. . * . *r. 2 9 2
K . e, , n. an, ,,
Unterthanen sind unter den Schutz des Niederlaͤndischen General⸗Consulats getreten.“ —
„Achmed Bei, der Sohn Nedschib Efendi's (des Agen ten des Vice-Koͤnigs bei der Pforte), ist in den verflossenen Tagen von Konstantinopel hier angekommen, und sogleich nach Cairo abgegangen. Es soll der Ueberbringer wichtiger Befehle in Bezug auf Morea seyn. Das Englische Linien— schiff Ocean hat einen Offieier Ibrahim Pascha's mitgebracht, welcher gleichfalls, sobald er ans Land gestiegen war, den Weg nach Cairo eingeschlagen hat.“
Vom 6. August.
„Der Vice-Koͤnig ist vorgestern in drei und dreißig Stunden von Cairo hier angekommen. Die Consuln von Frankreich und England sind, nach einigen Praͤliminar-Con⸗ ferenzen, mit Sr. Hoheit uͤbereingekommen, daß Sir Eduard Codrington heute eine Zusammenkunft mit dem ViceKoͤnig haben solle. Diese hat auch wirklich diesen Morgen um s Uhr in Gegen— wart des Commodore Campbell, der Herren Drovetti und Barker statt gefunden. Die Unterredung dauerte zwei Stun— den, worauf der Admiral im Britischen Consulate die Be— suche saͤmmtlicher Consuln und der Kaufleute seiner Nation empfing.
. dieser Conferenz sind die Grundlagen einer Con— vention Behufs der Raͤumung der Morea von den Aegyp— tischen Truppen, und der Zuruͤckgabe der neuerlich nach Aegypten gefuͤhrten Griechischen Gefangenen festgestellt wor— den. Die Bedingungen sollen zu Papier gebracht, und morgen unterzeichnet werden. Der Admiral wird in weni— gen Tagen abreisen, und der ersten Schiffs -Abtheilung, welche geschickt werden soll, um die Truppen aus Morea abzuholen, Escorte geben. Die Befehle zur Ausruͤstung sind bereits ertheilt.“
„In diesem Augenblicke kommt, uͤber Sattalia, ein Tatar aus Konstantinopel in zehn Tagen an.“
„Die Franzoͤsische Corvette Diligente wird nach Korfu und die Oesterreichische Brigg Veneto nach Smyrna abse— geln, sobald die Convention unterzeichnet ist.“
„Gestern ist eine Schwedische Escadre, aus einer Fre⸗ gatte, einer Corvette und einer Goelette bestehend, unter Commando des Contre⸗Admirals Fischerston, hier eingelau—
fen.“ . 23 „Vom 13. August.
„Ernsthafte Schwierigkeiten hatten sich in Bezug auf die Redaction des Räaͤumungs-Tractats erhoben, und man befuͤrchtete einen Augenblick, daß die muͤndlich festgesetzten Stipulationen ganz und gar ruͤckgaͤngig gemacht werden duͤrften; allein durch die Bemuͤhungen des Englischen und des Franzoͤsischen Consuls ist die Convention am gten um neun Uhr Abends definitiv unterzeichnet worden. Sie ist noch nicht oͤffentlich bekannt, man kennt aber die Haupt-Be— dingung derselben, welche darin besteht, daß die gegenwartig von den Truppen Ibrahim Pascha's besetzten Festungen in den Haͤnden der Tuͤrken bleiben, und auf vier Monate mit Lebensmitteln versehen werden sollen. Außer 3000 Albane— sern und 1500 Moreotischen Tuͤrken, die einen Theil von Ibrahim's Armee ausmachen, und in jenen Festungen ver— theilt werden sollen, werden 1509 Araber zur Vervollstaͤndi⸗ gung ihrer Garnisonen zuruͤckgelassen werden, so daß Pa— tras, Navarin, Modon und Koron, ungefaͤhr von 6000 Mann besetzt seyn werden.“
„Am 10ten ließ der Vice⸗Koͤnig 180 Griechische Gefan— gene, die sich im Bagno befanden, in Freiheit setzen; sie wurden den Consuln von England und Frankreich, welche beauftragt sind, fuͤr ihre Subsistenz zu sorgen, uͤbergeben,
und werden unverzuͤglich nach Griechenland eingeschifft werden.“
„Seit mehreren Tagen arbeitet man ohne Unterlaß an Ausruͤstung und Verproviantirung der Fahrzeuge, die zu den beiden Divisionen gehoͤren, die unverzuͤglich abgehen sollen. Die erste wuͤrde bereits gestern unter Segel gegangen seyn, wenn die drei Fregatten, eine des Vicekoͤnigs und zwei Kon— stantinopolitanische, die auf den Fahrwassern vor Anker lie⸗ gen, haͤtten auslaufen koͤnnen, um zu den andern Schiffen, welche ungefahr funfzehn an der Zahl, bereits hinaus sind, zu stoßen.
machte Linienschiff hieher zu fuͤhren. morgen abgehen.
