1828 / 262 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Stelle es getreten ist, vollig und entschieden trenne. Die Haupt⸗-Klagen des Landes gegen das vorig⸗ Ministerium be⸗ treffen aber eben jene Art von Gewalt, welche dasselbe gleich⸗ zeitig gegen die Meinungen und gegen die Personen uͤbte, senen Eigensinn, womit es die Existenz des Einzelnen auf's Spiel feßte. Gerechtigkeit verlangt man von jeder Regle— rung; aber man verlangt sie fuͤr alle und nicht bloß fuͤr Einzelne. Wenn wir daher auch der Meinung sind, daß einige Veraͤnderungen in der Landes-Verwaltung noͤthig seyn moͤchten, um das Unter-Personale mit dem Geiste des Mi— nisteriums in Einklang zu bringen, so glauben wir doch kei⸗ nesweges, daß dieses Beduͤrfniß so allgemein sey, um Alle, die einen mehr oder minder thaͤtigen Antheil an dem vori— gen System genommen haben, zu entfernen; es deucht uns vielmehr, daß dergleichen Absetzungen in Masse der Regierung nur die Farbe des Partheigeistes und der Willkuͤhr leihen wuͤrden. Wenn man daruͤber nach— denkt, wodurch die Einfuͤhrung einer gesetzlichen Ordnung so lange verzoͤgert worden ist, so wird man sich gar bald uͤberzeugen, daß gerade Mangel an Maͤßigung jmmer die Schuld davon getragen hat, und hieraus schließen wir, daß die etwa erforderlichen Veraͤnderungen in der Pro— vinzial-⸗Verwaltung nur statt finden duͤrfen, insofern sie spe⸗ cielk motivirt und sonach uͤber jeden Verdacht der Willkuͤhr hinaus sind; daß das jetzige Ministerium in der Wahl der Beamten dieselbe Maͤßigung befolgen muͤsse, die es in der Leitung der offentlichen Angelegenheiten an den Tag legt; daß dasselbe nichts Nothwendiges verweigern, nichts Ueber— triebenes bewilligen, und sich mit einem Worte stets unab— haͤngig wie das Koöͤnigthum und hochherzig wie Frankreich zeigen muͤsse.“

Das Journal des Debats sagt: „die wahren Organe der offentlichen Meinung in England haben sich uͤber den Ursprung und den Zweck der lebhaften Discussion, die sich

seit Kurzem in Frankreich uͤber die Politik des Englischen

Kabinetts erhoben hat, nicht getaͤuscht. Sie haben darin nichts weiter gesehen als eine Betrachtung, die ohne Leiden schaft und Bitterkeit uͤber ein System angestellt ward, das sie selbst fruͤher als wir beklagten, und vor allem haben sie ein Recht anerkannt, dem sie selbst nicht gern entsagen moͤchten, namlich das: auch die Menschen und die Dinge anderer Laͤnder zu beurtheilen, zumal in einer Zeit, wo es bei der innigen Gemeinschaft der Interessen keinem Volke leichguͤltig seyn kann, was sich bei seinen Nachbarn ereignet. Daß fen en, Geister diese Eroͤrterungen etwas weit getrieben

und die Linien der gesunden Vernunft uͤberschritten haben mogen,

geben wir gerne zu, und stimmen von ganzem Herzen einem

der geschaͤtztesten Englischen Blaͤtter, den Times bei, welche

in der Antwort, die sie auf einen neuen, von dem Seine— Ufer gegen den Englischen Charakter gemachten Angriff ga— ben, ihren Unwillen daruͤber aͤußerten, daß man die Nation und das Kabinet mit einander verwechselt. Nie werden wir in dem Preisgeben Portugals, den ungetheilten Wunsch ei— nes großen Volkes erkennen, das zuerst den andern Voͤlkern die Geheimnisse der Freiheit enthuͤllte, und welches, was man auch sagen moͤge, sich doch gewiß nie dem Gedanken uͤberlassen kann, als sey diese Freiheit verurtheilt, den Canal nicht zu uͤberschreiten, der dasselbe vom Festlande trennt. Niemals schien es uns, als duͤrften wir die Gleichguͤl— tigkeit gegen das Schicksal Griechenlands zum Maaßstabe des Englischen Charakters in einer Angelegenheit nehmen, die lediglich Sache der Ehre und der Humanitaͤt ist, und wenn wir auch sehr geneigt waren, dafuͤr zu erkennen, daß England in seiner Politik wesentlich Englisch gewesen ist;

so haben wir ihm dies doch nie zum Verbrechen gemacht.

