1828 / 262 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zwischen dem hiesigen Hofe und gedachter Regentschaft be⸗

ehenden ob , . erfahren wir nun, daß das besagte Geschwader

am 22. August im Angesicht von Tripolis angelaugt ist. Der Befehlshaber des Geschwaders Cap. Sojj Taraf for⸗ derte bei feiner Ankunft alldort den Bei zur puͤnktlichen Beobachtung der in unserm oberwähnten Artikel gedachten Tractate auf. Der Bei verwarf aber nach verschiedenen Conferenzen, die in Gegenwart der Consuln von England und von Toscana gehalten worden waren, alle freund schaft⸗ lichen Vorschläge, und durch die Einschiffung unsers Con— suls und die Herabnahme der Koͤniglichen Flagge von dem Neapolitanischen Consulats-Gebaäͤude wurde der Bruch aller Unterhandlungen angezeigt. Obgleich sich nun eine Tripo— litanische Flottille, die aus einer Brigantine, dreien Goelet— ten, einer Polacee, vier Goelettinen und eilf Kanonierboͤten, außer mehreren andern kleinen Barken und Boͤten bestand, den Felsen entlang, die vor dem Hafen liegen, in Einer Li— nie wieder aufgestellt hatte, und sowohl von den bereits laͤnger vorhandenen, als auch von den zu diesem Behufe neu angelegten Batterieen beschuͤtzt wurden, eroͤffneten unsere Bombardier-Fahrzeuge, trotz dem nach der Küste wehenden Nordwinde, der ihnen den Ruͤckzug schwierig machte, dennoch um 34 Uhr Nachmittags das Fener gegen die Stadt, das von den feindlichen Kanonier-Boͤten und den Batterien erwidert wurde. Da jedoch der Wind mit Heftigkeit zunahm, so geriethen dieselben in Gefahr, an die Kuͤste geworfen zu werden, und entfernten sich um Mitternacht. Der hef— tige Wind, wozu sich als Folge desselben eine stuͤrmische See gesellte, hielt den ganzen folgenden Tag, den 24sten, und noch den ganzen 25sten hindurch an, weshalb dann diese zwei Tage hindurch alle Operationen der Escadre eingestellt bleiben mußten. Da sich am 26sten wohl der Wind, aber nicht die stuͤrmische Bewegung der See legte, so konnte noch an diesem Tage kein Gebrauch von den Kanonier-Boͤten ge— macht werden, und selbst die Bombardier-Fahrzeuge nur mit Schwierigkeit manoeuvriren. Aller dieser Hindernisse ungeachtet, setzten dieselben unter dem Schutze der Fre— gatte Regina Isabella, der Brigg Principe Carlo und der Goelette Lampo die Beschießung des Platzes fort, wo— mit auch am 27sten und 28sten fortgefahren wurde, und das Geschwader hielt nicht eher mit derselben ein, als bis es sich durch die an dieser gefaͤhrlichen Kuͤste herrschenden Stroͤ— mungen und durch die von den Kanonier- und Bombardier— Schaluppen erlittenen Beschaäͤdigungen gezwungen sah, das Bombardement zu unterbrechen. Da wir uns nun solcher⸗ gestalt in feindseligem Zustande mit der Regentschaft von Tripolis befinden, so sind auf Allerhoͤchsten Befehl bereits starke Escorten zur Beschützung der unter Koͤniglicher Flagge segelnden Handels⸗Schiffe , worden. ö

