1828 / 278 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

schaͤftigt gewesenen ausgezeichneten Maͤnner in Anspruch zu nehmen. Ich werde gewiß nicht verabsaͤumen, zur Auf⸗ klärung mehrerer der oben erwähnten Fragen, auf die Ein⸗ sichten der beiden, bei meinem Departement bestehenden Ge— neral-Conseils fuͤr Handel und fuͤr Manufacturen zu recur— riren. Allein nicht ihnen, den gewoͤhnlichen Rathgebern der Verwaltung, darf der Auftrag zu Theil werden, ein Urtheil uͤber ein Gebaͤude von Grundsaͤtzen abzugeben, zu deren An— wendung sie bisher durch ihre Erfahrung und ihren Eifer wesentlich beigetragen haben .... Aus diesen Gruͤnden haben die Minister Ewr. Mas. geglaubt, daß es angemessen sey, un— ter dem Vorsitze des Handels-Ministers eine, namentlich aus Mitgliedern beider Kammern bestehende Commission zu bilden, und dieser den Auftrag zu ertheilen, mit Hülfe ein— zuziehender Erkundigungen und der Untersuchung von That— sachen, namentlich derer, die den so oft wiederholten und so sehr der Beruͤcksichtigung werthen Klagen der Weinbauer zum Grunde liegen, zu untersuchen, welches Handels⸗System den Beduͤrfnissen Frankreichs am angemessensten sey, und die Loͤsung der Haupt-Fragen vorzuberelten, die den gesetzgeben⸗ den Kammern in ihrer naͤchsten Sitzung zur Berathung vor— zulegen seyn werden.“ .

Die von Sr. Maj. genehmigte Commission besteht aus Pairs: dem Herzoge von Fitz?James, den Grafen von Argout, von Tournon und von Kergariou und den Barons Pasquier, Portal und von Barante; 7 Deputirten; den . Gautier, Lefebvre, von Berbis, Humann, Pardessus,

uvergier de Hauranne und Oberkampf, ferner dein Staats— rath Baron von Freville, dem Zoll-Verwalter Hrn. David, dem Director der Colonien heim See-Ministerium Hrn. von Saint-Hilgire, und dem Chef der Handels⸗-A Angelegenheiten beim auswärtigen Departement, Hrn. Deffandis.

Der Messager des Chambres enthält Folgendes: „Alle Fragen, welche die auswaͤrtige Politik betreffen, scheinen uns so innig mit dem Interesse der Nationen verwebt, daß wir sie nie anders als mit einer geheimen Furcht beruͤhren; was wir uns daher nicht erklären konnen, ist die Wuth gewisser Franzoͤsischer Zeitungen, das Britische Cabinet zum Kriege aufzureizen. Taglich verkuͤnden sie die Schmach Alt⸗Englands und die Schwaͤche seines Ministeriums. England, sagen sie, kann sich von seiner Erniedrigung nur durch die Entwicke—⸗ lung und Anwendung seiner Kräfte erheben. Es gebuͤhrt uns nicht, uͤber Fragen, die ein fremdes Cabinet ange⸗ hen, zu urtheilen; allein wir moͤchten wohl wissen, ob es eben sehr patriotisch und unserem eigenen Interesse angemessen sey, auf solche Weise Feindseligkeiten von Seiten Englands, und dadurch gewissermaßen einen allge⸗ meinen Brand anzustiften. Wuͤrde unser, heutiges Tages so bluͤhender uͤberseeischer Handel, wurde unfere, an Erzeugnissen

so reiche Industrie, selbst wenn wir neutral blieben, bei einem

Kriege im Mittelmeere nicht leiden? Warum stellen unsere Zeitungen daher einen solchen Krieg uns stets als eine noth— wendige Ehrensache fuͤr England dar? warum bezeichnen sie ein vorsichtiges und jedenfalls uns guͤnstiges System als einen Act der Feigheit des Britischen Cabinets? Heißt es sein Vaterland lieben, wenn man, bloßer persoͤnlicher Fragen halber, alles Dasjenige aufs Spiel setzt, was Frankreichs Kraft und Reichthum ausmacht? Wenn! die Englische Op⸗ position ein Cabinet angreift, welches von ihren Grund⸗ saͤtzen abweicht, so bleibt sie blos in ihrer Rolle; von Frank— reich aus aber muß man vor Allem die Lage des eigenen Landes beruͤcksichtigen und das Beste desselben nicht Strei⸗ tigkeiten aufopfern, die uns nichts angehen und die sogar ihre ungerechte Seite haben moͤgen.“