Sie nehmen die Masten und das Takelwerk ei— ner alten Fregatte mit, um das zu Navarin wieder flott ge— . Diese Division wird Die zweite soll aus Handelsfahrzeugen,
die von der Regierung gemiethet sind, bestehen. Beid⸗ visionen werden mit Escorte Englischer und Franzos Kriegsschiffe segeln. Der Capudan⸗Beg fuͤhrt den Befehl uͤber diese Expedition.“
„Der Admiral Codrington ist seit zwei Tagen mit, Theile seiner Division nach Navarin abgegangen, und sich, dem Vernehmen zufolge, mit dem Admiral de g uͤber die Maaßregeln in Bezug auf die Vollziehung Raͤumungs⸗Tractats verstaͤndigen.“
„Die Schwedische Division ist durch einen Brigg Frederiksvaͤre, welcher in zehn Tagen aus Malta ang men war, verstaͤrkt worden; sie wird binnen Kurzem Segel gehen. Aus Genua ist eine Sardinische Schi theilung aus einer Fregatte und einem Brigg bestehend gelangt; sie hat einen Erzbischof, der nach Palaͤstin stimmt ist, am Bord.“ ᷣ
„Der Englische Brigg Jasper, in zehn Tagen Malta kommend, hat am gten die Nachricht von Sir teney⸗Malcolms Ankunft auf dieser Insel uͤberbracht.“
Königliche Schau spiele. Freitag, 3. Oct. Ludwig XI. in Peronne, histori mantisches Schauspiel in 5 Abtheilungen, nach Walter Quintin Durward, von J. v. Auffenberg.
Köͤnigsstädtsches Theater. Freitag, 3. Oet. Zum Erstenmale: Die Tocht, Natur. Familien-Gemaͤlde in 3 Akten von A. Lafo Hierauf: List und Phlegma.
Berliner Börse. Den 2. Oct. 1828.
Amtl. Fonds. und Geld Cours Zettel. (Prerślᷓ
.
— 7777 377
St. Schuld- Sch. 935 93 sPomm. Pfandbr. Pr. Engl. Anl. 18 1035 1035 Kur- u. Neum. do. Pr. Engl. Anl. 22 1033 — 18chlesische do. Bo.Ob.incl.Litt.H — Q 99 Q Pomm. Dom. do. Kurm. Ob. m. l. C. Märk. do. do. Neum. Int.Sch.do. Ostpr. do. do. Berlin. Stadt- Ob. Rũckst. C. d. Kmk
dito dito do. do. d. Nm. Kõönigsbg. do. Zins- Sch. d. Km. Elbinger do. dito d. Nm. Dan. de. in Th. Z. . Westpr. Pfdb. A.
dito dito B. Grosshz. Pos. do.
Ostpr. Pfandbrs. mer 2 2 Q O Q Q
H echsSel- und Geld- Cours. (Berlin, den 2. Oct.)
1180 —
— Holl. vollw. Duc. 997 JFriedrichsd'or.
73 IDisconto ....
E E C m G d , Or, e, do o o =
Kurz 2 Mt. Kur 2 Alt. 3 Alt. 2 Mt. 2 Alt. 2 2 Alt. so. ö 3 Wh. 3 VWch.
H,, ,, 2 Paris
Breslau
Leipzig
Frankfurt 2a. M. VW XZ. . . .... Petersburg. BN
Auswärtige Börse n.
Amsterdam, 27. Sept. Oesterr. 5p Ct. Metalliq. 92. Russ. Anl. Hamb. Certi
St. Petersburg, 23. Sept. Hamburz 3 Mon. 95. 3. Silber-Rubel 370.
tionen 883.
5pCt.
Wien, 27. Sept. 5p Ct. Metall. 94 653. Bank- Actien 10833.
