1828 / 282 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 20 Oct 1828 18:00:01 GMT) scan diff

ihre Aufwartung zu machen. Se. Maj. fuͤhrten dem naͤchst den Vorsitz im Minister-Rathe, an welchem der Dauphin Theil nahm. ;

Der Messager des Chambres spricht sich heut in folgender Art uͤber die gegenwartige politische Lage Englands aus: „Der Englische „„Courier““ enthielt bei Gelegenheit der Ankuͤndigung von der Blokade der Dardanellen einige sehr bemerkenswerthe Aufsaͤtze uber die Lage Großbritaniens; Leuten in der That, denen die reellen Kraͤfte bekannt sind, die das alte England zu entwickeln im Stande ist, muß es recht laͤcherlich vorkommen, wenn sie unaufhoͤrlich die Be— hauptung wiederholen hoͤren, dieser Staat sey zu einer Macht zweiter Groͤße herabgesunken, und was dergleichen sinnlose Worte mehr sind. Gewisse Politiker glauben Alles gesagt zu haben, wenn sie der Geld-Verlegenheit, der innern Un— ruhen und des nahe bevorstehenden Verfalls Großhritaniens erwähnen, Dinge, welche schon die Buonapartischen Jour⸗ nale so oft angekuͤndigt hatten, daß man heutiges Tages ihnen billig keinen Glauben mehr beimessen sollte. England scheint uns eben so stark und maͤchtig als es immer war; in un⸗ seren Zeiten halten aber viele Menschen Maͤßigung fuͤr Schwaͤche; sie kennen nicht alle die Huͤlfsquellen, woruͤber ein Land zu gebieten hat, in welchem ein schoͤner Gemein⸗ geist herrscht und welches nach einem verfassungsmaäßigen Systeme regiert wird. Im Uebrigen, so scheinen die Unru⸗ hen in Irland sich zu besaͤnftigen: man hatte zu viel Laͤrm von jenen Volks-Bewegungen gemacht, welche in Irland haͤufig sind, die aber bei der geringsten ernsthaften Maaßre—

el von Seiten der Regierung, ein Ende haben.“

Eben dieses Blatt enthaͤlt noch zwei Aufsaͤtze, welche hauptsaͤchlich gegen die Quotidienne und die Gazette de France gerichtet sind, und worin es unter andern heißt: „Die Oppo— sition ist ein Recht, aber sie muß auch gerecht seyn. Wenn daher die Minister von der Quotidienne angefeindet werden, weil sie nicht nach ihrem Sinne sind, so theilen sie blos das Loos, welches allen Ministern bei ihrem Antritte geworfen ist. Allein der Verwaltung Grundsaͤtze anzudichten, bloß um das Vergnuͤgen zu haben, sie zu bekaͤmpfen, dies heißt denn doch, wie uns scheint, die Graͤnzen der Opposition uͤberschrei⸗

ten. Heutiges Tages erscheint aber kein Aufsatz in irgend einem von unseren offentlichen Blaͤttern, daß die Quotidienne ihn nicht sofort den Ministern beimaͤße, Man wird uns indessen ein⸗ raͤumen, daß es ein leichtes Spiel ist, auf solche Weise seinen Geg⸗ nern Meinungen zuzuschreiben, die ihnen ganz fremd sind, und sodann eine Sammlung von allen erdenklichen Irrthuͤmern, die man rechts und links zusammenrafft, als eine fehlerhafte und gefahrvolle Verwaltung darzustellen. Der Jesuͤitismus ist allerdings eine recht achtbare und besonders von der Quo— tidienne hochgepriesene Autoritaͤt, allein in unseren Zeiten, wo man lasterhaft genug ist, um Offenheit und Freimuͤthig— keit zu verlangen, ist sie aus der Mode gekommen. Die Gazette liegt vollends in den letzten Zuͤgen. Seitdem die ꝗute Logik sie verlassen, hat sich ihrer eine sonderbare fixe Idee bemachtigt. Sie will naͤmlich, während sie selbst strau—

