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Brasilten.
Das Diario bis zum 24. Jull enthalt den Handels— Tractat zwischen Brasilien und Besterreich, so wie den vom 24. Mai datirten, dem Grafen Dudley eingereichten Protest der Bevollmächtigten des Kaisers, als Koͤnigs von Portu— gal, gegen die Usurpation der Portugiesichen Krone.
Der Englische Admiral Otway, welcher der jungen Koͤ— nigin von Portugal das Geleit gegeben hatte, uͤberbrachte am 27. Juli Sr. Maj. dem Kaiser, welcher sich gerade im Theater befand, Nachrichten von derselben. Er wurde sehr
gnaͤdig aufgenommen. s Columbien.
Die Carthagenga-Zeitung beschreibt den Einzug des Praͤ⸗ sidenten Bolivar in Santa⸗Fé de Bogota, in folgender Weise: Nach einer dreimonatlichen Abwesenheit, welche durch die Angelegenheiten des Nordens und die letzten Ereignisse in Carthagena nothwendig geworden war, hielt Se. Excel⸗ lenz der Befreier am 24. Juni seinen Einzug in diese Haupt—
stadt. Die Mitglieder des Staats-Rathes, in Begleitung
mehrerer Beamten der Provinz und einer unermeßlichen Menge Volks, waren Sr. Excellenz bis beinahe eine halbe Meile vor der Stadt entgegen gegangen. Seine Annaͤhe⸗ rung ward mit wiederholten Ausbrüchen allgemeinen Beifalls und mit enthusiastischen Freudens-Bezeugungen begruͤßt; mit ausgezeichneter Milde und Herzlichkeit nahm der Gefeierte diese Begruͤßungen des Volkes auf. Auf diese Weise ge⸗ langte Se. Excellenz bis zur Cathedrale, wo er mitten in der ihn umringenden Masse dem Allmaͤchtigen sein Dankgebet darbrachte. gen Pavillon, der zum Empfange Bolwar's auf dem großen Platz war errichtet worden, und hier empfing der Befreier von Seiten der verschiedenen Glieder der Ober⸗Verwaltung die herzlichsten Gluͤckwuͤnsche uͤber seine Ruͤckkehr zur Haupt— stadt der Nepublik.
Der Praͤsident des Staatsrathes hielt bei dieser Gele⸗
genheit folgende Anrede: „Der Staatsrath fuͤhlt die aller— groͤßeste Genugthuung uͤber die gluͤckliche Ruͤckkehr Ihrer Excellenz in die Hauptstadt, die früher erfolgte, als es bei Ihrer Abreise zu erwarten war. Indem der Staatsrath Ihrer Excellenz die Controlle feine? verschiedenen Verwal⸗ tungs⸗-Zweige wieder zustellt, sieht er sich einer schweren Last und einer großen Verantwortlichkeit enthoben; er hat die aufrichtigsten Beweise und Versicherungen des unbeschraͤnk⸗ testen Zutrauens des Volkes in die Gesinnungen Ihrer Ex⸗ cellenz erhalten. In dem gegenwaͤrtigen kritischen Zustande des Gemeinwesens drangen sich der ernsten Erwaͤgung des Staatsrathes die zartesten und wichtigsten Gegenstaͤnde auf; der Beschluß, den er faßte, gruͤndete sich auf feinen feurigen Wunsch, den Frieden, die Einigkeit, die Freiheit und das Gluͤck Columblens zu sichern. Der Staatsrath ist tief von der Ueberzeugung durchdrungen, daß das Vaterland dieser unschaͤtzbaren Segnungen nur dann theilhaftig werden könne,
wenn Ihre Excellenz die Ober⸗Verwaltung uͤbernehmen, und
mit unbeschraͤnkter Vollmacht bekleidet werden, das Gute zu befoͤrdern, und das Boͤse zu verhindern. Dieses waren schon seit einiger Zeit die Gesinnungen der Mehrzahl von Colum⸗ biens Bewohnern, und keinen Augenblick zoͤgerte der Staats, rath, sich zu selbigen zu bekennen. Moͤge die Republik ihre Hoffnungen recht bald erfuͤllt, und Eolumbien unter der Lei⸗ tung Ihrer Excellenz seine Unabhaͤngigkeit, Freiheit und Wohl fahrt auf einer unerschuͤtterlichen Grundlage befestigt sehen !“
Hierauf antwortete der Befreier:
„Die Republik Columbia hat wahrend der wenigen Mo— nate, die sie der Vorsorge des Staatsraths anvertraut war, ihren Ruhm, ihre Freiheit und ihre Wohlfahrt auf eine den gewoͤhnlichen Ansichten unbegreifliche Weise zu behaupten gewußt. Waͤhrend unzaͤhllg? Stürme unseren politischen Horizont verdunkelten, gelang es der Weisheit des Staats— raths den seinigen ruhlg und' wolkenlos zu erhalten. Der Wille der Nation gewann die Institutionen lieb, welche die heilige Schutzwehr unserer Unabhaͤngigkeit sind. Mit Recht gebuͤhren daher die Segnungen des Volkes, und der
Dank der Nation den getreuen Verwaltern, die das Ruder
des Staates mit Weisheit regierten, und das Gluͤck ihres Vaterlandes ungetruͤbt zu bewahren wußten. Der Wille
Von hier begab sich der Zug zu einem praͤchti⸗
der Nation ist das erste Gesetz fuͤr die Machthaber, sich! sem uber Alles erhabenen Willen zu unterwerfen, ist erste Pflicht eines jeden Buͤrgers, und auch ich, als cher, muß mich ihm unterworfen. Sobald es dem V gefaͤllt, mich von meinem Amt abzurufen, und m meiner Autoritaͤt zu entkleiden, werde ich mit Fren mein Schwerdt niederlegen, und fuͤr sein Gluͤck mein Bl ja mein Leben zum Opfer bringen. Das beschwore ich feierlich, vor den ersten Beamten der Nation, und was n mehr ist, vor der Majestaͤt des ganzen Volkes“? Nach Beendigung dieser, an den Prasidenten des Stag rathes gerichteten Antwort, hielten die ubrigen Beamten zelne Reden an Seine Excellenz, welche alle die Anhaͤngl
keit an seine Person und besonders an die bestehende V
fassung Columbiens aussprachen.
Bolivar beantwortete jede einzelne Rede auf das Edel Wohlwollendste und mit warmem, patriotischem Gefuͤhl. R beendigter Feierlichkeit toͤnte lange ein unzählige Malen derholtes Lebehoch dem Befreler und dem Vater d Vaterlandes, das von Seiten Bolivar's mit lauten W schen fuͤr Columbiens Freiheit, die Souverainst
des Volks und die Rechte der Columbier erwid
wurde.
Königliche Schauspiele. ̃ Mittwoch, 1. Oetober. Im Schauspielhause: Dle gleichen Bruͤder, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von F. Schmidt. Hierauf: Die beiden Tanten, komisches Ballet 2 Abtheilungen, von Titus. (Dlle. M. St. Romain n Hr. Stullmüller werden hierin tanzen.)
Königs stäadtsches Theater. Mittwoch, 1. Oet. Die Brautschau.
Berliner Börse. Den 30. Sept. 1828.
Amtl. Fonds- und Geld Cours Jettel. (Prernss. CQou
, Brre , Geld.] ; . Ge 93771 935 IPomm. Pfandpr. 105 1035 1033 Kur- u. Neum. do. 1053 — 8chlesische do.
— 99 Pomm. Dom. do. 917 Märk. do. do. — Ostpr. do. do. Rũckst. C. d. RKmk do. do. d. Nm. TZins-Sch. d. Km. dito d. Imk.
St. Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Bo. Ob. incl. Litt.H Kurm. Ob. m. l. C. Neum.lInt.Sch.do. Berlin. Stadt- Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Z. VWestpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrs. / . III ecRSeCI—- und Geld- Cours. (Berlin, den 30. Sept.) .
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977 Holl. vollw. Duc. 1 og IFriedrichsd'or. 1 MN Disconto. ...
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105 Machrichten von den Operationen vor Schumla
Prenss. Co
Außerordentliche Beilage
achrichten vom Kriegs-Schauplatze in Klein- Asien bis zum 15. (25.) Au gust 1828.
Der Graf Paskewitsch hat die unter den Mauern von alzik versammelte, von Mechmed⸗Kios⸗Pascha und Musta⸗ Pascha befehligte Tuͤrkische Armee am 12. (24) August egriffen. Im Moment dieses Angriffs ist es ihr gelun—
sich mit der Garnison von Akhalzik zu vereinigen und urch auf 39,000 Mann anzuwachsen, welche sich in vier chanzten Lagern befanden. Nach einem hartnaͤckigen pfe, welcher mit Tages⸗Anbruch begann und bis in die cht fortgesetzt wurde, nahmen unsere Truppen diese La—
Wir haben 11 Fahnen, 10 Kanonen, viel Munition saͤmmtliche feindliche Magazine erbeutet.