Im Gegentheil haben wir es oft den schlechten Mlnistern, welche das oͤffentliche Wohl ihrer Erhaltung im Amte auf— opferten, als Muster vorgestellt. Wir halten auch Frank— reich dermalen fuͤr aͤußerst Franzoͤsisch, aber aus dem neuen System, welches zu seinem Gluͤcke angenommen worden ist, entspringt keineswegs als Folge die Nothwendigkeit oder auch nur das Verlangen, daß Frankreich sich auf Unkosten seiner Verbuͤndeten erhebe. Es geht heut zu Tage mit den Nationen, wie mit den verschiedenen Industrie-Zweigen; das Gedeihen des Einen tragt mit zur Entwickelung des Anderen bei. Unter den dermaligen Umstaͤnden Europa's ist der Weg der Ehre breit genug, daß selbst einander ge— genuͤber England und Frankreich darauf Naum finden.

Der hiesige Globe macht uͤber die Verordnungen vom 16. Juni folgende Bemerkungen: „Welches ist in diesem Augenblick das groͤßte Hinderniß des Friedens und der Ver— vollkommnung der Gesellschaft? der Clerus. Und welches ist das Princip und die Grundlage seines Widerstandes? die Gewissens⸗-Freiheit, die er nicht einem Test-Gesetze unterwer⸗

der unsrigen geben muͤßt, Minister des Koͤnigs, s

fen will, und die Forderung, daß man ihm die Sch der uͤbergebe, die ihm die Regierung genommen h, denen die Kinder seiner Kirche erzogen werden solle! muͤssen es zum hundertsten Male wiederholen, de recht, hoͤchst gerecht ist, wenn unabhaͤngige katholisch lienvaͤter fuͤr ihre Kinder Schulen ihres Glaubens ven sie haben unbestreitbare Rechte. Welchen Vorthesn Reglerung davon, daß es dieselben mißkennt? Höch Belfall eines Tages bei unbesonnenen und ver olgin tigen Liberalen. Welche Gefahren konnten dem aus der Anerkennung jener Rechte erwachsen? Zweifel gar keine. Was ihr vor allem einer Natzn

tet sey, weil der Kaiser Nikolaus die Freiheit . ga Wahre ist, daß wir Nachrichten 2. September haben, denen zufolge nichts von Wich— orgefallen sst. Man wartete im Hauptquartier auf nft des Kaisers, um die großen Operationen wieder

Man wundert sich daruͤber, daß so selten Rus⸗ älletins erscheinen. Liegt aber vielleicht etwas Auf— darin, daß waͤhrend der Zeit, in welcher die Kriegs— nnen eingestellt sind, keine officlellen Buͤlletins aus— werden? Wir sind in Frankreich an die Kriegs— unserer Kafferzeit noch so gewöhnt, daß es uns nkoͤmmt, an die besonnene Taktik der Russischen In⸗ glauben. Was die Deutschen Blaͤtter betrifft, so hin und wieder allerdings der Fall seyn, daß ihre den Thatsachen oft Fluͤgel geben.“ hiesigen oͤffentlichen Blaͤtter erwaͤhnen der guten , welche den Deputirten bel ihrer Ruͤckkehr nach ath, von ihren Mitbuͤrgern zu Theil ward. Meh— mm ihnen sind glaͤnzende Diners und Baͤlle gegeben Als die Herren Kératry und Guilhem am 17ten n Landernau (Finistere) ankamen, war ihnen ein heil der dortigen Bewohner zu Wagen, zu Pferde Fuß entgegen gegangen, und unter einer zahlreichen hiclten sie ihren Einzug in jene Stadt. Dem dry de Puyravault ist, in Surgeres (niedere und dem Herrn von Saint-Aignan in Nantes ein zer schmeichelhafter Empfang zu Theil geworden. einigen Tagen hat die Weinlese in der Umgegend jauptstadt begonhen und verspricht eiue reichliche

nen.