Neueste Boöͤrsen⸗Nachrichten. Oesterr. 53 Metalliq. 9433.
Frankfurt a. M., 29. Sept. Loose zu 100 Fl. 154. Brief.
—
Bank⸗Actien 1300. Partial⸗-Obligat. 123
Paris, 26. Sept. 33 Rente 74 Fr. 10 Cent. 53 Rente 106 Fr. 156 Cent.
Gedruckt hei A. W. Hayn.
Redacteur Joh n. Mitredaeteur 6
te Minister an der hohen Pforte, Schlesien.
Allgemeine ;
reußische Staats-Zeitung.
266.
mtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
beine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Adjutanten Sr. taͤt des Koͤnigs der Niederlande, Major von Omphal, jt. Johanniter-⸗Orden zu verleihen geruhet. .
heine Majestaͤt der Koͤnig haben den bisherigen Land— htadtgerichts-Assessor Suͤssenguth zu Trebnitz zum Rath bei dem Landgericht zu Breslau Allergnaͤdigst ennen geruhet.
der bisherige Justiz-Commissarius Stor ck ist zugleich otarius im Bezirk des Landgerichts zu Fraustadt be— orden.
ngekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats—⸗ er von Klewitz, von Magdeburg. ̃ bgereist: Der General Major und Commandeur en Division, von Zepelin, nach Stettin.
der General⸗Major und Commandeur der 4ten Caval— rigade, von Sohr, nach Stargard.
Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevoll⸗
dajor von Royer,
Zeitungs⸗Nachrichten.
Ausland.
Frankreich.
Haris, 27. Sept. Der Moniteur enthaͤlt die Liste von
agen Adeligen, welche der Koͤnig zu Seinen Pagen er— hat.
n dem Messager des Chambres liest man Folgendes:
s geschehen ist, hatten wir vorausgesehen; einige Ge— Lonseils, taub gegen unsere Winke, haben Wuͤnsche zu en gegeben, die dem Koͤniglichen Willen, so wie der
5Mitaͤt der Pairs-Kammer, der Deputirten-Kammer und
esammten Landes zuwiderlaufen. Was ist die Folge ? daß man allerdings mit einer gewissen Lebhaftigkeit, doch auch mit einigem Rechte, sich zu fragen anfaͤngt,
3. enn das eigentlich fuͤr eine Meinung sey, die, abgeson—
jon allen uͤbrigen, gewisse eingesetzte Behoͤrden beseelt, em erstaunten Lande beweisen will, daß die Verordnun— om 16. Juni unpopulair sind, und daß das Mémorial ique Frankreichs wahre Meinungen und Wuͤnsche aus— Wir theilen gewiß nicht alle die Vorurtheile, welche oͤffentliche Blaͤtter gegen die jetzige Art der Zusam— ellung der General-Conseils hegen; allein die oben von ngestellte Betrachtung mag sich manchem einsichtsvollen aufgedraͤngt haben; andererseits duͤrfte es der Regie— sehr schwer werden, hinfuͤhro eine Verfassung zu ver— gen, die ihre Maͤngel jetzt selbst verkuͤndigt hat; dies man vermeiden sollen, allein die Partheien sind dazu vernuͤnftig genug; sie gehen ihren Weg, ohne sich um
olgen ihres Betragens zu kuͤmmern.“ Die Frage wegen der Absetzung verschiedener, mit dem
je der Regierung unzufriedener Beamten wird noch im— gon den hiesigen offentlichen Blaͤttern mit großer Leb— keit eroͤrtert; einerseits wirft man dem Ministerium vor, es sich vor einer verborgenen Parthei (der Congrega— fuͤrchte, andererseits, daß es sich der liberalen Parthei e Arme werfe. „Wenn man einmal“ sagt der Messa— zes Chambres „von dem Gesichtspunkte, dem einzig rich— ausgeht, daß die gesammte Landes-Verwaltung von
Berlin, Sonnabend den Aten Oetober.“
1828.
