1828 / 286 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 24 Oct 1828 18:00:01 GMT) scan diff

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Allgemeine

mtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. ngekommen: Se— Erzbischoͤfliche Gnaden, der Erz— zu Gnesen und Posen, Dr. von Wolicki, von

Zeitungs-Nachrichten. Aus land.

Nachrichten vom Kriegs-Schauplatze.

it Bezug auf den bereits (im außerordentlichen Sup— zum gestrigen Blatte der Staagts⸗-Zeitung) mitgetheil⸗ richt uͤber die Einnahme von Varna, geben wir nach— Berichte uͤber die seit dem 1. Oct. (als dem Tage, welchem die fruͤheren Nachrichten reichten) vor Varna ehabten Ereignisse; desgleichen uber die Hperationen thumla und die Kriegs⸗Begebnisse in der kleinen Wal—

thten von den Operationen vor Varna vom 19ten bis 23sten Sept. (Isten bis 5ten Oct.) ie beiden unter dem Walle der Festung gelegten Minen nz nach Wunsch beendigt, und am 21. Sept. (3. Oct.) Sept. (4. Oct.) gesprengt worden. Die eine ist Ioße Schwierigkeiten und ohne Gefahr fuͤr die Arbei— er der aͤußersten Spitze der noͤrdlichen Bastion nach deere zu angelegt worden. Ein Theil der Werke die—⸗ stioen wurde durch das Sprengen beschaͤdigt und fiel Graben. Die zweite Mine war auf der rechten unter der zweiten noͤrdlichen Bastion angebracht.

Pberst Schilder hat den Eingang zu derselben gemacht,

ö mit der groͤßten Kuͤhnheit, ungeachtet des feindlichen geladen; denn der Feind, welcher diese Arbeiten be— griff viermal waͤhrend der Nacht an, um sie zu er wurde indeß jedesmal mit Verlnst zuruͤckgewiesen. tine wurde ungefahr um 3 Uhr Nachmittags in die pesprengt und der Erfolg entsprach vollkommen unsern tungen, indem bereits zwei Breschen in der gedachten in gemacht worden sind.

as Corps von Omer-Vrione hat bis zum 18. (30.) trotz haltenen Verstaͤrkungen keine weitere Bewegung gemacht. rseits ist das Corps des General-Adjudanten Bistrom Us verstärkt worden, und zur Deckung seiner Stellung Fedouten aufgefuͤhrt. Es sind auf diese Weise die noͤ— Maaßregeln getroffen worden, damit der Festung keine werden koͤnne.

er General der Infanterie, Prinz Eugen von Wuͤr— g, hat eine starke Avantgarde in Hadzi-Hassan-Laar gelassen und ist bis Osmanezyk vorgeruͤckt. Um den Fluͤgel der Stellung des General⸗-Adjutanten Bistrom staͤrken, ist ihm das Corps des General-Majors Deling⸗ naͤher geruͤckt, und hat dasselbe das Dorf Peynardzi

,, Nachrichten von Varna

7 23. Sept. (5. Oet.) bis 27. Sept. (9. Oct.) achdem durch die Belagerungs-Werke ein Weg zur ig geöffnet war, wurde es beschlossen, einige Truppen

286. Berlin, Freitag den 24sten October. 19328.

abzuordnen, um die noͤrdliche Bastion, welche dem Meere am nächsten liegt, wo moͤglich vermittelst einer geoͤffneten Bresche zu besetzen, und dort eine Batterie aufzuwerfen. Es wurden dazu 110 Schuͤtzen und auserlesene Matrosen be— stimmt, welche durch 1 Compagnie des 13. Schuͤtzen- und 2 Compagnien des Szmailowschen Garde-Regiments, nebst

150 mit Schanzkoͤrben versehenen Handwerkern unterstuͤtzt

werden sollten.

Am 25. Sept. (7J. Oct.), eine Stunde vor Tages⸗An⸗ bruch, drangen die Schuͤtzen und Matrosen, unter Anfuͤh— rung des See-Lieutenants Zaitzeffski, ohne einen Schuß ge⸗ than zu haben, in die Bresche ein, und toͤdteten alle zur Vertheidigung sich dort befindenden Türken. Da sie keinen Widerstand fanden, ließen sich diese tapferen Krieger von ihrem Muthe fortreißen, und ohne an die Besitznahme der Bastion, welche der Hauptzweck dabei war, zu denken, drangen sie weiter vor und gelangten bis in die Mitte der Stadt. Inzwischen wurden an drei verschiedenen Punkten falsche Angriffe, von unseren Redouten aus gegen die Stadt ge— macht, und Tuͤrkische Tirailleurs, welche sich in dem Festungs— graben verborgen hielten, daraus verdraͤngt.

Trotz dieses unerwarteten Erfolgs, und der Huͤlfsmann— schaft, welche den Schuͤtzen und Matrosen fortwaͤhrend nach— geschickt wurde, war es vorauszusehen, daß sie weder der ganzen feindlichen Besatzung widerstehen, noch im Besitze der Bastion wuͤrden bleiben koͤnnen. In dieser Ueberzeu— gung, und um dem Blutvergießen Einhalt zu thun, wurde der Ruͤckzug anbefohlen. Die Mannschaft zog sich in groͤß— ter Ordnung zuruck, und fuͤhrte eine große Anzahl christli— cher Frauen und Kinder init fort, welche sich ihr in der Stadt angeschlossen hatten. Es wurden dabei zwei in der Ba— stion vorgefundene Fahnen erbeutet. Da es unmoͤglich war 14 Kanonen, die sich ebenfalls dort befanden, mit zu neh— men, so wurden dieselben von unseren Leuten theils vernagelt, theils in den Graben geworfen. Wir verloren 89 Todte und hatte 309 Verwundete. Der Verlust des Feindes kann auf 60090 Mann angeschlagen werden.

Obgleich dieses Unternehmen nicht den bezweckten Er— folg hatte, so diente es doch dazu, den Tuͤrken zu beweisen, daß ste in den Mauern von Varna nicht mehr sicher seyen, und daß vermittelst der eingeschossenen Bresche die Festung mit Sturm eingeno]mmen werden konne. Es meldete sich auch in Folge dieses Kampfes ein Tuͤrkischer Beamte in un— serem Lager an, um uͤber die Uebergabe der Festung zu un— terhandeln. Heute fruͤh den 27. Sept. (9. Okt,) traf einer der Hauptanfuͤhrer der Stadt, Jussuf Pascha, hier ein, um sich mit dem Admiral Greigh zu besprechen. Dieses halt je— doch die Fortsetzung der Belagerungs-Werke nicht auf, sie werden eben so schnell als gluͤcklich fortgefuͤhrt.

Seit dem 18. (30. Sept.) hat der Feind nichts Neues gegen General v. Bistram unternommen; dieser letzte haͤlt immer seine fruͤhere Stellung am suͤdlichen Ufer des Var— naschen Meerbusens inne. Es zeigen sich zwar zuweilen Tuͤrken in einiger Entfernung, allein sie weichen bei den er— sten Schuͤssen.

Nachrichten von den Operationen vor Schumla vom 16. (28. Sept.) bis 21. Sept. (3. Oct.)

Den 16. (28. Sept.) des Morgens hat der Feind von der Festung aus zu feuern begonnen, und ist in dieser Zeit seine Cavallerie in großen Massen auf die Vorposten des linken Fluͤgels eingedrungen. Der General⸗Major Sysoiew stieß mit der Reserve seines Kosaken-Regiments auf den