„Man erwartete,“ sagt der Constitutionel, „daß England sich der Blokade der Dardanellen widersetzen wuͤrde. Die Stellung seiner Regierung, die Sprache seiner offentlichen Blaͤtter, schienen zu dieser Erwartung zu berechtigen. Die dem Handel ploͤtzlich gemachte Mittheilung belehrt uns in— dessen, daß England, die Rechte, welche der Krieg an Ruß— land giebt, besser erwaͤgend, und ohne Zweifel auch in der Absicht, den Frieden in Europa nicht gestoͤrt zu sehen, die Blokade der Dardanellen anerkennt. Wir haben durchaus keine Ursache uns daruͤber zu beklagen, weil wir nichts mehr wuͤnschen koͤnnen, als daß ein Tractat, bei dem wir interes⸗ sirt sind, in hoͤchster Einigkeit vollzogen werde. Wir wollen es mithin Anderen uͤberlassen, England vorzuhalten, daß es nicht energisch und folgerecht gehandelt habe, den Thron der Donna Maria erst zusammen fallen zu lassen, und hinterher Anstrengungen zu machen, ihn wieder empor zu heben, daß es die erste Nachricht von der Blokade mit allzu großer Reiz⸗ barkeit aufgenommen habe, u. s. w. Wozu uns einanber durch Aufzahlung unser beiderseitigen Maͤngel boͤses Blut machen? Was uns bei der Blokade interessirt, ist die Art und

