R
1
erhebenden Vulkan de Fuego, der zu verschiedenen Perioden die alte Stadt heimgesucht hatte, der noch jetzt raucht und bisweilen Flammen auswirft, sind noch 5, von denen man sagen kann, daß sie sich in bestaͤndiger Thaͤtigkeit befinden. Der Tajamulco in Nicgragua, und der St. Vincent und San Salvador, in der Provinz San Salvador, werfen haufig Flammen aus und große Massen caleinirter Substanzen.
Der Atitan im Innern des Landes, der seit einigen Jahren ruhig gewesen war, spie plötzlich am 1. September des vorigen Jahres Rauch und Sand in so ungeheuren Massen aus, daß der Horizont fuͤr einige Stunden verdun— kelt ward. Dieser Ausbruch wurde von einem Erdbeben be— gleitet, das nicht nur in der Nachbarschaft, sondern auch in bedeutender Entfernung verspuͤrt ward.
Guatimala hat, in Verhaͤltniß seiner Groͤße, mehr Fluͤsse, als Mexiko, doch sind sie, mit wenigen Ausnahmen, nicht durchgehends schiffbar; einige von ihnen stroͤmen in das Stille Meer. Der Lempa⸗Fluß, der bei weitem der breiteste ist, und die Provinz San Salvador durchstroͤmt, hat beim niedrigsten Wasserstande 140 Yards Breite und ist sehr n, Die Zahl der uͤbrigen Hauptfluͤsse belaͤuft sich auf dreizehn.
ö ner mehreren kleinen Seen, giebt es deren 3, die be— merkenswerth sind. Der Nicaragua⸗See, den man mit dem Stillen Meere zu verbinden beabsichtigt, kann zu den groͤß— ten Seen der Welt gerechnet werden. Der Peren-See hat, nach Juarros, 26 Englische (ungefaͤhr 5 Deutsche) Meilen im Umfange, und auf manchen Stellen eine Tiefe von 30 Faden. Der Atitan⸗See bedeckt eine Oberflaͤche von 8 Eng⸗ lischen Meilen von Osten nach Westen, und von 4 von Norden nach Suͤden. Sein Wasser ist so kalt, daß denje⸗ nigen, die zu schwimmen versuchen, in einigen Minuten die Glieder erstarren und anschwellen. Alle drei haben, so wie viele andere Seen, großen Reichthum an Fischen, und manche sind mit bewohnten und pittoresk belaubten Inseln geziert.
An einigen Fluͤssen und Seen wird Salz gesammelt und damit bedeutender Handel getrieben; in verschiedenen Pie imng findet man heiße und kalte Salz- und Schwefel— haltige Quellen, und in mehreren Theilen des Landes ent— springen den Felsen Heilquellen.
lle diese Naturschaätze verdienen die Aufmerksamkeit
wissenschaftlicher Maͤnner, und lassen es bedauern, daß die⸗
ser interessante Boden noch von keinem gelehrten Reisenden besucht ward, der im Stande waͤre, die Welt mit eben so
genugthuenden Beschreibungen zu erfreuen, als wir der Feder
des unermuͤdlichen Humboldt zu verdanken haben.
Zu den haͤufigen Krankheiten an den Kuͤsten gehoͤren intermittirende Fieber, welche namentlich bei den Bewoh— nern der gemaͤßigten Regionen sehr schwer zu heilen sind und zuletzt Geistesschwaͤche, oft auch voͤllige Dummheit zur Folge haben. In manchen Provinzen leiden die Einwohner sehr an geschwollenen Halsdruͤsen; diese Geschwulste, die oft eine ungeheure Groͤße erreichen, werden dem Wasser zuge— schrieben und fuͤr unheilbar gehalten. Die Ursache moͤge
nun seyn, welche sie wolle, so ist die Wirkung, die man lei⸗
der nur zu haͤufig sieht, aͤußerst traurig und niederschlagend, besonders wenn sich zu dieser Krankheit noch eine außeror— dentliche Geistesschwaͤche in einem und demselben Individuum gesellt, was nur zu oft der Fall ist. Bevor mithin diese Provinzen dem Europaͤer nicht staͤrkere Reizmittel als gegen— waͤrtig darbieten, mochte der Gedanke an Klima, Wasser und Krankheiten auch den Unternehmendsten zu reifer Ueber— legung veranlassen, ehe er sich entschloͤsse, sie zu seinem Wohn sitz zu erwaͤhlen.
Königliche Schau spiele.