Aus Jassy, vom 5. Sept. wird (in der Allgem. Zei— tung) gemeldet: Am 2ten dieses sind abermals vier Batail— lons Infanterie, zu dem Corps des Generals Scherbatoff ge— hoͤrig, nebst 8 Kanonen und gestern ebenfalls 4 Infanterie— Bataillons von Skuleni kommend, durch unsere Stadt gezo— gen, und haben heute mit Tagesanbruch ihren Marsch nach der Donau fortgesetzt. Im Laufe derselben Tage kamen auch uͤber Lipkani nach Bottuschan einige Artillerie⸗Compagnien zu Fuß mit 24 Kangnen, und drei Infanterie-Regimenter, be— fehligt von dem Divisions-Generale Juschkoff und dem Bri— gade⸗Generale Peter Federovich Erken; morgen werden in jener Districts-Stadt sowohl als auch hier neue Truppen-Co— lonnen erwartet. Fuͤrst Scherbatoff selbst befindet sich noch immer in dieser Stadt. Vom eigentlichen Kriegs-Schau— platze sind wir ohne alle Nachrichten. Vorgestern den 3Zten d. wurde der Jahrestag des Kroͤnungs-Festes Sr. Maj. des Kaisers Nicolaus mit vieler Feierlichkeit hler begangen. Vor— mittags war große Kirchen-Parade, und die Liturgie wurde in der St. Spiridions-Kirche von dem Metropoliten, unter Assistenz dreier andern Bischoͤfe gehalten. General-Lieute— nant Fuͤrst Scherbatoff mit allen Officieren seines Corps, saͤmmtliche Russische Civil-Behoͤrden, die fremden Consuln und alle vornehmeren Bojaren nebst einer großen Menge Volks waren bei dieser Feierlichkeit gegenwartig. Nach Be— endigung derselben begab sich Fuͤrst Scherbatoff sammt den vornehmsten Offizieren und einigen großen Bojaren in die Metropolie zu einer Zukuska (Russischem Gabel-⸗Fruͤhstuͤck). Am Abende wurde die ganze Stadt beleuchtet, und das Fest des Tages mit einem glaͤnzenden Balle bei Hettmann Kon— stantin Bogdan Palladi beschlossen. Der oͤffentliche Ge— sundheits-Zustand in der Moldau ist fortwaͤhrend unverdaͤch— tig und befriedigend.

Ein Schreiben aus Livorno (in der Zeitung von

FriedensZustand nicht zu stoͤren. Aus officielle

Florenz) meldet: Heute Morgen lief die Destertejg st

gantine „Filadelfo,“ Capitain Biagio Tomasovich t seren Hafen ein; sie kommt von Smyrna, das si ; August verlassen hat. Den Tag vor ihrer Abfihrt tete sich in dieser Stadt das Geruͤcht von einem ernsj durch die Janitscharen veranlaßten Aufruhr zu Kun nopel, und von einem daraus erfolgten Blutbade.

die vög uns bereits mitgetheilten, Lis zum 26. u

den, Nachrichten aus Konstantinopel von einem solthn ruhr und Blutbade nichts melden, so rebucirt jenes h sich unstreitig auf das, in Nr. 253 der Staats, zei wähnte Complott, und dle erfolgte Hinrichtung m Janitscharen. ) Süd ⸗Amerika. (Schluß des gestern abgebrochenen Artikels aus dem! . nal des Debats.)

Gehen wir jetzt zu Columbien uͤber, dessen Legi den Ebenen von Ayacucho, Peru's Unabhaͤngigkest an ten. An der Spitze der Verwaltung dieses nach den saͤtzen einer foͤderativen und populairen Constitution

ten Landes, erblicken wir einen Mann, dessen Nam

unzertrennlich von der Geschichte Amerika's bleiben p dessen Einfluß sich noch nicht von dem Geschick diestn des sondern laͤßt. Als Soldat siegte er auf dem C felde; als Gesetzgeber gab er seinem Vaterlande wef setze; als Staatsbuͤrger entsagte er zwanzigmal do Gewalt. Und demohngeachtet erheben sich, auf din Grund und Boden, den sein Arm frei machte, Stinm ihn anklagen, und sich nicht scheuen, ihm allerham unterzuschleben. Nationen, die sich noch auf keine M genheit berufen koͤnnen, muͤssen aͤngstlich besorgt say, den Ruf der Gegenwart rein zu bewahren. Der g den Amerlea einstimmig als seinen Befreier austüts sich erst dreimal schuldig gemacht haben, ehe man sh schlleßen darf, ihm vorzuwerfen, daß Unterjochung shh sey. Nur mit der groͤßten Umsicht beruͤhren wir diesenh zu durchblickenden Gegenstand; wenigstens sind wir m kommener Unpartheilichkeit bewußt.

