1828 / 269 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sten eben so noͤthig ist, als dieser Posten ihm Noth thut,

aus seinem Buͤreau zu weisen. Die Staats⸗Maschine auf solche Weise zu verdrehen, um sie vielleicht unerfahrenen Handen anzuvertrauen, die Existenz einer Menge von Men⸗ schen zu gefahrden, zwei Volksmassen im Staate zu bilden, wovon die eine stets mit Ungeduld auf den Abgang der andern wartet, ein solches Verfahren kann nicht der wahrhafte Zweck des Repraͤsentativ-Systems seyn; nicht so muß man die heilsame Beweglichkeit desselben, wonach ein System ohne gewaltsame Erschuͤtterung auf das andere folgt, verstehen. Nicht der Finanz⸗Beamte der seit 29 Jahren mit Treue und Einsicht die Staats-Fonds verwal— tet; nicht der Ofsiziant des Ministeriums der auswaͤrti— gen Angelegenheiten, der gewisse Verhaͤltnisse genau kennt, nicht der Beamte mit einem Worte, der sich einem be⸗ stimmten Geschaͤftszweige mit Fleiß und Eifer widmet, soll das Schicksal des Ministeriums theilen; wohl aber der Staatsdiener, der neben seiner administrativen Rolle auch noch eine politische spielt. Die Amts-Verrichtungen des Praͤfekten z. B. sind so ausgebreitet, so complicirt, daß um sich ihnen mit Erfolg zu widmen, ihm nur wenig Zeit bleibt, sich mit der Politik zu beschaͤftigen; andrer— seits aber ist der Präfekt der Repraͤsentant der Regie— rung, welcher er seinen Posten verdankt; uvd hiernach ist er dazu berufen diese Regierung zu vertheidigen, 9 bei den Wahlen die Majoritaͤt zuzuwenden, und sich ihrer uͤberall anzunehmen. Der Praͤfekt sieht daher in seinen Salons und unterstuͤtzt mit seinem Einfluße nur solche Personen, die es mit der Verwaltung halten. Er wird der Verfechter des bestehenden Systems und muß sonach mit diesem zu Grunde gehen. Aus klugen, haushäͤlterischen und unparthei— ischen Verwaltern werden die Praͤfekte kleine Provinzial⸗Mi—⸗ nister. Wer aber das Wort Minister nur ausspricht, der nennt schon ein zwar maͤchtiges, aber ephemeres Wesen. Wer daher den Ministern nachahmen will, muß auch ihre vergaͤng—⸗ liche Existenz theilen.“

Die Stadt Brest hat den Deputirten, Herren Kéra— . Guilhem und Carl Dupin, ein glaͤnzendes Mahl ge— eben.

z Die Koöͤnigliche Gesellschaft fuͤr Ackerbau, Kuͤnste und Handel zu Perpignan, welche den Dauphin zum Beschuͤtzer hat und sechs Jahre lang ihre Sitzungen suspendirt hatte, hat dieselben am 18ten d. M. aufs Neue eroͤffnet.

Aus Toulon meldet ein Privat-Schreiben vom 22sten v. M., daß Lord Cochrane am 20sten Morgens, nach einer langen Unterredung mit dem Obersten Fabvier, am Bord seines Dampfbootes „Merkur“, mit seinem Neffen nach Smyrna unter Segel gegangen ist. „Oberst Fabvier,“ heißt es in jenem Briefe, „wird von den Hellenen schmerzlich ver— mißt. Bei seiner Abreise aus Aegina begleiteten ihn alle anwesenden Militair-Ehefs bis an das Meeresufer. Sein hochherziges Betragen in den Angelegenheiten Griechenlands hatte ihm die blinde Ergebenheit des Soldaten erworben; er theilte alle Gefahren und alle Muͤhseligkeiten des Krieges mit ihm, und setzte ihn eben so durch sein einfaches Aeußere, als durch seine Uneigennuͤtzigkeit, seine Maͤßigkeit und seine Humanität in Erstaunen. Allen war er gleich zuganglich; jedem lieh er ein williges Ohr, und wo uͤber Mißbräuche geklagt oder gerechte Beschwerden geführt wurden, fand man ihn stets bereit, zur Abstellung derselben die zweckdienlichsten Maaßregeln zu ergreifen. Der Name Fabvier war fuͤr die Hellenen ein wahrer Talisman geworden, und spornte sie zu den heldenmuͤthigsten Thaten an. Der Oberst beobachtet uͤber den eigentlichen Zweck seiner Reist und seiner Plaͤne das tiefste Stillschweigen; er hat sich sogar daruͤber nicht einmal gegen seine Waffenbruͤder und alten Freunde aus der polytechnischen Schule geaͤußert.“