; Mittwoch, 8. Oct. Im Schauspielhause: Der Abbé de Ebée, oder: Der Taubstumme, historisches Drama in 5. Ab— theilungen, von Bouilly. Aus dem Franzoͤsischen uͤbersetzt
von Kotzebue. (Hr. Nabehl, vom Stadttheater zu Bez
den Abbé de l'Epée, als letzte Gastrolle. Dlle. Baue Graf von Solar. Hierauf: Die Mißverstaäͤndnisse, in 1 Aufzug von Steigentesch.
Donnerstag, g. Oct. Im Schauspielhause, zum male wiederholt: Vater und Tochter, Schauspiel in theilungen, von E. Raupach. (Fortsetzung des Schaf Vormund und Muͤndel.)
Königsstädtsches Theater.
Mittwoch, 8. Oct. Zum Erstenmale wiederholt: sinn und Heuchelei, Lustspiel in 3 Akten, nach dem sischen von Ludwig Meyer. Hierauf: Der hundert Greis, oder: Die Familie Ruͤstig.
Donnerstag, 9. Oct. Elodie, oder: Der Klausn dem wuͤsten Berge. Oper in 3 Akten; Musik vom Caraffa.
Berliner Börse. Den 7. Oct. 1828.
Amtl. Fonds- und Geld. Cours Zettel. (Prem ss. 123, PF, ss] 6e 7. sõ⸗ S. F-
St. Schuld - Sch. (91g à 903 gem. ) Pomm. Pfandbr. Kur- u. Neum. do.
Pr. Engl. Anl. 18
Pr. Engl. Anl. 22 Schlesische do.
Bo.Ob.inel.Litt.H Pomm. Dom. do.
Kurm. Ob. m. l. C. Märk. do. do. Ostpr. do. do
Neum.lInt.Sch.do. ö Berlin. Stadt- Ob. Rũckst. C. d. mk do. do. d. NmEk.
dito dito Königsbg. do. Zins- Sch. d. Km. dito d. Nm.
Elbinger do. Danz. de. in Th. Z. Woestpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosehz. Pos. do.
HV e chSsSel- und Geld- Cours. (Berlin, den 7. Oct.)
8
2 111811
D S c= 1111 02ö˖, , . .
Holl. vollw. Duc. Friedrichsd'or.
IDisconto ....
r C O e e , d ,
111
Kurz
2 Mt.
Kurz
2 Mt.
3 Mt.
2 Mt.
2 Alt.
2 Mt. 2 At. so.
12 Mt. 3 VWlch.
3 Woch.
Breslau Leipꝛig
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 2. Oct. Oesterr. 53 Metalliqg. 903. Bank- Actien 1304. Part 372. Russ. Engl. Anleihe S5p9. Russ. Anl. Hamb. Certiß Berichtigung. In Nr. 267 der Staats⸗Zeitung, Artikel Londo 3, Sp. 2, Z. 31 und 34 v. o.) l. „ver soͤhn end „ver soͤhnenden“ E „verhoͤhnend“ und „verhoͤhne Im gestrigen Blatte, unter den vermischten Nach S. 4, Sp. 1, Z. 13 der Beilage ist in einigen Exe „der Conchiliolog“ st. „Conchiolog“ zu setzen.
— —
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Redaeteur John, Mitredaeteur (
Allgemeine
6 4 . . ,
Cee 4 AA 4X
y 4 7 44 4 *
Supplement zu Nr. 270. der Staats⸗Zeitung.
Paris, 2. Oct. Der Moniteur meldet, daß durch Estaffette Nachrichten vom General Maison vom 7. Sept.
Lager von Petalidi eingegangen sind. Am 6ten hielt General
haͤtte glauben sollen, einer Musterung auf dem Marsfelde beizuwohnen.
Die Truppen befanden sich im besten Zustande; im Spital waren nur 36 aison eine Revue aller bei Petalidi lagernden Truppen. Ihre Haltung war so trefflich,
Die Unterhandlungen in Bezug auf
e der festen Plaͤtze wurden fortgesetzt. Spaͤtere Berichte (vom 10. Sept.) vom Admiral de Rigny enthalten, daß bereits im Hauptblatte gemeldet haben) die Einschiffung der Aegypter angefangen hatte, aber die Zahl der Trans— iffe nicht im Verhaͤltniß zu der Anzahl der Truppen war, woraus einige Verspätung der Raͤumung erwäaͤchst. Die btheilung erwartete Befehle, in wenig Tagen unter die Mauern von Navarin vorzuruͤcken.
Gestern schloß 33 Rente 73 Fr. 95 Cent.