Der erste Argwohn gegen Bolivars Absicht schis vom Congreß von Panama her, diesem großen i ganzen Amerikanischen Familie. Von dem Augen wo man keine Feinde mehr sah, die er zu bekaͤmpfn legte man ihm Unterjochungs-Absichten bei; Krieg er nicht mehr seyn, also mußte er (meinte man) in werden. Alle Republiken haben sich nach großen gen undankbar erwiesen. Der Grund liegt darin, d́iß nen mehr wie in irgend einer andern Regierungssin Jeder an den offentlichen Angelegenheiten Theil nimm, daß die Leidenschaften sich im Herzen nicht legen, n Schwert in seine Scheide zuruͤckgeht; bewaffnet sih nach gluͤcklichen Erfolgen da, und in Ermangelung di des muͤssen sie ein anderes Ziel haben, das sie best und nur allzuoft ward es derjenige, dem die Nathh Wohlfahrt verdankte.

Der so pomphaft allen Freistaaten der neuen gekuͤndigte Congreß von Panama, eine große zu hhtn rathungen eingeladene Monarchie, ward im ersten Ahhh von einigen mißtrauischen Geistern als ein von Bolt, schickt angelegter Plan angesehen, um die gerechte derung seiner Landsleute auf einen Punkt zu vereinigt, sie zur Befriedigung seines persoͤnlichen Ehrgeizes zu be Das geschwaͤchte Spanien, und seine, wenigstens i sicht von dessen alten Colonieen, gleichguͤltigen Verbin schienen keine so dringende Gefahr zu zeigen, um große und imponirende Zusammenkunft zu rechtfertigen., 3. sie durch ein naͤheres, unmittelbares Interese

ren. Man ging so weit zu glauben, daß sie bestimmt Lorbeeren von Ayacucho zu bezahlen. Dleser Argwo in Mexico, Columbien und sogar in Peru Eingang gewann in Buenos-Ayres und in Chill festern Fuß. beiden Staaten weigerten sich Deputirte zu schicken, bevor nen die Gegenstaͤnde mitgetheilt haben wuͤrde, derentwif Versammlung zusammenberufen sey. Die Vereinigten ten nahmen den Vorschlag des Congresses von Pana auf. Die Verhaͤltnisse, in denen sie mit Europa erlaubten es ihnen nicht, ruͤcksichtslos in die gewagten! regeln ihrer suͤdlichen Bruͤder einzugehen; Überhaupt man in den Handlungen dieser Regierung eine Klught Reife, die zu bewundern sind. Ohne den allgemeinen schen zu nahe zu treten, ohne sich der offentlichen Meinum

lich entgegenzustellen, hat die ausuͤben de Gewalt es versts

seit 20 Jahren ohne Hinderniß auf einen Zweck hinzunt

Bei

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Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Nr. 262.

eder Mehrheit der Nation nannte. Die naͤchsten , ö , fanden sie jederzeit un⸗ dlich in ihren Tractaten init Europa. Einige exal— öfe haͤtten wohl gewuͤnscht, eine thaͤtigere Rolle spie⸗ hnnen; sie klagten ihre Regierung der Gleich guͤltig—⸗ Die Treue in Beobachtung eingegangener Verbind— sst niemals Egoismus. Unangenehm war Boli— abschlaͤgige Antwort von Buenos-Ayres und Chili. putirten von Mexico, Guatimala und Columbien be— ch auf ihren Posten; aber die Abwesenheit ihrer Col— teitelte den Plan. Man sprach von der Ungesund— Clima's; eine Rede ward gehalten, aber man ließ eine Berathung ein; kurz der Congreß ward aufge— nd die beabsichtigten Gegenstaͤnde blieben uneroͤrtert. mußte den fast laͤcherlich gewordenen Ausgang eines ags bitter fuͤhlen, der als eine der hoͤchsten politischen n des Jahrhunderts mit so viel Emphase angekuͤn— n war. dec r ungen von Chili und Buenos-Ayres ließ er pfindlichkeit deutlich genug merken, da ihre Weige— sentlich dazu beigetragen hatte, daß er seinen Lieb— n aufschieben mußte. Gewiß fuͤhlte er das Beleidi⸗ as fuͤr ihn in den Bewegungsgruͤnden lag, auf welche Weigerung gruͤndete. Indessen hatte man weder ein Recht, noch ist man seitdem berechtigt worden, efuͤr eine wirkliche Thatsache anzusehen, was nichts ils ein Verdacht geblieben ist. 34 . Peru verbreiteten sich indessen, und vielleicht mit groͤ⸗ Iuscheine von Recht, nachtheilige Geruͤchte uͤber Bo— n Lima war ihm die oberste Civil- und Militair— anvertraut worden; durch die gaͤnzliche Ueberwaͤlti⸗ anterac's in Junin und sie Zerstreuung seiner Trup— Ayacucho, hatte Bolivar allerdings einen edlen Ge— einer ausgezeichneten Gewalt gemacht. Aber schon eifersuͤchtige und neidische Personen, die sich insge— ühten, den Ruhm, den so gluͤckliche Erfolge auf Bo— ruͤckgestrahlt hatten, zu verdunkeln, und das Verdienst ehrere mal wiederholten Ablehnung der hoͤchsten Gewalt, lern. Die Ereignisse in Ober⸗Peru hatten seine Gegen⸗ eischt. Die vollstaͤn digste Anarchie herrschte in diesen aus— in Provinzen, die den Spanischen Banden, unter ag's Befehl, als letzte Zuflucht dienten. Es mußte rwaltung gebildet werden, und die benachbarten Laͤn— en einige sehr lebhafte Zwistigkeiten mit dem Gene— ere, der an der Spitze der Columbischen Huͤlfs-Armee nd in den letzten Gefechten eine Rolle gespielt hatte, zend genug gewesen war, um den Congreß von Peru u vermoͤgen, durch einen Gesammt-Beschluß seinem den Namen des Orts hinzuzufuͤgen, bei welchem reiung Amerika's entschieden wurde. Der Kaiser von en mißbilligte das Benehmen seiner Officiere, welche ndschaftlichen Eroͤffnungen des republikanischen Feld— mit Stolz zuruͤckgewiesen hatten. Vor Allem aber Buenos-Ayres geneigt, seine Souverainitaͤts-Rechte rschiedene Provsnzen Ober-Peru's geltend machen zu welche auch wirklich unter Spanischer Herrschaft Theil jenes Viee-Koͤnigreichs ausgemacht hatten. Bo— lug vor, die Entscheidung dieser, sie so nahe ange—