demselben Geiste beseelt seyn und in demselben Sinne han—
deln muß, als das Ministerium, so scheint uns der Weg, den dieses letztere unter den gegenwartigen Umständen ein zuschlagen hat, leicht aufzufinden. Es muß alle solche Beam— ten, aus deren offentlichen Handlungen eine Mißbilligung des Ganges der Regierung hervorgeht, von den Geschäͤften entfernen. Hierauf muͤssen sich aber auch die Maaßregeln der Minister beschraͤnken; uͤberschreiten sie diese Graͤnze, so wuͤrde man sie mit Recht der Willkuͤhr bezuͤchtigen. Strenge Gerechtigkeit, nicht aber (wie man zu verstehen geben will) ein verborgener Einfluß, wird sonach in dem Rathe, wo jene wichtige Frage mit Ruhe und Unpartheilichkeit erwogen wird, uͤber das Schicksal der Beamten entscheiden. Kindisch ist es, wenn man behauptet, daß die Landes-Stellen an Re— volutions-Männer vergeben werden sollen. Wer anders ist bisher im Staatsdienste angestellt worden, als Royalisten und Freunde des Thrones und der Charte? Man halte da⸗ her endlich mit jenen seichten Beschuldigungen ein, die bis zum Ekel wiederholt werden. Wir wissen nicht, ob viele Bewerber sich gemeldet haben; aber wir glauben, die Ver⸗ sicherung geben zu koͤnnen, daß die Wahl der Regierung nur auf solche Manner fallen wird, die fuͤr aufgeklaͤrte Ro—⸗ alisten, treue Diener und fähige Koͤpfe gelten, und die zu— gleich ihr Zeitalter und unsere Verfassung nach Gebuͤhr zu wuͤrdigen wissen.“
Der Constitutionnel versucht auch seiner Seits in einem ausfuͤhrlichen Artikel dem Minister des Innern darzuthun, daß der größte Theil der Verwaltungs-Beamten abgesetzt werden muͤsse, da sie fast alle Freunde der Absoelutisten und Congreganisten seyen. „Der Messager des Chambres,“ heißt es gegen den Schluß, „ruͤhmte neulich die General— Raͤthe der Departements als den Kern des Landes; dem— ungeachtet haben dieselben in ihren jetzigen Versammlungen faß nur solche Maͤnner zu ihren Praͤsidenten und Secretairs ernannt, welche mit der Majoritaͤt der Kammer geradezu in Opposition stehen, und von den Wahl-Collegien abgewiesen worden sind. Dieser Stand der Dinge kann nicht laͤnger dauern. Vergebens wuͤrde man sich schmeicheln, den Unter— richt auf den Doͤrfern wieder aufbluͤhen zu sehen, wenn man nicht die Gemeinen wie den Staat dem geistlichen Ein— flusse entzieht. Es ist Zeit, daß man auf festem Boden baue; auf dem wankenden Erdreiche der Leidenschaften und des Partheigeistes kann nichts Dauerndes errichtet werden. Um Frankreich seiner Munieipal-Freiheiten zu berauben, hat man es fuͤr anarchisch und revolutionair ausgeschrieen. Die Reise des Koͤnigs hat diese Verlaͤumdungen in ihrer Bloͤße gezeigt. Wenn der Minister des Innern Frankreich gut beobachtet und begriffen hat, so wird er einen festen und gesetzlichen
Weg gehen.“
Der Courrier frangais entwirft, angeblich aus einem Privat-Briefe, ein trauriges Bild von dem Zustande des suͤdlichen Frankreichs: „Je suͤdlicher der Reisende kommt,“ heißt es darin, „desto mehr faͤllt es ihm auf, wie sehr der aͤrmliche Zustand aller Anstalten fuͤr den oͤffentlichen Nutzen gegen den Glanz der Kloͤster, Seminarien, und Kirchen ab— sticht. In jedem Dorfe, durch welches man kommt, wie in der groͤßten Stadt, beengen colossale Calvarien-Berge die Straßen und Spaziergänge. In Clermont Ferrand, Anno— nay erheben sie sich zu einer ungeheuren Große; in Avignon steht neben dem alten Palaste der Paͤpste, der jetzt eine Ka— serne ist, ein Calvarien⸗Berg von 60 Fuß Hoͤhe, der neulich vom Winde umgeworfen wurde, und nun wieder aufgetra— gen wird; man hat ihn mit Laternen umgeben, um ihn des Nachts erleuchten zu koͤnnen. Die Inschriften, welche diese Denkmaͤler eines schlechten Geschmacks zieren, sind gewoͤhn— lich platt und oft unziemlich. Eine z. B. lautet: „Der Loͤwe vom Stamm Juda hat uͤberwunden; verschwindet, ihr Feinde!“ Offenbar sind die Loden vom Stamme Juda hier