und Leben kann nur aus der Gewissens⸗Freiheit herun und diese nicht ohne Freiheit der Schulen bestehen verlangen nicht, daß ihr euerer Gewalt und Wag entsagen, oder euere Universitaͤts⸗Anstalten schließ en sos Gegentheil, je mehr Freiheit ihr den isolirten mißtn Ansichten derjenigen gebet, die euch nicht folgen woln mehr Recht erwerbt ihr euch, uͤber sie zu wachen, m mehr Muße werdet ihr haben, euere Systeme, M und euere Diseiplin zu entwickeln. Die Kammern) euch schneller und mehr von Herzen unterstuͤtzen, ; werdet mit der ganzen Kraft der Nation die Nesg stuͤrzen, die euch weder an Reichthum, noch an Maͤnnern und eben so wenig an Einheit im Handth kommen werden.“

Der Messager des Chambres sagt: „Das wahr flieht seiner Natur nach die Uebertreibung, und mn gnuͤgen lesen wir im Globe das Lob gemaͤßigter Gy finden es aber nichtsdestoweniger unrichtig, wenn das jetzige Ministerium, das die Farbe der Maͤhigmn nommen hat, bekenne sich nur von außen zu den derselben. Wir haben die Stellung der neuen Vm zu den Kammern und dem Lande klar und genau h Jedem Uebermaaße abgeneigt, will sie den schoͤnen, dem Koͤnige anvertrauten Auftrag erfuͤllen, die zu versoͤhnen und die gesetzliche Ordnung durch d! rung des Grund-Vertrages und der aus demselbe ßenden Gesetze wieder herzustellen. Kann wohl zh etwas anfuͤhren, was mit dieser so bestimmt am Stellung des Ministeriums im Widerspruch sthn nicht vielmehr allen Maaßregeln, welche dasselbe bi heutigen Tag getroffen hat, der Stempel des Gef rer Zeit aufgedruͤckt, zeugen sie nicht von jenem g Royalismus, den wir alle bekennen, und von sn stitutionnellen Geiste, der das Erbtheil der mu neration ist? Das Ministerium hat in der letzten deutlich genug die Fahne gezeigt, der es folg selbst die Erbitterung der Absolutisten beweist, den sechs Monaten, welche verflossen sind, etwas Sch Großes fuͤr unseren Staat geschehen ist. Das Journalh Erwiederung gilt, beklagt sich vornemlich daruͤber, daß dn richte nicht volle Freiheit gelassen werde. Diese von ganzch gesetzten Partheien verlangte Freiheit ist eine wichthh Eine freie und mit Weisheit geordnete Concurrenz! terrichts wuͤrden wir fuͤr eine gluͤckliche Verbesserung wenn dabei der Regierung der nothwendige Einfluß wird, den sie auf die oͤffentliche Erziehung aushn Aber in dem Falle, von welchem der Globe spricht G ordnungen vom 16. Juni,), handelt es sich nicht m Frage, sondern darum, ob eine lehrende Koͤrpersth ohne vorgaͤngige Authorisation des Staates in Franki den duͤrfts? Die Gesetze sind vorhanden, und was n Ministerium anders thun, als die Vollziehung vorb Dieser Zweck ist durch die in Rede stehenden Veron erreicht worden. Wir setzen in die edleren Anstrm der neuen Generation großes Vertrauen; wir glaubt daß das Talent eine große Gewalt uͤber Alles auth mit es in Beruͤhrung kommt, und daß in dieser Hin freie Concurrenz den unterrichtenden Koͤrperschaften! Laͤnge nicht guͤnstig feyn wuͤrde. Aber, wir wiedeth es handelt sich hier nicht um diese Frage, sondern Vollziehung der Gesetze. Diese hat man ausfuͤhren und es kann dem Ministerium kein Vorwurf daraus! werden, daß es seine Pflicht erfuͤllt hat.“

In demselben Blatte (dem Messager des Chu liest man den nachstehenden Artikel: „Vor einigen wurde eine Niederlage der Russen vor Varna gemelh heute sprechen die Beutschen Zeitungen von einem Verluste, den ste vor Schumla erlitten. Die Quoh eine leidenschaftliche Freundin der Tuͤrkischen Sache,