Weise, in der England sie anerkannt hat, und die Beh el, deren sich der Roͤmische Hof zu bedienen pflegt, a ; ö ö . ; T gungen, unter denen es seine Zustimmung ertheilt hat. N er die Gesinnung der ihn um Rath Fragenden billigt dem Rechte des Krieges war es Rußland unwiderleghn n Betracht der Umstände deren Pruͤfung aussetzt.“ —— Weise erlaubt, die Dardanellen zu blokiren. Einer mit Der „Freund der Charte“ zeigt an, daß die Jesuiten andern im Kampf begriffenen Macht, ist die Anwendung a nterrichts-Anstalt zu Billom geräumt haben. Mittel erlaubt, die, ohne gerade als unmenschlich anerkan Das Gymnasium zu Beauvais soll, nach einer Bestim— zu seyn, dazu beitragen koͤnnen, ihre Feindin so schnel des dortigen Stadt-Rathes, keine Zoͤglinge mehr auf⸗ moͤglich zu besiegen. Den Tuͤrken die Huͤlfsmittel aus n, die sich dem geistlichen Stande widmen; von diesen Archipel abschneiden, ist eine Vorsichts⸗Maaßregel, die R sollen diejenigen, welche dasselbe bisher besuchten, aus— land außer Acht lassen konnte, so lange es voraussetzen dur En und in den gesetzlich autorisirten kleinen Seminarien daß das bloße Marschiren seiner Colonnen hinreichen wf piègne, St. Germer und Noyon aufgenommen werden. seinen Feind zu besiegen, auf die es aber zuruͤckkom der Kriegs-Minister verfuͤgte sich vorgestern nach dem mußte, sobald sich jene Voraussetzung nicht bewaͤhrt fand. Zu Tair⸗Hospital des Val de Grace, um daselbst die 8 Preise setzte die Sicherheit, die daraus für die Tuͤrken hervorg theilen, welche der Koͤnig den bei dieser Anstalt ange⸗ diese in den Stand, ihre disponibel gewordenen Kraͤfte Chirurgen alljährlich bestimmt hat. Der Minister einem andren Orte zu gebrauchen. Die Anwendung igte demnächst das ganze Hospital, lobte die in demsel— ihrer Huͤlfsmittel ist fuͤr eine im Kriege begriffene Nan errschende gute Ordnung und verfuͤgte sich dann nach ein unveräußerliches von der Natur ihr verliehenes R Militair-Gefaͤngnisse von Montaigu, welches er meh— Es waͤre freilich fuͤr die Ruhe und fuͤr den Handel Berbesserungen faͤhig fand und daher zu deren Ver— mittellaͤndischen Meeres besser gewesen, wenn es beim Hung einen ausfuͤhrlichen Bericht verlangte. den geblieben waͤre; das Gegentheil war aber unvermeihs hestern versammelte sich (wie im Supplement der ge⸗ Die Blokade der Dardanellen, so nachtheilig sie auch! Staats-Zeitung erwaͤhnt worden ist) die Commission, Europäischen Hanbel seyn mag, war mithin ein unverm mit der Pruͤfung aller, das Bruͤcken- und Chaussee— ches Resultat der Rechte des Krieges. England haͤth betreffenden Angelegenheiten beauftragt ist, und ver— nicht entgegen treten koͤnnen, ohne das Voͤlkerrecht Un einen ausführlichen und interessanten Bericht des Ba— letzen. Diejenigen also, die es anklagen, sollten ernn Pasquier, der sich uͤber alle Theile dieses Geschaͤftes ver⸗ daß es ihm schwer geworden ware, anders zu handeln. Graf Mols stattete darauf einen Bericht uͤber die In einem langen Aufsatze verfucht der Courrier fran ab, worin derselbe den allgemeinen Plan einer Ca— den Ministern abermals zu beweisen, daß eine Veraͤnden ion und die Canal⸗Gesetze von 1821 und 1822 beleuch— im Personal der hohen Verwaltungs-Beamten durchaus thig sey: „Ein Wechsel des Ministeriums“, sagt dieses „und des politischen Systems, muß auch in der Verwaln wesentliche Modificationen herbeiführen, weil es unm ist, die Menschen ganz von den Sachen zu trennen; durch die Menschen erhalten die Sachen Leben und B gung. Herr von Villèle hatte den Plan, Frankreich Haͤnden und Fuͤßen gebunden, der Parthei der Tongregꝛat zu uͤberliefern, und wußte mit seltener Geschicklichkett wirksamsten Mittel anzuwenden; außer den 300 Kaͤmn— der Wahlkammer, die er durch Wahl⸗Unterschleife eingeschn ziewohl der Handel von Marseille in Folge des Krie— gelt hatte, besetzte er die hoͤchsten wie die niedrigsten Aen Orient etwas stockt, so herrscht daselbst doch große den Staats- Rath, die Präfekturen, Unter-Präfekture; Kit. Der dortige Handelsstand hat fuͤr die Expedi— mit seinen Maͤnnern. Diese Haupt-Werkzeuge jenes N ich Morea 133 Transportschiffe geliefert; und es wer— steriums koͤnnen nicht unter einer Regierung im Ame ] ch 27 neue begehrt. ben, welche die Gesetze und die Charte zu ihrer Richtch s Marseille wird ferner gemeldet, daß auf Befehl des machen will; die Hande, welche beim Umsturze der gesetzf riums des Handels die Franzoͤsischen Kriegs- und Ordnung geholfen haben, koͤnnen beim Wieder-Aufbau! hrteischiffe sich vorlaͤufig vor jeder Communication mit gebraucht werden. Als Werkzeuge einer Parthei muͤsc] fen von Gibraltar und den von dort kommenden auch die Schicksale derselben theilen. Die Quotidienne gen huͤten sollen. Oberst Fabvier hat am Zten d. M. die Gazette de France rufen taͤglich dem Ministerium zu, Auarantaine beendigt. - die Mongrchie, die Moral und die Religion verloren er Kaiser von Marbcco hat eine Flotille von 2 großen wenn dasselbe auch nur einen einzigen von den Beamten tinen, jede zu 18 Kanonen, und 1 Goelette von setze, welche die Moral, Religion und den Staat mit onen ausgeruͤstet, welche im Atlantischen Meere in Augen der Jesuiten betrachten. Das Ministerium win ntfernung von 40 bis 50 Seemeilen an den Kuͤsten urtheilen, ob es der öffentlichen Meinung oder einer Pa Fpan ien und Portugal kreuzt, um die Schiffe aller Gehoͤr geben soll. Kein Verstaͤndiger kann wuͤnschen, in aufzubringen, welche keinen Consul in Marocco man jene systematischen Absetzungen ganzer Massen wil Zwei Englische Fahrzeuge, die sie unter einem nichti— hole, von denen uns das vorige Ministerium ein Bef orwande genommen hatte, sind auf Verlangen des gegeben hat. Wir achten jene secundairen Talente, die n chen Consuls in Tanger losgegeben worden; dagegen jedem System mit Fleiß und Geschicklichkeit arbet eine esterreichische Brigg, deren Ladung man auf Aber diese Staats-Raͤthe, diese Praͤfekten, welche wede Piaster schätzt, fuͤr gute Prise erklart. Die Fran— Charte, noch die Gesetze, noch die oͤffentliche Achtung g Regierung hat einen Consul in den Maroccanischen haben, koͤnnen ihre Aemter nicht behalten, wenn das mn, Hrn. Sourdeau, welcher in Tanger residirt. trauen der Buͤrger nicht verloren gehen soll. Politische ) em Phare du Havre zufolge scheint es sich zu bestaͤti⸗ lichkeit ist eine Pflicht, und derjenige, welcher sie verletzt die Marokkanische Brigg, welche von Liffabon ab— muß seinen Platz an den abtreten, der sie lebenslan; von zwei Franzoͤsischen Kriegs⸗Fahrzeugen genommen wahrt hat.“ ist. Fischer, die sich in der Naͤhe des Vorfalls Die Gazette behauptet heute, in Verfolg ihrer fruͤh mn, versichern es. Man will wissen, daß dieser Cor— Lvorgestern von uns erwaͤhnten) Bemerkungen zu elbe sey, welcher die Mannschaft und die Reisenden Schreiben des Erzbischofs von Rheims, Cardinals Latl r aus Amerika kommenden Fahrzeuge beraubt und die hohe Geistlichkeit seines Sprengels in Betreff der nordet hat. Dasselbe Blatt meldet nach Briefen ordnungen vom 16. Juni, daß man sich nicht einmal do „onte -Video vom 33. Juni, daß das Schiff Redpole begnuͤgt habe, in den Text der (in jenem Schreiben in zum Friedens⸗Abschlusse mit Brasilien beauftragten zug genommenen) sogenannten „Antworten aus RisPdneten von Buenos-Ayres aus erstgenanntem Hafen Worte einzuschieben, durch die deren Sinn entstellt wa ngen war; es ist am 5. August in Rio eingelaufen. sondern man habe auch eine Stelle ganz weggelassen, err Carl Dupin besuchte in der Mitte des Septem von solcher Wichtigkeit sey, daß sie die Loͤsung der gan (bedeutende Handelsstadt Sanet-Malo, und fand bei Verwickelung in dieser Sache enthalte. „Folgendes“ ( eisinnigen und wohlhabenden Buͤrgern derselben einen die Gazette) „sind die so hoͤchst beachtenswerthen Worte, ichneten Empfang. Die Gazette de France vom 25. man mit Stillschweigen uͤbergangen hat: „„Moͤgen mber ließ sich darauf aus eben dieser Stadt einen Bischoͤfe jedenfalls ihr Gewissen zur Richtschnur nehmen, schreiben, worin sie behauptet, Herr Dupin habe nur oder mit anderen Worten (faͤhrt sie fort): „„Das Gew der Bischoͤfe hat ihre Denkschrift dietirt,““ oder „„M Vergl. das Supplement zur gestrigen Nummer der Staats⸗ machen es ihnen zur eigenen Gewissens-Sache;““ .

