1828 / 267 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

in Bewegung gesetzt; die zweite in Novwood, nahe bei Ra⸗ vensworth; und die dritte (i. J. 1713 oder 1714) in der Kohlgrube von Byker in Northumberland, Jetzt bedient man fich ihrer fast in allen Kohlengruben. Alle in Durham und Northumberland zu Wasser und zu Lande angewandte Dampfmaschinen uͤbersteigen die Gesammtkraft von 20,990 Pferden. Die in der Kohlengrube bei Tyne Main befindliche Maschine hat die Kraft von 200 Pferden, setzt 3 Pump— werke in Bewegung und schoͤpft in jeder Minute aus einer Tiefe von 47 Faden, 2009 Gallonen Wasser. Vor ungefahr 150 Jahren fing die Kohlenschicht von High Main in Nor— thumberland, Feuer, und brannte 30 Jahre lang.

Ueber den Handel der Taurischen Halbinsel. (Fortsetzung des vorgestern abgebrochenen Artikels.) Tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung war Palmyra

der Markt, auf welchem die Phönizier die Waaren des Ostens kauften, um sie nach Europa, Afrika und Klein⸗Asien auszufuͤhren. Spaͤter zogen die Perser einen Theil dieses Handels an sich und leiteten ihn durch den Cyrus und Araxes in das Kaspische Meer. Alexander der Große faßte auf seinem Zuge nach Indien den Plan, demselben seinen urspruͤnglichen Weg durch das Mittellaͤndische Meer wieder⸗ zugeben, wurde aber durch seinen fruͤhen Tod an der Aus— fuͤhrung verhindert. Zweihundert Jahre spaͤter ließen die Ptolemäer, Koͤnige von Aegypten, um die schwierige Schiff— fahrt auf dem Euphrat zu vermeiden, die Indischen Waa— ren durch das Rothe Meer und uͤber die Land-Enge von Suez nach Alexandrien kommen. In dem letzten Jahrhun— dert vor unserer Zeitrechnung wollte Pompejus, als er sah, welche ungeheure Summen durch diesen Handel von Rom nach Alexandrien gingen, es unternehmen, denselben an das Kaspische Meer zuruͤckzufuuͤhren, und ihm von hier aus einen Weg durch die der Roͤmischen Herrschaft unterworfenen Provinzen bahnen, verlor aber in der Pharsalischen Schlacht die Macht dazu, und bald darauf durch einen Ptolemaͤer auch sein Leben. Alexandrien blieb im Besitz dieser Quelle des Reichthums bis zum 7ten Jahrhundert, wo die Araber es in Asche legten und den Handel Aegyptens vernichteten. Dieser brach sich nach dem Falle Aegyptens eine neue Bahn durch Klein-Asien zu den Ufern des Schwarzen- und des Aegaͤischen Meeres, und kam auf diese Weise in die Haͤnde der Griechen, welche damals nicht allein das einzige Schiff— fahrt treibende Volk waren, sondern auch zahlreiche Colo— nien an den Ufern beider Meere besaßen, und als Herren des Thraeischen Bosporus, ausschließlich uͤber die Schifffahrt auf dem Schwarzen Meere geboten. Sie gruͤndeten neue Niederlas⸗ sungen, und stifteten unter anderen auch eine Colonie in Serapis, an den Ufern des Phasis, um ihren Verkehr mit Georgien und Persien zu erleichtern. Aber aller dieser Vortheile un— geachtet, entwickelte sich der Handel in den Haͤnden der Grie⸗ chen nur langsam, und beschraͤnkte sich fast nur auf die ihnen unterworfenen Länder, da der Norden und Westen Europa's noch in Barbarei versunken waren, und die Asiatischen Luxus— Waaren bei ihnen wenig oder gar keinen Absatz fanden. An— dererseits hemmte die innere Erschlaffung und Entzweiung des Griechischen Reiches, das allmaͤlig seinem Untergange entgegen ging, jeden Aufschwung des Gewerbfleißes und des Handels.

In den Jahrhunderten, wo Feudal⸗Herrschaft, Anarchie und der fromme Eifer der Kreuzfahrer Europa bewegten, be— gannen die kleinen Republiken Italiens, ihre Blicke nach dem Schwarzen Meere zu wenden Gegen das Ende des 11ten Jahrhunderts kaͤmpften bereits die Genueser, Pisaner und Venetianer um die Herrschaft dieses Meeres und um das Monopol des dortigen Handels. Sie liehen ihre Schiffe den Kreuzfahrern, welche in dem heiligen Lande stritten, in keiner andern Absicht, als um dafuͤr Landstrecken an den Kuͤsten der Levante oder wenigstens Handels⸗-Privilegien zu gewinnen.