Großbritanien und Irland. don, 26. Sept. Der Konig ist nunmehr von dem chabten leichten Gicht-Anfall fast ganz hergestellt. jestaͤt haben gestern dem Herzog von Wellingten Grafen von Aberdeen in Windsor Audienz ertheilt. Russische Botschafter hatte gestern Vormittag eine zterredung mit dem Herzog von Wellington, und eine Zusammenkunft mit dem Grafen Aberdeen, ch der Franzoͤsische Botschafter Theil nahm. r den (letzthin schon beruͤhrten) Gegenstand in Be⸗ kleinen Noten aͤußert sich die Times noch folgen— : Die Landbanken geben vor, daß ihre Machina— fdie Erhaltung des Credits abzwecken; eigent— sst es ihnen nur um die Fortdauer eines Systems das sie in Stand setzt, eben so gut Geld in Um— zen zu koͤnnen, wie der Koͤnig. Das Gold kann, tzthin von uns mitgetheilten Berechnungen zeigen, rem Vortheile außerhalb, als im Lande angelegt Doch es ist Zeit, eine Verschwoͤrung von Papier— sten ans Licht zu ziehen, die den Werth des Goldes chen Handel hinunter bringen, die Preise von teln und Fabrikaten in die Hohe treiben, und ihr kostbarer Metalle, so wie den Zuwachs des Pa— schneller und immer unvermeidlicher nach sich zie— Das System, ausschließlich, oder richtiger ge— r allgemein, auf Eredit zu leben, verdankt mit tzen Gefolge von Betruͤgereien, sein Entstehen den Ge— nnern, die en gros und auf langen Credit kaufen aufen; eine Art Geschaͤfte zu machen, die durch das des Papier⸗Geldes Erleichterung und Aufmunterung ie Folgen davon waren nicht nur neue Handels— zungen, neue Handels- Firmen, große Auftraͤge, ge Wechsel, volle Waarenlager, bedeutende Fallisse⸗ nbedeutende Dividende und alle die et caetera eines n Geschäfts-Gewuͤhls; nicht nur mußte das unge— ck das Capital, und Verwegenheit die noͤthige Vor— Handels-Geschaͤften ersetzen, sondern sogar die haͤus— richtung des Familienlebens, so wie die woͤchentli— gaben, wurden Sache der Speculation. Der kleine bon 1815 that es dem reichen Grund-Besitzer von or. Anstatt, wie seine Vorfahren, einen Pfennig fuͤr der Noth aufzusparen, sah der Mann der neueren Wagniß fuͤr ein Schuͤtzmittel, nicht fuͤr eine Gefahr rechnete darauf, daß das Mißgeschick der vergange— nde durch irgend ein kuͤnftiges Wunder wieder gut werden wuͤrde. Ein solcher Zustand der Dinge ist essen traurigen Wirkungen ein Jeder von uns ge— g zu leiden hat. Schon schreit man wieder nach erung im Handel, und noch sind die Folgen eines hterten und erzwungenen Handels nicht verschmerzt. fechter der Bankiers geben sich alle mogliche Muͤhe berreden: wir bedürfen ihrer Papierscheine, die angenehmer seyn muͤßten, als Gold; die Bankiers

den, um dafuͤr von uns Gold oder Goldeswerth zu erhal— ten. Nein, wir sollen glauben, daß es zu unserm Besten gereicht zum Besten des Publikums wenn die Bill wegen der kleinen Noten nicht zurückgenommen wird, und nicht zum Vortheil derjenigen, die 4 bis 5 pCt. bei dem ge— brechlichen Papiergelde verdienen, welchem der Vorrang vor der Königl. Muͤnze gegeben werden soll. Was die bespro— chene Maaßregel der Landbanken betrifft, um ihr verderbli— ches Papier dem Publikum aufzudringen, die Absicht naͤm⸗ lich, das Haus der Gemeinen durch Aufkuͤndigung der, sei— nen Mitgliedern geliehenen Capitalien in Schrecken zu sitzen so koͤnnen wir nicht anders als sie belachenswerth finden Die Bankiers gehoren nicht zu den Leuten, die ihr Geld an Parlamentsglieder leihen werden, ohne dafuͤr etwas mehr als nur persönliche Sicherheit zu empfangen; und bei dem jetzigen Ueberfluß an müßigen Capitalien, ist es nicht wahrscheinlich, daß es schwer fallen sollte, gegen gute Sicher— heit Geld zu bekommen, um jene Darlehen zu bezahlen, wel— che die Bankiers zuruͤckfordern. Die Schuldner sind uͤbri— 5 6 ,, , zu bedeutenden

utzes, als daß sie Angriffe der Art nicht mit lei Muͤhe sollten abschlagen . .

. Niederlande.