. unter dem Vorsitze der Herren Lainé, Pasquier wol.

hach den neuesten in Marseille eingelaufenen Nachrich— s Morea“), ist der letzte Theil der Expedition, nam— Cavallerie und das schwere Geschuͤtz am 6. Septem— ch einer Ueberfahrt von 11 Tagen in Morea angelangt. er der eleganten Baracken, welche man im Lager er— hatte, pflegte der General Maison sein Mahl einzu—

Die Commission theilte sich vor dem Schlusse in drei

die Huldigungen einiger Handels-Commis ohne Vermoͤgen und Ansehen, einiger Makler und Advokaten erhalten. Die Notablen von St. Malo legen nunmehr in dem neuesten Messager des Chambres ihre Erwiederung auf die Beleidi⸗ gungen und Unwahrheiten der Gazette nieder. Die Pro— clamation derselben ist von den angesehensten Einwohnern der Stadt unterzeichnet, an deren Spltze der Praͤsident des Handels-Tribunals, Godfroy, steht. „Weil wir einem ro— halistisch- constitutionnellen Deputirten unsere Huldigungen dargebracht haben,“ sagen sie darin unter anderen, „nennt uns die Gazette „auf Aemter und Unordnungen begierige Liberale“, als wenn Kaufleute, welche die groͤßten Summen zu verwalten haben, der Aemter bedurften, und die eigenen Interessen derselben sie nicht veranlassen muͤßten, alle Un— ordnungen zu beseitigen, durch welche erworbene Guter nur zerstoͤrt werden koͤnnen! Den Titel der Liberalen dagegen nehmen wir an; und ruͤhmen uns desselben um so mehr, wenn wir diejenigen betrachten, die daraus eine Anklage gegen uns machen.“

Die constitutionnellen Waͤhler zu Castelnaudary (Aude⸗ Departement) beabsichtigen an die Stelle des mit Tobe ab gegangenen Generals Andréossy, einen seiner Collegen, den General Clausel, zum Deputirten zu waͤhlen.