chelt, den Andern weiß machen, daß sie im Begriffe stehen,

zu fallen. Nichts ist spaßhafter, als ihre täglichen Klagen und Uebertreibungen. In ihrem neuesten Blatte versichert sie, daß es einen leitenden Ausschuß gebe, welcher das Land regiere, und daß „Herkules allein, der Sohn der Ale— mene“ dasselbe retten koͤnne. Die Sitten, faͤhrt sie fort, sind entartet, die Regierung ist schlecht, der Volks— eist verdorben; wie bei den Huronen erkennt jede kleine Vöree . in Frankreich als das Haupt ihres Stammes, nicht den weisesten und kluͤgsten, sondern den verwegensten, „denjenigen, der mit den meisten Kopfhaͤuten geziert ist,“ an. Eine solche Sprache verdient keine weitere Antwort. Spaͤterhin erklaͤrt die Gazette, es sey die hoͤchste Zeit, die— ser revolutiongiren Tendenz ernstlich entgegen zu arbeiten und den sumpfigen Pfad zu verlassen, wenn anders man nicht ganz darin versinken wolle. Sie vergißt dabei, daß dieser, angeblich sumpfige Pfad vor 16 Jahren von der rechtmäßi— gen Monarchie selbst gebahnt wurde. Zuletzt ruft sie in ih⸗ rer Geistes-Verwirrung sogar den Allmaͤchtigen an, und was legt sie ihm fuͤr Worte in den Mund? „Gott will, daß der Fuhrmann die Peitsche in die Hand nehme!“ Dies ist in der That zu stark und gehort nicht mehr zum Gebiete der Politik, sondern nimmt das Fach der Heilkunde in Anspruch. Der Dr. Esquirot ist der einzige, mit dem es die Gazette fortan noch zu thun hat. Der Himmel gebe ihr baldige Besserung.“ ; ;

Das Journal du Havre vom 10ten d. M. meldet, daß das Nord-Amerikanische Packetboot „Bayard,“ mit SIiä,s Dollars am Bord, aus New-⸗HYork daselbst eingetrof⸗ fen sey, und bemerkt dabei, daß die meisten, aus den Ver—

fruͤher war.

einigten Staaten kotnmenden Schiffe, dergleichen bea Sendungen mit sich fuͤhren, woraus hinlaͤnglich he wie wenig Geschaͤfte im Waaren-Handel in diesen zwischen Frankreich und Nord⸗Amerika statt gefunden Das gedachte Packetboot hat zugleich die Nachricht am 11. September in New⸗York erfolgten Tode de gen Franzoͤsischen Consuls, Grafen von Espinvil bracht. Der, bei der diesseitigen Gesandtschaft in! einigten Staaten angestellte Sohn des Verstorbenen dem „Bayard“ mit Depeschen für den Minister der tigen Angelegenheiten in Havre angelangt. 5 Saint-Macary, der Haitische Abgeordnete, hatte d. M. die Quarantaine zu Havre beendigt und sic genden Tage auf die Reise hieher gemacht. Er ist j hier eingetroffen.

Herr Laffitte erklaͤrt, auf eine deshalb an ihn e Aufforderung, im gestrigen Blatte des Journal dn merce, daß er die Ziehung der dritten Serie der H Anleihe nur ausgesetzt habe, weil man sich ernstlich mj neuen Abkommen mit der Republik beschaͤftige; kům nicht zu Stande oder faͤnde dasselbe nicht die 3is der Inhaber der Obligationen, so wuͤrde die gedacht noch vor dem Jahresschlusse statt finden; im Ut koͤnne er (Laffitte), nach Depeschen die er so eben e Versicherung geben, daß die Haitische Regierung ih! als eine Ehrenschuld betrachte und daß sie daher i gungen derselben genau erfuͤllen werde, wenn ihre h ein neues Abkommen nicht selbst fuͤr vortheilhafth

sollten.

Ueber die fehlgeschlagene Expedition des Adm borde (welche bereits gestern von uns gemeldet wa berichtet das Journal du Havre in folgen „Nachdem das Geschwader an den gefahrvollen Ki Campeche-Bai angelangt war, wollte die Mannst Landung versuchen, allein von allen Mitteln dazu mußte der Admiral sich bald entschließen, die Gegen

zu verlassen, um den Stuͤrmen zu entgehen, welche

geruͤckte Jahres-Zeit ihn mit Recht befuͤrchten lin Schreiben aus Cuba scheint sogar darauf hinzuden Laborde sich bestimmt geweigert habe, zu der Lan Truppen in der Winters-Zeit seiner Seits mitzu wi dieselbe zu beschuͤtzen. Der Admiral ist sonach mit! Mann, welche Campeche besetzen sollten, wieder n vana zuruͤckgekehrt.