Bruͤssel, 24. Sept. Aus Utrecht wird unterm 21sten d. M. gemeldet, daß Se. K. Hoheit der Prinz Friedtich das Lager am vergangenen Freitag nach den Uebungen ver— lassen hatte, um uͤber Utrecht nach dem Haag zuruͤckzukeh⸗ ren, wo sich Hoͤchstdessen Gemahlin befindet. An demfelben Abende wird Se. Koͤnigl. Hoheit wieder abreisen, um die

Manoeuvres der Truppen im Lager zu leiten. Spanien.

Briefe aus Cadix vom 5. Sept. (in Pariser Blaͤttern) enthalten, nächst den von uns bereits (gestern im Supple— ment) mitgetheilten Nachrichten uͤber die bevorstehende Raäu— mung jenes Platzes Seitens der Franzoͤsischen Truppen noch folgendes Naͤhere: Die Kranken sind faͤmmtlich nach dem St. Johannis Hospital geschafft worden, um sie von da aus nach den fuͤr sie bestimmten Schiffen zu bringen. Die

hat man verkauft, und die Truppen machen sich zum Ab— marsch fertig. Die Marsch-Route derselben soll auf 41 Tagemaͤrsche und 11 Ruhetage gestellt seyn, im Gan— zen werden sie also den Weg von Andalusien nach Frankreich in 52 Tagen zuruͤcklegen. Wird an diesem Plane nichts geaͤndert, so werden die Truppen in den ersten Tagen des November uͤber die Bidassoa gehen. Die Spa— nische Regierung soll verlangt haben, daß die Truppen Ma— drid nicht beruͤhren mochten. Vorgestern versammelte sich die hiesige Sanitaͤts-Junta und hat darauf den Befehl bekannt ge— macht, daß alle von Gibraltar hier einlaufenden Schiffe einer 15täͤ⸗ gigen Quarantaine unterworfen seyn sollen, bis man be— stimmte Nachrichten uͤber den Gesundheits-Zustand von Gibraltar erhalten hat. (Nach den letzthin mitgetheilten Nachrichten aus Londoner Blattern ist bekanntlich die Krank— heit in Gibraltar nicht von der Bedeutung, wie man an— faͤnglich besorgte, und am 4. Sept. war vaselbst bereits alle Unruhe in dieser Hinsicht verschwunden.)

Der Censtitutionnel schreibt aus Saragossan vom 13. September: Der Zustand unserer Stadt hat wieder eine beunruhigende Wendung genommen, weil die Regierung nicht auf die Vorschlaͤge des General-Capitains, der Milde anrieth, einzugehen scheint. Es haben Verhaftungen Statt gefun— den und einige Gaͤrtner, welche sich hatten bewegen lassen, den Zehnten an die geistlichen Herren abzutragen, sind er— mordet worden. Die Gaͤrtner sind entschlossen, kein Gemuͤse mehr zu bauen, wenn man sie zur Zahlung jener Abgabe zwingen will. Die Truppen erwarten weitere Befehle. Beide Partheien betrachten sich mit gegenseitigem Mißtrauen und man erwartet mit aͤngstlicher Spannung den Ausgang der Sache. Der erste Schuß wuͤrde das Signal zu einem offe— nen Bruche werden, und den Aufruhr bei der gereizten Stim— mung der Gemuͤther von Neuem entzuͤnden. Jeden Mor— gen findet man auf den oͤffentlichen Plätzen Brand -Briefe gegen den Clerus angeheftet, und der Erzbischof Don Fer— nando Franres ist seit dem Ausbruche der Unruhen nicht mehr nach der Stadt gekommen. Die hiesige Einwohner— schaft ist fuͤr die Gartner gestimmt.

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Neapel, 11. Sept. Das Giornale del Regno delle

Due Sieilie enthaͤlt Folgendes uͤber die bekannte Expedition

gegen Tripolis: Wir haben vor einiger Zeit gemeldet, daß auf Aller— hoͤchsten Befehl ein Geschwader Koͤniglicher Kriegsschiffe nach

laͤßt nicht, die sehr moralische Folgerung daraus ] daß nur der Fanatismus Kraft besitze, und daß die

haͤtten nicht noͤthig ihre Papierscheine los zu wer—

Tripolis abgegangen ist, um den Bei dahin zu bewegen, den

Effecten und Vorraͤthe, welche nicht mehr gebraucht wurden,

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