Die Tuͤrken wurden voͤllig in die Flucht geschlagen und
r 30 Werste weit verfolgt, worauf sie sich in den Wald ‚hteten, welcher an die Straße nach Ardogan stoͤßt. Dem echmed⸗Kios⸗Pascha, welcher eine Wunde an den Fuß er— lt, ist es gelungen, mit 5000 Mann Infanterie die Fe— mg Akhalzik zu erreichen.
Bei diesem entscheidenden Siege hat der tapfere Gene— Major Kovolkow sein Leben verloren. Er blieb an der spitze eines Bataillons des 42sten Jaͤger-Regiments beim
griffe der feindlichen Schanze. Außerdem haben wir Todte und 400 Verwundete gehabt.
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bis zum 1. (13.) September iszs.
Unsere Truppen behaupten fortwährend die bei Schumla enommene Stellung, trotz der Schwierigkeiten, mit wel— sie taglich kaͤmpfen muͤssen, um sich Fourage zu ver— ffen. Seit dem letzten Angriffe unserer Redouten haben Tuͤrken ihre Verschanzungen nicht mehr verlassen. Ob— ch sie taͤglich mit Bomben und Kugelu auf uns schießen, aben wir dennoch weder Verwundete noch Todte.
Amsterdam ; ; 143
dito Ilie 14 Hamburg ? ; ; 1507 150
dito
Paris
Breslau
Leipꝛig Frankfurt 2. M. VW Petersburg. BN
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 25. Sept. Nesterr. 53 Metalliq. 914. Bank- Actien 1320. 100 EI. 184. Partial-Oblig. 377. Russ. Engl. Anleihe S6. R Anl. Hamb. Certific. S5.
Neueste Böoörsen-Nachrichten. Frankfurt a. M, 27. Sept. Oesterr. 53 Metallig. 853. Bank-Actien 1306. Partial⸗-Oblig. 1243. Alles Ge
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Gedruckt hei A. W. Hayn.
Redaeteur John, Mitredacteur Cotte
London ( ; 167 10
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r Allgemeinen Preußiscchen Staats⸗Zeitung Nr.
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263.
Nachrichten von den Operationen vor Varna bis zum 5. (17.) September.
Nachdem wir die Tuͤrken am 1sten (13ten) Abends aus den von ihnen außerhalb der Festung befetzten Punkten mit einem Verluste von 300 Todten mit dem Bajonnet verdrängt hatten, wurde am 2ten gi4ten) mit Sonnen-Aufgang ihre Centreescarpe, welche sich vor der noͤrdlich dem Meere zu⸗ naͤchst liegenden Bastion von Varna befindet, in die Luft ge⸗ sprengt, und ihr Feuer durch das unsrige völlig zum Schwei— gen gebracht. Durch eine Mine wurde diese Contreescarpe in den Graben geworfen und dieser dadurch so ver schuͤttet, daß wir den Eingang zu einer Bresche in der Bastion ge— , indem sie durch unsere Kugeln sehr viel gelitten hatte.
Als die Belagerung bis dahin vorgeschritten war und das Corps des General-Adjutanten Golowin den Weg ge— gen Burgas besetzt hatte, erachteten es Se. Majestäͤt der Kaiser fuͤr nothwendig, die Garnison zur Uebergabe aufzufor⸗ dern, indem sie weder Verstaͤrkung erwarten kann, noch sich laͤnger zu halten im Stande ist. Es wurde demnach am Aten (14ten) ein Parlamentair nach der Festung gefandt. Die ersten Antworten ließen glauben, der Feind habe die Absicht, neuem Blutvergleßen durch Capitulation vorzubeu— gen, und es kam zu einem Waffenstillstande. Da aber der Admiral Greigh sich nach einer mit dem Befehlshaber von Varna Käßudan, Pascha, auf dem Verdeck des Schiffes „Kaiserin Mutter“ gehabten Unterredung uͤberzeugte, daß der Feind durch ausweichende Antworten nur Zeit zu gewin— nen suche, so wurden die Unterhandlungen abgebrochen, und man begann am z3ten (töten) die Festung von Neuem leb— haft zu beschießen.
Die Kanonade dauert auch noch in diesem Augenblicke unausgesetzt fort, und unsere Arbeiten werden mit der größ⸗ ten Thaͤtigkeit betrieben. Die Verschanzungen, um Bresche schießen zu koͤnnen, erheben sich, und das Belagerungs⸗Ge⸗ schuͤtz ist einerseits auf der vom General-Adjutanten Golo— win eingenommenen Stellung, und andererseits auf der rech⸗ ten Flanke unserer Werke aufgestellt, und es wird fortwaͤh⸗ rend der suͤdliche Theil der Stadt heschossen, welcher bis jetzt fast unbeschaͤdigt geblieben war. I
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