Auf diese Weise bevoͤlkerten sie mit ihren Niederlassungen.

die Kuͤsten Syriens, Ciliciens und mehrere Inseln des Mit—

tellaͤndischen Meeres. Die Venetianer und Pisaner erhielt freie Einfahrt in das Schwarze Meer und die Erlaubniß Faktoreien in Kenstantinopel zu errichten. Durch Intrigu— wußten sie die Genueser lange Zeit entfernt zu halten, dem sie dieselben in einen Krieg mit den Griechen verwick— ten. Im Jahre 1155 schloß jedoch die Republik Gen einen Tractat mit dem Griechischen Kaiser Emmanug durch welchen sie gleiche Vorrechte mit Pisa und V nedig erhielt. Von dieser Zeit an wurde das Schwar Meer oft von dem Blute der auf einander eifersuͤchtig— Kaufleute gefarbt. Gegen das Jahr 1280 ließen sich Genueser in der Krimm nieder. Sie kauften von Org Timur, einem Neffen des Herrschers von Kiptschack, de Boden, auf welchem einst Theodosia gestanden und erbauten da die Stadt Caffa. Diese Colonie machte von ihrem Entsteh—

an so schnelle Fortschritte, daß sie neun Jahre nach ihr.

Gruͤndung auf eigene Kosten dem von den Sarazenen bel gerten Tripolis ein Geschwader zu Huͤlfe schicken konn In derselben Zeit ruͤsteten zwei Genueser, Theodor Do und Ugolin Vivaldo zwei Galeeren aus, um laͤngs den K sten Afrika's nach Indien zu segeln; sie gingen durch Straße von Gibraltar und seit der Zeit hat man nichts me von ihnen erfahren. Unterdessen nahm Caffa, wiewohl 1292 von den Venetianern genommen und gepluͤndert wurt und auch mehrere Kriege mit den Tartaren zu uͤbersteh hatte, an Macht und Reichthum sichtlich zu. Die Genue hatten in Galata eine Festung angelegt, durch die sie! Straße von Konstantinopel dominirten; und das Fort Cen

(das heutige Fort von Kertsch) und ein zweites in Tam

an der Asiatischen Kuͤste machte sie auch zu Herren des Aso

schen Meeres. Im Jahre 1365 eroberten Sudag und X

laklava zwei Griechische, dem Khan der Tartaren zinsbe

Colonieen, und erwarben 15 Jahre spaͤter den Besitz uͤl

die ganze Landstrecke zwischen diesen beiden Staͤdten. (Fortsetzung folgt.)

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 4. Oet. Im Schauspielhause: Die gleichen Bruͤder, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von F. Schmidt. Hierauf: Der Kapellmeister aus Venedig, mi kalisches Quodlibet in 1 Aufzug: von L. Breitenstein. Musik ist von mehreren Componisten, nach Musikstuͤcken a bekannten Opern. (Hr. Blume Bassattins.)

Königsstädtsches Theater. Sonnabend, 4. Oct. Corradino. Komische Oper in

Akten; Musik von Rossini. (Dlle. Constanze Tibaldi w

in der Parthie des Edoardo ihre Darstellungen auf die

Buͤhne beschließen.)

Berliner Börse. Den 3. Oct. 1828.

Amtl. Fonds- und Geld. Cours Zettel. (Prei sss. Cor

I. Hrie/. 6

Fd 104

P „I.. Erie / Geld.

Pomm. Pfandbr. ö Kur- u. Neum. do.

Schlesische do. Pomm. Dom. do. Märk. do. do. Ostpr. do. do. Rũckst. C. d. Kmk do. do. d. Nm. Zins- Sch. d. Rm.

dito d. Nm.

St. Schuld Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Bo. Ob. incl. Litt.H Kurm. Ob. m. l. C. Neum.Int.Sch.do. Berlin. Stadt- Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz. de. in Th. Z. VWoestpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosehz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrs.

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Holl. vollw. Duc. 1j Friedrichsd'or.

Disconto ....

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Nacchs.

Paris, 258. Sept.

