1828 / 265 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gewahlten Mitgliedern besteht. Ihrer Angabe zufolge, hat⸗ ten sie unter Holländischer Herrschaft schon seit 1665 ein constltutionnelles Organ fuͤr die Aeußerung ihrer Wuͤnsche und Klagen, welches man Buͤrgerrath nannte. Da indeß dieser Rath zuletzt in ein bloßes Verwaltungs⸗Collegium fuͤr die Finanzen und die Polizei der Capstadt ausartete, so ist

er seit Kurzem abgeschafft worden, so daß die dort Ansaͤssi⸗

gen des Vortheils anderer Britischer Colonlen, einer gesetz= maͤßigen Repräͤsentations-Art, entbehren. Sie beklagen sich, daß sie Gesetzen unterworfen seyen, welche von dem Gou— verneur und einem aus Militair- und Civil-Beamten beste— henden Rathe gegeben werden, in welchem sie selbst keine Stimme haben, und von welchem sie ohne Appellation zu Gefangennehmung und koͤrperlicher Zuͤchtigung verurtheilt werden koͤnnen. 3

Der unermuͤdliche „Sydney“ hat einen neuen Brief in den Courier einruͤcken lassen, in welchem er durch ein kur— zes Gedicht, welches Lord Byron auf das weiße Blatt einer Bibel geschrieben hatte, zu beweisen sucht, daß dieser keines⸗ weges Atheist und Gottesläͤsterer gewesen sey, wie seine Feinde ihm vorgeworfen hätten. „Wollen wir“ sagt er, Lord Byron Gerechtigkeit widerfahren lassen, so muͤssen wir ihn in seinen ernsten Momenten, in der Stunde des Nach— denkens und Gebetes beurtheilen nicht aber wie es seine Biographen gethan haben, in dem froͤhlichen Taumel des Lebens, in den gesellschaftlichen, Zerstreuungen oder in dem unuͤberlegten Laufe des zufälligen Gespraͤches. In seinen eigenen Sterbe⸗Momenten hat der Dichter geaͤußert, er sey ein besserer Christ als Viele von denen, welche ihn des Un— glaubens anklagten.“ ; ;

Ueber den (vor einiger Zeit erwähnten) Briefwechsel zwischen Herrn O'Connell und Hunt bemerkt der Courier: „Wir haben Einiges aus Herrn O' Connell's gemeinem und persoͤnllchem Briefe an Herrn Hunt mitgetheilt. Redlichkeit verbindet uns, auch Etwas uͤber Hunt's Antwort zu sagen; und wir thun dies um so bereitwilliger, weil er in der That, trotz der Natur der Sache und trotz einiger Herausforde— rung von Seiten des andern Theils, wie ein Gentleman

schreibt. In seinem Styl ist eine Kälte und ein Anstand, welche uns nach der gemeinen Wuth seines Gegners ordent— lich erfrischen koͤunen. Hr. Hunt kann indessen auch per— soͤnlich seyn; wenngleich diese Persoͤnlichkeit so wenig nach O Connell's Geschmack ist, als es dem Letzteren gelingen wuͤrde, seinem Opponenten in rednerischer Kraft gleich zu kommen. Hr. Hunt macht es wie der verstockte Boöͤsewicht, welcher seinen Nachbar niederstoͤßt, und dann mit der ver— aͤchtlichen Versicherung weggeht, derselbe sey ihm zu schlecht, um ihn zu verletzen. Um ihn aber nicht ganz ungeschoren davon kommen zu lassen, kehrt er sich wieder um und ver— setzt ihm neue Stoͤße, von denen der niedergestuͤrzte Auf— wiegler sich nicht so bald erholen duͤrfte. Wer hiebei Recht oder Unrecht habe, das kuͤmmert uns nicht. Wir wollen indeß von unserem Aufwiegler Abschied nehmen, welches nicht besser geschehen kann, als mit dem Lebewohls-Para— graph in Herrn Hunt's Briefe, von welchem wir jedes Wort billigen: „Mit aus Mitleid und Verachtung gemisch— ten Gefuͤhlen verbleibe ich, mein Herr, Ihr gehorsamer Diener.“