Der Russische Botschafter Graf Pozzo di Borgo hat gestern Depeschen aus dem Russischen Hauptquartier erhalten, welche ein Russischer Offieier als außerordentlicher Eourier uͤberbrachte.

Der Bildhauer Bra befindet sich seit einigen Tagen im Departement des Nordens; derselbe wird in Valenciennes

das schoͤne Christusbild aufstellen, das er fuͤr das Grabmal

des Baron Mingoval gearbeitet hat, und dann in Lille die Errichtung des Monumentes leiten, das von dem Departe— ment dem Andenken des Herzogs von Berry gewidmet wor— den ist.

Großbritanien und Irland.

London, 8. Oct. Wir bemerken mit Vergnügen, heißt es in der Times, daß die Angelegenheiten Irlands sich einer vortheilhaften Aenderung naͤhern. Lord Anglesea hat eine Proclamation erlassen, welche durchaus den Katholiken kein Mißvergnuͤgen verursacht, sondern vielmehr die Association veranlaßt hat, alle ihre Bemuͤhungen aufzubieten, um zu be— wirken, daß derselben Gehorsam geleistet werde, und daß die gefahrdrohenden Versammlungen der Landleute aufhören. Eine einzige Parthei betrachtet diesen feindlichen Aufruf mit ver— aͤchtlichen und getaͤuschten Blicken. Ein einziges Blatt, die Evening Mail, wuͤrde eine directe Proclamation des Kriegs— Gesetzes weisen und väterlichen Rathschlaͤgen vorziehn; da indessen das Kriegsgesetz das beste Mittel ist, um den Buͤr— gerkrieg hervorzurufen, wahrend es auf andere Weise schwer sein wurde, diese Wohlthat zu erhalten, so laͤßt sich der Aerger, welchen ihr der Lord Lieutenant durch seine mensch— liche und Unheil abwendende Politik verursacht, leicht be— greifen. Die Sache ist die, daß Lord Anglesea schon seit laͤnge⸗ rer Zeit beschlossen hatte, diese Maaßregel zu ergreifen, und daß ihm dieselbe nicht vom Cabinet anbefohlen worden ist. Die mi— litairischen Verstaͤrkungen, welche sich nach Irland begaben, er— scheinen mehr in der Gestalt einer wirksamen Beschuͤtzung der Katholiken gegen ihre orangistischen Verfolger, als in der einer Zwangs- und Schreckens-Maaßregel gegen die ersteren. In der That werden die Katholiken, deren groöͤßestes Verlan⸗ gen es ist, ihre Emancipation durch friedliche und gesetzmaͤ—⸗ ßige Mittel zu erhalten, leicht zu regieren seyn. Dasselbe findet aber nicht mit den Orange-Maͤnnern und den Braun— schweigern statt. Das Verfahren dieser Beherrscher des Nor⸗ dens von Irland uͤbersteigt allen Glauben. Ihre Existenz vertraͤgt sich nicht mit der irgend einer regelmäßigen Regie⸗ rung, und Lord Anglesea muß zugleich die Unangemessenheit und die Gefahren empfinden, mit welchen sie seine verfas⸗ sungsmaͤßige Autoritaͤt bedrohen. Diese angeblich Tapferen muͤssen gestuͤrzt werden. Kann eine Proelamation dies be— wirken, desto besser; verachten sie dagegen so sanfte Waffen, so muß man ihre eigenen Lieblingsmittel gegen sie in An— wendung bringen.

Aus Limerick schreibt man vom 1. Oct., daß sich am vorhergegangenen Sonntage in Castle-Conell einige Hundert Landleute um Mittagszeit versammelt, und unter Vortragung einer gruͤnen Fahne in Parade durch die Stadt gezogen waͤ— ren; die Anfuͤhrer hatten gruͤne Schärpen und Bänder einige trugen an ihren Huͤten weiße Cocarden und Federn. In der Nahe des Schlosses stoͤrten sie die Sonntags-Ruhe, und zerschlugen zwei oder drei Manner auf das erbaͤrmlichste. Der dortige Roͤmisch-katholische Geistliche suchte mit Huͤlfe einiger Personen des Kirchspiels, den Zuͤgellosesten aus dem Haufen zu ergreifen, um ihn ins Gefaͤngniß zu setzen; es