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Es ist hier ein, von dem Cardinal Staats-Secretair Sr. Heiligkeit an den Grafen von

Ferronnays, als Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, gerichtetes Schreiben in Betreff der Differenzen zwischen Regierung und der Geistlichkeit eingegangen. Die bekannte Denkschrift der Bischoͤfe wird darin nicht foͤrmlich gemißbill wie eine Parthei solches hier verbreitet hatte. Das Schreiben enthaͤlt vielmehr in der Sache selbst gar keine Entscheidu Es wird im Allgemeinen nur darin gesagt, die Bischoͤfe konnten sich auf die bekannte Froͤmmigkeit des Koͤnigs verlasser . Der designirte Botschafter am Kaiserlich Oesterreichischen Hofe, Herzog von Laval-Montmoreney, hat vorgest seine Abschieds⸗Audienz beim Koͤnige gehabt und gestern seine Reise nach Wien angetreten. Frankfurt a. M., 30. Sept. Oesterr. 5s3 Metalliq. 95. Geld. Bank⸗-Actien 1305. Partial⸗Oblig. 1243. B

mr

Gedruckt hei A. W. Hayn.

Redacteur John, Mltredacteur Cott—

i * 44 ö. 53

1631

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

267.

mtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. seine Majestaͤt der Koͤnig haben den bisherigen Justiz— hei dem Land- und Stadtgerichte zu Danzig, Mar— zum Rath bei dem Ober-Landesgerichte in Naumburg nnen geruhet. es Koͤnigs Majestaͤt haben den Rentmeister Knorr gdeburg zum Hofrathe zu ernennen und das Patent

ziehen allergnaͤdigst geruhet.

Bekanntmachung. en Besitzern des Preußischen Post-Meilenzeigers sind ultimo August a. Pr. vorgekommenen Veränderungen zerichtigungen der Stations-Entfernungen bereits in kachtraͤgen geliefert worden; die seit dem 1. Sept. v.

ultimo August d. J. vorgekommenen neuen Veraͤnde⸗

sind jetzt in einem dritten Nachtrage abgedruckt wor— nd koͤnnen gegen Vorzeigung des Meilenzeigers, in ' beim Portier des Posthauses und in den uͤbrigen n der Monarchie, bei der Post-Anstalt desjenigen bei welcher der Meilenzeiger gekauft worden ist, unent— in Empfang genommen werden. ollstaͤndige Exemplare des Meilenzeigers sind fuͤr den don 20 Sgr. bei allen Post⸗-Anstalten zu erhalten. ankfurt a. M., den 6ten September 1828. Der General, Postmeister. Nagler.

(bg er eist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und ndeur der 4ten Division, von Borcke, nach Star—

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

ris, 28. Sept. Briefe aus Toulouse melden, daß jogin von Berry am 2isten d. M. Abends daselbst bffen und mit großem Jubel empfangen worden ist. ie mit der Ausbesserung des Saales der Deputirten— er beschaͤftigten Arbeiter haben Befehl erhalten, die— oͤglichst zu beschleunigen. Man glaubt, daß die Kam— uf den 15. Dezember werden zusammenberufen werden. er General Graf Sebastiani ist gestern Abend von Badereise hieher zuruͤckgekehrt. as durch eine Verordnung vom 21. Aug. 1825 organi— eneral⸗Conseil der Insel Bourbon hat im Monate

d. J. seine erste Sitzung gehalten. Die erste Ar— vomit dasselbe sich beschaͤftigte, war die Entwerfung

Pank -Adresse an den Koͤnig.

er Zeitungs-Kriegr dauert, zur großen Belustigung des Publikums fort, und artet täglich mehr in Persoͤn— n aus. Auf den neulichen Artikel des Messager des res gegen die Gazette de France und die Quotidienne r. 265 der Staats-Zeitung) antwortet dieses letztere „Der Messager geraͤth mit sich selbst in Widerspruch. dert sich uͤber die angebliche Grämlichkeit der Quoti— und behauptet, daß dieselbe es nie mit irgend einer ung gehalten habe. Warum zwingt man uns zu der kung, daß die Maͤnner, die uns jenen seltsamen Vor— achen, selbst mehrere Jahre lang in unserem Blatte einen ckigen Krieg gegen die vorigen Ministerien gefuͤhrt haben? Pnach nicht auf sie selbst ein Theil der so ernsthaft gegen

Berlin, Sonntag den ö5ten Oetober.