In Exeter Street, stuͤrzten vor wenigen Tagen zwei Haͤuser ein. Wie groß die Zahl der dadurch Umgekom⸗— menen gewesen sey, laͤßt sich nicht mit Bestimmtheit angeben. Allein man hoͤrt fortwaͤhrendes Schreien und Wimmern in den Ruinen. Ein Wagen mit Pferden ist zerschmettert wor—

den. Mehrere Personen sind bereits todt gefunden worden. Der Kornmarkt war heut Morgen sehr belebt, und schoͤne Proben alten so wie neuen Weizens gingen zu 1 bis 2 Shill. hoͤher als am Montage weg. Gerste war wenig vorhanden, und ward zu dem fruͤheren Preise, Hafer zu 1 Shill. pr. Quarter theurer verkauft. Seit Montag find aus England 37509 Quarter Weizen, 1800 Q. Gerste, 2500 Q. Hafer, aus Irland 3090 Q. Weizen, 1300 Q. Hafer, aus fremden Landern 19,095 Q. Weizen, 2500 Q. Gerste und 5000 Saͤcke Mehl eingefuͤhrt worden.

Seitdem die Kornbill durchgegangen ist, sind selbst Land— Guter, welche schlechten Boden haben, leichter verkauft wor— den als fruͤher, und solche deren Boden gut ist, wurden sehr

gesucht. ; Niederlande.

Bruͤssel, 245. September. Se. Maj. der Koͤnig wird heute das Lager von Zeist besuchen, und dann nach Loo zu—⸗ ruͤckkehr en. Naͤchsten Montag wird der Konig zum letzten Male auf diesem Schlosse Audienz geben. Berelts sind einige Wagen aus dem Gefolge des Koͤnigs auf dem Wege aus dem Haag hierher, und auch die Franzoͤsische Gesandtschaft

keine Nehmer fanden.