Paris, 23. Sept. Von den inneren Angelegenheiten sind die nahe bevorstehende Ausfuͤhrung der beiden Verord— nungen vom 16. Juni, das taͤglich fuͤhlbarer werdende Be— duͤrfniß einer guten Municipal, Verfassung und die wahr— scheinliche Entlassung mehrerer Beamten; von den auswär— tigen aber, der Krieg zwischen Rußland und der Pforte und die Ankunft der jungen Königin von Portugal, diejenigen Gegenstaͤnde, welche das hiesige Publikum fast ausschließlich beschaftigen. In letzterer Beziehung ist man vorzuͤglich ge— spannt zu sehen, welchen Weg das Englische Eabinet jetzt einschlagen wird. Die Thronbesteigung Dom Miguel 's hat hier nur eine sehr geringe Auzahl von Vertheidigern, ja man geht so weit, die Königin zu bedauern, wenn jetzt die fruͤhere Absicht in Betreff einer Vermaͤhlung mit ihrem Oheim ver⸗ wirklicht werden sollte. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Graf von la Ferronnays zum Praͤsidenten des Minister⸗ Rathes ohne Portefeuille ernannt werden und Herr von Rayne⸗

val das Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten h. ten. Die Freunde des Herrn von Chateaubriand) den sich durch eine solche Bestimmung sehr gekraͤnkt sie hatten ihm mit dem Portefeuille der auswaͤrtigen ] legenheiten zugleich die Praͤsidentschaft im Minister—

zugedacht. Das Publikum wird von dem Buchhandel Denkschriften und historischen Romanen aller Art uͤberschwe Buonaparte mit seiner Familie ist das Feld, welches jetz meisten bearbeitet wird. Die Buchhaͤndler bestellen sich f lich dergleichen Werke, und diese fallen natuͤrlich auch d aus. So erhalten wir gegenwartig Memoiren von dem! Ludwig Buonapartes, von dem Hofe zu Malmaison um gar von dem Hofe des Consuls Lebrun. Außer diesen schriften, die nichts als reine Spekulationen der Buchl ler sind, erscheinen deren noch, welche das Resultat entn der Begeisterung oder einer niedrigen Schmeichelei oder lich des Wunsches sich zu rechtfertigen sind. Unter h befinden sich die eines gewissen Vidoch, welcher ehedem,

dem Namen eines Chefs der Sicherheits-Brigade, eint von Polizei-Inspector war. Das uͤbertriebene Lob, darin Buonaparten gespendet wird, hat auch die en densten Freunde des ehemaligen Kaisers gegen den M ser eingenommen, und es laäͤßt sich sonach erwarten, das Werk nicht unerwiedert bleiben wird. Schon ist Annee, ehemaliger Haupt-Redacteur des Merkurs des Jahrhunderts, mit einer kleinen Brochuͤre hervorget worin verschiedene tadelnswuͤrdige Handlungen des vers nen Ex⸗Kaisers aufgedeckt werden. Andere Schriften derselben Gattung werden nicht ausbleiben. Gegen di moiren des Herzogs von Rovigo erheben sich mehrere men; er moͤchte sich wohl genoͤthigt sfehen, sich uͤber Punkte zu rechtfertigen. Hr. August von Talleyram mit Recht die Frage aufgeworfen: ob es sich fuͤr einen maligen Polizei⸗Minister uͤberhaupt schicke, dergleichen moiren herauszugeben? Alles was in dieser Beziehung tiges Tages geschrieben wird, dient nicht fuͤr die Gesch Diese wird sich erst in etwa 20 bis 30 Jahren sch lassen. Ungeachtet jener großen Lebhaftigkeit im Buchh befindet sich dieser doch nichts weniger als in einer gli den Lage. Manuseripte wie die oben erwaͤhnten w theuer bezahlt, und finden, wenn sie im Druck ersch sind, haufig nicht einmal zu herabgesetzten Preisen Liebhaber Tommis bereisen die Provinzen ohne Erfolg. Es wird dort hel Tages noch nicht viel gelesen. Lesezimmer giebt es nut nige, und auch diese wenigen sind schlecht. Außer Lyon einigen andern großen Staͤdten findet man nirgends A ten dieser Art wie solche in Deutschland, Schottland, land und Nord-Amerika in Menge bestehen. Um dem? handel aufzuhelfen bliebe nichts weiter uͤbrig, als da hiesigen Buchhändler auf ihre Kosten Lesezimmer in Provinzen eroͤffneten.