Aus Toulon schreibt man, daß der Contre-Ad Rosamel gegen den 20sten d. M. am Bord des g fes „Trident“ dem sich noch einige andere Kriegs schließen sollen, nach dem Archipel unter Segel geht Man spricht noch immer davon, daß derselbe den! miral von Rigny im Commando ersetzen werde, n als Grund dazu Mißhelligkeiten an, die angeblich diesem letztern und dem General Maison, der den M Stab erhalten haben soll, ausgebrochen seyen. 1 Gerüchte scheinen indeß sehr der Bestaͤtigung zu ben

Die natuͤrlichen Blattern haben sich in Toulouse weshalb der dortige Maire an die Pfarrer ein Schreiben erlassen hat, worin er sie ersucht, die Aelt anzuhalten, daß sie ihre Kinder der Impfung unterm

Großbritanien und Irland.

London, 11. Oct. Ueber das Herrn Peel chester gegebne Mittags-Mahl aͤußert sich das Mo Journal in folgender Art: ;

„Diese Versammlung war eine protestantische leitenden Mitglieder waren Torys. Der Zweck war, von Herrn Peel eine befriedigende Erklarung! treff der katholischen Emancipation zu erlangen; inn Benehmen seines Verwandten (Herrn Dawson) bei Personen allerhand Muthmaaßungen erregt hatte. wir doch sagen, Hr. Peel sey rein von Verdacht! Probe hervorgegangen. Koͤnnten wir doch hoffen, d Meinung unerschuͤtterlich, daß er selbst derselbe offen furchtlose Vertheidiger der Protestanten geblieben sen Aber wir koͤnnen es nicht. Hr.“ sprach die Wahrheit; er hat eine treue Schilderung Fortschritten neuer Eindruͤcke entworfen, und uns g wie sich sein geehrter Verwandter zur Emancipation hi Zuletzt ward der Toast „neun Mal neun lebe das pit tische Uebergewicht“ ausgebracht. Aller Augen richtet auf Herrn Peel. Der ehrenwerthe Herr blieb stumm, schweigend auf sein leeres Glas. Ein Zischeln gu ganzen Tische herum und die Gesichter seiner Freum finsterten sich. Die Heiterkeit des Abends war verst er endete in Betruͤbniß. Stillschweigen bei solchen