ungefahr 11 bis 2 pCt. zuruͤckgegangen waren, fielen

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jn hatten mehr Briefe als Geld. Petersburg zu lassen. hanien hatte Nehmer und Portugal zu lassen, es wurde r sehr wenig darin gemacht. Augsburg, Frankfurt a. M. d Wien hatten mehr Briefe als Geld. Breslau Geld. sconto 27 pCt. Briefe und Geld. Dukaten 105, zu ha— und fuͤr Petersburg kein Begehr dafuͤr. Gold hingegen ht am Markt. Das Petersburger Dampfschiff hat das ief⸗Felleisen nicht mitgebracht. ? panien. Die Quotidienne meldet aus Madrid vom 15. Sep— ber: Die Regierung soll hoͤchst wichtige Depeschen von Ober⸗Befehlshaber der Baskischen Provinzen, Herrn rnas erhalten haben. Nach der Versicherung eines von gland in San Sebastian angekommenen ehemaligen Ar— rie-Officiers, Namens Lopez, sollen die Spanischen chtlinge in England den Plan haben, sich der Festung n Sebastlan zu bemaͤchtigen. Wiewohl die letzten Nach— en aus London nichts der Art melden, so hat der Staats— dennoch dem General Fournas Wachsamkeit anbefoh— Die Koͤnigliche Familie reist morgen nach dem Escuͤ— ab, wohin die Minister sich abwechselnd zweimal woͤ— ptlich begeben werden, um mit dem Koͤnige zu arbeiten. Sonnabende ist Ministerrath in der genannten Koͤnig— n Residenz, wohin Herr Colomarde Sr. Maj. folgt. Nachrichten vom Grafen Ofalia aus London lauten st erfreulich, und machen der. Geschicklichkeit dieses Di— aten Ehre, mit welcher derselbe die vollkommenste Ein— ht zwischen den Cabinetten von St. James und von Ma— hergestellt hat. Die officielle Nachricht von der Ankunft Tochter Dom Pedro's haben wir uͤber Cadix und Algesi— erhalten. Vor einigen Monaten haͤtte die Ankunft der izessin Unruhen herbeifuͤhren können, aber jetzt wird sie en Ereignissen nichts ändern, Dom Miguel sitzt auf sei— Throne fest. Graf Ofalla, der an die Stelle des Her— von San-Carlos nach Paris gehen sollte, hat Befehl ten, einstweilen noch in London zu bleiben. Gestern 1d hat das Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten Courier mit Depeschen nach Paris und London ab— tigt, deren man eine hohe Wichtigkeit beilegt. Der . Here Minister des Auswaͤrtigen, Pizarro, der wahrschein— Hamburg, 30. Sept. Gestern, als am Michche Verfasser einer in der constitutionnellen Zeit erschie⸗ Tage, wurde in unsrer Stadt die Saͤcular⸗Feier der hen unter dem Titel Tutilimundi hoͤchst anstöͤßigen Blo— mehr seit drei Jahrhunderten bestehenden buͤrgerschastl phie, soll in zweiter Instanz fuͤr nicht gereinigt erklart Verfassung von der gesammten Bevoͤlkerung aufs Herzlstden seyn. Der Brigadier Cabanes, dem vor kurzem und Festlichste begangen. 7 eben diesem denkwuͤrdigen die Schifffahrt auf dem Tajo ein Privilegium ertheilt im Jahre Eintausend fuͤnfhundert und acht und zwanzig de, ist nach Lissabon gereist, um mit der dortigen Re— es, als Hamburgs buͤrgerliche und kirchliche Verfassungüng ein Abkommen zu , Die in Barcelona in ihrer seitdem mit geringer Veränderung fortbestandenen F Loge einer geheimen Gesellschaft verhafteten Personen fest begruͤndet wurde. Der Ursprung der collegialischend saͤmmtlich Italiener. Die Consuln von Neapel und ganisatien der Buͤrgerschaft ist berelts an dem unvergtin haben die Freilassung derselben verlangt. Das bei chen 28. April, als dem Tage, an welchem unsere Stahsen gefundene Buch: Leben Ferdinand des VI. ist durch der Reformation angeschlossen, zu suchen, indem sich kershand verbrannt worden. Graf Castro- Terreno, jenem großen Ereignisse in rascher Folge die jetzige Konig von Havanna ist zum Großmeister des König— tung entwickelt hat. Hauses ernannt worden, und wird nach Madrid kom— Hamburg, 30. Sept. Die Fonds sind seit dem Gallteien ist jetzt von den Portugiesischen Fluͤchtlin— d. M. noch mehr zuruͤckgegangen, woran theils wohl geräumt, sie sind saͤmmtlich entweder nach Portugal Abgeber auf fix, theils aber auch die schwachen Speculassskgekehrt oder haben sich nach verschiedenen Punkten welche verkaufen mußten, Schuld waren. Das O0 schifft. Anlehn von 100 Millionen Gulden bestaͤtigt sich bis jetzt! . Portugal. und hat auch in London dasselbe Geruͤcht keinen Gla Pariser Blaͤtter schreiben aus Lissab on, vom 19. Sep⸗ gefunden. In Amsterdam haben sich die Fonds etwaßsser: Die Hefzeitung vom 19. Sept. meldet die Ankunft holt; am 27. standen 3pCt. Rente 74 an; alte Hope'sche ͤnigin von Portugal zu Gibraltar in folgender Weise: 973; Hamb. Certif. S53; Russ. Anl. in London ss; rch das von Malaga und Gibraltar gekommene Engli— nische 532; Metalliq. 9243; Consols 83873. Die Dampfschiff Duke of Jork, vernehmen wir, daß in Dampfboote von London erhaltenen Course sind den missrm Hafen zwei Brasilische Fregatten angekommen wa— letzten Post fast gleich. Consols, den 27sten, 88; nd am Bord einer derselben sich die Durchlauchtigste 94. 3; Daͤnische 547; Portug. 563. hora, die Prinzessin von Groß -Para, Donna Maria da Unsere Course, welche von ihrem letzten hohen St ia, auf ihrer Reise nach den Oesterreichischen Staaten be— Die Anhaͤnger Dom Miguels scheinen Besorgnisse zu , waͤhrend die Constitutionellen neue Hoffnung schoͤpfen. Madeira soll eine zweite Truppensendung abgeschickt wer— Die Regierung Dom Miguels befuͤrchtet, wie man sagt, der Regentschafts-⸗Rath, welchen Dom Pedro der juͤn— Koͤnigin beigegeben hat, besonders diese Insel im Auge und sich ihrer bemaͤchtigen wolle. Herr Campuzano nach dem Constitutionnell) von seinem Hofe von Neuem Gesandten in Lissabon ernannt worden seyn, und haͤu— Fusammenkuͤnfte mit Dom Miguel und dessen Mutter . Nach eben diesem Blatte soll der gewesene Sardi— Geschaͤftstraͤger in Lissabon, Graf Massimino, Befehl ten haben, vor der Hand in Madrid zu bleiben. Einem Privat-Schreiben aus Lissabon vom 13. Sept. ge, (im Londner Cotrier) soll D. Miguel, bei der Nach— daß das Dampfschiff „der Herzog von York,“ trotz

schickt sich an, jene Residenz zu verlassen, um sich in naͤchsten Woche hierher zu begeben. Deutsch land.