1828.

uns angebrachten Beschuldigungen zuruͤck? uͤten wi

aus diesem Contraste den ö zu . wer,. darbietet! Wir muͤßten die Armseligkeiten des menschlichen Herzens aufdecken; wir muͤßten uns in eine traurige Unter⸗ suchung der Motive einlassen, welche heutiges Tages, wo der Eigennutz als einzige Regel gilt, die Meinungen in Bewe— gung setzen. Bedecken wir lieber mit einem dichten Schleier solche Erinnerungen, worin indessen unsere jez i⸗ gen Gegner billig einen Grund finden sollten, klug und vorsichtig zu seyn.“ Die Gazette de France aͤußert sich nicht in so gemaͤßigten Ausdruͤcken „Seit einiger Zeit“ sagt sie „tritt das ministerielle Abendblatt so stolz und hoch⸗ muͤthig auf, wie ein junger Emporkoͤmmling. Anfangs war es furchtsam; jetzt hat es aber seine einschmeichelnde Maͤßi⸗ gung bei Seite gestellt und die Offensive gegen die royalisti— schen Zeitungen ergriffen. Wir haben es bisher verschmaͤht, ihr zu antworten, weil der Tadel eines Blattes wie der Messager uns wenig kuͤmmern. Die Quotidlenne hatte aber Grund dessen Angriffe zuruͤckzuweisen und aus ihrer Ant— wort geht klar hervor, daß die jetzigen Redacteurs des Mes⸗— sager Deserteure der Quotidienne sind.“ Der Messager des Chambres stellt diese Thatsache nicht in Abrede. „Auf welcher Seite“ fragt er, „ist denn aber wohl der Wider— spruch;“ auf der Seite derer, die nachdem sie die vorige Ver— waltung angegriffen haben, sich zu der jetzigen halten, oder auf der Seite derer, die nachdem sie die fruͤhere Verwaltung ge br. 877 haben, 96. jetzt noch in ihrer Opposi⸗

on gegen ein tem, welches das vorige verge

soll, , , . ; e g .

Der Courrier frangais bemerkt in einem Aufsatze, wel— chen er „diplomatische Dazwischenkunft in den 4 Morea s“ uͤberschreibt, unter andern Folgendes: „Unsere Truppen, scheint es, haben geglaubt, daß sie unmittelbar nach ihrer Landung zum Sturme von Koron marschiren, dann Patras belagern, und durch Besiegung Reschid⸗-Paschas in Athen die Befreiung des Griechischen Bodens vollenden wurden. Die Anführer des Heeres theilten diesen ungedul— digen Eifer. Die europaͤische Diplomatie scheint aber dazwi⸗ schen getreten zu seyn, und wir haben starken Grund zu glauben, daß unsere Truppen einige Zeit in Morea stehen werden, ohne einen Schuß zu thun, oder militairische De⸗ monstrationen zu machen. Unser Cabinet will vermuthlich, ehe es zur Gewalt schreitet, in Uebereinstimmung mit dem Londoner, und wahrscheinlich auch mit dem Wiener Cabinet, zum letzten Male den Weg guͤtlicher Vorstellun— gen und Ermahnungen bei dem Großherrn einschlagen. Eine diplomatische Person, von der Gesandtschaft des Herrn Guilleminot, ist vor einigen Tagen von Paris abgereist, und uͤberbringt, wie man sagt, den auf den Griechischen Inseln versammelten Botschaftern eine von den, Maͤchten einstimmig erlassene Note, welche sie zu ihrer Richtschnur machen sollen. Wahrscheinlich wird alfo unsere Armee bis auf eine bestimmte Antwort des Divans unthaͤtig bleiben. Das Resultat dieses neuen guͤtlichen Ver— suchs, bei welchem sich Englands Einfluß wohl nicht verken— nen laͤßt, ist leicht vorherzusehen. Die Pforte wird die Vor— schlaͤge abweisen und ein zweites Ereigniß koͤnnte vielleicht, der Schlacht von Navarin ahnlich, den Faden der diploma— tischen Combinationen durchschneiden.

Die Waͤhler des Aube-Departements haben die Anwe— senheit der drei Deputirten dieses Departements, des Herrn Casimir Peérier, des Barons Pavée de Vandoeuvre und des Grafen von la Briffe, in Troyes, wohin sie sich begeben hatten, um dem Koͤnige ihre Aufwartung zu machen, be— nutzt, um denselben im Saale des dortigen Schauspielhau— ses ein glaͤnzendes Mahl zu geben. Auf den, den Deputirten gebrachten Toast erwiederte Hr. Cas. Pẽérier in einer Dankrede, worin er unter andern sagte: „Dank der Weisheit des Koͤnigs