m Lord⸗Major von London gewaͤhlt worden.

stiegen.

onds auf 86 heruntergegangen; heute ieder bis auf 86; 7 gehoben. (S. Auswaͤrtige Boͤrsen. )

ieder lande. Bruͤssel, 1. Oct. Se, 26. Sept. das Lager von Zeist; der

as Geschuͤtz in einer einzigen großen ellt.

on dem Prinzen Friedrich, pfangen. Darauf marschirten hr. Majestaͤt voruͤber,

hm darauf in dem

ck ein, jn Soetsdyk ab, um sich von da nach en d. M. wird der Koͤnig abermals im Lager eintreffen, id den großen Manoeuvres beiwohnen, uern werden. Der Prinz Friedrich ist nen Tag nach dem Haag gegangen.

Der Franzoͤsische Gesandte am Daͤnischen Hofe, Mar—

spenhagen durch Amsterdam gekommen. Der Dreimaster „die Schelde“ ist vorgestern, von Ba— dia kommend, nach einer 6. von 108 Tagen, in Ant— erpen eingelaufen, und hat Nachrichten bis zum qz. Juni bracht. Die Aufruͤhrer sind fast an allen Punkten, wo sie h zeigten, geschlagen worden. Mehrere Rebellen-Chefs ha— msich unterworfen, die bedeutendsten darunter sind: der gmmogong. Wongso-Prasiro, der Demang Setro di ingo und der Pangerang Ario-Papak. Letzterer hat ver— ert, daß viele fruͤhere Anhaͤnger des Dipo-Negoro ! verlassen wollen, und nur noch durch Furcht bei ihm fest⸗ alten werden. In der Residenz Pekalongang ind einige daͤchtige Beamte verhaftet worden, und in Soerokarta t ein Haufen von Aufruͤhrern vergebens gesucht, die Ruhe stoͤren. Eine kleine Expedition ist von Batavia abgegan⸗ „um den Sultan von Mathan auf der Insel Borneo hegen der von ihm gegen die unter Niederlaͤnbischem Schutze Ehenden Haͤupter der Karimatta-Inseln veruͤbten Gewast— aͤtigkeiten zu zuͤchtigen.

Deutschland. Hannover, 3. Oet. Se. Koͤnigliche Hoheit der Her— z von Cumberland sind gestern Abend von Berlin hieselbst getroffen und in dem Fuͤrstenhofe abgetreten. Heute Nach— . sind Hoͤchstdieselben nach dem Lager bei Liebenau ab— eist. Ihre Königliche Hoheit die Herzogin von Cambridge ben Sich, in Begleitung Ihres Durchlauchtigen Bruders, Prinzen George von Hessen-Kassel, zu einem Besuche Sr. Koͤnigl. Hoheit dem General-Gouverneur, gestern dem Lager bei Liebenau begeben, und werden morgen hiesige Residenz zuruͤckkehren. Karlsruhe, 30. Sept. Seine Koͤnigliche Hoheit der oßherzog haben Sich heute fruͤh zu den Herbst? Uebungen 8s Großherzoglichen Armee-Corps nach Waghaͤusel begeben. Theil desselben hat in jener Gegend ein Zeltlager be—

hen. Schweiz.

Zuͤrch, 27. Sept. Am 15ten, 16ten und 17ten d. M. lt die Schweizerische gemeinnuͤtzige Gesellschaft ihre Jahres— ersammlung hierselbst, woran mehr als 170 Mitglieder zeil nahmen. Die Eroͤffnungs⸗Rede des Vorstandes in der ten allgemeinen Sitzung am 16ten gab zunachst Rechen⸗ aft uͤber die Erfuͤllung vorjäͤhriger Auftrage an das Di— tions-Comité und von dem, was dieses letztere weiter im ufe des Jahres fuͤr die gesellschaftlichen Zwecke gethan hat. ei Erwaͤhnung verschiedentlich eigenthuͤmlicher Thaͤtigkeiten . Cantonal-Abtheilungen ward der Waadtlaͤndischen als jenigen gedacht, die als Musterbild dienen und am besten gen koͤnne, wie die Cantonal⸗-Vereine beschaffen seyn sollen,

neben der Erfuͤllung alles dessen, was die Gesellschaft n ihnen erwartet, auch dem eigenen Canton die wesentlich⸗ n Dienste zu leisten. Es wurden alsdann die Aufgaben der 26sten d. in Portsmouth angelangt. Die Friedens öjährigen Beschaͤftigungen beleuchtet. Die erste der Schulleh— minarien sollen aus Buenos-Ayres in Rio-Janeiro angs kbildung, von welcher der Werth der Schulen abhaͤngt, wie von

Großbritanien und Irland. London, 30. Sept. Gleich nach Beendigung de Freitage gehaltenen Cabinets-Raths ist der Lord-Kanzle Irland nach Dublin abgegangen. „Die Unruhestif Irland sind (sagt der Courier) nun endlich zu dem, uns laͤngst e, , , . entscheidenden Punkte gekom auf den sie es fortwährend abgesehen haben.“ Der Zu jenes Landes scheint von der Art zu seyn, daß es wo Absendung einiger Regimenter zur Verstaͤrkung der d bewaffneten Macht beduͤrfen wird.