Frage, den gedachten Provinzen selbst zu uͤberlassen.

rd in Potosi ein General-Congreß zusammenberufen vrt einstimmig beschlossen, daß die Provinzen la Paz, Charcas, Cochubamba und Santa⸗Cruz, unter der schaftlichen Benennung von Ober-Peru, eine unab— e Regierung bilden sollten. Diese neue Republik gab Namen der Bolivischen; es ward eine aus 3 Per— zusammengesetzte Verwaltung und zu deren Praͤsident neral Suere ernannt. hiese neue, unter Bolivar's Schutz eingefuͤhrte Regie— praͤsidirt von einem seiner Stellvertreter, unterstützt ene Columbische Armee, wurde bald ein Gegenstand gsorgniß für Chill, fuͤr die Provinzen von la Plata, lbst fuͤr Unter-Peru, welches, selner Nachbarschaft am meisten den Folgen des immer steigenden persoͤn— Einflusses des Befrelers ausgesetzt war, eines Ein— der sich schon von den Ufern des Orotoco an, bis Gipfeln von Potosi erstreckte. Jetzt fing man an,

in's Stellung mit groͤßerer Aufmerksamkeit zu unter— 06 mit geheimer Besorgniß sah

man ihn als Praͤsiden“

ten von Santa und von Lima, und als polltischen Wie— derhersteller von Potosi dastehen. Eine Thatsache, die aller— dings auffallend war, und Gelegenheit zu befonderen Folge⸗ rungen darbot, schlen den bisher nur schlechtbegruͤndeten Argwohn einigermaßen rechtfertigen zu wollen. Eine Ab— theilung Columbischer Truppen war als Besatzung nach Lima gekommen, und eine gleiche Anzahl Peruanischer war zur Dienstleistung nach Columbien gesandt worden. Diese, einer gegenseitigen Verbannung aus dem Vaterlande glei— chende, Maaßregel erregte in beiden Laͤndern Mißvergnuͤgen; indessen verlor sich dieses in der gerechten Bewunderung fuͤr den Befreier, und eine unzaͤhlbare Mehrheit der Bewohner Peru's wollte in den Soldaten nichts sehen, als Mitbuͤr— ger, die unter den Befehlen eines Chefs standen, dessen ganzes Leben bisher nur ein sortwaͤhrendes Opfer fuͤr die Sache der Freiheit gewesen war.