en spricht eben so stark als Worte. Hr. Peel scheute seine Verpflichtungen zu erneuern; trotzdem daß er wußte, habe seine Gesinnungen in Verdacht, unternahm er es och nicht, sich zu vertheidigen. Konnten seine Freunde solche Behandlung erwarten? Hofft er auf die se Weise, Vertrauen zu gewinnen? Hat er vergessen, wie viel er mächtigen Parthei verdankt, welche er durch sein Still— zeigen beleidigt hat? Er ist seine Macht, seinen Ruhm, e Wichtigkeit, seinen Rang den Englischen Protestanten ldig. Er weiß, daß sie jetzt befuͤrchten, ihre Institutio— unter den Gewaltstreichen vereinter Partheiungen sinken zu daß sie um jeden Zollbreit Landes kaͤmpfen wollen, daß sie unter solchen Umstaͤnden zu wissen wuͤnschen, fuͤr und wer gegen sie stehe. Seine Weigerung, sich zu ßen, bedarf keines weitern Commentars. Von einem fe des Landes bis zum andern wird nur eine Meinung jerrschen, und er kann sich darauf verlassen, daß er die kung dieser Meinung empfinden wird.“ * Der Globe gen sagt uͤber den selben Gegenstand: „Wir zweifeln, ob in Peel's individuelle Meinungen uͤber die katholische neipation eine Aenderung erlitten haben; aber sein weigen ist wenigstens der Voraussetzung nicht unguͤnstig, die Ansichten des Cabinets verändert seyen, und daß die ierung endlich beschlossen habe, die Katholiken zu den ten der Verfassung zuzulassen. Bei der gegenwärtigen des Landes, besonders in Bezug auf seine aͤußeren Ver— nisse, ist es kaum denkbar, daß sich die Minister uͤber gewichtige Frage anders entschieden haben sollten. Aber st mit den politischen Operationen des Premier-Ministers so, wie mit den militairischen; er scheint besonders von Geheimhaltung derselben einen glücklichen Erfolg zu er— en. Bald muß das geheimnißvolle Stillschweigen der ierung, wegen ihrer auf Irland bezuͤglichen Politik, un— ochen werden, und der Ausgang muß lehren, zu welchen Zwecken jenes Stillschweigen so lange unterhalten de.“ In der Times findet sich ein an den Marquis von dos gerichtetes Schreiben, worin derselbe wegen seiner nem Englischen Braunschweig-Club gegen die Katholiken tenen Rede getadelt wird. „Wenn Sie, Mylord,“ heißt tin, „keine Ruͤcksicht auf die Leiden Ihrer Mit-Unter— en in England und Irland nehmen, so lassen Sie sich we— ens durch die Erwaͤgung der Gefahr, welche Sie, Ihre llie und Ihre Verwandten erwartet, ehe es zu spaͤr ist, Versoͤhnung bewegen und treiben Sie nicht die Ungluͤck— der Verzweiflung immer naher.“ In der dem selben Blatte liest man folgenden Artikel: ieiner so gefaͤhrlichen Crisis, als die jetzige ist, waͤhrend wel— has Land sich in fieberhafter Bewegung befindet, scheint es uns der aͤußersten Wichtigkeit zu seyn, in unsern Landsleuten echten Sinn zu erhalten und dieselben demgemaͤß zu lei— weil, wenn wir nur einen Augenblick, entweder fal— Theorien uͤber die politische Handlungsweise, oder eines en Volkes unwuͤrdigen Gefuͤhlen nachgeben wollten, die Regierung Englands nicht die Kraft hat, einer falschen dung des oͤffentlichen Geistes zu widerstreben, fondern degentheil leicht dem Einflusse nachtheiliger Vorurtheile liegen mochte, durch welche einzelne Fackionen eine wi— chtliche Gewalt uͤber ihre Landsleute erhalten, und un— auswärtigen Angelegenheiten eine unguͤnstige Wendung en duͤrften. Die beiden Maximen, welche bei der ge— artigen Crisis nothwendig dem Sinne der Englaͤnder praͤgt werden muͤssen, sind: „Gerechtigkeit von Aus— en“ und „Gerechtigkeit gegen einander.“ Wenn sich Englische Volk von hitzigen Fanatikern zu einer rechtigkeit gegen seine eigenen Bruͤder verleiten laßt, so es auch auf gleiche Weise von den Sophisten, die es dem „Einschreiten in die Angelegenheiten fremder Na⸗ M zuruͤckschrecken wollen, zu den Waffen getrieben wer— Wir sind bereit zu zeigen, daß der Widerwille gegen linschreiten etwas Thoͤrichtes ist. Wenn England nichts sichten haͤtte, als daß ein Feind auf seinem eigenen Bo⸗ lande, wenn es kein Eigenthum zu vertheidigen haͤtte, eine Ackerbau⸗Producte; so staͤnde zu vermuͤthen, daß durch Formirung einer der Schweizerischen aͤhnlichen ö, und indem man die Welt ruhig ihren Gang gehen ein halbes Jahrhundert hindurch unbelaͤstigt bleiben be. Wir brauchen uns indessen nicht auf bloße Traͤume— einzulassen. England hat ob weislich und zu seinem ke? das lassen wir unentschieden zahllose fremde Eroberun⸗ macht, seinen Handel uͤber jedes Meer und uͤber jede Kuͤste breitet, und in keiner der beiden Hemisphaͤren kann ein hniß von Einfluß auf das Schicksal irgend eines bekann⸗ dolks statt finden, welches nicht vermöge unserer Han—