Muͤnch en, 25. Sept. Se. Maj. unser Allergnaͤ ster König und Herr sind heute Nachmittags um ha Uhr im erwuͤnschtesten Wohlseyn aus Berchtesgaden hier getroffen.

Frankfurt, a. M., 28. Sept. Ungeachtet die E ten-Course an der Wiener Boͤrse, so weit wir solcht Laufe dieser Woche erhielten, keine Aenderung erlitten ten, vielmehr sich fest stellten, gingen solche doch hier, Eingang der Nachricht von dem neuen Russischen An zu Amsterdam und den daselbst gewichenen Coursen Desterr. Metalliques, namhaft zuruͤck, webei es jedoch lebhaft im Staats-Papierhandel blieb. Die Speculagn auf's Steigen hatten sich mit zu vielen Effecten fuͤr den hen Ultimo zum Abgeben versehen und dazu kam noch, unguͤnstige Geruͤchte uͤber die Kriegs-Ereignisse nachth auf die Papiere wirkten, so daß die Haussiers bedenklich den und einen Theil ihrer Effecten loszuschlagen sus So entstand denn ein Schwanken, das mit jedem Bo tage zunahm und folgendes Resultat hatte: 5pCtige M liques wichen von 952 auf 9423, Bank⸗Actien von 1316 1298, Partial von 1253 auf 12335, 100 Fl. Loose von auf 155, Preuß. Staats⸗-Schuldscheine von 945 auf 4pCtige Darmstaͤdtische Oblig. von 99 auf 983, Dau Loose von 465 auf 45, Badische von 727 auf 712. Gleichwohl blieben alle diese Effecten zu den gefall Coursen fuͤr baar ziemlich begehrt, besonders da ein h tendes Haus ansehnliche Einkaͤufe machte. In Zeitkaͤ fixer Lieferung wurde sehr wenig gethan, indem sich

Uebrigens zeigten sich bei n junctur mehrere neue Baissiers, die auf den Abrechnu Tag hin operirten.

5 pCtige Metalliques sind , pCt. billiger, Bank⸗A 2 Fl. pr. Stuͤck und Partial J pCt. hoher pr. Monat fi pr. Comptant. Im Wechsel⸗Handel war es im Lauft Woche etwas still: Augsburg, Berlin und Bremen e ö begehrt als die andern Devisen. Disconto 37

eld. :

nicht mehr, und Geruͤchte jeder Art, so wie auch die Wien, Frankfurt a. M. und Berlin enthaltenen schleg Fonds⸗Course blieben ohne alle Wirkung.

Unsere Boͤrse endigte zu den Notirungen Geld. waren Liebhaber zu Zeitkaͤufen pr. Oct. und Nov.

Oesterr. Metalliq. 954., pr. Cassa. Partial⸗Ob 1243, pr. Cassa. Bank⸗Actien, 1084, pr. Cassa. P Engl. Anl. von 1818, 9934, pr. Cassa; desgleichen von 984, pr. Cassa. Daͤnische 3pCtige Anl. 603, pr. C 4pEtige Sig, pr. Cassa. Russ. Engl. Anl. 91, pr. Russ. Anl. Hamb. Certifie. zu 5 pCt. S853, pr. Norweg. 6pCtige Anl. 1067 pr. Cassa. Hannoͤversche 1293, pr. Cassa.

In Wechseln war heute kein Leben und im Allg nen Briefe fuͤr fremde Plaͤtze. London, Paris und Am

aller Kanonen der Festungswerke, entkommen ist, sehr aufge⸗ bracht gewesen seyn und gleich Befehle ertheilt haben, den Commandanten von Belem abzusetzen, und die Garnison zu bestrafen, weil sie das Damopfschiff nicht in den Grund ge— bohrt haben. Demselben Schreiben nach, soll Herr John Doyle, der mit Herrn Joung an Bord des Englischen Paket⸗Bootes gebracht worden war, sich directe nach Frank⸗ reich begeben wollen, waͤhrend Hr. Houng nach England geht.

Dasselbe Blatt enthalt einen Bericht ber die Ein— nahme von Madeira, in welchem unter andern gesagt wird: Der Pöbel und das Landvolk, die mit den Truppen zu— gleich in Funchal einzogen, fingen damit an, die Haͤu fer der bekanntesten Liberalen zu plündern, und ließen für Alle das Schlimmste befürchten (da die Seadt, durch die Flucht der alten Magistratspersonen ganz in ihren Handen war,) wenn sich die Truppen zu ihnen geschlagen' hatten, was diese aber, sey es aus Ermuͤdung oder aus Diseiplin, nicht thaten. Mehrere Offiziere trugen alles Moͤgliche dazu bei, um der Wuth der Plünderer Einhalt zu thun; die Ruhe

ward indessen doch nicht eher hergestellt, als bis die neue was am 25sten (2 Tage

Verwaltung ihre Functionen antrat, nach dem Einzuge) Statt fand.