Unsere neuesten Blaͤtter sprechen von einem foͤrm Antrage, welchen der Kaiserl. Russische Botschafter u Regierung in Betreff einer von den verbuͤndeten M gemeinschaftlich zu bewirkenden Blokade der Dardanelle macht haben soll.

In dem Globe ist von einer neuen Truppen-Sen nach Portugal die Rede.

Aus Mexiko sind Briefe vom 24. Tul und aus Cruz dergleichen vom 29sten desselben Monats eingela die Conducta mit 1,800,000 Dollars in Baarem wat Mexiko an letztgenanntem Orte angelangt; von dieser St gehoͤrten 60,000 Dollars der Regierung, der Rest aber vat-Personen. Man war in Mexiko fortwaͤhrend al bevorstehende Praͤsidenten⸗Wahl e nt, General Gun und der jetzige Finanz-Minister Esteva wurden als die Candidaten angesehen. Es herrschte im Lande voͤllige

Der Englische Gesandte in Brasilien, Sir R. Ga und der Englische General-Consul in Chili, Hr. Nu welche Rio⸗Janeiro am 5. August verlassen hatten, sind

Der Alderman Thompson ist fuͤr das kommende Jahr Der Weizen ist um 10 Shilling pr. Quarter im Preise

n Folge der umlaufenden Geruͤchte waren gestern die

haben sie sich jedoch

Majestaͤt der Koͤnig besuchte Prinz Friedrich hatte 9 Uhr Morgens die gesammte Infanterie, Eavallerie und Schlachtreihe aufge—⸗ Gegen 1090 Uhr langte der Koöͤnig an und stieg zu gferde, während Ihre Majestaͤt die Koͤnigin, die Prinzessin Fariane und der Prinz von Hessen-Darmstadt in einem fenen Wagen folgten. Am rechten Fluͤgel wurde der Koͤnig an der Spitze des Generalstabes, die Truppen zweimal bei Hoͤchstwelche Ihre Zufriedenheit mit r Haltung der Truppen bezeugten. Die Koͤnigliche Familie

Lehe des Prinzen Friedrich ein Fruͤh⸗ und ging um 3 Uhr Nachmittags nach dem Schloffe Loo zu begeben. Am