dels- und Colonial⸗-Interessen unsere meinsamen Bestens“ willen, erheischte. Die Forderung, gleichguͤltig gegen die Angelegenheiten, Regierungsformen, Dynastie Veränderungen, Kriege, Vertrage und inne— ren Anordnungen freinder Lander zu bleiben, laßt sich in der Ausdehnung, bis zu welcher sie von manchen Leuten getrieben wird, durchaus nicht vertheidigen. Das System, wonach wir Nichts zu thun haͤtten, als uns selbst und un— sere Inseln zu erhalten, ware ganz herrlich, wenn wir außer— halb dieser Inseln keine Rechte oder Interessen hatten, und wenn andere Staaten uns in unserer Abgeschlossenheit un⸗ gestoͤrt ließen. Aber jede Colonie von England ist Großbri⸗ tanien, jedes Englische Kauffartheischiff ist Großbritanien; wir koͤnnen nicht ruhig schlafen, wenn wir es auch wollten; denn wenn uns unsere Nachbarn nicht durch ihren Lärm wecken, so werden sie bald versuchen, was Kneifen und Sto— ßen vermag. Die in unseren verschiedenen Kriegen contra— hirten Schulden werden als Argumente gegen unsere Ein— lassung in fremde Haͤndel angefuͤhrt. Sie Schulden moͤ— gen eine uͤble Folge davon seyn, daß Großbritanien rasch zum Kriege bereit ist; und in sofern diese Schuldenlast durch schlechte Wirthschaft erschwert wurde, konnen wir nichts zu Gunsten derselben sagen; dagegen aber fragen wir, wie viele Kriege waren seit der Zeit der Revolution unweise? Der Successions-Krieg wurde aus den triftigsten politischen Gruͤnden unternommen und verfehlte seinen Zweck nur durch die Schlechtigkeit einer Tory⸗Verwaltung. Der Krieg von 1756 sollte einen protestantischen Verbündeten in Europa vom Untergange und die Britischen Colonieen in Ame— rika von der Eroberung retten; beide Zwecke waren gut, und wir erreichten beide. Der Krieg von 1776 war ein Buͤrger-Krieg, aber die dadurch gemachten Schulden waren nicht die Wirkungen des Systems der „Einmischung in fremde Angelegenheiten“. Der Krieg von 1793 wurde durch Brissot's und seiner Amtsgenossen berechnende Feindseligkeit Großbritanien aufgezwungen. Warum er bis zum Sturz Buonaparte's fortgefuͤhrt wurde, brauchen wir nicht zu erklaͤ⸗ ren; es war ein Kampf auf Tod und Leben und wir ver— nichteten den, welcher unsern Untergang zu bewirken suchte. Wir erlangten dadurch unsere Unabhaͤngigkeit als Nation. Haͤtte England in den drei großen Kriegen des 18. Jahr— hunderts die Politik der Nicht-Einmischung befolgt, so haͤtte es, obgleich wir auch das nicht einmal bestimmt wissen, we— niger Schulden, aber es wuͤrde auch weniger Gewerbfleiß, Reichthum, Bildung, Kenntnisse, kurz weniger von Allem haben, was die Groͤße einer Nation ausmacht. Da es diese Groͤße erreicht hat, so fragt es sich: „kann es seine Sicherheit in der Kleinheit suchen?“ Gewiß nicht. Ueber diesen Gegenstand streiten sich zwei Partheien; die eine sieht eine passive Existenz als den End— zweck aller Politik an; die andere dagegen fuͤhlt, daß man sich anstrengen und Gefahren unterziehen muͤsse, sobald man sieht, daß die Bewahrung des oͤffentlichen Eigenthums und der Staats-Ehre einen angemessenen Preis gewähren. Zu der letzten Klasse gehoͤrte Herr Canning. Zu der ersten sind solche Leute zu rechnen, deren einziger Krieg in dem Geschrei besteht: „Nieder mit Hrn. Canning; seine Politik verwundet uns, sein Andenken fuͤgt uns Schmerzen zu; wir wollen alle seine Staats⸗Plaͤne aufgeben und geradezu seinen Grundsaͤtzen entgegenhandeln und dann wollen wir die Re— sultate eines solchen Verfahrens, eines solchen Ver⸗ lassens seiner Grundsaͤtze ihm zur Last legen!“ Zwei Schreiben, welche sich in unserem heutigen Blatte befsin— den, haben zum Zweck, das Verfahren des Herrn Can⸗ ning mit dem seiner Nachfolger zu vergleichen. Nichts faͤllt mehr in die Augen, als die Kraft, Ruhe und Geschick⸗ lichkeit, mit welcher jener betrauerte Staatsmann die Verwaltung handhabte. Er legte den Grund zu der fort— dauernden Freiheit Portugals unter Dom Pedro's Herr⸗ schaft, weil es ein „Brltisches Interesse“ von nicht ge— ringer Wichtigkeit war, daß die rechte Linie des Hau⸗ ses Braganza in enger Verbindung mit Großbritanien re⸗ gierte, und daß diese Verbindung durch freie Einrichtungen auf beiden Seiten befestigt wurde. So beschuͤtzte Herr Canning Griechenland, weil die Freiheit überall ein Britisches Interesse ist, und weil die Sicherheit des Handels ein Britisches Interesse ist.

Die Morning-Chroniele enthaͤlt folgenden Artikel: „Herr O Connell hat eine Adresse an das Volk der Grafschaft Tipperary bekannt gemacht, in welcher er dasselbe ermahnt, nicht mehr in oͤffentlichen Versammlungen zu erscheinen und sich um die Achtung einer wohlwollenden Regierung zu bewerben, damit der edle und brave Marquis von Anglesea faͤhig sey, ihr Land zu retten, alle Factionen

Einmischung des „ge⸗