So standen die Angelegenheiten, als die Insurrection des General Paez, im nordoͤstlichen Columbien, die Colum— bische Central-Reglerung mit einer ploͤtzlichen Aufloͤsung zu bedrohen schien. Fast einstimmig kam man dahin uͤberein, daß die dasige Verfassung wichtigen Modificationen unter— liegen muͤsse, um den Wuͤnschen und Beduͤrfnissen der Ein— wohner zu entsprechen. Die am Tage nach einem Slege datirten politischen Maaßregeln, tragen nur zu oft den Stempel des Schlachtfeldes, dem sie ihr Entstehen verdank— ten. Wie will man von ihnen die Vollkommenheit fordern, die man nicht einmal in denen findet, welche in der Stille der Cabinette reiften? Diese Klagen uͤbrigens, dienten nur als Deckmantel feindlicher Absichten, selbst gegen die Regie— rung von Bogota. Die ganze Provinz Venezuela gab bei— nahe laut ihren Entschluß zu erkennen, sich fuͤr unabhaͤngig erklaͤren zu wollen; General Paez stellte sich an die Spitze der Mißvergnuͤgten, und widersetzte sich allen Verfuͤgungen der constitutionellen Autoritaͤten von Bogota. Von der Hauptstadt wurden Truppen abgesandt; auf mehreren Punk— ten kam es zum Handgemenge, und alles schien da einen Buͤrgerkrieg anzukuͤndigen, wo fruͤher die Gegenwart eines gemeinschaftlichen Feindes alle Herzen durch ein und dasselbe Gefuͤhl, durch Vaterlandsliebe vereint hatte. Nur in Boli— var's Gegenwart sah man das einzige Mittel gegen so viele Uebel; man schrieb an ihn nach Lima; man bat dringend um seine Ruͤckkehr.

In dieser Crisis ist es wieder die Gegenwart Bolivar's, welche Columbien von der uͤber dasselbe schwebenden Gefahr befreit. Die Erklaͤrungen der Truppen bei ihrer Ausschiffung in Guayaquil athmen die reinste Ergebenheit fuͤr die beste— hende Landes-Verfassung. Bald stellt sich die Ruhe in den noͤrdlichen Provinzen wieder her, und die Insurrection von Paez scheint mit ihren Bewegungsgruͤnden vergessen zu seyn.

Bolivar zoͤgerte nicht; er schifft sich in Guayaquil ein, zieht durch Bogota, eilt nach Caraccas, und die. Waffen ent— fallen den Haͤnden von Paez und seinen Partisanen. Die— sen Sieg verdankt er seinen Diensten, seinem Namen und dem Andenken seiner Thaten; und das dankbare Columbien allein wuͤrde ihn als seinen Befreier anerkennen, wenn es nicht schon seit langer Zeit von ganz Amerika geschehen waͤre.

Andere Provinzen sahen indessen die Toleranz Bolivar's gegen die Empoͤrer nicht mit gleichguͤltigen Augen an. Keine Bestrafung folgte der Unterdruͤckung der Unruhen. Gene— rale und Officiere behielten ihre Grade. Man erlaubte sich, den Gruͤnden einer solchen Nachsicht nachzuforschen; die feindliche Parthei erklaͤrte sich dieselben durch eine geheime Sympathie mit den militairischen Ober-Befehlsbabern, die sich uͤber das Gesetz erhoben hatten. Waͤhrend dessen hatte Bolivar von Caraccas aus, auf's Neue seinen festen Ent— schluß bekannt gemacht, in's Privatleben zuruͤck zu treten, sobald das Vaterland seines Armes nicht mehr beduͤrfen wuͤrde, und aus eigenem Antriebe den Congreß dazu aus— ersehen, um Tages zuvor, ehe selbiger sich unter der Vice, Praͤsidentur Santander's versammeln sollte, uͤber die Zulaͤs, sigkeit der Bewegungsgruͤnde, die ihn zur Abdication bestimm ten, sein Urtheil auszusprechen. Doch auch diese Maaßregel—⸗ ward verdaͤchtig, und man behauptete, er haͤtte die Anzahl der Stimmen, die sich seiner Abdankung widersetzen wuͤrden, schon vorher gekannt.

In Peru aber schritten, während Bolivar's Abwesen⸗ heit, die Ereignisse vorwaͤrts. Seine Feinde, ohne es zu wa— gen, ihn geradezu anzugreifen, benutzten geschickt den äußeren