die mehrere Tage am 27sten auf

is von Saint-Simon, ist am 27sten auf seiner Reise nach

des herruͤhrt. Was beim Empfange des großen und edlen Mannes, den die Vorsehung fuͤr Griechenlands Wiedergeburt sich zum Werkzeuge erkohren zu haben scheint, der verstaͤndige Schul⸗ lehrer zu Poros gesprochen hat, das gilt nicht fur das ver— sunkene Griechenland allein nur, es gilt fuͤr alle Volker und Laͤnder, insonderheit auch fuͤr unsere Schweiz: „Wie Feld⸗ lager gegen den Feind, so soll man Feldlager gegen die Un— wissenheit und Barbarei aufschlagen; Schulen zur Bildung der Jugend, das ist ein Krieg Gottes gegen Feinde, die den Menschen hindern nach seinem Bilde zu leben, nach welchem er geschaffen ist.“ Wenn die Frage vom obwaltenden Ver— haͤltniß und gegenwärtigen Zustand der 2 Innun⸗ gen auf das dringende Beduͤrfniß einer Reform des Hand⸗ werksstandes hinweist, so trifft diese offenbar zusammen mit jener bei der fortgeschrittenen Kultur der bürgerlichen Gesell⸗ schaft an alle Staͤnde und Berufsarten gerichteten Forde⸗ rung hoͤherer Leistungen, die mehrere Kenntnisse und eine mannigfachere Bildung voraussetzen und die alsdann auf den Handwerksstand angewandt, auch neue Formen verlangen, weil die bisherigen sie zu fassen oder ihnen freie Bewegung zu gestatten nicht vermoͤgend sind. Unstreitig wird die Ge— neration, an welche zuerst die hoͤheren Forderungen gestellt und auf die sie anwendbar gemacht werden, dadurch empfind⸗ lich betroffen; aber auch zu großer Beruhigung und Auf— munterung mag die Erfahrung dienen, welche die neuerlich vom Englischen Parlamente veranstaltete Untersuchung uͤber die Fortschritte der Industrie in moralischer Hinsicht darbot, als die Unternehmer von Fabriken und Manufactu— ren uͤbereinstimmend bezeugten: „Es seyen von ihren Arbei— tern die bestunterrichteten und einsichtigsten in der Regel im⸗ mer auch die ordnungsliebendsten, folgsamsten und sittlichsten, wahrend die unwissenden Arbeiter allzeit auch sich unordent⸗ lich, stoͤrrig, unfolgsam und eigensinnig erzeigen.“ Die Rede ging dann uͤber zu der allgemeinen Betrachtung einer in der Weltgeschichte sich darstellenden fortschreitenden Ausbildung der menschlichen Gesellschaft, die in intensiver Staͤrke mit temporairen Ruͤckschritten wechselnd, in Ausdehnung und Umfang seit etlichen Jahrhunderten die bedeutsamsten Wei— terungen erhalten hat. Wo von Ebbe und Fluth jener Vor— schritte die Rede ist, wird unter anderem bemerkt: „Der Zeitpunkt, in welchem die Dichtkunst und die Rede-Kuͤnste uberhaupt bei den neueren Voͤlkern ihren schoͤnsten Glanz erreicht hatten, ist noch nicht so lange voruͤbergeschwunden, daß wir nicht seinen wohlthätigen Einfluß auf Herz und Sinn alltaͤglich empfinden sollten; die Werke der classischen Schriftsteller des , , Jahrhunderts unter den Bri— ten, Deutschen und Franzosen muͤssen auch alsdann noch mit Entzuͤcken gelesen und ihre Schoͤnheiten gepriesen werden, wenn die Erzeugnisse der gegenwaͤrtigen Zeit, wie manches Vorzuͤg— liche sich auch darunter befinden mag, einst spurlos verweht sind. Wer moͤchte aber darum die Hoffnung und den Glauben aufgeben, daß wenn die Nebel sich zerstreut haben, welche der poetischen Gemuͤther gegenwartig so viele mit mystischem und romantischem Dunkel umhuͤllen, alsdann die neue Epoche eintreten moͤge, welche uns eine Wiederholung und diese auch wohl in gesteigertem Maße von derjenigen bringen wird, in welche die Jugendzeit der Aeltern aus uns noch hinaufreicht.“ Fuͤr umständlichere Betrachtungen unter den Erscheinungen der juͤngsten Zeit, die auf Volksbildung wichtigen Einfluß haben, wurden alsdann die Sing-Vereine und die Kleinkin—⸗ der⸗Schulen gewaͤhlt. „Die Ueberzeugung spricht es aus (wird in Bezug auf die ersteren unter andern gesagt) und die Erfahrung wird es bewaͤhren, daß in dem Verhaͤltniß, wie es gelingen mag, unter allen Standen die Liebe zu schoöͤ— nem Gesang und die Ausuͤbung desselben zu verbreiten, auch jene Rohheit sich mindern wird, die in den Vereinen des Volkes den Vorsitz zu fuͤhren nur allzu oft gewohnt war; daß ein milderer und sanfterer Geist in den aufwachsenden Geschlechtern sich verbreiten wird, und daß endlich, was die Kunstgesange der Salons nur selten oder nie vermoͤgen, die Weckung edler Gefuͤhle der Menschlichkeit und Menschen— liebe, des Strebens nach dem Unvergaͤnglichen und Ueberir— dischen, durch die frohen Gesänge unter freiem Himmel und in den Wohnstuben oder Arbeits-Zimmern, vor allem aus aber durch den verbesserten Kirchen⸗Gesang erzielt werden mag.“ Aus zehn Cantonen wurden 66 neue Mitglieder in die Gesellschaft aufgenommen. Italien.

Neapel, 15. September. Die Ueberreste der Raͤuber⸗ bande Capozzoli haben das Koͤnigreich verlassen. Sie hatten sich in einen Wald der Gemeine von Monteforte gefluͤchtet, wurden aber von den Truppen unermuͤdlich verfolgt, und mußten sich oft mit augenscheinlicher Lebensgefahr von den

men seyn; die Brasilischen Fonds sind deshalb hier gestissen die Volksbildung, von welcher alle Wohlfahrt des Vaterlan⸗

steilsten Felsen herabstuͤrzen, um sich vor den ihnen auf dem