Frankfurt a. M., 4. Oet. Oesterr. 535 Metalliq. 943. fl. 154. Alles Brief.
r, uind wunrrnd vo einrrseiivd ver marertrurn Kraft ver ordnungen vom 16. Juni keinen Abbruch thut, kann es zu ihrer moralischen Kraft beitragen. Uns scheint da— daß hinsichtlich dieser Verordnungen hier eher eine verdop— e Sorgfalt als eine Vernachlaͤssigung statt gefunden hat.“ Der Constitutionnel aͤußert sich in seinem neuesten Blatte olgender Art uͤber die Apostolische Parthei: „Was sich inem gesellschaftlichen Zustande, derselbe sey uͤbrigens wie dolle, am wenigsten begreifen laͤßt, ist, daß die gesetzliche mung Feinde haben kann. Daß man uͤber die verschie— en Regierungs⸗-Formen eben so viel verschiedene Ansichten
, daß dieser das monarchische, jener das republiranische
em vorzieht, dies ist erklaͤrlich; jede Form hat ihre Vor— le, wie ihre Nachtheile; alle aber haben ihre eigenthuͤm⸗
en Gesetze und Verfassungen. Wie man nun eine Regie⸗
g ohne gesetzliche Ordnung, eine Regierung, welcher der ensinn eines einzigen oder einiger Maͤnner abwechselnd Richtschnur dienen soll, verlangen kann, verstehen wir ht recht. Und doch sehen wir, wie gewisse oͤffentliche Blaͤt⸗ taglich uͤber das Wort: n n Ordnung, eifern, eine nicht zu besiegende Abneigung dagegen haben. Sol— wir annehmen, daß diese Eiferer wahnsinnig sind, oder es nicht wahrscheinlicher, daß ein absichtliches Mißver— dniß zwischen ihnen und uns obwalte? Beim Lichte be— chtet, laßt sich unmoͤglich annehmen, daß sie eine Regie— g ohne alle Gesetze verlangen; dagegen scheint uns klar, sie die Quelle der Gesetze anderswo suchen, als wir. uns liegt diese Quelle in der menschlichen Vernunft,
natuͤrlichen Rechte, der Gerechtigkeit und den wah⸗ Beduͤrfnissen der Gesellschaft; fuͤr sie einzig und in in der Religion oder vielmehr in dem Prie—
53 Rente 105 Fr. 95 Cent. ᷣ Bank⸗Actien 1298. Partial-Obligationen 124.
Loose
die Durger uver den wahren Zweck der eitlen Declamatio⸗ nen aufzuklaͤren, welche die Provinz, noch mehr als die Haupt⸗ stadt, taglich zu vernehmen hat.
Bekanntlich entzieht die Verordnung vom 21. April den Bischoͤfen die ausschließliche Aufsicht über die Elementar— Schulen, und uͤbertraͤgt diese Befugniß einem aus dem Dioͤ⸗ eesan / Bischofe „ dem Praͤfekten und dem Rector bestehenden Comité, Im Departement der Seine und Oise (zu Pon— toise) ist die Wahl fuͤr die Rector-Stelle auf den Grafen Alex. von Lameth, Deputirten dieses Departements, gefallen, und der Courrier frangais giebt zu verstehen, daß im Depar— tement der Seine und Marne (zu Meaux) wahrscheinlich der Deputirte, General von Lafayette, zu jenem Posten ersehen worden sey. In Bezug hierauf, sagt heute die Gazette de France; „Man beschuldigt uns stets, daß wir die wahrschein⸗ lichen Folgen des Systems, wozu das Ministerium sich hat verleiten lassen, uͤbertreiben, indem wir sie den Refultaten der Volksbewegung von 1791 an die Seite stellen. Wir for— dern indessen alle rechtlichen Maͤnner heraus uns aufrichtig zu sagen, ob, wenn sie die obigen Thatsachen lesen, sich ih— nen nicht die innige Ueberzeugung aufdringt, daß wir mit schnellen Schritten einer Crisis entgegen gehen, und daß uns, insofern das Ministerium nicht einhaͤlt, die schrecklichsten Stuͤrme bevorstehen. Der Geist eines Lafayette und Lameth ist bereits fast bis zu den Thoren der e if. gedrungen, und verbreitet hier seinen Einfluß. as ist dies aber fuͤr ein Geist? Der von 1791, oder der der Restauration? Moͤgen die Maͤnner, welche das Staatsruder fuͤhren, den gestern von dem Courrier frangais gegebenen Bericht uͤber das dem General Lafayette bereitete 6 mit Dem was sich in Pontoise zugetragen hat, vergleichen, und uns dann