Mit vieler Schwierigkeit gelang es den Kaufleuten ihre bgaren Gelder an Bord des Alligators zu bringen, was ohne die kraftige Disciplin der Lissaboner Truppen nicht hätte geschehen koͤnnen. Englisches Eigenthum ist nicht an⸗— geruͤhrt worden, und der Gouverneur hat üͤbWer diesen Ge⸗ genstand die beruhigendsten Versicherungen fuͤr die Zukunft gegeben. Es waͤre gut, wenn die Anhänger Dom Miguels mit dem Besitz dieser Insel zufrieden wären; leider aber ist die Rache gegen die ungluͤcklichen Anhänger D. Pedro's thaͤtig, und schon sind die Kerker so angefuͤllt, daß man die Gefangenen zur Flotte transportirt; auch sind Befehle zur Verhaftung der Freiwilligen gegeben worden, deren Anzahl sich vor der Affaire auf ohngefäͤhr 450 Mann belaufen ha⸗

ben soll.

Tuͤr kei. Konstantinopel, 11. Sept. Der Groß⸗Vezier wird sich von Adrianopel nach Carnabad begeben; er hat 5096 Mann von Eskibaba nach Ainada und Varna abgesandt, um dadurch diesem Platze zu Huͤlfe zu kommen. Am 2ten d. hat eine Russische Flotte in der Bucht von Ainada An— ker geworfen und Truppen ans Land gesetzt, welche sich einer Batterie bemaͤchtigt und ein Kohlenmagazin verbrannt haben. Am folgenden Tage haben sie sich wieder eingeschifft und die Gegend verlassen. 2.

Die zur Befestigung der zur Hawptstadt fuͤhrenden Stra— ßen angeordneten Arbeiten sind noch nicht beendigt, werden aber eifrig fortgesetzt. 5

Diesen Abend ist ein Fahrzeug von Cavarna angelangt,

welches die Nachricht bringt, daß, als es am 9gten vor Varna

vorbei segelte, dieser Platz von den Russischen Batterien und der Flotte heftig beschossen wurde, daß aber der Capu— gr , n. erklaͤrt habe, er werde sich auf's Aeußerste ver— heidigen.

Der Courrier de Smyrne vom 30. August enthaͤlt fol⸗ gende Nachrichten aus Alexandrien vom 1. 6. und 13. ge— dachten Monats:

Alexandrien, vom 1. August 1823.

„Seit Ankunft der Franzoͤsischen Corvette Diligente, die am 22sten v. M. hier eingelaufen ist, verbreiten sich allerlei schwankende Geruͤchte uͤber die Wichtigkeit der Depeschen, welche sie von Korfu und Navarin mitgebracht habe; uͤber den eigentlichen Inhalt derselben wurde jedoch das tiefste Geheimniß beobachtet. Am 29. Juli sahen wir das Eugli— sche Linienschiff Ocean, und gestern das Englische Linienschiff Asia, an dessen Bord sich der Viee-Admiral Sir Eduard Codrington befand, hier ankommen. Diesen Morgen sind noch eine Fregatte und eine Brigg erschienen; alle diese Fahrzeuge sind außerhalb den Fahrwassern, uͤber drei Meilen (milles) weit vom Lande, vor Anker gegangen. Der Admi— ral hat so eben einen seiner Offiziere nach Cairo geschickt, mit dem Auftrage, wie es heißt, dem Vice⸗-Koͤnig anzuzeigen, daß, wenn er sich nicht entschließe, eine guͤnstige Antwort hinsichtlich der Raͤumung von Morena von seinen Truppen zu geben, sammtliche Hafen von Aegypten unverzuͤglich biockirt, und der von Alexandrien bombardirt werden sollten. Man spricht auch von Auslieferung der seit der Schlacht von Na— varin nach Aegypten gebrachten Gefangenen.“

„Am 29. Juli ist dem Russischen General-Consul, Hrn. Pezzoni, von Seiten Sr. Hoheit des Vice⸗Koͤnigs angedeu— tet worden, seine Cousular-Flagge einzuziehen, und seine

Functionen in Aegyten einzustellen. Saͤmmtliche Russischen