus Odessa vom 1. (13.) Sept. haͤtte der Graf
.